Inside Diagnostics

Schnelltests Artikel-Headline
new art laboratories
Inside Diagnostics
Sommer 2015
DENGUE
Ein drohendes
Desaster
THC
Gebt das
Hanf frei?!
EUROPÄISCHER
DROGENBERICHT
Neue Psychoaktive
Substanzen auf dem
Vormarsch
Schnelltests
sgabe:
In dieser Au
IEL
G E W I N N SzuPauf S.10
Mehr da
Labordiagnostik
Laborservice
Beratung & Service
Seite 1
Inside Diagnostics
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in dieser Ausgabe beleuchten wir einige
Themen, die bereits in der Inside Diagnostics erschienen sind. Diesmal möchten wir Ihnen aber etwas mehr Raum
geben und den Blick auch auf das internationale Geschehen richten.
Im Bereich der Drogen gilt unser Hauptartikel der Legalisierung von Cannabis. Lesen Sie außerdem unseren
Bericht über Pregabalin in Gefängnissen und den aktuellen Europäischen
Drogenbericht 2015 der EMCDDA.
Die Legalisierung von Cannabis in Colorado hat nicht nur in Europa, sondern auch weltweit eine Diskussion
ausgelöst. Wir legen die Fakten dar
und erklären basierend auf dem aktuellen Geschehen, welchen Einfluss die Legalisierung haben kann!
Zudem klären wir die Frage: Was ist
Pregabalin und warum ist die Droge in
Haftanstalten so beliebt? Mit unserem
Insiderbericht über Pregabalin tauchen
wir tief in die Materie ein, betrachten
die Anwendungsgebiete, die Situation in
Gefängnissen und den potentiellen Einfluss, den die Droge außerhalb hat. Mit
dem kürzlich veröffentlichten Bericht
der EMCDDA ergründen wir die großen
Tendenzen und Veränderungen, die
während des letzten Jahres auftraten.
Lesen Sie außerdem einen Artikel über
Dengue aus medizinischer Sicht, das
Abonnieren Sie unser Kundenmagazin
Schreiben Sie uns an:
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Ansprechpartner/Verantwortlich
Inside Diagnostics
Nicolas Kennof
Tel.: 0941 29010-710
[email protected]
Seite 2
Rotavirus und einen Artikel zum Thema
Kinderwunsch (als Ergänzung zu unserer vorhergehenden Ausgabe). Das
Denguefieber ist eine schleichende Katastrophe, die sich zu einem weltweiten Problem auswächst. In unserem
Bericht dazu stellen wir die Situation in
Südostasien, speziell aber in Malaysia
dar, wo die Situation bereits bedrohlich
ist und unzählige Opfer gefordert hat.
In der letzten Ausgabe haben wir außerdem über die Diagnosemöglichkeiten während der Schwangerschaft
gesprochen. Thema diesmal ist die
Pränataldiagnostik - vom Kinderwunsch bis zum positiven Testergebnis.
Abschließend geben wir Ihnen noch einen kurzen Einblick zum Thema Rotavirus:
Was ist das eigentlich genau? Was sind die
Gefahren? Wie wird es diagnostiziert?
Und bevor wir Ihnen nun viel Spaß beim
Lesen wünschen, möchte sich an dieser
Stelle das gesamte nal von minden Team
herzlich von Raffaela Seiband, unserer
Redakteurin im Bereich Gynäkologie,
verabschieden, die seit der ersten Ausgabe Teil des Autorenteams war und sich
nun in den Mutterschutz verabschiedet.
Wir wünschen Ihr alles Gute, viel Erfolg
und natürlich viel Freude mit dem Familienzuwachs. Viel Glück, Raffi!
Beste Grüße
Nicolas Kennof
Inside Diagnostics
Inhalt
Themen
Dengue������������������������������������������������������������������������������������������� 4
Kinderwunsch��������������������������������������������������������������������������������� 8
THC Legalisierung������������������������������������������������������������������������� 12
Pregabalin������������������������������������������������������������������������������������� 15
Europäischer Drogenbericht��������������������������������������������������������� 16
Rotavirus��������������������������������������������������������������������������������������� 18
nvm Inside
Gewinnspiel����������������������������������������������������������������������������������10
Messen & Kongresse��������������������������������������������������������������������19
Kontakt/Medical Man�������������������������������������������������������������������20
Impressum
Inside Diagnostics
Kundenmagazin der nal von minden GmbH
Verantwortlich/Chefredaktion:
Nicolas Kennof
THC LEGALISIERUNG | Seite 12
Die kürzliche vollständige Legalisierung
von Cannabis im US-Bundesstaat
Colorado hat nun erneut die
Debatte über das Thema in Europa
entfacht. Trotz ähnlichen, jedoch
strengeren Beispielen in Europa ist
die Legalisierung eine offene Debatte
mit vielen Ansichten, die vertreten
werden. Lesen Sie mehr dazu in
unserem Artikel auf Seite 12.
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Anschrift der Redaktion:
Redaktion „Inside Diagnostics“
nal von minden GmbH
Friedenstraße 32
93053 Regensburg
Redaktion:
Torsten Winkler, Kristina Sambs,
Raffaela Seiband, Christopher Beiderbeck,
Anne Kaiser, Andrea Kreuzer, Lukas Eder,
Martina Kastenmaier, Frederica Swaine, Helen
Murr, Ciaran Gough
[email protected]
Grafik:
Martina Kastenmaier, Kasia Orlowska
Seite 3
Tropenmedizin Dengue
Dengue
Ein drohendes Desaster
Laut WHO ist Denguefieber derzeit weltweit die gefährlichste,
von Stechmücken übertragene Viruserkrankung und wird in
den betroffenen Ländern mit großer Sorge betrachtet. Während in der Vergangenheit große Anstrengungen zur Vermeidung und Ausrottung von Malaria unternommen wurden,
gab es bis vor kurzem keine vergleichbaren Bemühungen
gegen das Denguefieber. Mit dem rasanten Anstieg von Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten zeigte sich jedoch die
Notwendigkeit einer schnellen Reaktion zur Kontrolle und zur
Einschränkung der Verbreitung des Virus.
Das Denguevirus wird durch den Stich der weiblichen Gelbfiebermücke (Stegomyia aegypti, früher Aedes aegypto) übertragen. Ein einziges Weibchen sticht normalerweise mehrere
Personen und ist zudem tagaktiv. Deshalb ist diese Mückenart
ein besonders effektiver Überträger des Denguefiebers, das
auch zum Tod des Patienten führen kann. Zwar kann das Denguevirus nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden, jedoch ist die Übertragung von einem infizierten Menschen auf eine nicht infizierte Stechmücke möglich wodurch
der Übertragungszyklus zusätzlich verstärkt wird.
Entsprechend seiner Benennung kommt es bei einer Infektion
mit dem Virus zu einem plötzlichen hohen Fieber. Symptomatisch für die Erkrankung sind weiterhin Ausschläge, Gelenk-,
Muskel- und Kopfschmerzen. Diese drei charakteristischen
Symptome werden auch als „Dengue-Trias“ bezeichnet. Glücklicherweise verlaufen die meisten Krankheitsfälle mild und die
Gesundung tritt ohne ärztliche Behandlung nach kurzer Zeit
ein. In wenigen Fällen kommt es aber zu einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf. Die eben beschriebenen anfänglichen Symptome entwickeln sich in einem solchen Fall in nur
kurzer Zeit zu einem hämorrhagischen Denguefieber oder
einem Dengue Schocksyndrom, welche beide tödlich enden
können.
Das Denguefieber ist in mindestens 100 Ländern endemisch
und hat das Potenzial sich weltweit in allen Regionen zu verbreiten in denen die Stegomyia aegypti leben und sich fortpflanzen können. Die Stegomyia aegypti ist nördlich und
südlich des Äquators bis zum 35. Breitengrad beheimatet.
