Pösl • Das Verbot der Folter in Art. 3 EMRK ISBN 978-3-8487-2126-9 21 BUC_Pösl_2126-9.indd 1 Schriften zum Internationalen und Europäischen Strafrecht 21 Michael Pösl Das Verbot der Folter in Art. 3 EMRK Grundlegung und Fortwirkung auf dem Gebiet des Strafrechts Nomos 09.06.15 10:38 http://www.nomos-shop.de/24393 Schriften zum Internationalen und Europäischen Strafrecht Herausgegeben von Professor Dr. Martin Heger, Humboldt-Universität zu Berlin Professor Dr. Florian Jeßberger, Universität Hamburg Professor Dr. Frank Neubacher, M.A., Universität zu Köln Professor Dr. Helmut Satzger, LMU München Professor Dr. Gerhard Werle, Humboldt-Universität zu Berlin Band 21 BUT_Pösl_2126-9.indd 2 09.06.15 10:38 http://www.nomos-shop.de/24393 Michael Pösl Das Verbot der Folter in Art. 3 EMRK Grundlegung und Fortwirkung auf dem Gebiet des Strafrechts Nomos BUT_Pösl_2126-9.indd 3 09.06.15 10:38 http://www.nomos-shop.de/24393 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Zugl.: München, Ludwig-Maximilians-Univ., Diss., 2014 ISBN 978-3-8487-2126-9 (Print) ISBN 978-3-8452-6226-0 (ePDF) 1. Auflage 2015 © Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2015. Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. BUT_Pösl_2126-9.indd 4 09.06.15 10:38 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis A. Einleitung I. Aktualität des Problems II. Der Begriff der Folter III. Grundlagen – UNO, Europarat, EMRK und EGMR 1. Die Vereinten Nationen a) Allgemeine Erklärung der Menschenrechte b) 1975 – Deklaration über den Schutz von Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung c) 1984 – Konvention gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe 2. Europarat, EMRK und EGMR a) Der Europarat b) Die Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten IV. Grundlagen zur EMRK und zum EGMR 1. Die EMRK a) Berechtigte und Verpflichtete b) Verhältnis zum Europarat c) Die Zusatzprotokolle zur EMRK 2. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte – EGMR a) Das Individualbeschwerdeverfahren b) Das Subsidiaritätsprinzip 3. Die Auslegung der EMRK a) Die Auslegung völkerrechtlicher Verträge im Allgemeinen b) Die Auslegung der EMRK durch den EGMR aa) Autonome Begriffsbildung bb) Die Berücksichtigung von Völkerrecht bei der Auslegung der EMRK 23 23 24 25 25 26 27 28 30 30 31 33 33 33 34 34 35 35 36 37 37 38 39 40 7 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis cc) Effektive Gewährleistung der Rechte der EMRK – „positive obligations“ (1) Abwehrrechte und Verfahrensrechte (2) „positive obligations“ – „obligations positive“ dd) Die EMRK als „living instrument“ 4. Die Urteile des EGMR aus völkerrechtlicher Perspektive a) Wirkung „inter partes“ b) Orientierungswirkung für Parallelfälle V. Grundlagen zum Verbot der Folter 1. Schutzbereich 2. Der Eingriff in das Folterverbot a) Das Kriterium der Mindestschwere eines Eingriffs aa) Die Prüfung der Mindestschwere durch den EGMR bb) Beweislast und Beweismaß cc) Fazit: Mindestschwere als Bagatellfilter b) Die Varianten von Art. 3 EMRK im Einzelnen aa) Folter (1) Rückgriff auf UNCAT (2) Begriff – Art. 1 I 1 UNCAT bb) Unmenschliche/Erniedrigende Behandlung oder Strafe (1) Begriff der Behandlung (2) Begriff der Strafe (3) Unmenschliche Behandlung/Strafe (4) Erniedrigende Behandlung oder Strafe 3. Die Möglichkeit der Kompensation einer Konventionsverletzung a) Allgemeines b) Besonderheiten der Kompensation bei Art. 3 EMRK 4. Ausblick auf Kapitel B. und C. B. Das Verbot der Folter in Art. 3 EMRK – Grundlegung I. Problemaufriss: Die Schrankenlosigkeit des Folterverbots 1. Begründung der Schrankenlosigkeit über Wortlaut und Systematik 8 41 41 42 43 44 45 46 46 47 48 49 50 51 53 54 54 55 55 57 