SF_Bulletin_07_08_2015_pdf

Schweizer Segelflug Meisterschaften 2015 in Buttwil/AG
In der letzten Maiwoche wurden auf dem Flugplatz Buttwil die Schweizermeisterschaften im
Streckensegelflug durchgeführt. Markus Gäumann aus der SG Solothurn konnte seinen Titel
in der gemischten offenen Klassen erfolgreich
verteidigen. In der gemischten 15 m-Klasse
durfte sich René Schneebeli aus der SG Knonaueramt als Schweizermeister feiern lassen.
Insgesamt waren 25 Teilnehmer am Start. In der
offenen Klasse wurden acht gültige Wertungen
absolviert, in der 15 m-Klasse sieben. Für die Organisation zeichnete die SG Zürich mit OK-Präsident Hansruedi Steiner verantwortlich.
werbspiloten für zehn Tage eine perfekte Infrastruktur geboten werden kann. Die Segelfluggruppen betreiben während dieser Zeit oft auch
den Restaurationsbetrieb mit eigenen Mitgliedern. Es müssen Wasseranschlüsse und Stromkabel montiert sowie temporäre Bürocontainer
für Administration und Auswertung bereitgestellt
werden. Der Flugplatz Buttwil und die engagierte
SG Zürich sorgten für ein ideales Umfeld. Das
Mobiliar im Bürocontainer wurde übrigens kurzfristig aus dem ehemaligen Zimmer von Hansruedi Steiners Tochter entwendet und nach Buttwil transportiert, das Bett ausgenommen. Denn
Bild: Joe Mathis
Die Infrastruktur
Eine gute Piste allein reicht nicht, um eine Segelflug-SM durchzuführen. Damit die Piloten ihre
Segelfluganhänger abstellen und ihre Flugzeuge
mit einer Spannweite von 15 bis gegen 30 m
schadlos montieren können, braucht es genügend Platz. Zudem sollte der Flugplatz über genügend freien Luftraum und ideale Abflugpunkte
verfügen.
Es erfordert eine logistische Meisterleistung und
einen grossen Helferstab, damit den WettbeSegelflug Bulletin ONLINE für ein Nickerchen hatten die Organisatoren nun
wirklich keine Zeit.
Qualifikation
Die Piloten der Segelflug Nationalmannschaft
(SNM) und der Juniorennationalmannschaft
(JNM) sind direkt für die SM qualifiziert. Weitere
Zulassungen erfolgen aufgrund der Resultate in
den verschiedenen zentralen und dezentralen
Wettbewerben. Die verkraftbare Anzahl Teilnehmer wird von der organisierenden SegelfluggrupSeite 1
pe festgelegt. Pro Klasse müssen mindestens
acht Teilnehmer eingeschrieben sein, damit sie
gewertet wird. Da in Buttwil nur zwei Pilotinnen
und 23 Piloten am Start waren, wurden die Standard- und die 15 m Klasse, sowie die offene und
die 18 m-Klasse zusammengelegt.
verkauft wurden. Oft und gerne wird von Flügen
berichtet, als GPS, Logger; Handy und PC noch
unbekannt waren und die Navigation sowohl für
den Piloten als auch für den Rückholer eine zusätzliche Herausforderung bedeutete.
Der Wettbewerbstag
Der Wettbewerbstag beginnt mit dem Briefing,
einer ausführlichen Meteoanalyse und der Bekanntgabe der Tagesaufgaben. Es gibt zwei
mögliche Aufgabentypen. Bei der Rennaufgabe
(Racingtask) müssen fix vorgeschriebene Wendepunkte in möglichst kurzer Zeit umrundet werden. Bei der Geschwindigkeitsaufgabe werden
festgelegte Gebiete in einer vorgegebenen Reihenfolge und innerhalb einer vorgeschriebenen
Mindestzeit abgeflogen.