Deswegen treten die meisten Denguefälle in Gebieten um
den Äquator auf. Vor allem in den letzten Jahren hat sich das
Virus wegen der rasanten Steigerung der Infektionsfälle in Afrika, Südamerika, Indien und Südostasien zu einem globalen
Problem entwickelt. Besonders alarmierend ist die Situation
im südostasischen Raum, da auf diese Region 75% der globalen Fälle von Dengue entfallen. In Malaysia, einem der am
Seite 4
Tropenmedizin Dengue
Denguefieber ist in
mindestens 100 Ländern
endemisch und hat das Potenzial
sich weltweit in allen
Regionen zu verbreiten.
FOGGING
Mit einem für den Menschen
unbedenklichen Insektizid wird bei
sogenannten Mosquito Fogging
Operations versucht, jeden
ausgewachsenen Mosquito,
der das Dengue Virus möglicherweise überträgt, zu töten.
istockphoto.com © ertyo5
Seite 5
Tropenmedizin Dengue
schlimmsten betroffenen Länder, ist die Lage
besonders brisant. Bis zum 11. April dieses
Jahres wurden bereits 35.701 Fälle von Denguefieber registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies eine Steigerung um 36%.
Warum aber ist die Verbreitung von Dengue vor allem in
der jüngsten Vergangenheit so schnell vorangeschritten, obwohl dieser Virus bereits seit längerem bekannt ist? Der bedeutende Anstieg der Dengueinfektionen in den letzten Jahren wird zu großen Teilen der Urbanisierung zugeschrieben.
Die weibliche Gelbfiebermücke legt ihre Eier im Wasser ab,
wobei sie für einen geeigneten Brutplatz nur einen Esslöffel
Wasser braucht. Die große Zahl von Städtebauprojekten in den
von Dengue betroffenen Gebieten bietet ein perfektes Umfeld
für das Ansammeln von stehendem Wasser. Zusätzlich schafft
der im dortigen Klima üblichen Platzregen künstliche Löcher
im Boden, die als potenzielle Brutpläte in Betracht kommen.
In Malaysia werden die meisten Denguefälle in den Vororten
von Kuala Lumpur und den dicht besiedelten Bundesstaat Selangor gemeldet, also Bereichen in denen es besonders viele Baustellen gibt. Weiterhin ermöglicht die fortschreitende
Globalisierung dem Virus sich auch in bisher nicht betroffene
Länder, etwa durch Reisende die die Erkrankung (in Form der
infizierten Mücken) mit in ihr Heimatland bringen, auszubreiten. Falls sich die Stegomyia aegypti in der neuen Umgebung
ansiedelt und das Klima geeignet ist, steht einer Ausbreitung
des Denguefiebers nichts entgegen.
Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit dem Denguefieber ist das Fehlen einer effektiven medizinischen Behandlung oder einer Schutzimpfung gegen die Tropenkrankheit. Die einzige wirksame Maßnahme besteht derzeit noch
darin schon den Mückenstich zu verhindern. Ist ein Mensch
erst einmal infiziert sind die Behandlungsmöglichkeiten sehr
limitiert und beschränken sich meist darauf den Flüssig-
Seite 6
keitsverlust auszugleichen. Die Entwicklung eines kosteneffizienten Impfstoffs ist das langfristige Ziel und wäre für die
betroffenen Länder eine große Hilfe beim Versuch das Virus
zu kontrollieren. Leider ergab eine kürzlich in Südamerika mit
dem bisher am weitesten entwickelten Impfstoff durchgeführte Phase-III-Studie nur eine Wirksamkeit von 60,8%. Wann
ein geeigneter Impfstoff zur Verfügung steht kann daher nicht
vorausgesagt werden. Da es noch keine Möglichkeit einer
Schutzimpfung gibt, ist die schnelle und zuverlässige Diagnose von neuen Denguefällen lebenswichtig. Eine frühzeitige
Diagnose und das Lokalisieren der Gebiete in denen die Fallzahlen am schnellsten steigen kann die Sterberate und das
Risiko einer weiteren Übertragung senken. Der Goldstandard
für die Diagnose von Denguefieber ist wegen der hohen Sensivität und des vollautomatisierbaren Verfahrens die RT-PCR
Tropenmedizin Dengue
Der bedeutende Anstieg
der Dengueinfektionen in
den letzten Jahren wird zu großen
Teilen der Urbanisierung
zugeschrieben.
Verbreitungsgebiet Dengue
(Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion). Daneben
erfreuen sich in vitro Schnelltests zunehmender Beliebtheit,
da sie auch in abgelegenen Orten ohne Laborzugang durchgeführt werden können. Diese gibt es in Form von Antikörpernund Antigentests und seit kurzem auch als Kombinationstests
welche die Vorteile beider Testarten vereinen. Antikörpertests weisen IgM und IgG Antikörper nach und ermöglichen
damit eine Differenzierung zwischen akuter und vergangener
Infektion. Antigentests basieren auf dem Nachweis des NS1Proteins, einem direkten biologischen Marker der bei allen
Dengueserotypen auftritt.
Zusätzlich sorgt insbesondere in Südostasien der Shift des
Dengueserotyps, für die rasant steigende Infektionsrate. Derzeit sind fünf Serotypen des Denguevirus (der fünfte wurde erst
2013 entdeckt) bekannt. Der Kontakt mit einem der Serotypen
führt unglücklichweise nicht zu einer langfristigen Immunität
gegenüber den anderen Serotypen. Nach einer überstandenen
Dengueinfektion ist man zwar gegen den betroffenen Serotyp
immun, gegen die anderen Serotypen besteht diese Immunität
jedoch nur sehr kurzfristig. Durch den regelmäßigen Wechsel
der vorherrschenden Serotypen wird folglich die Übertragungsrate weiter gesteigert. Darüber hinaus steigt bei einer
nochmaligen Infektion mit einem anderen Serotyp die Chance
auf Komplikationen signifikant. Als Versuch eine weitere Verbreitung des Denguevirus zu verhindern hat die WHO 2012 ein
weltweites Programm zur Dengueprävention gestartet. Heute
wird Prävention und Kontrolle von Denguefieber in den betroffenen Ländern als sehr wichtige Angelegenheit behandelt. So
gibt es zahlreiche staatliche und regionale Maßnahmen zur
Ausrottung des Virus. In Malaysia erlaubt der Disease Bearing
Insects Act von 1975 den staatlichen Behören die Kontrolle
von Grundstücken auf Brutstellen der Stegomyia aegypti und
ermöglicht die Verhängung von Bußgeldern wenn Präventionsmaßnahmen nicht entsprechend umgesetzt werden.
Die malaysische Regierung setzt zudem stark auf die Vektorkontrolle und setzt im städtischen Raum Mittel zur Insektenbekämpfung ein. In Singapur arbeitet die National Environment Agency unerlässlich daran die Bevölkerung über
Möglichkeiten der Dengueprävention aufzuklären. Auf deren
Internetauftritt findet man zu diesem Zweck eine interaktive
Karte auf der Bereiche mit Dengueaktivität hervorgehoben
und in verschiedene Gefahrenstufen eingeteilt werden, wobei
für jede der Stufen verschiedene präventive Empfehlungen
gegeben werden.
FS, CG
istockphoto.com © iconeer
Seite 7
Gynäkologie Kinderwunsch
Vom Kinderwunsch bis zum positiven Schwangerschaftstest!
Was hinter Ammenmärchen steckt und wie es wirklich klappen kann
Für viele Frauen stellt sich ab einem gewissen Alter die Frage, ob sie irgendwann in Ihrem Leben Kinder haben möchten
oder nicht. Fällt die Entscheidung für ein oder gar mehrere
Kinder und der Partner hegt denselben Wunsch, steht einer
aufregenden Zeit aus „Üben“ eigentlich nichts mehr im Weg.