57 58 59 61 63 63 65 65 67 67 68 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis 2. Bedürfnis der Fundierung der Absolutheit des Folterverbots über den Schutzbereich 3. Die Menschenwürde als Begründung der Schrankenlosigkeit des Folterverbots a) Körperliche und seelische Integrität keine absoluten Rechte b) Die Menschenwürde in Deutschland – Individualrechtsgut und Grundlage der Demokratie aa) Absolutes Folterverbot als Ausdruck der Unantastbarkeit der Menschenwürde bb) Die Menschenwürde als tragendes Verfassungsprinzip cc) Die Menschenwürde als subjektives Grundrecht dd) Begriffsbestimmung durch Negativdefinition – die Objektformel Dürigs c) Auswertung II. Folterverbot und Achtung des Einzelnen – eine entwicklungsgeschichtliche Gegenüberstellung 1. Die Anfänge am Beispiel des Römischen Reiches a) Die römische Republik aa) Das Menschenbild in der Republik – „Dignitas“, Freie und Sklaven bb) Das römische Recht – Entwicklung und Rolle der Folter als Mittel zur Beweisgewinnung (1) Folter gegenüber Freien zur Zeit der Republik (2) Folter gegenüber Sklaven zur Zeit der Republik b) Das Prinzipat (aa) Der Niedergang der Republik bb) Die Etablierung des Prinzipats – Ende der Republik und Grundlage für die Folter cc) Eine neue römische Gesellschaft dd) Die Weiterentwicklung der Folter im Prinzipat (1) Anwendung von Folter gegenüber Sklaven (2) Anwendung von Folter zur Beweisgewinnung gegenüber Freien im frühen Prinzipat 69 72 73 74 74 75 76 78 78 79 81 82 83 84 85 86 87 87 88 89 90 90 91 9 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis (3) Anwendung von Folter zur Beweisgewinnung gegenüber Freien ab dem 1. Jahrhundert nach Christus ee) Folter als Strafe und als Belustigung c) Kritik an der Folter in der Antike aa) Kritik an der Folter von Sklaven – die Finanzen bb) Der funktionale Einwand gegen die Folter cc) Der humanitäre Einwand gegen die Folter/ Zunehmender Einfluss des Christentums dd) Folter in der Antike – eine Bestätigung des „Dammbrucharguments“ und ein Plädoyer für eine supranationale Regelung d) Auswertung 2. Die Germanen, Das Mittelalter und die Renaissance a) Die Abschaffung des Gottesurteils und die Einführung des Inquisitionsprozesses b) Die „Bulle ad extirpanda“ und Exzesse seitens der Kirche c) Die imago-die-Lehre als gegenläufige Tendenz in der Theologie d) Giovanni Pico della Miranda – ein erst Schritt zur Säkularisierung der Würde e) Constitutio Criminalis Carolina – StGB des Heiligen römischen Reiches aa) „Inquisitio generalis“ – Nachweis einer Tat und weiteres Indiz bb) „Inquisitio specialis“ – Anwendung der Folter nach genauen Regeln f) Folter und Menschenwürde im Mittelalter – eine Gesamtbetrachtung 3. Das Zeitalter der Aufklärung – die Renaissance der Humanität a) Ein erster Schritt – die „Cautio criminalis“ b) Die Säkularisierung der Menschenwürde – Pufendorf c) Eine Dissertation gegen und „Über die Folter“ und weitere Kritik d) Cesare Beccaria „Von Verbrechen und von den Strafen“ – der funktionale Standpunkt 10 92 94 95 95 95 96 97 97 98 99 100 101 103 105 105 106 106 107 108 109 109 110 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis e) Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ als Fundierung der modernen Menschenwürde aa) Der autonome, von Vernunft gesteuerte Wille als natürliche Prämisse bb) Der kategorische Imperativ als methodische Prämisse cc) Die Formeln des kategorischen Imperativs – Die Menschenwürde bei Kant (1) Die Selbstzweckformel – der praktische Imperativ (2) Die Selbstgesetzformel (3) Selbstzweck- und Selbstgesetzformel als gegenseitige Bedingungen (4) Autonomie als Grundlage der Würde dd) Kants Würdeverständnis als Grundlage für die Objektformel und das Folterverbot (1) Die deutsche Objektformel als negative Definition der Menschenwürde (2) Die Absolutheit der Menschenwürde (3) Die Menschenwürde als Verfassungsprinzip (4) Die Menschenwürde als Grundrecht für Jedermann f) Juristische Neuerungen als Konsequenz und weiterer Katalysator g) Am Ende des 19. Jahrhunderts – kurz vor der weltweiten Abschaffung der Folter 4. Die Folter unter der Herrschaft der Nationalsozialisten – Bedürfnis nach einer supranationalen, verbindlichen Regelung a) Von der Weimarer Republik ins Dritte Reich b) Verneinung der Individualität und Subjektqualität des Menschen als Grundlage der Folter 5. Historische Auswertung 6. Zwischenergebnis – Die Menschenwürde als Begründung der Schrankenlosigkeit III. Probleme eines europäischen Würdebegriffs und Lösungsweg 1. Problem: Begriff der Menschenwürde 111 112 113 114 114 115 116 117 118 119 119 120 122 123 124 125 126 128 129 131 131 132 11 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis IV. V. VI. VII. 12 2. Problem: Funktion der Menschenwürde 3. Weg zur Problemlösung Inkorporation und Schutz der Menschenwürde im Völkerrecht und insbesondere bei den Vereinten Nationen 1. Die Charta der Vereinten Nationen 2. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) 3. Weitere Abkommen der Vereinten Nationen zum Schutz der Menschenwürde Die Menschenwürde in den verschiedenen Europäischen Rechtsordnungen 1. Die Menschenwürde in Ungarn – ein rein subjektives Recht 2. Die Menschenwürde in Frankreich – objektives Verfassungsprinzip 3. Die Rezeption der Menschenwürde in Staaten des common law am Beispiel des Vereinigten Königreichs 4. Die Menschenwürde in der Russischen Föderation 5. Die Menschenwürde in der Rechtsordnung der Türkei a) Islamisches Würdeverständnis im Allgemeinen b) Die Handhabung der Menschenwürde in der türkischen Verfassung 6. Auswertung Die Menschenwürde auf Ebene der Europäischen Union 1. Die Menschenwürde in der Rechtsprechung des EuGH a) „Stauder“ – Anerkennung der Existenz von Gemeinschaftsgrundrechten b) „P.S. und Cornwall County Council“ – Anerkennung der Menschenwürde c) „Biopatentrichtlinie“ – Doppelcharakter der Menschenwürde d) „Omega“ – Ein Rückschritt? e) „Laval“ – ein klares Bekenntnis zur Doppelnatur f) Auswertung der Rspr. des EuGH 2. Art. 1 I GRC – Kodifizierung der Menschenwürde auf Ebene des Primärrechts 3. Auswertung Die Rezeption der Menschenwürde im Europarat 133 133 134 135 135 137 138 140 141 142 144 147 147 149 151 153 153 153 154 155 157 158 159 159 160 161 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis VIII. Die Menschenwürde in der EMRK und der Rspr. des EGMR 1. Die Menschenwürde in der EMRK 2. Die Menschenwürde in der Rechtsprechung des EGMR a) Die Entscheidung „Ireland“ – erste ausführlichere Erwähnung der Menschenwürde b) Die Entscheidung „Tyrer“ – Grundlegend für die Menschenwürde in der EMRK aa) Mindestschwere des Eingriffs bb) Argumentation vom Verletzungsvorgang – eine „europäische“ Objektformel? cc) Auswertung (1) Die Menschenwürde als Abwägungstopos (2) Die weitere Anwendung der „europäischen Objektformel“ c) Die Entscheidung „S.W.“ – Ausweitung des Konzepts Menschenwürde d) Die Menschenwürde in Haftsachen – Herabsetzung der Menschenwürde prinzipiell als Verstoß gegen Art. 3 EMRK e) Die Rspr. des EGMR in Sachen „Pretty“ – Die Menschenwürde als Wesen der Konvention f) Die Rechtsprechung des EGMR im Fall Goodwin – Bekräftigung Pretty’s g) Die Rechtsprechung des EGMR zu Menschenwürde, Meinungsfreiheit und Demokratie h) Die Rechtsprechung des EGMR in Sachen Diskriminierungsverbot i) Die Rechtsprechung zur menschenwürdigen Lebensbedingungen von Flüchtlingen j) Die Ausweitung der Menschenwürde auf Religionsfreiheit und