An der SM herrschte praktisch während der
ganzen Woche eine Nordwestwindlage, deshalb
Markus Gäumann schaut sich den Flug noch einmal genau wurden vor allem Strecken Richtung Jura ausgeschrieben. Bis zur Startphase nutzen die Pian.
loten die Zeit, um die Daten in den Rechnern zu
programmieren und sich mental vorzubereiten.
Vorbereitung
Wenn alle Teilnehmer in der Luft sind, gibt die
Die Piloten bereiten sich meistens individuell auf Konkurrenzleitung die Startlinie frei. Nun liegt es
die SM vor. Einige nehmen vorgängig an Wett- an den Piloten, aufgrund der Wetterlage die richbewerben im Ausland teil, andere pilgern in die tige Taktik für einen erfolgreichen Flug zu wähFrühlingslager nach SanVittore, Val Brembo, len. Auf dem Platz kehrt etwas Ruhe ein. Die
Alzate oder Nötsch/Kärnten um aus der „Win- Hilfsleute machen für eine allfällige Rückholaktiterstarre“ zu erwachen. Schweizermeister René on die Anhänger bereit.
Schneebeli und seine Knonauer Kameraden
haben sich vom Flugplatz Hausen a.A. aus auf
Streckenflüge begeben und so auf die SM vorbereitet. Mit Erfolg, wie die Resultate in der gemischten 15m-Klasse beweisen.
Die Hilfsleute
Eine ganz wichtige Stütze für die Wettbewerbspiloten sind ihre persönlichen Betreuer. Meistens sind es die Partnerinnen/Partner, Eltern
oder Kameraden aus der gleichen Segelfluggruppe. Sie helfen dem Piloten beim Montieren
der Flugzeuge und beim Start. Wenn ein Pilot
seinen Flieger mal in einen Acker setzt, rückt
sein Helfer mit Auto und Anhänger aus, um den
gestrandeten Helden samt Flugzeug abzuholen.
Hilfsleute sind zudem Psychologen und „Blitzableiter“, wenn ihre Piloten einen schlechten
Flug hatten. Während der Abwesenheit ihrer Piloten sind vor allem von den älteren Hilfsleuten
amüsante Geschichten und Anekdoten aus der
eigenen Segelflugzeit zu hören. Dabei kursierte
auch das Gerücht, dass die Segelflugzeug-Occasionen früher nicht selten über ihrem Neuwert
Segelflug Bulletin ONLINE Wenn sich die Zuschauer am Pistenrand aufhalten, sind auch
die Piloten nicht mehr fern.
Zwischen 16 und 18 Uhr kehren die Streckenflieger zurück, und ihr Ziellinienüberflug ist jedes
Mal ein wunderschönes Bild.
Nach der Landung werden die Flugdaten vom
Rechner heruntergeladen und online, oder auf
dem Chip gespeichert, im Auswertungsbüro
abgeliefert. Dort werden die Flüge angeschaut,
allfällige Strafpunkte verteilt (z.B. bei Luftraumverletzungen) und die Tagesrangliste erstellt. Für
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die Auswertung waren in Buttwil Konkurrenzlei- plötzlich in einer Kategorie vereint.
ter Urs Schildknecht, Marc Friedli und Max Wyss Markus Gäumann setzte sich von Anfang an geverantwortlich.
gen die Konkurrenz durch und gewann seinen
Podest 15 m-Klasse:
Jürg Haas; Schweizermeister René Schneebeli; Stefan
Leutenegger;
Die Resultate
Trotz schwieriger Wetterbedingungen und beschränktem Aufgabengebiet äusserten sich die
Teilnehmer positiv über die SM. Für besondere
Spannung war in der offenen/18 m-Klasse gesorgt. Mit Markus Gäumann und Marcel Dünner
waren nämlich zwei Schweizermeister von 2014
Podest Offene/18 m-Klasse.
v.l.n.r. Marcel Dünner; Schweizermeister Markus Gäumann;
Gabriel Rossier
elften Schweizermeistertitel. Marcel Dünner belegte Rang zwei, Gabriel Rossier wurde Dritter.