Laut einer Statistik vergehen etwa 4 Monate, bis Otto-NormalVerbraucherin schwanger wird, unter der Voraussetzung, dass
beide Partner gesund sind. Sind diese 4 Monate überschritten und es ist noch keine Schwangerschaft eingetreten, ist
das auch noch kein Grund zur Panik. Experten sagen, es kann
bis zu 1 Jahr dauern, bis eine Empfängnis eintritt. Was, wenn
es trotz intensivem Üben noch nicht geklappt hat? Frau bespricht sich vielleicht mal mit Freundinnen oder trifft Leidensgenossinnen in Foren und genau hier bekommt man Theorien
und Sprichwörter vorgelegt, die zutiefst verunsichern und den
Blick für das Wesentliche trüben.
Die Ammenmärchen zum Thema Schwangerschaft und
Empfängnis
In der Vorbereitung/Übungsphase auf eine Schwangerschaft
begegnen einem viele Mythen und Ammenmärchen, wie z.B.
nach dem sexuellen Akt – hoch mit den Beinen, um entweder die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen
oder das Geschlecht des Kindes zu beeinflussen. Die Idee bei
diesem Beispiel ist, dass wenn die Frau nach
dem Sex die Beine hochlegt, es die Spermien leichter haben,
den beschwerlichen Weg zur Eizelle zu finden. Wissenschaftlich ist das, wie bei den meisten Binsenweisheiten, nicht belegt.
Ist eine Schwangerschaft wirklich planbar?
Obwohl die Wissenschaft heute so einiges auf dem Gebiet der
Empfängnis leistet, kann keiner vorab sagen, ob eine Schwangerschaft 100% eintritt oder nicht. Oftmals gibt es keine Gründe für das Ausbleiben einer Schwangerschaft und manchmal
klappt es, obwohl mehrere medizinische Gründe gegen eine
Empfängnis sprechen. Da man nie sagen kann, ob es gleich
klappt oder nicht, möchte man vielleicht keinen Zyklus unversucht lassen und informiert sich über die Möglichkeiten, die
Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen.
Natürlich ist ganz klar: Der erste Schritt ist, die bisherige Verhütungsmethoden abzusetzen. Ein weit verbreiteter Glaube
besagt, dass hormonelle Verhütungsmittel den weiblichen
Zyklus so durcheinander bringen, dass ein Eisprung, also die
Voraussetzung der Befruchtung, für länger nicht möglich
ist. Mittlerweile weiß man, dass das nicht der Wahrheit entspricht. Sobald das entsprechende hormonelle Verhütungsmittel abgesetzt ist, kann die Frau bereits unmittelbar danach
einen Eisprung haben, sprich: Sie ist fruchtbar, je nachdem,
wo sich die Frau in Ihrem Zyklus befindet. Möchte man/Frau
seine/Ihre Schwangerschaft planen und gezielt rund um den
Eisprung Geschlechtsverkehr haben, bedarf es der Notwendigkeit, den eigenen Zyklus genauestens zu kennen. Welche
Fakten sind also wissenschaftlich belegt und wie kann es wirklich klappen?
Ein paar Eckdaten zum weiblichen Zyklus
Bei den meisten Frauen zählt der Zyklus 28 Tage. Er beginnt
am ersten Tag der Periode und endet am Tag vor der nächsten
Blutung. Konkret: tritt die Monatsblutung am 1. des Monats
Tick
Tick
Tick
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Gynäkologie Kinderwunsch
LH-Konzentration in IU/L
100
90
Eisprung
fruchtbare Phase
80
70
60
50
40
30
20
Zyklustage
10
0
1
2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38
Beginn der Menstruation
ein und die nächste Monatsblutung wieder am 29. desselben
Monats, endete der vorherige Zyklus am 28. des Monats. Somit zählt der Zyklus eine Länge von 28 Tagen. Soweit so gut.
Wann ist nun der Eisprung? Das kann man nicht pauschal sagen, das ist nicht bei jeder Frau gleich. Eine ungefähre Angabe:
am 12.-15. Tag des Zyklus. Manche Frauen meinen, den Eisprung
zu fühlen und beschreiben das Gefühl mit einem Ziehen, ähnlich
der Periodenschmerzen. Da die Gebärmutterschleimhaut sich
zum Eisprung aufbaut und zum Zeitpunkt des Eisprungs am ausgeprägtesten ist, bemerken viele Frauen erhöhten Ausfluss bzw.
austretenden Zervixschleim, den manche Frauen als „spinnbar“
bezeichnen. Manche Frauen haben gar keinen Anhaltspunkt
und greifen dann auf Hilfsmittel zurück.
Was passiert beim Eisprung?
Medizinisch betrachtet ist der Eisprung (Ovulation) die Ausstoßung der unbefruchteten Eizelle aus dem Eierstock. Der
Ovulation geht ein Anstieg des luteinisierenden Hormons
(„LH-Hormon“) voraus. Etwa 12-36 Stunden vor dem Eisprung
gipfelt die LH-Konzentration und kündigt damit den Eisprung
an. Nach dem Eisprung bleibt die Eizelle für etwa 6 - 24 Stunden befruchtungsfähig. Damit ist durch die Bestimmung der
LH-Konzentration die fruchtbare Phase messbar und ein guter
Anhaltspunkt, den Tag des Eisprungs festzustellen.
Wie erkenne ich den Eisprung?
Bei allen visuellen Ovulationstests erscheinen 2 Linien, die
Kontroll-Linie, die immer sichtbar sein muss, und die Test-
1 http://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/eisprung/3464
istockphoto.com © pictafolio
Beginn des nächsten Zyklus
Linie. Erst wenn die Test-Linie die gleiche Intensität wie die
Kontroll-Linie hat oder gar intensiver ist, deutet dies auf einen bevorstehenden Eisprung hin. Ein weiterer Anhaltspunkt
ist die sogenannte Basaltemperatur, Ihre Körpertemperatur.
Diese steigt kurz vor dem Eisprung um 0,3°C bis 0,8°C an. Der
beste Zeitpunkt für eine Messung ist jeden Tag zum selben
Zeitpunkt (zum Beispiel jeden Morgen nach dem Aufwachen)
– werden beide Messmethoden verwendet besteht eine große Wahrscheinlichkeit, den Eisprung zu erkennen. Ein Ovulationstest schlägt dann an, wenn der Eisprung kurz bevorsteht
(innerhalb der nächsten 12-36 Stunden) – empfängnisbereit
ist die Frau aber, aufgrund der Lebensdauer der Spermien in
der Gebärmutter der Frau von bis zu 5 Tagen, bereits davor!
Deswegen ist es nötig, seinen Zyklus zu kennen!
Nehmen wir ein Fallbeispiel:
Der Zyklus beträgt 30 Tage (1. Tag = Tag der ersten Blutung bis
zum letzten Tag vor der nächsten Monatsblutung) – Der Eisprung findet also etwa am 17. Zyklustag statt, die fruchtbare
Phase beginnt aber bereits einige Tage zuvor und endet 1 Tag
nach Eisprung. Dennoch möchten wir nicht außer Acht lassen,
dass es auch eine Kopfsache ist! Fühlt sich Frau besser, wenn
sie die goldenen Regeln der Ammenmärchen befolgt begünstigt das vielleicht die Entspannung der Frau, was wiederum zu
einem positiven Endergebnis führen kann – wir wünschen viel
Spaß beim Üben!
RS
Seite 9
,
nvm inside Gewinnspiel
Mitmachen &
gewinnen!
Liebe Leser,
Wir graturlieren herzlich O. Schwabauer. Wir freuen uns, diesmal 15 Lesern
die Gelegenheit zu geben, einen tollen Preis zu gewinnen. Für die Sommerausgabe
verlosen wir deshalb 15 USB Ventilatoren um die heißen Temperaturen
etwas erträglicher zu machen.
st
Wie heisst der sexie
alive?
medical superhero
Viel Glück!
