Schweizer Segelflug Meisterschaften 2015 in Buttwil/AG In der letzten Maiwoche wurden auf dem Flugplatz Buttwil die Schweizermeisterschaften im Streckensegelflug durchgeführt. Markus Gäumann aus der SG Solothurn konnte seinen Titel in der gemischten offenen Klassen erfolgreich verteidigen. In der gemischten 15 m-Klasse durfte sich René Schneebeli aus der SG Knonaueramt als Schweizermeister feiern lassen. Insgesamt waren 25 Teilnehmer am Start. In der offenen Klasse wurden acht gültige Wertungen absolviert, in der 15 m-Klasse sieben. Für die Organisation zeichnete die SG Zürich mit OK-Präsident Hansruedi Steiner verantwortlich. werbspiloten für zehn Tage eine perfekte Infrastruktur geboten werden kann. Die Segelfluggruppen betreiben während dieser Zeit oft auch den Restaurationsbetrieb mit eigenen Mitgliedern. Es müssen Wasseranschlüsse und Stromkabel montiert sowie temporäre Bürocontainer für Administration und Auswertung bereitgestellt werden. Der Flugplatz Buttwil und die engagierte SG Zürich sorgten für ein ideales Umfeld. Das Mobiliar im Bürocontainer wurde übrigens kurzfristig aus dem ehemaligen Zimmer von Hansruedi Steiners Tochter entwendet und nach Buttwil transportiert, das Bett ausgenommen. Denn Bild: Joe Mathis Die Infrastruktur Eine gute Piste allein reicht nicht, um eine Segelflug-SM durchzuführen. Damit die Piloten ihre Segelfluganhänger abstellen und ihre Flugzeuge mit einer Spannweite von 15 bis gegen 30 m schadlos montieren können, braucht es genügend Platz. Zudem sollte der Flugplatz über genügend freien Luftraum und ideale Abflugpunkte verfügen. Es erfordert eine logistische Meisterleistung und einen grossen Helferstab, damit den WettbeSegelflug Bulletin ONLINE für ein Nickerchen hatten die Organisatoren nun wirklich keine Zeit. Qualifikation Die Piloten der Segelflug Nationalmannschaft (SNM) und der Juniorennationalmannschaft (JNM) sind direkt für die SM qualifiziert. Weitere Zulassungen erfolgen aufgrund der Resultate in den verschiedenen zentralen und dezentralen Wettbewerben. Die verkraftbare Anzahl Teilnehmer wird von der organisierenden SegelfluggrupSeite 1 pe festgelegt. Pro Klasse müssen mindestens acht Teilnehmer eingeschrieben sein, damit sie gewertet wird. Da in Buttwil nur zwei Pilotinnen und 23 Piloten am Start waren, wurden die Standard- und die 15 m Klasse, sowie die offene und die 18 m-Klasse zusammengelegt. verkauft wurden. Oft und gerne wird von Flügen berichtet, als GPS, Logger; Handy und PC noch unbekannt waren und die Navigation sowohl für den Piloten als auch für den Rückholer eine zusätzliche Herausforderung bedeutete. Der Wettbewerbstag Der Wettbewerbstag beginnt mit dem Briefing, einer ausführlichen Meteoanalyse und der Bekanntgabe der Tagesaufgaben. Es gibt zwei mögliche Aufgabentypen. Bei der Rennaufgabe (Racingtask) müssen fix vorgeschriebene Wendepunkte in möglichst kurzer Zeit umrundet werden. Bei der Geschwindigkeitsaufgabe werden festgelegte Gebiete in einer vorgegebenen Reihenfolge und innerhalb einer vorgeschriebenen Mindestzeit abgeflogen. An der SM herrschte praktisch während der ganzen Woche eine Nordwestwindlage, deshalb Markus Gäumann schaut sich den Flug noch einmal genau wurden vor allem Strecken Richtung Jura ausgeschrieben. Bis zur Startphase nutzen die Pian. loten die Zeit, um die Daten in den Rechnern zu programmieren und sich mental vorzubereiten. Vorbereitung Wenn alle Teilnehmer in der Luft sind, gibt die Die Piloten bereiten sich meistens individuell auf Konkurrenzleitung die Startlinie frei. Nun liegt es die SM vor. Einige nehmen