Dfa Bericht Hilfseinsatz 201509

Hilfseinsatz Dr. Dieter Bolten, Jan Bruns, Dr. Andreas Pathe, Dr. Bernd Benedix, Dr. Andreas Wagner, Simone Schlachter und Dr. Hans-­‐ Joachim Schinkel vom 24.8. – 09.09.2015 in Nyabondo, Kisii und Asumbi (Kenya) Bericht von H.-­‐J. Schinkel: Zuerst möchte ich mich bei meinen oben genannten Freunden und bei Simone Schlachter für ihr großes Engagement, die Freundschaft und gegenseitige Unterstützung bedanken. Das hat diesen Einsatz zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen! Jan Bruns hat mit seiner Fachkenntnis, mit großem Engagement und Dieter Boltens Assistenz sehr gute Videoaufnahmen und Fotos aller unserer Projekte gemacht. (siehe Bericht Dieter Bolten). Jetzt gilt es daraus einen aussagekräftigen und spannenden Film zu machen. Bevor wir vier (die beiden Vorstandsmitglieder Dr. A. Pathe, Dr. B. Benedix, unser ehemaliger Präsident der Zahnärztekammer Thüringen Dr. A. Wagner und ich) in Nyabondo ankamen, besuchten der Kameramann Jan Bruns zusammen mit Dr. D. Bolten bereits die CCC-­‐ Klinik (Comprehensive Children Care-­‐ Aidsklinik), waren bei der Untersuchung und Beratung der von Geburt an HIV-­‐ positiven Kinder dabei und begleiteten die Aushändigung der für die Infizierten lebensrettenden antiretroviralen Medikamente. Die anschließende Feier im Witwendorf St. Monica war durch die Leiterin der Klinik Sr. Modesta und die Witwen sehr gut organisiert und wir erhielten viel Dank für unsere Arbeit, besonders HIV-­‐ positives M ädchen während des Festes im St. für die Ermöglichung der Schul-­‐ und Monica-­‐ Village Berufsausbildung von mehr als 30 HIV-­‐ positiven Kindern. Andreas P. und Bernd fuhren sofort weiter nach Kisii, wo sie zusammen mit Sr. Fabian in der Dental Unit und bei Mobiles arbeiteten und das Zentrallager zusammen mit Sr. Lawrencia organisierten. (siehe Bericht A. Pathe) Während Andreas Wagner zusammen mit unserem Oral Health Officer Nicholas, auch ein Absolvent aus unserem Patenschaftsprojekt, in der Dental Unit vor allem die für die Witwen angebotene von uns bezahlte Zahnbehandlung durchführte, traf ich mich mit Father Francis, dem Administrator des Krankenhauses Nyabondo. Hier in Stichpunkten die wichtigsten Ergebnisse: •
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Dental Unit soll/ muss in schon fertig gestellten Rohbau umziehen. Bitte um finanzielle Unterstützung für Klempner-­‐ und Elektroinstallation dafür, schickt Bauplan, unsere Vorschläge werden erbeten; Plant ernsthaft Oral Health Officer Ausbildung im College Nyabando, bittet um Unterstützung (Bücher, praktische Anleitungen, Instrumente, Materialien) Besprechung von Elternschulungen im Rahmen von sog. Schooldays, Info über unsere schon beschlossene finanzielle Unterstützung dafür (5.000 KSh je „Elternabend“) Sandra Kühn soll für ihren geplanten 5-­‐ monatigen Einsatz eine License (Behandlungserlaubnis) beantragen. Ein zusätzlicher Oral Health Officer für die Station in Sondu ist eingestellt. Hinweis auf vollständige Unterschriften auf Listen der Kinderbehandlungen. Das ist Voraussetzung für unsere vertraglich festgelegte Kostenübernahme durch uns. Fr. Francis ist sehr kooperativ und wertschätzt unsere Arbeit. Ich bin sehr dafür, dass wir uns weiter in Nyabondo engagieren. Gespräch mit der Leiterin unseres Patenschaftsprojekts für Waisenkinder Sr. Seraphine: •