Ihr Inside Diagnostics Team
a) Medicus
b) Medical Man
rd
c) Dr. Derek Shephe
15x
Zu gewinnen gibt es
15 USB-Ventilatoren!
✓ ausklappbarer Ständer
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Einsendeschluss ist der 11.09.2015
Seite 10
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Einfach die richtige Lösung ankreuzen,
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Name
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Adresse
Stadt
E-Mail
Unterschrift
Teilnahmebedingungen
1. Veranstalter dieses Gewinnspiels ist die Firma nal von minden GmbH.
2. Zur Teilnahme füllen Sie das Teilnahmeformular aus und faxen es an +49 941 29010 50 oder senden Sie eine E-Mail mit der richtigen Lösung sowie Ihre vollständige
Anschrift mit dem Betreff „Gewinnspiel“ an [email protected]. Außerdem können Sie online unter http://www.nal-vonminden.com/gewinnspiel.html
teilnehmen. Der Gewinner wird per Losverfahren ermittelt.
3. Teilnahmeberechtigt sind Personen mit Wohnsitz in Deutschland, der Schweiz und in Österreich, die bei der Teilnahme mindestens 18 Jahre alt sind. Angestellte der nal
von minden GmbH und andere an der Konzeption und Umsetzung dieses Gewinnspiels beteiligte Personen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es ist pro „Teilnehmer“ nur eine Teilnahme möglich. Eine regelwidrige oder wiederholte Teilnahme eines Teilnehmers an dem Gewinnspiel hat seinen Spielausschluss zur Folge.
4. Die Teilnahme ist kostenlos und unabhängig von dem Erwerb von Waren oder Dienstleistungen. Mit der Teilnahme an dem Gewinnspiel akzeptiert der Benutzer diese
Teilnahmebedingungen. Teilnahmeschluss ist der 11.09.2015.
5. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt und erhält den Gewinn per Post.
6. Der Veranstalter dieses Gewinnspiels behält sich das Recht vor, die Teilnahmebedingungen innerhalb des Aktionszeitraumes zu ändern. Der Veranstalter behält sich vor,
das Gewinnspiel jederzeit abzubrechen oder zu beenden. Dies gilt insbesondere bei höherer Gewalt oder falls das Gewinnspiel aus anderen organisatorischen, technischen oder rechtlichen Gründen nicht durchgeführt bzw. fortgesetzt werden kann. Den Teilnehmern stehen in einem solchen Fall keine Ansprüche gegen den Veranstalter
zu.
7. Durch Ihre Teilnahme können Sie einen von 15 USB-Ventilatoren gewinnen. Der Preis kann nicht gegen Bargeld oder andere Preise eingetauscht werden.
8. Der Veranstalter dieses Gewinnspiels übernimmt keine Haftung für Preise, die auf dem Postwege verloren gehen oder beschädigt werden.
9. Jegliche Schadenersatzverpflichtung der nal von minden GmbH und ihrer Organe, Angestellten und Erfüllungsgehilfen aus oder im Zusammenhang mit dem Gewinnspiel,
gleich aus welchem Rechtsgrund, ist, soweit gesetzlich zulässig, auf Fälle von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit beschränkt.
10. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
11. Sollten eine oder mehrere der vorstehenden Klauseln ganz oder teilweise nichtig, unwirksam oder undurchführbar sein oder werden, bleiben die übrigen Bedingungen
wirksam. An deren Stelle tritt eine entsprechende gültige Klausel. Gleiches gilt bei Vorliegen einer Regelungslücke.
Datenschutzbestimmung
1. Der Veranstalter verwendet die von den Teilnehmern mitgeteilten Daten (Anrede, Name, Adresse) gemäß den Bestimmungen des deutschen Datenschutzrechts.
2. Die personenbezogenen Daten werden zur Abwicklung der zwischen den Parteien abgeschlossenen Verträge verwendet. Der Veranstalter ist des Weiteren dazu berechtigt, zukünftige Ausgaben der „Inside Diagnostics“ an die angegebenen E-Mail-Adressen zu versenden, insofern der jeweilige Teilnehmer in die Versendung den gesetzlichen Anforderungen entsprechend eingewilligt hat. Der Zusendung der „Inside Diagnostics“ kann jederzeit am Ende einer jeden Werbe-E-Mail widersprochen werden.
3. Nach dem Bundesdatenschutzgesetz haben die Teilnehmer und Nutzer gegenüber dem Veranstalter ein Recht auf unentgeltliche Auskunft über Ihre gespeicherten Daten
sowie ggf. ein Recht auf Berichtung, Sperrung oder Löschung dieser Daten. Eine Teilnahme an der Aktion ist dann unter Umständen nicht mehr möglich.
Seite 11
Society THC
Marihuana
„Globalegalisierung“?
Die kürzliche vollständige Legalisierung von Cannabis im
US-Bundesstaat Colorado hat nun erneut die Debatte über
das Thema in Europa entfacht. Trotz ähnlichen, jedoch strengeren Beispielen in Europa ist die Legalisierung eine offene
Debatte mit vielen Ansichten, die vertreten werden. Dieser
Artikel soll keine Meinung à la „Ja, wir sollten legalisieren“
oder „Nein, sollten wir nicht“ vertreten, sondern versuchen
die Fakten zu präsentieren. Wie ist das Gesetz? Was ist medizinisches Marihuana? Welche Auswirkungen könnte die
Legalisierung haben?
Medizinische Verwendung vs.
Freizeitkonsum von Cannabis
Um die Verwendung von Cannabis komplett und vollständig in
diesem Artikel zu definieren, muss der Unterschied zwischen
der medizinischen Verwendung und dem Freizeitkonsum von
Cannabis hervorgehoben werden.
•
Medizinisches Marihuana
„Medizinisches Marihuana bezeichnet die Verwendung von
Cannabis oder Marihuana, einschließlich der
Bestandteile von Cannabis, THC und anderen
Cannabinoiden, als ärztlich empfohlene Form
der Medizin oder Kräutertherapie.“
•
Cannabis für den Freizeitkonsum
„Eine Droge, die zum Vergnügen und nicht aus
medizinischen Gründen oder aufgrund einer
Sucht konsumiert wird.“
Der größte Unterschied zwischen diesen beiden Typen von Marihuana ist der höhere Anteil an Cannabidiol (CBD) im medizinischen
Marihuana und weniger Tetrahydrocannabinol, welches gemeinhin als THC bekannt und
für die psychoaktive Wirkung von Marihuana
verantwortlich ist.
THC wirkt auf andere Art als Cannabidiol auf den Körper, hat
aber ähnliche Eigenschaften. THC hat neben der berauschenden Wirkung auch Nebenwirkungen wie unter anderem Gedächtnisprobleme und Paranoia.
Heutzutage ist das größte Problem bei dem Konsum von herkömmlichem Marihuana die stetig zunehmende THC Konzentration in den letzten Jahren. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (European Monitoring Center
for Drugs and Drug Addition, EMCDDA ) berichtet über einen
durchschnittlichen Gehalt von 13% des THCs. In den frühen
70er Jahren lag der durchschnittliche Wirkstoffgehalt noch bei
etwa 2%. Demzufolge ist das Cannabis von heute etwa 6-mal
stärker als das, was frühere Generationen konsumierten.
Verschiedenen Stufen der Akzeptanz von Cannabis laut Gesetz
In der Regel können die nationalen Gesetze der Länder in Bezug auf die Akzeptanz von Cannabis in vier verschiedene Stufen klassifiziert werden:
Größtes
Problem beim
Konsum von
Marihuana
heute ist
die stetig
zunehmende
1.
Marihuana ist illegal: in diesem
Fall ist Cannabis vollständig verboten. Der
Besitz, Verkauf und Anbau von Cannabis
verstößt gegen das Gesetz und ist strafbar.
Es handelt sich um eine Null-Toleranz-Politik. Ein gutes Beispiel hierfür ist Finnland.
Beispiel: wer wegen des Rauchens, Verkaufens, oder in Besitz von Cannabis festgenommen wird, riskiert eine Gefängnisstrafe.
2.