In der gemischten 15 m-Klasse führte die „Knonauergang“ das Klassement an. René Schneebeli wurde Schweizermeister, Jürg Haas Zweiter, Stefan Leutenegger Dritter.
„Lautlos am Himmel schweben, wie ein Vogel
durch die Luft gleiten und den Alltag unter sich
zurücklassen. Im Einklang mir der Natur die eigenen Grenzen erfahren und die dritte Dimension hautnah erleben, das ist Segelflug.“
Zitat aus der Festschrift der SG Zürich
Text und Bilder: Lucretia Hitz
Edi Inäbnit beim
Herunterladen seines
Fluges.
“Das Programm hat
manchmal noch Tücken“.
Die Startlistenführer hatten wahrlich Ausdauer!
PR-Mann Thomas Rathmann auf der Lauer.
Segelflug Bulletin ONLINE Seite 3
Interview mit OK-Präsident Hansruedi Steiner
lh = Lucretia Hitz
Hrs = Hansruedi Steiner
Hansruedi Steiner war nach 2003 erneut OK-Präsident der SM Buttwil, die
„alten Hasen“ ...
lh: Was hat euch motiviert, die SM durchzuführen?
Hrs: Wir „alten Hasen“ wollten, dass in der Gruppe wieder
etwas läuft, um den Zusammenhalt zu festigen. Ferner schälen
sich so Leute heraus, die dann später in der Gruppe Verantwortung übernehmen können. Im letzten Jahr haben wir auf Flugplatz Buttwil die Regionale Meisterschaft (RM) durchgeführt.
Das OK dieser RM hat sich verpflichtet, auch die SM zu organisieren.
Was hast du dir vor allem gewünscht?
Mehr Teilnehmer. Es muss von Seiten des SFVS etwas unternommen werden, um die zentralen Wettbewerben attraktiver zu machen.
Anm: 1982 waren 60 Piloten an der SM in Buttwil am Start; 2003 deren 45!
Wie viele Helfer standen im Einsatz?
Während der zehn Tage haben uns rund 50 Helfer in allen Bereichen unterstützt, vor allem Leute
aus der Gruppe, aber auch Nichtmitglieder aus dem Bekanntenkreis.
Bist du selbst auch an Wettbewerben mitgeflogen?
Ja, auch an diversen Schweizermeisterschaften. Ich habe vor allem aus Spass am Fliegen mitgemacht.
Bist du fliegerisch vorbelastet?
Ich bin auf dem Flugplatz Spreitenbach, dem ehemaligen Fluggelände der SG Zürich, gross geworden. Mein Vater war ebenfalls Pilot.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Die Patrouille Suisse bereicherte die SM mit einem Training.
Im Bild: Oberstleutnant Daniel Hösli und Konkurrenzleiter
Urs Schildknecht
Peter Hänni war einmal mehr ein äusserst kompetenter
Chef Flugbetrieb.
Segelflug Bulletin ONLINE Seite 4
Interview mit Schweizermeister René Schneebeli
lh. Wie hast du dich auf die SM vorbereitet?
RS: Wir haben in der Gruppe verschiedene Vorbereitungsflüge absolviert.
Was fasziniert dich am Wettbewerbsflug?
Es ist die vorgegebene Herausforderung, der direkte Vergleich mit der Konkurrenz und der Ansporn, weiterzukommen. Ich habe an Wettbewerben viel gelernt.
Was war aus deiner Sicht an dieser SM am schwierigsten?
Konstante Flüge hinzulegen und die richtige Taktik zu wählen, um ohne Fehler durchzukommen.
Seit wann fliegst du an Wettbewerben mit?
Seit der Junioren-SM 2004 in Montricher.
Wie war die Stimmung, trotz der Mischung Standard-/ 15m- Klasse?