vorgängig an Wett- an den Piloten, aufgrund der Wetterlage die richbewerben im Ausland teil, andere pilgern in die tige Taktik für einen erfolgreichen Flug zu wähFrühlingslager nach SanVittore, Val Brembo, len. Auf dem Platz kehrt etwas Ruhe ein. Die Alzate oder Nötsch/Kärnten um aus der „Win- Hilfsleute machen für eine allfällige Rückholaktiterstarre“ zu erwachen. Schweizermeister René on die Anhänger bereit. Schneebeli und seine Knonauer Kameraden haben sich vom Flugplatz Hausen a.A. aus auf Streckenflüge begeben und so auf die SM vorbereitet. Mit Erfolg, wie die Resultate in der gemischten 15m-Klasse beweisen. Die Hilfsleute Eine ganz wichtige Stütze für die Wettbewerbspiloten sind ihre persönlichen Betreuer. Meistens sind es die Partnerinnen/Partner, Eltern oder Kameraden aus der gleichen Segelfluggruppe. Sie helfen dem Piloten beim Montieren der Flugzeuge und beim Start. Wenn ein Pilot seinen Flieger mal in einen Acker setzt, rückt sein Helfer mit Auto und Anhänger aus, um den gestrandeten Helden samt Flugzeug abzuholen. Hilfsleute sind zudem Psychologen und „Blitzableiter“, wenn ihre Piloten einen schlechten Flug hatten. Während der Abwesenheit ihrer Piloten sind vor allem von den älteren Hilfsleuten amüsante Geschichten und Anekdoten aus der eigenen Segelflugzeit zu hören. Dabei kursierte auch das Gerücht, dass die Segelflugzeug-Occasionen früher nicht selten über ihrem Neuwert Segelflug Bulletin ONLINE Wenn sich die Zuschauer am Pistenrand aufhalten, sind auch die Piloten nicht mehr fern. Zwischen 16 und 18 Uhr kehren die Streckenflieger zurück, und ihr Ziellinienüberflug ist jedes Mal ein wunderschönes Bild. Nach der Landung werden die Flugdaten vom Rechner heruntergeladen und online, oder auf dem Chip gespeichert, im Auswertungsbüro abgeliefert. Dort werden die Flüge angeschaut, allfällige Strafpunkte verteilt (z.B. bei Luftraumverletzungen) und die Tagesrangliste erstellt. Für Seite 2 die Auswertung waren in Buttwil Konkurrenzlei- plötzlich in einer Kategorie vereint. ter Urs Schildknecht, Marc Friedli und Max Wyss Markus Gäumann setzte sich von Anfang an geverantwortlich. gen die Konkurrenz durch und gewann seinen Podest 15 m-Klasse: Jürg Haas; Schweizermeister René Schneebeli; Stefan Leutenegger; Die Resultate Trotz schwieriger Wetterbedingungen und beschränktem Aufgabengebiet äusserten sich die Teilnehmer positiv über die SM. Für besondere Spannung war in der offenen/18 m-Klasse gesorgt. Mit Markus Gäumann und Marcel Dünner waren nämlich zwei Schweizermeister von 2014 Podest Offene/18 m-Klasse. v.l.n.r. Marcel Dünner; Schweizermeister Markus Gäumann; Gabriel Rossier elften Schweizermeistertitel. Marcel Dünner belegte Rang zwei, Gabriel Rossier wurde Dritter. In der gemischten 15 m-Klasse führte die „Knonauergang“ das Klassement an. René Schneebeli wurde Schweizermeister, Jürg Haas Zweiter, Stefan Leutenegger Dritter. „Lautlos am Himmel schweben, wie ein Vogel durch die Luft gleiten und den Alltag unter sich zurücklassen. Im Einklang mir der Natur die eigenen Grenzen erfahren und die dritte Dimension hautnah erleben, das ist Segelflug.