Medizinisches Marihuana ist legal: der Verkauf und Besitz von Marihuana
für medizinische Zwecke ist legal, wird jedoch von der zuständigen Regierungsbehörde streng kontrolliert. Das ist die aktuelle gesetzliche Situation in Deutschland.
Beispiel: wer wegen des Rauchens, Verkaufens oder in Besitz von nicht staatlich genehmigtem Cannabis festgenommen wird, riskiert eine Gefängnisstrafe.
THC Konzentration
Cannabidiol (CBD)
CBD hat viele medizinische Eigenschaften und ist im Gegensatz
zu THC keine psychoaktive Substanz. Einigen Studien zufolge,
kann Cannabidiol bei Übelkeit und Erbrechen, Krampfanfällen,
Psychosen, Entzündungen, neurodegenerativen Erkrankungen, Panik, depressiven Störungen sowie bei der Bekämpfung
von Tumor-und Krebszellen helfen.
Seite 12
THC
3. Marihuana ist entkriminalisiert: hier werden sowohl
Besitz als auch Anbau bestraft, führen jedoch nicht zu
einer Freiheitsstrafe (solange die jeweiligen Grenzen
nicht überschritten werden). Das Vergehen ist dann
Society THC
eine Ordnungswidrigkeit vergleichbar mit einem Strafzettel wegen Falschparkens. Der Vertrieb und Handel
ist verboten. Beispiele hierfür sind Luxemburg und Portugal (das nun sogar alle Drogen entkriminalisiert hat).
Beispiel: wer wegen des Rauchens oder in Besitz von Cannabis festgenommen wird, was als Ordnungswidrigkeit
gilt, wird lediglich mit einem Bußgeld bestraft. Wird man
jedoch beim Verkauf festgenommen, riskiert man eine
Gefängnisstrafe.
4. Marihuana ist legal: unter einem strikten und streng regulierten rechtlichen Rahmen ist Cannabis legal. Der Besitz
und Anbau sind zwar zulässig, unterliegen aber gesetzlichen Bestimmungen. Der Verkauf ist mit Lizenz erlaubt.
Vorschriften und Kontrollen unterscheiden sich von Land
zu Land. Das berühmteste europäische Beispiel hierfür sind
die Niederlande (Anbau entkriminalisiert, jedoch nicht
legalisiert), sowie der Bundesstaat Colorado in den USA.
Beispiel: wer wegen des Rauchens oder in Besitz von Cannabis festgenommen wird, hat nichts zu befürchten, solange das Gesetz eingehalten wurde (erlaubter Ort bzw.
die erlaubte Menge). Der Handel ist legal, solange eine
Lizenz vorliegt.
Diese vier Stufen der Akzeptanz sind natürlich mehr Theorie
als Praxis. In der Praxis ist es schwer, die Landesvorschriften innerhalb einer dieser 4 Stufen einzuordnen. Es ist vielmehr eine
Mischung der verschiedenen Ebenen, die jeweils getrennt für
die einzelnen Bereiche Besitz, Anbau und Verkauf angewandt
wird. In den Niederlanden ist, wie bereits erwähnt, der Verkauf und Besitz legalisiert, der Anbau aber entkriminalisiert.
Die Anzucht von bis zu fünf Cannabispflanzen pro Haushalt
stellt lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar. Alles darüber
kann jedoch unter Umständen zu einer Freiheitsstrafe führen.
•
Bis zum Jahr 2001 war Cannabis völlig verboten und der
Konsum, Anbau und Verkauf wurde hart bestraft
•
2001: medizinische Verwendung von Marihuana wurde
legalisiert
•
2005: Freizeitkonsum von Cannabis wurde entkriminalisiert
•
2012: Freizeitkonsum von Cannabis wurde legalisiert
Legalisierung: Medizinisches Marihuana
Einige Länder / Staaten (zB: Tschechische Republik, Israel, Kalifornien) legalisierten aufgrund der heilenden Eigenschaften die
medizinische Verwendung von Cannabis, um damit Menschen
die an Spastik, Bewegungsstörungen oder Magersucht leiden
zu therapieren. In diesen Ländern gibt es Berichten zufolge keine negativen Auswirkungen der Cannabislegalisierung auf das
Konsumverhalten und hat aufgrund der strengen Vorschriften
auch zu keinem gesteigerten Konsum der Droge geführt.
Andere Länder sind gegen die Legalisierung von Cannabis für
medizinische Zwecke. In den meisten Fällen lehnen die Regierungen es aus Angst vor den möglichen negativen Auswirkungen, wie der weit verbreiteten Verwendung des Cannabis in
der Bevölkerung, einer höheren Suchtrate bei jungen Konsumenten und den noch unbekannten langfristigen Nebenwirkungen ab.
Um diese Angst zu veranschaulichen und zu verstehen, gibt es
ein Beispiel aus Großbritannien aus den 60er Jahren. Das Land
erlaubte Ärzten, einigen Patienten Heroin zu verschreiben. Diese Ärzte begannen, Heroin auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, was dazu führte, dass auch einige Patienten bald ihr Heroin
ebenfalls auf dem Schwarzmarkt anboten. Die Regierung hat daraufhin umgehend reagiert und das Verschreiben von Heroin an
Patienten schnell wieder verboten.
Der Bundesstaat Colorado ist ein gutes Beispiel für die vier
Ebenen der Akzeptanz, aufgrund der Auswirkungen auf die gesamte USA und Europa. Colorado durchlief die verschiedenen
Level der Akzeptanz auf dem Weg zur Legalisierung:
Illegal
(bis 2001)
Legal
(seit 2001)
Entkriminalisiert
(seit 2005)
Legal
(seit 2012)
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Kein medizinischer
Konsum
Kein Freizeitkonsum
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Medizinischer
Konsum
Freizeitkonsum
Erwachsener ist
entkriminalisiert
Freizeitkonsum
Erwachsener ist
legal
Seite 13
Society THC
Cannabis als Einstiegsdroge
Als Einstiegsdrogen werden Substanzen bezeichnet, die als Risikofaktor für den Konsum von „härteren Drogen“ gelten. Die
Volksdrogen Alkohol, Tabak sowie auch Cannabis werden häufig
als Einstiegsdrogen klassifiziert. Die Theorie basiert auf Aussagen eines Großteils der Kokain- und Heroinkonsumenten, die
angaben, nach dem anfänglichen Konsum von Tabak und Alkohol zuerst auf Cannabis umgestiegen zu sein. Im Zusammenhang mit der Legalisierung von Cannabis, fürchten die Kritiker
somit den dritten und letzten Schritt vor dem Missbrauch härterer Drogen wie Kokain, Methamphetamin oder Heroin zu legalisieren. Leider ist diese Theorie nicht bewiesen und kann auch
von Faktoren wie Verfügbarkeit und der generellen Haltung gegenüber Drogen anstatt eines Kausalfaktors abhängen. Entlastung der Justiz
Aufgrund der eben genannten Punkte würde den betreffenden
Ländern mehr Geld zu Verfügung stehen, dass sie in Bildung und
Arbeitsförderung investieren könnten. Weiterhin würden durch
die Legalisierung von Cannabis Arbeitsplätze geschaffen. Zum
einen durch die neu entstehenden Verkaufs- oder Abgabestellen und zum anderen auch bei Bauunternehmen, Sicherheitsunternehmen und in der Landwirtschaft.
Gesundheitsausgaben
Cannabiskonsum kann
Überfüllung der Gefängnisse
Da 63% der Drogendelikte einen Bezug zu Cannabis aufweisen, würde die Leaglisierung auch
die Zahl der Gefangenen und die damit zusammenhängenden Kosten beträchtlich senken. Die
EMCDDA schätzt, dass die EU-Mitgliedsstaaten
jährlich etwa 3,7 bis 3,9 Milliarden Euro für die
Inhaftierung, von Personen die gegen die jeweiligen Drogengesetze verstoßen haben, aufwenden. Wenn man nun annimmt das etwa 50%
der Inhaftierten wegen Cannabisdelikten verurteilt wurden, würde eine europaweite Legalisierung bis zu zwei Milliarden Euro einsparen.