Natürlich hätte ich mir getrennte Klassen gewünscht, aber es war auch mal spannend, mit andern Kameraden zu fliegen.
Was sind deine nächsten Ziele, auf nationaler, bzw. internationaler Ebene?
Ich werde vor allem im NSFW (nationalen Segelflugwettbewerb)versuchen, gute Flüge zu machen.
Vom 3. bis am 14. August werde ich in Rieti/(ITA) an der Europameisterschaft teilnehmen.
Das Schweizerteam konnte mit sechs Teilnehmern das volle Kontingent ausschöpfen. Wir werden eine sehr gute Gruppe sein.
In der Standardklasse wird ausser mir noch Stefan Leutenegger mitfliegen.
Vielen Dank für deine Informationen und viel Glück!
Küchenchef Walter Haag gibt das Tagesmenu bekannt. Ein
herzliches Dankeschön an alle Helfer in diesem und in den
andern Ressorts.
Die Knonauer können nicht nur fliegen, sie können sich
auch amüsieren!
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Erster TMG-Kurs nach EASA für Segelfluglehrer in der Schweiz
Nachdem in den letzten 8 Jahren reine Segelfluglehrer-Refresher durchgeführt wurden,
haben sich das BAZL und der SFVS entschlossen, ab diesem Jahr für Segelfluglehrer wieder
zwei TMG-Kurse durchzuführen, die je eine Woche dauern, sind doch das Interesse und das
Bedürfnis recht gross. Die Organisation ist von
erfahrenen Instruktoren des SFVS in Zusammenarbeit mit dem BAZL geplant und realisiert
worden. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt überwacht und unterstützt finanziell grosszügig den
Lehrgang, bei dem maximal sechs Teilnehmer
berücksichtigt werden. Kursort ist der Flughafen
Bern-Belp, wo uns von der Luftwaffe der Theorieraum mit einer reichen Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird.
sem Kurs über die notwendigen Kenntnisse
in Theorie, Praxis und Flugpädagogik gemäss
EASA, um seine Flugschüler aus- bzw. weiterzubilden.
Die Ausbildung ist - zusätzlich zu den ausgewählten Ausbildungsschritten - an weitere Anforderungen geknüpft, die nachstehend aufgeführt sind:
Praktische Ausbildung
• 6 h auf TMG, davon 4h Doppelsteuer
• 1 Solo-Überlandflug von mindestens 150
km (80 NM) mit 1 Landung ausserhalb des
Ausbildungsflugplatzes gemäss Ausbildungsschritt 17
Die Teilnahme für die Segelfluglehrer ist an folgende Bedingungen geknüpft:
Theoretische Ausbildung:
• FI (S)
Es müssen genügende Kenntnisse in den fol• TMG-Erweiterung
genden Fächern nachgewiesen werden:
• ausserdem wünschenswert: PPL (A)
• Fluglehre
• Flugverfahren
• Flugleistung und Flugplanung
Ziele des Kurses sind:
• Flugzeugkenntnisse TMG
• Der TMG-Segelfluglehrer kann selbständig
• Navigation (im Flug, Radiotelefonie, GrundlaKandidaten gemäss EASA zum TMG-Piloten
gen Radionavigation, Radar, GPS)
ausbilden.
• Der TMG-Segelfluglehrer verfügt nach dieSegelflug Bulletin ONLINE Seite 6
Es ist zwingend, die Theorie in einem Kurs für
Motorflieger zu erlernen, um den Anforderungen
zu genügen. Ausserdem ist es anschliessend
nötig, die schriftliche Prüfung in den oben erwähnten Fächern zu absolvieren. So kann der
Kandidat unan- genehme Überraschungen an
der mündlichen Prüfung vermeiden.
Die ATO muss die Ausbildung bestätigen. Der
Experte prüft mündlich vor und während des
Prüfungsfluges die genügenden
Kenntnisse des Kandidaten.