“ Zitat aus der Festschrift der SG Zürich Text und Bilder: Lucretia Hitz Edi Inäbnit beim Herunterladen seines Fluges. “Das Programm hat manchmal noch Tücken“. Die Startlistenführer hatten wahrlich Ausdauer! PR-Mann Thomas Rathmann auf der Lauer. Segelflug Bulletin ONLINE Seite 3 Interview mit OK-Präsident Hansruedi Steiner lh = Lucretia Hitz Hrs = Hansruedi Steiner Hansruedi Steiner war nach 2003 erneut OK-Präsident der SM Buttwil, die „alten Hasen“ ... lh: Was hat euch motiviert, die SM durchzuführen? Hrs: Wir „alten Hasen“ wollten, dass in der Gruppe wieder etwas läuft, um den Zusammenhalt zu festigen. Ferner schälen sich so Leute heraus, die dann später in der Gruppe Verantwortung übernehmen können. Im letzten Jahr haben wir auf Flugplatz Buttwil die Regionale Meisterschaft (RM) durchgeführt. Das OK dieser RM hat sich verpflichtet, auch die SM zu organisieren. Was hast du dir vor allem gewünscht? Mehr Teilnehmer. Es muss von Seiten des SFVS etwas unternommen werden, um die zentralen Wettbewerben attraktiver zu machen. Anm: 1982 waren 60 Piloten an der SM in Buttwil am Start; 2003 deren 45! Wie viele Helfer standen im Einsatz? Während der zehn Tage haben uns rund 50 Helfer in allen Bereichen unterstützt, vor allem Leute aus der Gruppe, aber auch Nichtmitglieder aus dem Bekanntenkreis. Bist du selbst auch an Wettbewerben mitgeflogen? Ja, auch an diversen Schweizermeisterschaften. Ich habe vor allem aus Spass am Fliegen mitgemacht. Bist du fliegerisch vorbelastet? Ich bin auf dem Flugplatz Spreitenbach, dem ehemaligen Fluggelände der SG Zürich, gross geworden. Mein Vater war ebenfalls Pilot. Herzlichen Dank für das Gespräch. Die Patrouille Suisse bereicherte die SM mit einem Training. Im Bild: Oberstleutnant Daniel Hösli und Konkurrenzleiter Urs Schildknecht Peter Hänni war einmal mehr ein äusserst kompetenter Chef Flugbetrieb. Segelflug Bulletin ONLINE Seite 4 Interview mit Schweizermeister René Schneebeli lh. Wie hast du dich auf die SM vorbereitet? RS: Wir haben in der Gruppe verschiedene Vorbereitungsflüge absolviert. Was fasziniert dich am Wettbewerbsflug? Es ist die vorgegebene Herausforderung, der direkte Vergleich mit der Konkurrenz und der Ansporn, weiterzukommen. Ich habe an Wettbewerben viel gelernt. Was war aus deiner Sicht an dieser SM am schwierigsten? Konstante Flüge hinzulegen und die richtige Taktik zu wählen, um ohne Fehler durchzukommen. Seit wann fliegst du an Wettbewerben mit? Seit der Junioren-SM 2004 in Montricher. Wie war die Stimmung, trotz der Mischung Standard-/ 15m- Klasse? Natürlich hätte ich mir getrennte Klassen gewünscht, aber es war auch mal spannend, mit andern Kameraden zu fliegen. Was sind deine nächsten Ziele, auf nationaler, bzw. internationaler Ebene? Ich werde vor allem im NSFW (nationalen Segelflugwettbewerb)versuchen, gute Flüge zu machen. Vom 3. bis am 14. August werde ich in Rieti/(ITA) an der Europameisterschaft teilnehmen. Das Schweizerteam konnte mit sechs Teilnehmern das volle Kontingent ausschöpfen. Wir werden eine sehr gute Gruppe sein. In der Standardklasse wird ausser mir noch Stefan Leutenegger mitfliegen. Vielen Dank für deine Informationen und viel Glück! Küchenchef Walter Haag gibt das Tagesmenu bekannt. Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer in diesem und in den andern Ressorts. Die Knonauer können nicht nur fliegen, sie können sich auch amüsieren! Segelflug Bulletin ONLINE Seite 5 Erster TMG-Kurs nach EASA für Segelfluglehrer in der Schweiz Nachdem in den letzten 8 Jahren reine Segelfluglehrer-Refresher durchgeführt wurden, haben sich das BAZL und der SFVS entschlossen, ab diesem Jahr für Segelfluglehrer wieder zwei TMG-Kurse durchzuführen, die je eine Woche dauern, sind doch das Interesse und das Bedürfnis recht gross. Die Organisation ist von erfahrenen Instruktoren des SFVS in Zusammenarbeit mit dem BAZL geplant und realisiert worden. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt überwacht und unterstützt finanziell grosszügig den Lehrgang, bei dem maximal sechs Teilnehmer berücksichtigt werden. Kursort ist der Flughafen Bern-Belp, wo uns von der Luftwaffe der Theorieraum mit einer reichen Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. sem Kurs über die notwendigen Kenntnisse in Theorie, Praxis und Flugpädagogik gemäss EASA, um seine Flugschüler aus- bzw. weiterzubilden. Die Ausbildung ist - zusätzlich zu den ausgewählten Ausbildungsschritten - an weitere Anforderungen geknüpft, die nachstehend aufgeführt sind: Praktische Ausbildung • 6 h auf TMG, davon 4h Doppelsteuer • 1 Solo-Überlandflug von mindestens 150 km (80 NM) mit 1 Landung ausserhalb des Ausbildungsflugplatzes gemäss Ausbildungsschritt 17 Die Teilnahme für die Segelfluglehrer ist an folgende Bedingungen geknüpft: Theoretische Ausbildung: • FI (S) Es müssen genügende Kenntnisse in den fol• TMG-Erweiterung genden Fächern nachgewiesen werden: • ausserdem wünschenswert: PPL (A) • Fluglehre • Flugverfahren • Flugleistung und Flugplanung Ziele des Kurses sind: • Flugzeugkenntnisse TMG • Der TMG-Segelfluglehrer kann selbständig • Navigation (im Flug, Radiotelefonie, GrundlaKandidaten gemäss EASA zum TMG-Piloten gen Radionavigation, Radar, GPS) ausbilden. • Der TMG-Segelfluglehrer verfügt nach dieSegelflug Bulletin ONLINE Seite 6 Es ist zwingend, die Theorie in einem Kurs für Motorflieger zu erlernen, um den Anforderungen zu genügen. Ausserdem ist es anschliessend nötig, die schriftliche Prüfung in den oben erwähnten Fächern zu absolvieren. So kann der Kandidat unan- genehme Überraschungen an der mündlichen Prüfung vermeiden. Die ATO muss die Ausbildung bestätigen. Der Experte prüft mündlich vor und während des Prüfungsfluges die genügenden Kenntnisse des Kandidaten. Was ein ausgebildeter TMG-Segelflugpilot durchführen kann Ein TMG-Segelfluglehrer ist berechtigt, eine Ausbildung mit einem Flugschüler durchzuführen, wenn er eine Kompetenzbeurteilung durch einen dazu berechtigten Instruktor bzw. Fluglehrer absolviert hat. Diese wird im Flugbuch eingetragen. Dem TMG-Fluglehrer ist es erlaubt, eine Kompetenzbeurteilung durchzuführen, wenn er selber eine Kompetenzüberprüfung bestanden hat, über eine genügende Ausbildungserfahrung verfügt und von der ATO dazu berechtigt wird. Unser Flugzeugpark Die Ausbildung zum TMG-Fluglehrer Die Ausbildung als Fluglehrer für TMG scheint auf den ersten Blick ohne grossen Aufwand erreichbar zu sein. Doch der Kurs hat gezeigt, dass dabei recht hohe Anforderungen zu erfüllen sind, die vom Kandidaten einen beträchtlichen Einsatz verlangen. Allein die Vorbereitung der Flugpläne für die täglichen Flüge, dann das Briefing und schliesslich das abendliche individuelle Debriefing nahmen im Kurs rund zwei Stunden in Anspruch. Jeden Morgen wurden jeweils ausgewählte Fragen der Flugpädagogik diskutiert und zudem hatten die Teilnehmer ein Longbriefing zu unterrichten. Alle Kandidaten kamen in den fünf Ausbildungstagen auf rund acht Stunden Flugzeit, einerseits als Pilot, andererseits als Fluglehrer, wobei die Instruktoren die Rolle als Fluglehrerkandidat übernahmen. Teilnehmer des vergangenen Kurses schreiben bei der Beurteilung des Lehrgangs: «Der Kurs war vorzüglich, hat aber alle erheblich gefordert.» «Vor dem Kurs sollte unbedingt ein aktuelles Voice-Training auf Englisch absolviert werden. Sonst zeigen sich auf allen angeflogenen Flugplätzen bei hohem Verkehrsaufkommen grosse Probleme.» «Das Niveau war für mich jenes eines Motorflugfluglehrers. Gleichzeitig mit einem neuen Flugzeug zu fliegen und die Voice richtig einzusetzen, war für mich kaum möglich. Der Kurs war vorzüglich, was das Menschliche anbetrifft.» 