Arbeitsplätze
Die in den vorhergehenden Einsparungen und Mehreinnahmen
müsste aber zum Ausgleich der durch die Legalisierung entstehende, Mehrbelastung der Gesundheitsvorsorgesysteme verwendet
werden. Es ist erwiesen, dass der Cannabiskonsum sowohl zu psychischen Störungen, als auch
zu physischen Problemen wie etwa Schäden an
Lunge und Herz führen kann. Sollte der Konsum
durch die Legalisierung steigen, würden auch
die Kosten für das Gesundheitswesen steigen.
Zudem müsste Geld in die Drogenprävention
und Aufklärung investiert werden, um besonders Jugendliche über Drogen und die Risiken
des Konsums zu unterrichten.
Legalisierung: Auswirkungen auf die Wirtschaft
Laut des EMCDDA Berichts von 2015 stehen
die meisten Drogendelikte im Zusammenhang
mit Cannabis. In Europa haben etwa 63% aller
Drogendelikte einen Bezug zu Cannabis. Sollte
Cannabis legalisiert werden würde sich diese Zahl senken und zur Entlastung der Justiz
führen, die sich dann der Aufklärung anderer
Straftaten widmen könnte.
Euro im Jahr beträgt. Das sind etwa 400 Millionen Steuereinnahmen für den niederländischen Staat. Auch Colorado konnte im ersten Jahr nach der Legalisierung Steuermehreinnahmen in Höhe von 63 Millionen Dollar verbuchen.
sowohl zu
psychischen
Störungen
als auch zu
physischen
Problemen
wie etwa Schäden an Lunge
und Herz
Legalisierung, ja oder nein?
Dies kann nicht eindeutig beantwortet werden. Wir haben in unserem Artikel die wichtigsten Argumente für und gegen die Legalisierung von Cannabis aufgezeigt. Zu einer
abschließenden Wertung müssen jedoch
noch mehr Informationen aus den genannten Ländern in denen die Legalisierung bereits weiter fortgeschritten ist (Portugal, Niederlande, Colorado) abgewartet werden. Die
wichtigsten Informationsquellen sind hier die
Experten in diesen Ländern, die heute bereits täglich mit den
Vor- und Nachteilen der Legalisierung konfrontiert werden.
Nur diesen ist es möglich, Aussagen nicht nur auf der Grundlage von Zahlen, sondern basierend auf Erfahrungen zu treffen.
führen
Vom Schwarzmarkt zu höheren Steuereinnahmen
Statistiken zeigen, dass in den Niederlanden der aus Marihuanaverkäufen erzielte Einzelhandelsumsatz etwa 2 Milliarden
NK
Seite 14
Schnelltest Pregabalin
Pregabalin
Ein Insiderbericht
Pregabalin kann eine wirkungsvolle und legitime Behandlung
bei einer Reihe von Krankheitszuständen wie etwa Krämpfen
und generalisierten Angststörungen und zur Schmerzlinderung von neuropathischen Schmerzen sein. Andererseits ist
das Mittel eine sehr beliebte Handelsware in Gefängnissen
und bei Personen, welche die Entzugserscheinungen bei Opiaten abschwächen wollen. Die ausgedehnte Verbreitung in
britischen Gefängnissen wird für Personen die im Gesundheitswesen tätig sind und mit Gefangenen arbeiten sowie für
die gesamte Bevölkerung zu einem immer größeren Problem.
Anwendungsgebiete
Pregabalin wird zwar hauptsächlich bei neuropathischen
Schmerzen angewandt, aufgrund seiner Effektivität bei der
Behandlung von Angstneurosen wird es heute aber auch an
Strafgefangene, bei denen diese Neurosen besonders häufig auftreten, verschrieben. Laut
Statistiken wird Pregabalin oder sein Analogon
Gabapentin, bei fast 3% der Gefängnisbevölkerung im Vereinigten Königreich angewendet
– damit doppelt so häufig wie bei der übrigen
Bevölkerung (Nigel Barnes, Birmingham &
Solihull MHFT, 2013). Bei einer Überprüfung
von 94 Gefängnissen im Jahr 2013 stellte man
fest, dass nur acht kein Pregabalin an seine Insassen verschrieben. (Denise Farmer, 2013).
Die Zahl von Pregabalinverschreibungen in Gefänignissen ist damit für sich betrachtet schon
ein Problem. Dieses wird aber dadurch noch
verstärkt, dass Insassen auch ohne ärztliche Verschreibung, sondern z.B. durch unerlaubten Handel oder über
Schikanieren von Mithäftlingen, an das Präparat kommen. Wegen
seiner Nebenwirkungen, die unter anderem auch Euphorie und
ein erhöhtes Ruhegefühl umfassen, steigt die Nachfrage an Pregabalin unter den Häftlingen (insbesondere bei Heroinabhängigen
und bei Personen die aufgrund von Drogenmissbrauch keinen anderen Weg mehr finden können High zu werden) zunehmend.
nicht nachweisen (ein Schnelltest ist derzeit in Entwicklung und
soll noch dieses Jahr auf den Markt kommen). Daher liefert der
Schnelltest auch nach Einnahme von Pregabalin ein negatives
Testergebnis. Selbst wenn die Urinprobe für weitere Untersuchungen an ein Labor gesendet wird, kann es zu negativen Ergebnissen kommen wenn die Probe nicht explizit nach Pregabalin überprüft wird (in den üblichen Standard-Screeningpanels
ist Pregabalin normalerweise nicht enthalten), oder wenn das
Labor nur immunologische Nachweismethoden anwendet.
Gefahren und Risiken
Die gravierende Gefahr, die von einem Pregabalinmissbrauch
ausgeht, zeichnet sich immer deutlicher ab. Obwohl das Mittel
nicht als Suchtmittel betrachtet wird, kann das plötzliche Absetzen zu verstärkten Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Übelkeit,
Schmerzen und Schweißausbrüchen führen
(FRANK website) – unliebsame Symptome besonders bei Häftlingen, denen Pregabalin verschrieben wurde und denen es anschließend
gegen Geld oder gewaltsam entzogen wurde.
In Kombination mit anderen Drogen kann die
Wirkung von Pregabalin verheerend sein, denn
zum einen werden die Nebenwirkungen der
anderen Drogen verstärkt und zum andern das
Risiko einer Überdosis gesteigert. Im Zeitraum
zwischen 2008 und 2013 stieg die Zahl der Erwähnungen von Pregabalin auf Totenscheinen
von Null auf 33%.(Office for National Statistics
(ONS), 2014). Die Schwere des Problems wird
zudem dadurch betont, dass es bei 56% der
Häftlinge, denen das Mittel verschrieben wird, bereits in der
Vergangenheit Fälle von Drogenmissbrauch gab (Denise Farmer,
2013). Ein Ansatz, das Problem zu bewältigen besteht darin, die
Verantwortlichen dazu zu bringen, die Verschreibung von Pregabalin einzuschränken und sicherzustellen, dass die Häftlinge
das Präparat unter Sicht einnehmen. Weiterhin wird Allgemeinmedizinern empfohlen Pregabalin an Personen, die erst kürzlich
das Gefängnis verlassen haben, nur sehr zurückhaltend zu verschreiben, um zu vermeiden, dass sich das Problem von den Gefängnissen auf die gesamte Bevölkerung ausweitet. Außerdem
warnen jetzt Leitlinien der National Health Service Allgemeinmediziner über das Potenzial des Missbrauchs und des Handels
von Pregabalin und versucht die Aufmerksamkeit auf den Gegensatz von Straßenwert einer Tablette, der weniger als 1 Pfund
ist, und den Kosten dieses Problems für das Gesundheitswesen
in Höhe von etwa 1.4 Millionen Pfund zu richten.