Was ein ausgebildeter TMG-Segelflugpilot
durchführen kann
Ein TMG-Segelfluglehrer ist berechtigt, eine
Ausbildung mit einem Flugschüler durchzuführen, wenn er eine Kompetenzbeurteilung durch
einen dazu berechtigten Instruktor bzw. Fluglehrer absolviert hat. Diese wird im Flugbuch eingetragen. Dem TMG-Fluglehrer ist es erlaubt, eine
Kompetenzbeurteilung durchzuführen, wenn er
selber eine Kompetenzüberprüfung bestanden
hat, über eine genügende Ausbildungserfahrung
verfügt und von der ATO dazu berechtigt wird.
Unser Flugzeugpark
Die Ausbildung zum TMG-Fluglehrer
Die Ausbildung als Fluglehrer für TMG scheint
auf den ersten Blick ohne grossen Aufwand
erreichbar zu sein. Doch der Kurs hat gezeigt,
dass dabei recht hohe Anforderungen zu erfüllen
sind, die vom Kandidaten einen beträchtlichen
Einsatz verlangen. Allein die Vorbereitung der
Flugpläne für die täglichen Flüge, dann das Briefing und schliesslich das abendliche individuelle
Debriefing nahmen im Kurs rund zwei Stunden in
Anspruch. Jeden Morgen wurden jeweils ausgewählte Fragen der Flugpädagogik diskutiert und
zudem hatten die Teilnehmer ein Longbriefing zu
unterrichten. Alle Kandidaten kamen in den fünf
Ausbildungstagen auf rund acht Stunden Flugzeit, einerseits als Pilot, andererseits als Fluglehrer, wobei die Instruktoren die Rolle als Fluglehrerkandidat übernahmen.
Teilnehmer des vergangenen Kurses schreiben
bei der Beurteilung des Lehrgangs:
«Der Kurs war vorzüglich, hat aber alle erheblich
gefordert.»
«Vor dem Kurs sollte unbedingt ein aktuelles
Voice-Training auf Englisch absolviert werden.
Sonst zeigen sich auf allen angeflogenen Flugplätzen bei hohem Verkehrsaufkommen grosse
Probleme.»
«Das Niveau war für mich jenes eines Motorflugfluglehrers. Gleichzeitig mit einem neuen Flugzeug zu fliegen und die Voice richtig einzusetzen, war für mich kaum möglich. Der Kurs war
vorzüglich, was das Menschliche anbetrifft.»
2 Superdimonas mit Verstellpropeller
«Für Segelfluglehrer sollte vor Kursbeginn ein
Vorstudium mit dem BAK-Ordner des Aeroclubs
empfohlen werden.»
2 Robins mit Verstellpropeller
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Ausbildungsschritte
Nachstehend sind jene Ausbildungsschritte aufgeführt, die bei der TMG-Ausbildung vermittelt
werden.
Der Navigationsflug
Tag 3, Navigationsflug: Ausbildungsschritte
AS15A1, AS15A2, AS15B und AS15C
Themen:
• Flugplanung: Nav Flight Plan, ATC Flight Plan
• Identifizieren von Navigations-Wegpunkten
• korrekte Abflug- und Anflugverfahren; korrekte Voice inkl. Kontaktaufnahme mit der
„Information“
• Navigation in unbekanntem Gelände bei niedriger Höhe, bei reduzierter Sicht
• Radionavigation, Radar, GPS
• Flugpraxis:
• Flugzeit (Basis: 80 KTAS, no wind): 280 Minuten, 4 Landungen
• Leg 1: LSZB – FRI – LSGL – LFLI – CBY –
LFLB (Chambery): 112 NM, 1:30h
• Leg 2: LFLB – LFLE – LFKA – Moutier – Petit
St Bernard – SCS – Grand St. Bernard – Martigny – LSGS (Sion): 108 NM, 1:30h
• Leg 3: LSGS – VRP W – Sanetsch – LSGK
– Lenk – Gemmi – Brig – LSPU – Grimsel –
LSMM (mit T/G) – Spiez – LSZB: 126 NM,
1:40h
Flugvorbereitungen für den zweiten Leg des Navigationsfluges, die für den «nur» Segelfluglehrer ungewohnt und zeitintensiv sind...