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Vormunde (Guardians) entscheiden oft selbst in welche Schule die Kinder gehen, weil Sr. Seraphine nur bis zum ausgemachten Limit zahlt. Zum Teil müssen sie bei Überschreiten der Geldgrenze auch das Shopping (Dinge des täglichen Bedarfs) selbst zahlen. Rückzahlungen in den Educational Fund: Viele verlässliche Rückzahler, aber auch Zögerliche oder Verweigerer; Besprechung der Schritte, wie an Zögerliche heran zu gehen ist – Sr. Seraphine wird diese aufschreiben. Wenn Gelder für Kinder überwiesen werden, die nicht im Programm sind, braucht Sr. Seraphine auch keine Quittungen beizubringen. Die Jugendlichen brauchen für Ihr Collegestudium Laptops. Sr. Josina; Mercy und Sr. Seraphine (von li. Nach re.), Wir sollten entscheiden, ob wir unsere Organisatoren des Waisenprojekts in Kenia pro College bzw. Studiengang diese auf Leihbasis zur Verfügung stellen. Unsere klaren Rahmenbedingungen der Kinderauswahl durch Children Commitee der Witwen und die Franziskanerinnen schützt auch Sr. Seraphine, weil viele sie bedrängen, Kinder aufzunehmen. Das Limit pro Kind für 2016 bleibt bei 42.000 KeSh pro Monat •
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Die durch Paten nicht gedeckten Gebühren (top up) für unsere medical und dental students können aus dem Fund 2015+ gezahlt werden, bis dieses Geld verbraucht ist. Unsere Angestellte im Patenschaftsprojekt in Kenia Mercy heiratet in Migori und Sr. Seraphine hofft, dass sie trotzdem weiter in Nyabondo für uns arbeitet. Kind beim Briefschreiben an seine Pateneltern Treffen mit Sr. Josina-­‐ Verantwortliche des Patenschaftsprojekts in Kaplomboi •
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Sie setzt sich engagiert für unsere Patenkinder dort ein. Die Guardians fragen sie oft, warum keine neuen Kinder dort aufgenommen werden, obwohl doch die Fotos gemacht wurden. Ihre Ungeduld ist verständlich, doch wir können nur neue Kinder aufnehmen, wenn Paten in Deutschland gefunden werden. Wie geht die Verantwortlichkeit von unserer Seite für das Projekt Kaplomboi weiter? 27.08. St. Monika Village -­‐-­‐ Treffen mit Witwen und deren Vorstand Wir haben alle einen sehr guten Eindruck von der neuen Chairlady Pamela. Die Verantwortung tragenden Witwen arbeiten endlich als Team zusammen. Das Witwendorf macht unter der neuen Führung der Chairlady Pamela, der Secretary Margaret und der Managerin Rhoda einen guten Eindruck. Jan macht sehr gute Aufnahmen bei den von Witwen gut vorgestellten Selbsthilfeaktivitäten. Beim allgemeinen Witwentreffen wurden viele Dankesreden gehalten, zum Teil verbunden mit Bitten um weitere Unterstützung. Witwen beim Körbeflechten im St. Monica-­‐Village Die Witwen haben das Seminar unserer Waisenkinder durch gute Verpflegung und Rahmenbedingungen perfekt abgesichert, auch ein Beispiel für das Ineinandergreifen der Projekte. Beim Treffen mit dem Witwenvorstand wurde folgendes angesprochen: •
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Management und Wachmann werden aus eigenen Einnahmen bezahlt. Der Witwenvorstand wird durch transparente Buchführung dem üblichem Misstrauen Einzelner begegnen. Sie wollen das erbetene Guesthouse bauen, besonders für Seminarteilnehmer, die die Halle nutzen. Sie stimmten nach Treffen mit dem Vorstand des St. M onica-­‐ Village Rückfrage zu, Steine und Zement zu übernehmen. Sie werden eine Kalkulation schicken. Zahlen konnten sie bisher nicht liefern. Wir müssen hier entscheiden, ob wir das überhaupt unterstützen. Sie bitten um weitere hundert Stühle und ein weiteres Zelt zum Verleihen. Zahlreiche Witwen können die Krankenversicherung (NHIF) nicht mehr bezahlen, da sich die der Beitrag vervierfacht hat. Er beträgt 500 KeSh pro Monat. Zur Zeit sind nur noch 58 Witwen krankenversichert. Beim vorherigen Beitrag von 160 KeSh waren es 178 Witwen. Treffen mit der Superior General der Franziscan Sisters of St. Joseph Sr. Dorothy Mit ihr hatte ich 1997 den ersten Kontakt, um überhaupt abzuklären, ob die Franziskanerinnen an unseren Projekten interessiert sind. Sie hatte damals auch diese Leitungsposition inne. Sister Dorothy ist selbst erstaunt, wie umfangreich und nachhaltig sich unsere Projekte in den 16 Jahren entwickelt haben und hat dementsprechend eine sehr positive Einstellung uns gegenüber. Folgendes wurde besprochen: Treffen mit Sr. Dorothy (re.) und unserem Team in Asumbi •