AK, HM
In der
Kombination
mit anderen
Drogen ist die
Wirkung von
Pregabalin
verheerend
Wie wird getestet?
Die Testung auf Pregabalin ist über den Patientenurin möglich,
in dem die Substanz 3-5 Tage nach der Einnahme nachweisbar
bleibt. Aus analytischer Sicht ist der Nachweis von Pregabalin
in Urin mittels chromatographischer Methoden, wie z.B. GC/
MS, problemlos möglich. Allerdings verwenden die meisten
Gefängnisse immunologische Schnelltests als erste Nachweismethode. Schnelltests können diesen Analyten aber bisher
Seite 15
Schnelltests Europäischer Drogenbericht
Neue psychoaktive Substanzen sind weiter auf dem Vormarsch
Cannabis und Kokain bleiben aber weiterhin
Spitzenreiter im Drogenkonsum – Ergebnisse aus
dem Europäischen Drogenbericht 2015
Im Juni erschien der aktuelle Europäische Drogenbericht
2015 der EMCDDA (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht), der versucht, ein möglichst genaues
Bild der aktuellen Drogensituation und den daraus resultierenden politischen Strategien in Europa zu geben.
Zur Erstellung des Berichts werden Ergebnisse aus 30 Ländern
einbezogen, die u.a. in den sogenannten Reitox-Knotenpunkten in den EU-Mitgliedsstaaten, der Türkei, Norwegen und bei
der Europäischen Kommission gesammelt werden. Dabei wird
immer mehr die Bedeutung der globalen Faktoren beim Drogenangebot deutlich.
Europa als Drogenmarkt
Aus dem Drogenbericht wird weiterhin deutlich, dass Europa im globalen Kontext ein wichtiger Drogenmarkt ist und
zudem als Durchgangsstation für einige Drogenausgangsstoffe, die in andere Länder befördert werden. Die importierten
Drogen stammen weitgehend aus Lateinamerika, Westasien
und Nordafrika. Europa ist zudem Erzeugerregion für Cannabis und synthetische Drogen, wobei Cannabis größtenteils für
den lokalen Konsum produziert wird.
Sonstige Straftaten
insgesamt
1,25 Mio
Drogendelikte
Angebot sonstiger Drogen
Cannabisangebot
Konsum*
sonstiger Drogen
* „Konsum“ umfasst Straftaten in
Zusammenhang mit dem Konsum und
Besitz für den Eigengebrauch.
Seite 16
Cannabiskonsum*
Cannabis und Kokain sind weiterhin Spitzenreiter
beim Drogenkonsum
Im europäischen Drogenkonsum nimmt Cannabis nach wie
vor die zentrale Rolle ein. 23,3% aller Europäer zwischen 15
und 64 Jahren geben an, die Droge zumindest einmal ausprobiert zu haben und beinahe 1% gibt an, Cannabis täglich zu
konsumieren. Auch die meisten Drogendelikte beziehen sich
auf Cannabis, mit 80% ist es die am häufigsten sichergestellte
Droge.
Die Herstellung und der Handel von Cannabis ist zunehmend
involviert in die organisierte Kriminalität. Weiterhin ist zu
beobachten, dass der Wirkstoffgehalt der angebotenen Cannabisprodukte stetig zunehmend steigt, zum einen bedingt
durch technische Innovationen, zum anderen trägt wohl auch
der Wettbewerb und Konkurrenzdruck auf dem Drogenmarkt
einen Teil dazu bei.
Kokain als am zweithäufigsten konsumierte Droge, ist in Europa und als Wochenend- und Urlaubsdroge bekannt. 4,6% der
Europäer geben an, schon mindestens einmal in ihrem Leben
Kokain konsumiert zu haben.
Die Nachfrage von Heroin und anderen Opioiden dagegen
scheint weiter rückläufig zu sein, es gibt weniger Neueinsteiger, dazu nutzen viele Süchtige das Angebot von Therapieeinrichtungen. Im Jahre 2013 begaben sich 175 000 Heroinsüchtige in Behandlung. Durch die Behandlung von Heroinsucht
enstehen weiterhin hohe Gesundheits- und Sozialkosten in
Europa, vor allem die Behandlung von immer älteren Suchtpatienten und der jahrelange Beikonsum von Alkohol und Tabak
ist eine große Herausforderung für die Gesundheitsdienste.
Auch beim Heroin ist ein deutlicher Anstieg des Reinheitsgrades zu verzeichnen.
Technische Innovationen und ein erhöhter Wirkstoffgehalt
sind auch im Fall von MDMA festzustellen. Die Verbreitung
von hochreinem MDMA in Pulver- oder Tablettenform scheint
dem starken Konkurrenzdruck auf dem Markt geschuldet zu
sein, um diese Form von MDMA für den Konsumenten attraktiver zu machen.
Die Menge an sichergestellten Amphetaminen ist ebenfalls
gestiegen, davon machen die Sicherstellungen von Methamphetaminen nur ein sechstel aus. Meist ist aber der durch-
Schnelltests Europäischer Drogenbericht
Der Europäische Drogenbericht
Zahl der Sicherstellungen
50.000
37.500
25.000
12.500
0
2005
2007
2009
EU, Türkei und Norwegen
2011
2013
EU
schnittliche Reinheitsgrad bei Methamphetaminproben höher
als bei Amphetaminproben, bei welchen der durchschnittliche
Reinheitsgrad weiterhin relativ niedrig ist.
Konsum sind hier sehr vielfältig und umfassen Faktoren wie
den rechtlichen Status, Verfügbarkeit, Kosten, Reinheitsgrad
oder Vorlieben für bestimmte pharmakologische Eigenschaften. In den letzten Jahren wurde vermutet, dass die geringe
Verfügbarkeit von etbalierten Drogen in hoher Qualität deutlich zur rapiden Entwicklung neuer Substanzen beigetragen
hat. Es bleibt zu beobachten, wie sich der steigende Reinheitsgrad der „alten“ Drogen auf den Konsum der „neuen“ Drogen
auswirkt, ob die Nachfrage danach also sinkt. Ebenso wäre es
umgekehrt denkbar, dass das steigende Angebot neuer Drogen den Konkurrenzdruck weiter erhöht, und die Qualität der
etablierten Substanzen dadurch weiter steigen muss, um dem
Wettbewerb standzuhalten.
Neue psychoaktive Substanzen gewinnen
weiter an Bedeutung
Mit durchschnittlich zwei neuen Drogen pro Woche auf dem
Markt wächst das Drogenangebot rapide. Allein 2014 wurden 101 neue psychoaktive Substanzen identifiziert, 6 neue
Drogen wurden einer Risikobewertung unterzogen, 450 Substanzen sind heute bekannt. Der Konsum findet nach wie vor
im Vergleich zu den etablierten Drogen in einem begrenzten
Ausmaß statt. Die gesundheitlichen Schäden, die der Konsum
dieser Stimulantien verursacht, sind weiterhin schwer abzusehen, doch der Markt vergrößert sich weiterhin.
Über die EMCDDA
Trends und Entwicklung
en
gen
Trends und Entwicklun
Die Europäische Beobachtun
gsstelle für Drogen und
Drogensucht (EMCDDA)
ist die zentrale
Informationsquelle und
anerkannte Autorität für
Fragen
der Drogenproblematik
in Europa. Seit mehr als
20 Jahren ist sie mit der
Sammlung, Auswertung
und
Weiterverbreitung wissenscha
ftlich fundierter
Informationen zu Drogen
und Drogensucht und
deren
Folgen befasst und vermittelt
ihren Adressatenkreisen
ein evidenzbasiertes Bild
des Drogenphänomens
auf
europäischer Ebene.
Die Veröffentlichungen
der EMCDDA sind eine
hervorragende Informations
quelle für
unterschiedlichste Adressateng
ruppen wie politische
Entscheidungsträger
und deren Berater, Fachleute
und
Wissenschaftler aus dem
Bereich der Drogenforsc
hung
sowie für die Medien
und die Öffentlichkeit
insgesamt.