2 Superdimonas mit Verstellpropeller «Für Segelfluglehrer sollte vor Kursbeginn ein Vorstudium mit dem BAK-Ordner des Aeroclubs empfohlen werden.» 2 Robins mit Verstellpropeller Segelflug Bulletin ONLINE Seite 7 Ausbildungsschritte Nachstehend sind jene Ausbildungsschritte aufgeführt, die bei der TMG-Ausbildung vermittelt werden. Der Navigationsflug Tag 3, Navigationsflug: Ausbildungsschritte AS15A1, AS15A2, AS15B und AS15C Themen: • Flugplanung: Nav Flight Plan, ATC Flight Plan • Identifizieren von Navigations-Wegpunkten • korrekte Abflug- und Anflugverfahren; korrekte Voice inkl. Kontaktaufnahme mit der „Information“ • Navigation in unbekanntem Gelände bei niedriger Höhe, bei reduzierter Sicht • Radionavigation, Radar, GPS • Flugpraxis: • Flugzeit (Basis: 80 KTAS, no wind): 280 Minuten, 4 Landungen • Leg 1: LSZB – FRI – LSGL – LFLI – CBY – LFLB (Chambery): 112 NM, 1:30h • Leg 2: LFLB – LFLE – LFKA – Moutier – Petit St Bernard – SCS – Grand St. Bernard – Martigny – LSGS (Sion): 108 NM, 1:30h • Leg 3: LSGS – VRP W – Sanetsch – LSGK – Lenk – Gemmi – Brig – LSPU – Grimsel – LSMM (mit T/G) – Spiez – LSZB: 126 NM, 1:40h Flugvorbereitungen für den zweiten Leg des Navigationsfluges, die für den «nur» Segelfluglehrer ungewohnt und zeitintensiv sind... Segelflug Bulletin ONLINE Seite 8 «Hervorragender Informationsaustausch unter den Teilnehmern, besonders in der Flugpädagogik.» «Hohe Kompetenz jedes Instruktors!» «Exzellent! Ich danke und gratuliere.» «Der Kurs hat Spass gemacht.» Anflug Grenchen Anflug Sion Über den Gemmipass Weitere Beurteilungen durch die Teilnehmer Abschliessend noch einige Auszüge aus den Be- Aussichten urteilungsbögen zur Frage: «Was hat mir beson- Zweifellos sind beim Pilotkurs für die TMG-Ausbildung für Segelfluglehrer noch gewisse Anpasders gefallen?» sungen wünschenswert, die aber im Lehrgang «Das Verhältnis Theorie – Flugdienst war ausge- im kommenden September zweifellos berücksichtigt werden können. Was jedoch bleiben zeichnet.» wird, sind einerseits die hohen Anforderungen an alle Teilnehmer des Lehrgangs und anderer«Aus meiner Sicht sind die Ziele des Ausrichters seits der reiche Gewinn beim Austausch von flienur schwierig erreichbar, wenn der Segelflugleh- gerischen und pädagogischen Erfahrungen. rer nicht gleichzeitig auch die Motorfluglizenz hat und gute Kenntnisse der Superdimona aufweist. Trotzdem habe ich mit Sicherheit vieles - auch sehr entscheidendes für den Verein - mitnehmen können. Bestimmt werde ich aber nur Teile des Schulung abdecken können.» «Der Auslandflug war grossartig, verlangte aber eine intensive Vorbereitung und im Flug eine hohe Konzentration.» Segelflug Bulletin ONLINE Seite 9 Zum Schluss die Aussage eines Teilnehmers ein willkommener Lohn für alle Instruktoren und das BAZL: «Meine Gesamtbeurteilung des Kurses ist sehr gut. Wir können stolz sein, von solch einem Lehrgang profitieren zu können.» Text und Fotos: Markus Hösli, Instruktor SFVS Segelflug Bulletin ONLINE Seite 10 Attraktive Kulisse für das Treffen der Veteranen 43. Generalversammlung der Segelflugveteranen (VSV) in Buttwil Im Rahmen der Segelflug Schweizermeisterschaften in Buttwil lud die Vereinigung der Segelflugveteranen (VSV) zu ihrer Generalversammlung ein. Präsi- dent Manfred Küng (im Bild) führte speditiv durch die Traktanden. Die VSV zählt aktuell 597 Veteraninnen und Veteranen. Im Vorstand gab es keine Mutationen. Die nächsten regulären Wahlen finden 2016 statt. Manfred R. Küng (im Bild) hat vor zehn Jahren das Präsidentenamt übernommen und möchte sein Amt an der kommenden GV in jüngere Hände legen, wie er ankündigte. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskameraden und dem Zentralsekretariat des AeCS. Am Nachmittag absolvierte die Patrouille Suisse ein Training über dem Flugplatz Buttwil, welches von den Veteranen und vielen Zuschauern mit Begeisterung mitverfolgt wurde. Werner Locher kümmert sich seit 11 Jahren um die Finanzgeschäfte der VSV und um die Verteilung der Fördergelder an die Junioren. Die beiden Junioren, welche nach Australien an die Junioren-WM reisen werden, erhalten zusätzlich noch je 1000 Franken. Damit ein Jungpilot in den Genuss der Fördergelder kommt, muss er mindestens an drei bis vier Wettbewerben teilgenommen haben. Zudem dürfen diese Wettbewerbe neu nur noch mit einsitzigen Flugzeugen absolviert werden. Vorschau auf den Herbstausflug Der Herbstausflug (17. September) führt dieses Jahr mit der Nostalgiebahn auf die Rigi. Details und Einladung folgen. Früher wurde – dies am Rande bemerkt – auf der Rigi dem Segelflugsport gefrönt: Gemäss einer Erzählung soll der Pfarrer am Sonntag nach der Predigt jeweils seine Schäfchen dazu ermuntert haben, den Segelfliegern zu helfen, wobei er selbst auch tatkräftig am Gummiseil gezogen habe. Segelflugchronik – spannend und informativ Im Herbst 2013 kam das Buch «Segelflug-Chronik – die Geschichte des Schweizer Segelflugs» in einer deutschen und einer französischen VerAufmerksame Zuhörer: Die GV wurde von 54 Mitgliedern der sion heraus. Den Veteranen wird das Buch gratis abgegeben. Es ist spannend zu lesen und eignet Vereinigung der Segelflugveteranen (VSV) besucht. sich auch für Nichtsegelflieger. Das Buch kann bei Manfred Küng bestellt werden: Fördergelder für Jungpiloten Die Unterstützungsbeiträge für die Segelflug-Junioren wurden im vergangenen Jahr im ge- Manfred R. Küng Avenue du Bois-de-la-Chapelle 15 wohnten Rahmen vergeben. Die Bargeldpreise 1213 Onex werden jeweils an der Segelflugkonferenz den [email protected] drei besten Jungfliegern überreicht. Insgesamt www.segelflug.ch „Veteranen wurden von der VSV 10 500 Franken für die Unterstützung der Nachwuchspiloten aufgewendet. Text und Bilder: Lucretia Hitz Segelflug Bulletin ONLINE Seite 11 Nach der GV nutzten sie Veteranen die Zeit bis zum Mittagessen für einen regen Gedankenaustausch. Bündner unter sich: Schlepppilot Leo Caminada (links) und Peter Jost, ehemaliges Mitglied der SNM. Die Alphorngruppe aus Sedrun spielte für die Veteranen ein Ständchen. Segelflug Bulletin ONLINE Seite 12 Stemme Fly In 2015 Grenchen und Locarno Unter dem Motto „Safety first“ haben Robert Koch und Daniel Pfammatter in Zusammenarbeit mit der Stemme Owners Group und der Gruppo Volo a Vela Ticino (GVVT) das Stemme Fly In Switzerland organisiert. Das Treffen wurde vom 22. bis am 31. Mai 2015 durchgeführt. Der erste Teil fand in Grenchen statt, der zweite war in Locarno geplant. Fünf geparkte Stemme begrüssen den sechsten im Anflug Total hatten sich 19 Stemme Motorsegler angemeldet, die meisten aus Deutschland und der Schweiz, aber auch aus Frankreich, Holland, Österreich, Schweden und England. Neun Piloten haben es am 22 und 23 Mai immerhin bis nach Grenchen geschafft. Leider wurden sie aber bald von der angekündigten Regenfront vertrieben. Die meisten flogen direkt nach Hause. Nur die Besatzungen Robert Koch und Jürg Müller aus Grenchen sowie Stephen Parker und Günther Lödige aus Deutschland setzten zum Sprung über die Alpen an. Sie konnten in der Sonnenstube bis Donnerstag noch einige schöne Flüge geniessen. Viele Absagen Als sich am Donnerstag