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Informationen zu den Projektständen, Dank für unser kontinuierliches Engagement. Wesentlich ist, die Witwen, Waisen und mit den zahnärztlichen Projekten weiterhin die arme Bevölkerung zu erreichen. Weitere Stabilität ist in unseren Projekten nötig: Sr. Seraphine, Sr. Fabian und Sr. Lawrencia setzen ihre Arbeit für Patenschafts-­‐ und zahnärztliches Projekt fort. Einflussbereich des Erzbischofs von Kisumu bezieht sich auf das Krankenhaus Nyabondo und das St. Monica Hospital. Alle anderen Projekte werden weiter in Kooperation mit den Franziskanerinnen geführt. Zur beabsichtigten Gründung einer Foundation Dentists for Africa-­‐ Kenya fehlten ihr die Hintergrundinformationen, die sie sich jedoch teilweise noch am selben Tag holte, z.B. dass auch Sr. Fabian und Sr. Seraphine darin tätig sein können und die Foundation steuerfrei arbeitet. Ich habe mich darauf beschränkt mit ihr über die Grundlagen der Projekte zu sprechen. Gespräch mit dem Erzbischof von Kisumu Zachaeus Okoth Dabei waren Dieter Bolten, Fr. Francis und ich. Insgesamt war das Gespräch unproblematisch. Wir informierten über unsere Projekte, betonten die Partnerschaft mit den Franziskanerinnen und erklärten, dass es uns wesentlich ist, den armen Menschen zu helfen. Mittlerweile sind wir so weit, dass wesentliche Aufgaben im Zahnarzt-­‐ Patenschafts-­‐ und Witwenprojekt durch die Kenianer selbst übernommen werden. Wichtig ist, dass wir baldmöglichst einen Vertrag mit dem Hospital Nyabondo abschließen. Unsere Projekte scheinen ihn so überzeugt zu haben, dass er beim Firmungsgottesdienst in seiner Predigt mehrmals auf Dentists for Africa eingegangen ist und zum Multiplikator für uns wurde. Zahnärztliche Mobiles Fr. Francis hat mit dem Team der Dental Unit einen sehr guten mobilen Einsatz in Nyabondo organisiert. Die Patienten zahlten nur eine Registrierungsgebühr von 50 Schilling und wir übernahmen pro extrahierten Zahn 200 und für jeden zusätzlichen Zahn 100 Schilling. Insgesamt behandelten wir, je zwei kenianische und zwei deutsche Zahnärzte, nach einer eindrucksvollen Prophylaxeschulung durch die Kenianer selbst 208 Patienten. Alle waren am Ende froh und stolz, dass alles ohne Komplikationen klappte. Dental Team in Nyabondo: Dominik, Nicholas und Beatrice Die meisten Patienten kamen mit Schmerzen, mit denen sie schon seit Langem leben. Das zeigte uns wieder, wie groß der Behandlungsbedarf ist. Das Haupthindernis zum Zahnarzt zu gehen ist das fehlende Geld. Sonst würden sich nicht Menschen jahrelang Stephen, Simone und Dr. Wagner bei der Behandlung mit Zahnschmerzen herumschlagen und die Zahl der Patienten in der von uns eingerichteten Praxis im Krankenhaus wäre größer. Am selben Tag führten A. Pathe und B. Benedix zusammen mit Sr. Fabian ein erfolgreiches Mobile in Kisii durch, bei dem vor allem Schulkinder behandelt wurden. Ein drittes effektives Mobile haben wir noch in Asumbi erlebt, an dem vier Oral Health Officer-­‐ Studenten unseres Waisenprojekts teilnahmen. Seminar unserer Collegestudents des Patenschaftsprojekts im St. Monica-­‐ Village Insgesamt nahmen ca. 80 unserer Waisen am zweitägigem Seminar teil. Zwei kenianische „Facilitators“ gestalteten es größtenteils thematisch. Es ging vor allem um Persönlichkeitsentwicklung. Wir waren dabei und