Die EMCDDA hat ihren
Sitz in Lissabon und nimmt
ihre
Aufgaben als eine der
dezentralen Agenturen
der
Europäischen Union wahr.
doi:10.2810/91743
2015
KS
Quelle: Europäischer Drogenbericht 2015 der EMCDDA, Trends und Entwicklungen
Seite 17
DE
ISSN 2314-9051
ERICHT 2015
Die Einnahme dieser neuen Substanzen verteilt sich zudem
über sehr unterschiedliche Gruppen, zu denen sowohl Schüler, Studenten und Partybesucher gehören, aber auch Häftlinge und injizierende Drogenkonsumenten. Die Gründe für den
Über diesen Bericht
Der Bericht „Trends und
Entwicklungen“ bietet
auf
höchster Ebene einen
Überblick über das
Drogenphänomen in Europa
und geht dabei besonders
auf das Drogenangebot,
den Drogenkonsum, Probleme
im Bereich der öffentlichen
Gesundheit sowie auf
drogenpolitische Strategien
und Maßnahmen ein.
Zusammen mit dem online
verfügbaren Statistical
Bulletin, den Länderübers
ichten (Country Overviews)
und den Drogenpersp
ektiven (Perspectives
on Drugs)
bildet er das Informations
paket „Europäischer
Drogenbericht 2015“.
EUROPÄISCHER DROGENB
Die Kenntnisse über neue psychoaktive Substanzen bleiben
weiterhin hinter deren Konsum zurück, die rasanten Neuentwicklungen erschweren die Detektion und Sicherstellung dieser Produkte.
TD-AT-15-001-DE-N
Dazu trägt auch die rapide Entwicklung des virtuellen Drogenmarkts bei. Durch die Möglichkeiten des Internets wird
nicht nur der Drogenhandel leichter, sie befördern auch die
Entwicklung neuer Substanzen durch eine leichtere Weitergabe von Forschungsdaten und bieten ein Forum für potenzielle
Konsumenten.
· Der Europäische Drogenbericht erscheint jährlich und
gibt einen Überblick über die aktuelle Drogensituation
und die daraus resultierenden politischen Maßnahmen und Strategien.
·Die EMCDDA (Europäische Beobachtungsstelle für
Drogen und Drogensucht) hat bereits vor 20 Jahren
den ersten Drogenbericht publiziert und nutzt dazu
die Ergebnisse eines mehr als 30 Ländern umfassenden Überwachungssystems.
· Zu den europäischen Partnern gehören nationale Sachverständige, die Europäische Kommission,
Europol, die europäische
Arzneimittel-Agentur und das
Europäische Zentrum für die
Prävention und die Kontrolle
Europäischer
von Krankheiten.
Drogenbericht
· Zudem nutzt die EMCDDA die
Beiträge zahlreicher europäischer Forschungsgruppenund -initiativen.
Infektiologie Rotavirus
Rotavirus
Die häufigste Ursache für Magen-Darm-Erkrankungen
Eine Gastroenteritis kann verschiedenste Ursachen haben!
Rotaviren sind bei Kindern und älteren Menschen mit die
häufigste Ursache – wie Sie ihnen auf den Grund gehen können und warum es wichtig ist, diese Viren von anderen abzugrenzen, möchten wir Ihnen zeigen!
Wissenswertes zu Rotaviren
Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-DarmErkrankungen bei Kindern und älteren Menschen. Die Viren
sind höchst ansteckend und es gibt keine Impfung gegen sie.
Der menschliche Körper entwickelt in den ersten Lebensjahren selbst einen Schutz gegen das Rotavirus.
Der Schutz schwächt sich allerdings mit dem
Alter wieder ab, so dass vor allem Babys, Kleinkinder und ältere Menschen (über 60 Jahren)
anfällig für diese Art der Magen-Darm-Erkrankungen sind.
Diagnosemöglichkeiten
Die maximale Viruslast der Rotaviren besteht zwischen dem
dritten und fünften Tag nach Krankheitsbeginn. Wie bei Gastroenteritis meistens der Fall, dient als Untersuchungsmedium
die Stuhlprobe der erkrankten Person.
Rotaviren werden durch den direkten Erregernachweis sichergestellt. Am häufigsten werden Stuhlproben im Labor mittels
EIA / ELISA (Enzymimmunoassay / Enzyme-linked Immunosorbent Assay) oder Agglutinationstest untersucht. Genauso
ist ein direkter Nachweis im Elektronenmikroskop aufgrund
der markanten Morphologie der Viren denkbar, wird jedoch aufgrund der Kosten selten
durchgeführt.
Die größten
Probleme
Durch Rotavirus-Infektionen hervorgerufene
Gastroenteritis klingt in der Regel nach 2 bis 6
Tagen von selbst wieder ab. Erneuten Selbstansteckungen sollte mit besonderer Hygiene
entgegengewirkt werden. Eine Gabe spezieller Medikamente zur Bekämpfung des Virus ist
nicht möglich, Antibiotika helfen bei Viruserkrankungen allgemein nicht. Medikamente
zur Durchfallbekämpfung sind bei RotavirusInfektionen sogar hinderlich, da sie den Krankheitsverlauf in die Länge ziehen können.
bei RotavirusInfektionen
sind
Dehydration
Aktuell stellt die RT-PCR (Reverse Transkription Polymerase-Kettenreaktion) die Goldstandard-Methode für den Nachweis von
Rotaviren dar. Da diese Methode sehr aufwendig ist und nur in wenigen Fällen einen
Mehrwert bietet, wird die PCR lediglich für
spezielle Fragestellungen angewendet.
Der schnellste Weg Stuhlproben auf Rotaviren zu untersuchen ist ein Schnelltest. Hier
wird ähnlich wie bei EIA / ELISA mittels spezifischer Antikörper in 10 Minuten qualitativ
nachgewiesen, ob das Virus in der Stuhlprobe vertreten ist oder nicht. Nach Zugabe der
Probe (in Puffer verdünnter Stuhl) in das Probenfenster des Schnelltests binden farbmarkierte Antikörper
spezifisch an das Virus, wenn es in der Probe vorliegt. Durch
Kapillarkraft wandern die Virus-Antikörperkomplexe die
Membran entlang. Dort werden sie mit Hilfe eines weiteren
spezifischen Antikörpers gegen Rotaviren an der Testlinienregion abgefangen. Eine rote Testergebnislinie erscheint neben
der Beschriftung T. Liegen keine Rotaviren in der Stuhlprobe
vor, können die farbmarkierten Antikörper in der Testlinienregion nicht anhaften. Es wird keine rote T-Linie ausgebildet.
des Körpers
sowie
Salzverlust
Die größten Probleme bei Rotavirus-Infektionen sind Dehydration des Körpers sowie Salzverlust, was durch ElektrolytErsatzlösungen sowie die Einnahme von viel Flüssigkeit ausgeglichen werden kann.
Um sicher zu gehen, dass der Ausgleich des Flüssigkeits- und
Salzverlusts als Behandlung ausreichend ist und die Antibiotikagabe vermieden werden kann, sollte das Virus durch eine
gezielte Diagnose von anderen Ursachen abgegrenzt werden.
Die hohe Ansteckungsgefahr durch das Virus sorgt dafür, dass
in Krankenhäusern jeder Verdachtsfall isoliert wird. Um diese
kostenintensive Maßnahme zu vermeiden, hilft ebenso eine
frühzeitige, eindeutige Ausschluss-Diagnose.
AKr
Seite 18
Quellen: http://www.labor-limbach.de/Rota-Virus.144.0.html
http://dgk.de/gesundheit/impfen-infektionskrankheiten/krankheiten-von-a-bis-z/rotavirus-erkrankungen/diagnostik.html
MPI of article 481017
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© Martina Kastenmaier, istockphoto.com ©ok-sana
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