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«Hervorragender Informationsaustausch unter
den Teilnehmern, besonders in der Flugpädagogik.»
«Hohe Kompetenz jedes Instruktors!»
«Exzellent! Ich danke und gratuliere.»
«Der Kurs hat Spass gemacht.»
Anflug Grenchen
Anflug Sion
Über den Gemmipass
Weitere Beurteilungen durch die Teilnehmer
Abschliessend noch einige Auszüge aus den Be- Aussichten
urteilungsbögen zur Frage: «Was hat mir beson- Zweifellos sind beim Pilotkurs für die TMG-Ausbildung für Segelfluglehrer noch gewisse Anpasders gefallen?»
sungen wünschenswert, die aber im Lehrgang
«Das Verhältnis Theorie – Flugdienst war ausge- im kommenden September zweifellos berücksichtigt werden können. Was jedoch bleiben
zeichnet.»
wird, sind einerseits die hohen Anforderungen
an alle Teilnehmer des Lehrgangs und anderer«Aus meiner Sicht sind die Ziele des Ausrichters seits der reiche Gewinn beim Austausch von flienur schwierig erreichbar, wenn der Segelflugleh- gerischen und pädagogischen Erfahrungen.
rer nicht gleichzeitig
auch die Motorfluglizenz hat und gute Kenntnisse der Superdimona aufweist. Trotzdem habe
ich mit Sicherheit vieles
- auch sehr entscheidendes für den Verein - mitnehmen können. Bestimmt werde ich aber nur
Teile des Schulung
abdecken können.»
«Der Auslandflug war grossartig, verlangte aber
eine intensive Vorbereitung und im Flug eine
hohe Konzentration.»
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Zum Schluss die Aussage eines Teilnehmers ein willkommener Lohn für alle Instruktoren und
das BAZL:
«Meine Gesamtbeurteilung des Kurses ist sehr
gut. Wir können stolz sein, von solch einem
Lehrgang profitieren zu können.»
Text und Fotos: Markus Hösli, Instruktor SFVS
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Attraktive Kulisse für das Treffen der Veteranen
43. Generalversammlung der Segelflugveteranen (VSV) in Buttwil
Im Rahmen der Segelflug
Schweizermeisterschaften
in
Buttwil lud die Vereinigung der Segelflugveteranen (VSV) zu
ihrer
Generalversammlung ein. Präsi-
dent Manfred Küng
(im Bild) führte speditiv durch die Traktanden. Die VSV zählt aktuell 597 Veteraninnen
und Veteranen.
Im Vorstand gab es keine Mutationen. Die nächsten regulären Wahlen finden 2016 statt. Manfred R. Küng (im Bild) hat vor zehn Jahren das
Präsidentenamt übernommen und möchte sein
Amt an der kommenden GV in jüngere Hände legen, wie er ankündigte. Er bedankte sich für die
gute Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskameraden und dem Zentralsekretariat des AeCS.
Am Nachmittag absolvierte die Patrouille Suisse
ein Training über dem Flugplatz Buttwil, welches
von den Veteranen und vielen Zuschauern mit
Begeisterung mitverfolgt wurde.
Werner Locher kümmert sich seit 11 Jahren um die Finanzgeschäfte der VSV und um die Verteilung der Fördergelder
an die Junioren.
Die beiden Junioren, welche nach Australien an
die Junioren-WM reisen werden, erhalten zusätzlich noch je 1000 Franken. Damit ein Jungpilot in
den Genuss der Fördergelder kommt, muss er
mindestens an drei bis vier Wettbewerben teilgenommen haben. Zudem dürfen diese Wettbewerbe neu nur noch mit einsitzigen Flugzeugen
absolviert werden.