stellten unter anderem unsere Projekte und Ziele vor. Schön ist es zu spüren, wie sich ein vertrauensvolles Verhältnis zu unseren Studenten aufbaut. Viele wissen was sie wollen, andere sind dabei ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Unser Medical Engineer Felix, der die Rückzahlung der 10 Prozent durch die Collegeabsolventen in den Educational Fund überwacht und anmahnt, gab einen guten Überblick über den Stand der Einzahlungen. Die „Verweigerer“ wurden namentlich veröffentlicht und es wird zunehmend auf sie Druck ausgeübt. Die Ausbildung von zwei Waisen wird bereits aus diesem Fonds selbst finanziert und es ist geplant ab Januar ein drittes Kind aufzunehmen. Ich habe klar gemacht, dass wir hier keine finanziellen Lücken schließen werden. Gut ist, dass die meisten ihre Vereinbarungen halten. Studenten und Dr. Bolten beim praktischen Seminarteil Dr. Schinkel mit den ersten beiden direkt von den Waisen selbst geförderten Jugendlichen Unsere Studenten brachten sich aktiv ein, verstehen sich als Familie und bilden untereinander ein Netzwerk. Zum Abschluss wählten sie zwei Sprecher. Auch unser Medizinstudent Novestus nahm teil. Ich bin zuversichtlich, dass er seine Absicht, Kieferchirurg zu werden, umsetzen wird. Unser Medizinstudent Novestus Zahnmedizinisches Seminar vom 31.8.-­‐ 04.09. im Pastoral Centre St. Vincent Kisii Neben uns deutschen Zahnärzten und unseren beiden kenianischen Zahnärztinnen Sr. Fabian und Sr. Elizabeth Sunya nahmen alle unsere Studenten der zahnmedizinischen Fachrichtungen teil. Insgesamt waren wir ca. 30 Personen. Es gab von unserer und ihrer Seite gute und an den kenianischen Verhältnissen orientierte Vorträge verbunden mit lebendigen Diskussionen. Themen waren z.B. Amalgam-­‐ und Compositefüllungen (Pathe/ Schinkel), patientenorientierte Behandlungsentscheidungen (Wagner), Indikationen für Dr. Wagner und Medical Engineer Felix beim Zahnextraktionen (Wagner), Wartung Einrichten einer Präsentation und Pflege zahnmedizinischer Ausrüstung (Medical Engineers Felix, Kevin und Vincent), Feedback zum beim letzten Seminar entworfenen Hygieneplan (Sr. Elizabeth Sunya), zahnmedizinische Aufklärung und Prävention bei Schulkindern ( Dental Technician Cornelius und Community Oral Health Officer Careen), Erstellung von Leitlinien für Gruppenprävntion in Schulen, Vorstellung individueller Unsere kenianische Zahnärztin Sr. Sunya Patientenfälle (Sr. Sunya, COHO Nicholas, COHO Francis und DT Gladys). Zum Abschluss hielt unsere Zahnmedizinstudentin Dorcas noch einen lebendigen Vortrag über Diabetes und dessen Relevanz bei zahnmedizinischen Behandlungen. Besonderen Dank an meine Freunde Andreas W. + P., Dieter, Bernd und Jan und an Sr. Fabian für die gute Organisation! An zwei Nachmittagen führten wir in Praktischer Seminarteil: H.-­‐J. Schinkel beim Füllunglegen den Zahnarztpraxen in Kisii und mit Studenten Francis und Oral Health Officer Careen Asumbi Praktika durch. Von uns, Sr. Fabian und durch die Studenten wurden Wurzelbehandlungen gemacht, Amalgam-­‐ und zahnfarbene Füllungen gelegt und die Patientenfälle besprochen. Dieser praktische Teil war besonders wertvoll. Wir haben den Verdacht, dass die Collegeausbildung in Kenia sehr theoretisch ist und größtenteils von Lehrern erfolgt, die wenig praktische Erfahrung haben. Beim nächsten Seminar wollen wir die Praktika ausdehnen, kleinere Gruppen organisieren und spezifische Themen für Zahntechniker und Medical Engineers anbieten. Zahnärztin Sister Fabian bei der Behandlung Treffen mit den Administratoren der Krankenhäuser Es nahmen neun Administratoren der Krankenhäuser bzw. deren Vertreter einschließlich unserer beiden Zahnärztinnen Sister Fabian und Sister