herausstellte, dass schlechtes Wetter den Alpenkamm ab Freitag fest im Griff haben würde, entschloss sich das OK, aufgrund der vielen Absagen der Piloten, das Treffen zu neutralisieren. Robert und Stephen starteten bereits am Freitagmorgen Richtung Norden, um vor dem Eintreffen der Front wieder sicheren Boden unter den Füssen zu haben. Am Samstag gab‘s dann eine kleine Überraschung: Konrad und Caroline Kurzen schwebten mit ihrer Stemme aus Montricher ein! Die beiden tapferen Romands wurden von den Tessiner Segel- und Motorflugkameraden sehr herzlich Segelflug Bulletin ONLINE empfangen und betreut. Konrad konnte noch einen Passagierflug mit einer PC7 geniessen. Am Abend fand das geplante Flugplatz-Grillfest unter der romantischen Pergola auf dem Segelfluggelände statt. Am Sonntag setzte überraschend Regen ein. Konrad und Caroline kehrten gemütlich mit der Centovallibahn und via Simplon nach Genf zurück. Die Stemme erhielt in Locarno Asyl. Das Rettungssystem Im Rahmen des täglichen Briefings wurde auch über den Ausstieg aus dem Cockpit und die Öffnung des Rettungsschirms diskutiert. Die meisten hegten Zweifel, ob sie im Ernstfall wirklich zeitgerecht aussteigen könnten. Und vor allem fragten sie sich, ob dann auch der Passagier abspringen würde. Obwohl dieser vor dem Flug gründlich instruiert wird, hatten alle Piloten den Eindruck, dass ein positiver Ausgang wohl eher ein Wunschdenken als Realität sein dürfte. Die Diskussion zeigte klar, dass alle Piloten aufgrund ihres Verantwortungsgefühls für ihre Passagiere nach einer besseren Lösung suchen. Rein theoretisch gesehen, gäbe es für die Stemme ein System M-901, welches für ein Gewicht bis 950 kg und einer Geschwindigkeit von 320 km/h verwendet werden könnte (V ne der Stemme 270 km/h). Dieses Rettungssystem wiegt (ohne Einbauteile) 19 kg und ist somit knapp 7 kg schwerer, als zwei Fallschirme. Zudem kostet es nicht mehr, als zwei sehr gute Schirme. Die Sicherheit beider Insassen wäre somit er- Das Rettungssystem heblich besser gewährleistet. Die Stemme-Piloten möchten dieses Thema weiter vertiefen, Fachleute befragen und bei den Behörden die rechtlichen Rahmenbedingungen prüfen. Seite 13 Start auf 07 in Grenchen (LSZG) Runway vacated Als angenehmer Nebeneffekt könnte auch das in der oberen Leventina gut beurteilen und sah, Sitzen in der Stemme ergonomischer gestaltet dass der Weg Richtung Nufenen und Oberwalwerden. lis frei war. Doch die turbulenten Winde führten zu einem ruppigen Gleitflug und im Lötschental Nicht nur lokale Meteo beachten musste die „Rotax-Thermik“ den Aufstieg bis Robert schildert seinen Heimflug wie folgt: zum Lötschenpass unterstützen. Mit teilweise Während des Aufenthaltes in Locarno wurde kräftigen Hangwinden konnte ich sicher ins Kannicht nur das lokale Segelflugwetter beobach- dertal einfliegen, im Gleitflug südlich des Niesen tet, sondern auch die Situation für den Rückflug das Simmental queren und im Gebiet des Gurder Teilnehmer geprüft. Am Freitag startete ich nigel in der Thermik nochmals genügend Höhe deshalb bei einer recht starken Dunstschicht, die tanken, um direkt nach Grenchen heimzugleiten. über der Magadinoebene lag. Bei Biasca stieg ich mit dem Rotax Turbo der S10-VT bis auf Text: Daniel Pfamatter, Robert Koch, Lucretia Hitz (Bearbeiüber 3‘000 m. Dadurch konnte ich die Situation tung) Fotos: Robert Koch Ein zufriedener Dr. Reiner Stemme Reger Gedankenaustausch unter den Piloten Kulinarisches bei der Gruppe Volo a Vela Ticino Segelflug Bulletin ONLINE Seite 14
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