Glutenfreies Hürden Mehl - die Kleine Warenkunde: Glutenfreies Mehl Was muss man beachten? Am meisten für Verwirrung sorgt die Frage: Welches Getreide muss man denn nun meiden, wenn man mit Gluten nicht klarkommt? Denn: Nicht alles, was Sie so landläufig für „Getreide“ halten würden, ist auch botanisch tatsächlich welches. Und um die Verwirrung komplett zu machen: Es gibt auch Pflanzen, die zwar zur Getreidefamilie gehören, aber kein Gluten enthalten. Ich versuche mich heute im WissensWertVideo mal damit das auseinander zu pflücken. Folgen Sie mir u.a. in die Welt der Pseudogetreide: Wenn Sie nun hoch motiviert mal wieder selbst Hand an zu legen, in der Küche anfangen mit glutenfreiem Mehl zu experimentieren, dann müssen Sie etwas beachten: Ohne das Klebeeiweiß kann aus dem Mehl kein Teig werden. Maximal ein flacher Fladen, mehr kommt dabei nicht herum. So verwenden richtig Sie glutenfreies Mehl Der Trick ist, dass zum glutenfreien Mehl irgendeine Sorte von Stärke dazu muss, die dem Mehl auf die Sprünge hilft. Das wären z.B. Agar Agar Guarkernmehl Johannisbrotkernmehl Pfeilwurzstärke Bitte achten Sie bei den Mengen auf die Angaben der Hersteller – sonst haben Sie schnell eine Konsistenz wie Tapetenkleister (oder schlimmer). Alternativ können auch mehrere Mehle geschickt gemixt werden – schauen Sie mal unten in den Rezepten nach, die basieren darauf. Maisgries – besser bekannt als „Polenta“ Im Vergleich zu handelsüblichen Sorten, haben glutenfreie Mehle weitere kleine Nachteile, die Sie ausbügeln können: Wenn Sie eine zerquetschte Kartoffel zum Teig geben (20% vom Teilgewicht), dann wird Ihr Teig saftiger Lein- und Flohsamen dazu geben, glutenfreie Mehle haben weniger Ballaststoffe und das gleichen Sie dann so aus. Bisquitteig wird schon durch die Eier gut gebunden, geben Sie ggf. etwas Speisestärke hinzu. Übrigens: Wenn Sie etwas panieren möchten, dann nehmen Sie dazu Maismehl. Soßenbinden geht gut mit Maisstärke oder Kartoffelmehl, in Wasser gelöst. Quinoa – auch bezeichnet als „Andenhirse“ Praxisteil: Backrezepte Hier einige schnelle Ideen, wie Sie Kuchen und Brot auch glutenfrei gut hinbekommen. Sie können natürlich fertige glutenfreie Mehle kaufen – oder sich an Mehle aus Pseudogetreiden halten. Was das ist, wissen Sie ja jetzt. Pizzateig 1,5 l Gemüsebrühe. 1 TL Salz, 1 TL Öl, 325 g Maisgries zu einem Teig verkneten, ruhen lassen, ausrollen – und weiter wie gewohnt und nach Belieben belegen mit frischen Zutaten. Ggf. auch Tomatensauce für die Grundierung selber machen: reife Tomaten anritzen, mit heißem Wasser übergießen, häuten und in einem Topf zerkochen. Nicht weiter würzen, sondern einfach den natürlichen Geschmack genießen! Käsekuchen Boden einer Springform fetten und ggf. mit Backpapier auslegen, Backofen auf 175 Grad (160 Umluft) vorheizen. 5 Eier trennen, 250 g weiche Butter, 250 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker cremig rühren, dann die Eigelbe hinzugeben und zu einer geschmeidigen Masse verrühren. Dann 1 kg Sahnequark oder Schichtkäse hinzugeben, 2 Päckchen Vanillepudding, 1 TL Backpulver. Alles gut verrühren. Restliches Eiklar zu einem festen Schnee schlagen und unter die Quarkmasse heben. Teig in die Form geben und ab in den Ofen für 1 Stunde. Variante: Die Quarkmasse können Sie mit Obst mischen und in einer Auflaufform zu einer süßen Hauptspeise backen! Marmokuchen-Klassiker 200 g Butter, 200 g Zucker , ½ TL geriebene Vanille schaumig schlagen, nach und nach 6 Eier und 1 Prise Salz dazugeben. 200 g Kartoffelmehr, 50 g Reismehl und 75 g Maismehl mit 3 TL Backpulver mischen und löffelweise in die Buttermischung geben. 2/3 des Teiges in eine gefettete Kranzform geben. Den Rest mit 10g Kakao und 4-5 EL Milch einfärben und auf den hellen Teig geben. Mit einer Gabel spiralförmig darüber fahren. Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad / 160 Umluft. 50 Minuten backen. Kartoffelbrot Gluten Unverträglichkeit: „normales Brot“ lässt sich leicht ersetzten 250 g Pellkartoffeln schälen und pressen. 250g rohe Kartoffeln schälen und fein reiben. Beides mit 150g Kartoffelmehl, 75 g Maismehl, 50g Buchweizenmehl, 2 TL Salz und 1 TL Zucker zu einem Teig verarbeiten. 25 g Leinsamen, 25 g Sonnenblumenkerne und 25g Sesam unterarbeiten Teig 30 Minuten ruhen lassen und erneut kräftig durchkneten. Backofen auf 220 Grad vorheizen und auf der unteren Schien etwa 1 Stunde backen.
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