Sunya teil. In offener und konstruktiver Atmosphäre besprachen wir die Herausforderungen beim Betreiben einer Zahnarztpraxis, unsere Unterstützung bei der Wartung der Geräte durch unsere kenianische Medical Engineers Felix und Kevin, die Notwendigkeit der zahnmedizinischen Aufklärung, Untersuchung und Behandlung von Schulkindern, die Unterstützung und mögliche Anstellung der medizinischen Absolventen unseres Waisenprojekts und die Ermöglichung von Praktika während der Collegeausbildung. Unser aller Ziel ist Wege zu finden, die Zahnarztpraxen kostendeckend zu betreiben. Einrichtung eines zweiten Internship (Praktikums) für unsere Collegeabsolventen Alle unsere Oral Health Officer beginnen nach Abschluss der Collegeausbildung und ihres praktischen Jahrs (Internship) ihre zahnärztliche Arbeit mit einem vier-­‐ bis sechsmonatigem Praktikum unter der Aufsicht der Zahnärztin Sr. Fabian. Sie wird ihr Wissen und ihre praktischen Fähigkeiten weitergeben und wir wollen die Qualität der praktischen Arbeit unserer Absolventen verbessern. Einrichtung des Central Store in Kisii Bernd Benedix hat zusammen mit Sr. Lawrencia und unserem Medical Engineer Felix das Zentrallager für alle von uns eingerichteten Zahnarztpraxis nach der Ankunft des Containers hervorragend aufgebaut. Sr. Lawrencia ermittelt den Instrumenten-­‐, Geräte-­‐ und Materialbedarf aller Praxen und organisiert die Verteilung. So können alle dreizehn von uns eingerichteten Zahnarztpraxen gerecht versorgt werden. Auch konnte dadurch die Einrichtung einer weiteren Zahnarztpraxis in Bungoma (Westkenia) unkompliziert umgesetzt werden. Aufnahme von sechs neuen Vollwaisen in das Patenschaftsprogramm Sr. Fabian, Sr. Lawrencia u nd Dr. Benedix im neuem Store Am meisten hat mich das Treffen mit sechs Waisenkindern mit ihren Guardians und den Witwen des Children-­‐ Commitee’s berührt (siehe auch Bericht A. Wagner). Ohne unsere Hilfe wären diese Kinder verloren! Auch können wir über die Kooperation mit den Witwen sehr froh sein, denn sie haben zur Auswahl der Waisen für unser Programm perfekte demokratische Strukturen entwickelt. Fest mit unseren Waisen im St. Monica-­‐ Village Sr. Seraphine, und die Witwen organisierten für ca. 50 unserer Waisen und uns einen unvergesslichen Tag im Witwendorf St. Monica. Wir hatten Zeit zum gemeinsamen Spielen, Feiern und Essen. Sechs neue aufgenommene Waisen im St. Monica-­‐
Village, ermöglicht durch den Fonds 2015+ Kevin Wir durften Kevin treffen, der besonders dank Jutta Wilkens-­‐
Schaper’s Hilfe und der Unterstützung vieler anderer nach seiner schweren Tumoroperation wieder Lebensmut hat. Andreas Wagner wird abklären, ob eine defektprothetische Zahnversorgung für ihn möglich und sinnvoll ist. Zwei Freunde: M artin und Kevin Bericht A. Pathe (Vorstandsmitglied DfA): 26.08.15 erster Tag in Kisii, 8:00 Vorstellung im Christamarianne-­‐ Hospital bei morgendlicher Andacht; Arbeit in der DU mit Sr. Fabian und Sr. Lawrencia, Bernd behandelte sein Patenkind und machte zwei Füllungen. Nach Arbeitsende gemeinsamer Besuch und Vorstellung beim Priester der Gemeinde; Material und Instrumente im Store sortiert. 27.08.15 gemeinsamer Besuch der Familie des Patenkindes von Bernd am Vormittag mit Sr. Lawrencia; Sr. Fabian arbeitet in der DU, am Nachmittag lösen wir Sr. Fabian in der DU ab. Am Abend weiter Vincent beim zahnmedizinischem „Teaching“ im Store gearbeitet , Sr. Lawrencia hat Excel-­‐Tabelle für alle Materialien und Instrumente angelegt, müssen schrittweise eingepflegt werden; allen Stationen wird eine Tabelle zugestellt, in der die vorhandenen Materialien, Instrumente und Geräte erfasst werden sollen, zusätzlich wird nach dem Vorhandensein von