Vorschau auf den Herbstausflug
Der Herbstausflug (17. September) führt dieses
Jahr mit der Nostalgiebahn auf die Rigi. Details
und Einladung folgen. Früher wurde – dies am
Rande bemerkt – auf der Rigi dem Segelflugsport gefrönt: Gemäss einer Erzählung soll der
Pfarrer am Sonntag nach der Predigt jeweils
seine Schäfchen dazu ermuntert haben, den Segelfliegern zu helfen, wobei er selbst auch tatkräftig am Gummiseil gezogen habe.
Segelflugchronik – spannend und informativ
Im Herbst 2013 kam das Buch «Segelflug-Chronik – die Geschichte des Schweizer Segelflugs»
in einer deutschen und einer französischen VerAufmerksame Zuhörer: Die GV wurde von 54 Mitgliedern der sion heraus. Den Veteranen wird das Buch gratis
abgegeben. Es ist spannend zu lesen und eignet
Vereinigung der Segelflugveteranen (VSV) besucht.
sich auch für Nichtsegelflieger.
Das Buch kann bei Manfred Küng bestellt werden:
Fördergelder für Jungpiloten
Die Unterstützungsbeiträge für die Segelflug-Junioren wurden im vergangenen Jahr im ge- Manfred R. Küng
Avenue du Bois-de-la-Chapelle 15
wohnten Rahmen vergeben. Die Bargeldpreise 1213 Onex
werden jeweils an der Segelflugkonferenz den [email protected]
drei besten Jungfliegern überreicht. Insgesamt www.segelflug.ch „Veteranen
wurden von der VSV 10 500 Franken für die Unterstützung der Nachwuchspiloten aufgewendet. Text und Bilder: Lucretia Hitz
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Nach der GV nutzten sie Veteranen die Zeit bis zum Mittagessen für einen regen Gedankenaustausch.
Bündner unter sich:
Schlepppilot Leo Caminada (links) und Peter Jost, ehemaliges Mitglied der
SNM.
Die Alphorngruppe aus Sedrun spielte für die Veteranen
ein Ständchen.
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Stemme Fly In 2015
Grenchen und Locarno
Unter dem Motto „Safety first“ haben Robert
Koch und Daniel Pfammatter in Zusammenarbeit mit der Stemme Owners Group und der
Gruppo Volo a Vela Ticino (GVVT) das Stemme
Fly In Switzerland organisiert. Das Treffen wurde
vom 22. bis am 31. Mai 2015 durchgeführt. Der
erste Teil fand in Grenchen statt, der zweite war
in Locarno geplant.
Fünf geparkte Stemme begrüssen den sechsten im Anflug
Total hatten sich 19 Stemme Motorsegler angemeldet, die meisten aus Deutschland und der
Schweiz, aber auch aus Frankreich, Holland, Österreich, Schweden und England. Neun Piloten
haben es am 22 und 23 Mai immerhin bis nach
Grenchen geschafft. Leider wurden sie aber bald
von der angekündigten Regenfront vertrieben.
Die meisten flogen direkt nach Hause. Nur die
Besatzungen Robert Koch und Jürg Müller aus
Grenchen sowie Stephen Parker und Günther
Lödige aus Deutschland setzten zum Sprung
über die Alpen an. Sie konnten in der Sonnenstube bis Donnerstag noch einige schöne Flüge
geniessen.
Viele Absagen
Als sich am Donnerstag herausstellte, dass
schlechtes Wetter den Alpenkamm ab Freitag
fest im Griff haben würde, entschloss sich das
OK, aufgrund der vielen Absagen der Piloten,
das Treffen zu neutralisieren.
Robert und Stephen starteten bereits am Freitagmorgen Richtung Norden, um vor dem Eintreffen der Front wieder sicheren Boden unter
den Füssen zu haben.