HIV-­‐Schnelltest und der Verfügbarkeit von PEP-­‐ Medikamenten gefragt; 28.08.15 Sr. Fabian ist nach Nyabondo gefahren, wir arbeiten in der DU und im Store, bereiten das Mobil für Samstag vor, sterilisieren Instrumente und stellen Material bereit; mit Sr. Lawrencia krebskranke Sister im Hospital besucht; 29.08.15 Mobileinsatz zusammen mit Augenarzt Mathew Arita (Kisii Optician, [email protected]), ist an Unterstützung und Zusammenarbeit interessiert, in der Nähe von Kisii in einer Kirche, war gut organisiert, ausschließlich Extraktionen bei 61 Patienten; Termine für Füllungstherapie in DU vereinbart; 30.08.15 Gottesdienst am Morgen dann Ausflug mit Sr. Lawrencia Richtung Homa Bay, Besuch der Eltern und Familie von Lawrencia, anschließend Besuch bei Sr. Carmelina und Besichtigung des Konvents mit der nahegelegenen Arztstation, dafür wurden 6 Räume einer ehemaligen High School genutzt für Arztstation und Geburtenstation, Strom ist ca. 30m entfernt vorhanden , Strommast soll noch angeschlossen werden; nicht weit entfernt sind Fundamente vorhanden für einen Kirchenneubau. Es macht alles einen unschönen Eindruck und erfordert viel Engagement. Sr. Carmelina wünscht sich eine Dental Unit, da Sylvia, ehemals angestellt als Helferin in Nyabondo, die einzige zahnärztliche Behandlungsstelle in der Umgebung von Homa Bay unterhält. Anschließend Wandertour mit Sr. Carmelina und Lawrencia auf eine Anhöhe mit herrlichen Blick auf den Victoria-­‐See. 31.08.15 Feierlichkeiten im Konvent in Asumbi. 01.09.15 1. Seminartag im Dr. Benedix mit Student Vincent bei der Pastoral Center in Kisii mit Untersuchung anschließendem Praktikum im Hospital in Kisii. Wir haben an Modell Am-­‐
Füllungslegung demonstriert und Füllungstherapie bei Patienten vorgeführt. Wir hatten den Eindruck, dass es Neuland für die Seminarteilnehmer war. Allerdings waren auch Studenten darunter. Nicholas aus Nyabondo hat Kenntnisse und Geschick bewiesen. 02.09.15 2. Seminartag mit praktischem Teil am Nachmittag in Asumbi und wir haben als Mentoren Compositefüllungen legen lassen. Nicholas erzielte ein gutes Ergebnis, Gladys, Angestellte OHO in Asumbi erzielte kein gutes Ergebnis, war allerdings auch aufgeregt, einige Hygienepannen (Kontamination der Injektionsnadel) erfolgt mehrmals. 03.09.15 3. Seminartag mit Abschlussbesprechung: Der praktische Teil sollte mehr in Theorie eingebunden werden und primär sein. Teilweise getrennte Weiterbildung für OHO, Zahntechniker und Techniker ist Dr. Pathe bei der Untersuchung von Schulkindern sinnvoll. 04.09.15 Mobile in Asumbi und Rückfahrt nach Nyabondo; Organisation des Mobile-­‐Ablaufs war unzureichend, da die durchgeführten Behandlungen nicht vollständig erfasst wurden. Klare Aussagen und Einteilungen vor Beginn sind notwendig. Bernd fährt nach Kisii zurück und extrahiert abends noch bei einem Schmerzpatient einen Backenzahnes und kommt am Sonntag nach. In dieser Zeit wurde in Kisii folgendes erledigt: Das neu gelieferte digital Panoramaröntgengerät wurde weiter montiert. Manuale und Installations-­‐CDs wurden im Store deponiert. Es wurden Absprachen mit unserem Techniker Torsten Rauch über die OPG-­‐ Inbetriebnahme und die notwendige Reparatur eines Labormotors getroffen. Die Zusammenstellung von Instrumenten und Ausrüstung für die neue Zahnstation in Bungoma erfolgte. Dazu gehörte eine der neuen Behandlungseinheiten aus dem Container sowie ein Dampfsterilisator und Behandlungsinstrumente. Es wurde die Anfertigung eines Schreibtisches mit einen Tischler besprochen und in Auftrag gegeben. 05.09.15 Treffen mit Patenkindern im Witwendorf. 06.09.15. Gottesdienst in Nyabondo; Einladung im Witwendorf mit frisch gebackenem Kuchen aus dem neuen Backofen; Einladung und Verabschiedung bei den Sisters; Einladung zum Dinner bei Fr. Francis. 07.09.15 gemeinsames Arbeiten mit Andreas und Simone in DU bis 11:00, Füllungen , Wk-­‐Behandlung an 24, Extr.15 ; Verabschiedung in der Küche und durch die Mitarbeiter der DU, Fahrt zum Flughafen Kisumu. Bericht von Dr. Dieter Bolten (Vorstandsmitglied DfA): Am 21. August traf ich mich mit Jan Bruns am Flughafen in Nairobi. Jan ist ein ehemaliger Kameramann vom ZDF, der Jahre lang die Studios in Beirut, Singapur und New York betreute und nahezu alle Länder der Welt bereist hat. Seine Aufgabe sollte es sein, einen Film, verschiedene Trailer und einen Kalender über Dentists for Africa anzufertigen, um den Bekanntheitsgrad unserer Organisation zu steigern. Besondere Aufmerksamkeit war auf die Vernetzung Dr. Bolten in Dental Unit Kasarani der einzelnen Projekte zu legen. Der Empfang bei den Little Sisters of St. Francis war wie üblich sehr herzlich. Die Begegnung mit der neuen Administratorin Sr. Julian hingegen weniger. Alle meine Fragen und meine Angebote zur Verbesserung der Zusammenarbeit wurden kategorisch mit zwei Sätzen abgetan: I will first restructure my clinic und I don't know about that! Sie will mich wissen lassen, wann sie an einer erneuten Zusammenarbeit mit uns interessiert ist. Dr. Bolten und Jan Bruns Wir wissen, dass ihr Aufenthalt in Kasarani zeitlich begrenzt ist. Am folgenden Sonntag flogen Jan und ich nach Kisumu. In Nyabondo erwartete uns ein ähnlich herzlicher Empfang. Noch am selben Abend besprachen wir mit Sr. Seraphine und Sr. Modesta das Filmprogramm für die kommenden Tage. Wir hätten nie geglaubt, dass alles so perfekt organisiert würde. Den folgenden Tag nutzte Jan, um sich einzuarbeiten und einzustellen auf die kommenden Aufgaben. Einem Rundgang durchs Krankenhaus folgte ein Besuch im Witwendorf.. Welch ein Unterschied zu den Vorjahren! Aufgeräumt und einladend! Mit Leben erfüllt! Diese Veränderungen gehen auf die Initiative von drei Frauen zurück: Rhoda die Managerin, Pamela, die Sprecherin der Witwenkomitees und Katharina aus Gelsenkirchen. Besonders gefiel mir die aufgeräumte Bücherei, aus der sich Schüler während der Ferien Bücher gegen ein geringes Entgelt ausleihen können. Abends besuchten wir Grace, mit der ich während meiner ersten Jahre zusammen gearbeitet hatte. Sie teilt das Schicksal von vielen kenianischen Frauen. Früh hat ihr Mann sie verlassen, sie erzieht sechs eigene Kinder und sechs Waisen aus der Verwandtschaft. Ihr Auskommen erwirtschaftet sie sich durch Feldarbeit und das Brennen von Ziegeln. Es ergab sich zufällig, dass der Verkaufstand für Tusker direkt neben dem Haus von Grace lag. Wir haben sie öfters besucht. Dienstag brachte einen arbeitsreichen Tag für Jan. Es sollte die Aufnahme eines Waisenkindes in das Patenschaftsprogramm aufgezeichnet werden. Diese Dokumentation reichte von der E-­‐Mail Nachricht aus Deutschland mit der guten Nachricht, über das Treffen des Witwenkomitees zur Auswahl eines Kindes, bis zum gemeinsamen Gang zur Hütte des neuen Patenkindes. Die Eindrücke die hier entstanden, erschütterten uns und machten uns schweigsam. Vier Waisen Im Alter zwischen 19 und fünf Jahren leben in einer Lehmhütte mit Lehmfußboden, ohne Strom, ohne fließendes Wasser, zwei Stühlen, einem Tisch und einer aufgehängte Wolldecke als Raumteiler. Wenn die Nahrungsmittel knapp werden, schwänzen die Brüder die Schule und verdingen sich zur Feldarbeit. Auf dem Rückweg wurde nicht mehr gelacht. Der folgende Tag stand ganz im Zeichen der Im Haus der Waisenfamilie CCC Klinik (comprehensive child care). In Dr. Bolten mit Vivien, die er in unser diesem Programm werden über 100 Aids Patenschaftsprogramm