Am Samstag gab‘s dann eine kleine Überraschung: Konrad und Caroline Kurzen schwebten
mit ihrer Stemme aus Montricher ein! Die beiden
tapferen Romands wurden von den Tessiner
Segel- und Motorflugkameraden sehr herzlich
Segelflug Bulletin ONLINE empfangen und betreut. Konrad konnte noch einen Passagierflug mit einer PC7 geniessen.
Am Abend fand das geplante Flugplatz-Grillfest
unter der romantischen Pergola auf dem Segelfluggelände statt.
Am Sonntag setzte überraschend Regen ein.
Konrad und Caroline kehrten gemütlich mit der
Centovallibahn und via Simplon nach Genf zurück. Die Stemme erhielt in Locarno Asyl.
Das Rettungssystem
Im Rahmen des täglichen Briefings wurde auch
über den Ausstieg aus dem Cockpit und die Öffnung des Rettungsschirms diskutiert. Die meisten hegten Zweifel, ob sie im Ernstfall wirklich
zeitgerecht aussteigen könnten. Und vor allem
fragten sie sich, ob dann auch der Passagier
abspringen würde. Obwohl dieser vor dem Flug
gründlich instruiert wird, hatten alle Piloten den
Eindruck, dass ein positiver Ausgang wohl eher
ein Wunschdenken als Realität sein dürfte. Die
Diskussion zeigte klar, dass alle Piloten aufgrund
ihres Verantwortungsgefühls für ihre Passagiere
nach einer besseren Lösung suchen. Rein theoretisch gesehen, gäbe es für die Stemme ein
System M-901, welches für ein Gewicht bis 950
kg und einer Geschwindigkeit von 320 km/h verwendet werden könnte (V ne der Stemme 270
km/h).
Dieses
Rettungssystem
wiegt
(ohne
Einbauteile)
19 kg und ist
somit knapp 7
kg schwerer,
als zwei Fallschirme. Zudem kostet es
nicht mehr, als
zwei sehr gute
Schirme. Die
Sicherheit beider Insassen
wäre somit er- Das Rettungssystem
heblich besser
gewährleistet. Die Stemme-Piloten möchten dieses Thema weiter vertiefen, Fachleute befragen
und bei den Behörden die rechtlichen Rahmenbedingungen prüfen.
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Start auf 07 in Grenchen (LSZG)
Runway vacated
Als angenehmer Nebeneffekt könnte auch das in der oberen Leventina gut beurteilen und sah,
Sitzen in der Stemme ergonomischer gestaltet dass der Weg Richtung Nufenen und Oberwalwerden.
lis frei war. Doch die turbulenten Winde führten
zu einem ruppigen Gleitflug und im Lötschental
Nicht nur lokale Meteo beachten
musste die „Rotax-Thermik“ den Aufstieg bis
Robert schildert seinen Heimflug wie folgt:
zum Lötschenpass unterstützen. Mit teilweise
Während des Aufenthaltes in Locarno wurde kräftigen Hangwinden konnte ich sicher ins Kannicht nur das lokale Segelflugwetter beobach- dertal einfliegen, im Gleitflug südlich des Niesen
tet, sondern auch die Situation für den Rückflug das Simmental queren und im Gebiet des Gurder Teilnehmer geprüft. Am Freitag startete ich nigel in der Thermik nochmals genügend Höhe
deshalb bei einer recht starken Dunstschicht, die tanken, um direkt nach Grenchen heimzugleiten.
über der Magadinoebene lag. Bei Biasca stieg
ich mit dem Rotax Turbo der S10-VT bis auf Text: Daniel Pfamatter, Robert Koch, Lucretia Hitz (Bearbeiüber 3‘000 m. Dadurch konnte ich die Situation tung)
Fotos: Robert Koch
Ein zufriedener Dr. Reiner Stemme
Reger Gedankenaustausch unter den Piloten
Kulinarisches bei der Gruppe Volo a Vela Ticino
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