aufnimmt positive Kinder unter der Führung von Sr. Modesta kostenlos betreut. Diese Fürsorge umfasst in verschiedene Altersgruppen eingeteilte Beratungsgespräche, die klinische Untersuchung durch einen Arzt, Evaluation der Medikamentendosierung und schließlich Aushändigung der umfangreichen Medikamente durch die Apotheke. Die anschließende Freizeit im Witwendorf hatten sich die kleinen und großen Patienten, die alle Untersuchungen klaglos über sich ergehen ließen, mehr als verdient. Hier endet mein Bericht. Das Geschehen der folgenden Tage ist in den Aufzeichnungen meiner Mitreisenden nachzulesen (Simone, Achim, Bernd, Andreas 2mal, Jan). Das Zusammensein mit dieser famosen Truppe hat diese Reise zu einem großen Ereignis gemacht! Miss all of you! Dr. Dieter Bolten Bericht von Dr. Andreas Wagner Zu den vorliegenden ausführlichen Berichten möchte ich als Newcomer bei einem Keniaeinsatz nur kurz folgende Bemerkungen machen: Ich bin dankbar, dass ich diesen ersten Einsatz in einem Kreis von erfahrenen Kollegen erleben durfte. An ihrer Seite habe ich schnell einen Einblick in die einzelnen Projekte vor Ort bekommen, viele Menschen kennen gelernt und herzliche Kontakte geknüpft. Dazu habe ich neue Freunde gewonnen, denn Achim, Dieter, Andreas, Bernd und Jan haben mich unter ihre „Fittiche“ genommen und den Einstieg in eine für mich „neue Welt“ ermöglicht. Dazu kam die Hilfe von Simone, die mir bei der Behandlung ausgezeichnet assistierte und meine mangelnden Sprachkenntnisse ausglich. Vor allem die vielen Diskussionen in diesem Kreis von Freunden über Afrika, Hilfe zur Selbsthilfe, die Arbeit des Vereins, unser Engagement, die Partner vor Ort, Religion und Kirche, christliches Handeln, Armut, Krankheit -­‐ also über „Gott und die Welt“ -­‐ waren nicht nur bereichernd, sondern haben mein Denken beeinflusst. Ich möchte diese Zeit nicht missen und bedaure nur, dass ich diesen Schritt, einen Hilfseinsatz zu machen, nicht früher getan habe. Besonders beeindruckt hat mich zu erleben, wie nachhaltig die Projekte des Vereins beginnen zu wirken. Sisters, widows, godchilds, dental health officers und students sind wie eine große Familie, die uns Hilfeleistende mit einschließt. Die Projekte sind teilweise sehr gut vernetzt. Ich denke dabei an das Treffen mit dem Children Commitee der Witwen, Sr. Seraphine, den Vormunden und den neu aufgenommenen Waisenkindern. Nach demokratischen Regeln werden die Kinder verantwortungsvoll ausgewählt. Über das Schicksal dieser Kinder zu diesem Treffen zu erfahren, war ein für mich bewegendes Erlebnis. Aber auch, dass die ersten Patenkinder aus dem Educational Fund, also von den Ausbildungsrückzahlungen der Collegeabsolventen, finanziert werden, beweist die Nachhaltigkeit der Projekte. Ich glaube, dass die Absolventen darauf auch stolz sind. Ihre Ernsthaftigkeit und Disziplin bei den Seminaren und Diskussionen, ihre Konzentration und Wissbegierigkeit bei den Praktika war deutlich zu erkennen und zu spüren. Ich habe den guten Eindruck gewonnen, dass die Arbeit unseres Vereins verantwortungsbewusste junge Menschen erzieht. Andreas Wagner Noch eine abschließende Bemerkung von mir: Ich bin beeindruckt von der Einsatzbereitschaft meiner deutschen Begleiter und freue mich sehr über unsere Freundschaft. Jan, ein besonderer Dank an Dich für das Einbringen Deiner Erfahrung als langjähriger ZDF-­‐ Kameramann beim Filmen und Fotografieren! Die Fotos dieses Berichts sind größtenteils von Jan. Insgesamt dürfen wir uns überraschen lassen, wo uns die Dynamik unserer Projekte, vor allem bedingt durch die vielen jungen kenianischen Menschen, in den nächsten Jahren hinführt. Hans-­‐ Joachim Schinkel 1. Vorsitzender DfA