Recht auf Bildung k) Die Rspr. der Kammer und der Großen Kammer in Sachen Gäfgen sowie die weitere Entwicklung der Menschenwürde im Zusammenhang mit Art. 3 EMRK 3. Die Menschenwürde in der Rspr. des EGMR – ein Fazit a) Inhalt der Menschenwürde 162 162 162 163 164 165 166 168 168 168 169 170 172 173 175 175 175 177 178 180 181 13 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis b) Die Funktion der Menschenwürde als objektives Grundprinzip und subjektives Grundrecht c) Die Menschenwürde – absolutes Recht oder bloßer Abwägungstopos IX. Bedürfnis nach einer einheitlichen Auslegung und klaren Rolle der Menschenwürde in der Rspr. des EGMR 1. Die Menschenwürde als dogmatische Grundlage der Absolutheit des Folterverbots 2. Die Menschenwürde als Grundlage der Konvention 3. Der Siegeszug der Menschenwürde nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 4. Vorbildwirkung der EMRK für andere Rechtssysteme anhand der Beispiele Österreich, Türkei und Deutschland a) Vorbildwirkung der EMRK für Österreich b) Vorbildwirkung der EMRK für die Türkei c) Vorbildwirkung für Deutschland 5. Lissabon – Gestiegene Bedeutung von EMRK und EGMR für die EU a) Bislang keine Bindung der Rechtsprechung des EuGH an den EGMR b) Synchronisation der Rspr. von EuGH und EGMR – Art. 52 III GRC aa) Regelung für Kohärenz bb) Keine Entschärfung durch „Bosphorus“ cc) Bedeutungszuwachs der Rspr. des EGMR nach Beitritt der EU zur EMRK dd) Fazit – Nachholbedarf beim EGMR und Gefahr des Verlusts der Vorreiterrolle 6. Ausblick auf den nächsten Abschnitt X. Die Unmöglichkeit einer positiven Definition der Menschenwürde auf europäischer Ebene 1. Uneinheitliche Handhabung des Konzepts Menschenwürde 2. Schwächen der positiven Definitionsversuche im deutschen Recht a) Mitgift-/Werttheorien b) Leistungstheorien c) Kommunikationstheorie 14 181 183 185 186 186 187 187 188 189 192 193 193 195 195 197 198 199 201 201 202 202 203 204 205 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis d) Keine Möglichkeit zu positiver Definition der Menschenwürde 3. Grund und Nutzen einer Negativdefinition XI. Akzeptanz der Moralphilosophie Kants auf Ebene der EMRK als Grundlage für die Interpretation der Menschenwürde durch die deutsche Objektformel 1. Problem: Fehlen einer gemeinsamen Rechtskultur a) Europäische Rechtskultur – eine grobe Bestimmung b) Zugehörigkeit Russlands zur Europäischen Rechtskultur c) Zugehörigkeit der Türkei zur Europäischen Rechtskultur d) EGMR und EMRK als Hammer und Amboss beim Schmieden der Rechtskultur 2. Kants Moralphilosophie als Grundlage eines Rechtsbegriffs – Für und Wider a) Kritik an Kant b) Die Stärken Kants im Allgemeinen und speziell im Hinblick auf Art. 3 EMRK 3. Zusammenfassung: Kants Moralphilosophie als kleinster gemeinsamer Nenner für das pluralistische Kooperationssystem der EMRK XII. Zusammenfassung der Thesen von Kapitel B C. Art. 3 EMRK – Das Verbot der Folter – Fortwirkung I. Die Verurteilungen Deutschlands wegen Verstoß gegen Art. 3 EMRK – Jalloh und Gäfgen 1. Der Fall Jalloh – Sachverhalt und Verstoß gegen Art. 3 EMRK a) Allgemein: medizinische Eingriffe im Lichte von Art. 3 EMRK aa) Medizinisch notwendige Maßnahmen bb) Medizinische Eingriffe zu Beweiszwecken b) Die Brechmittelverabreichung als unmenschliche Behandlung iSv Art. 3 EMRK 2. Der Fall Gäfgen – Sachverhalt und Verstoß gegen Art. 3 EMRK a) Überschreiten der erforderlichen Mindestschwere 206 207 209 211 211 212 214 216 217 217 222 227 227 231 232 232 234 234 235 236 236 238 15 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis b) Folter oder unmenschliche Behandlung aa) Drohung mit Folter als Folter im Sinne von Art. 3 EMRK – allgemein bb) Drohung mit Folter als unmenschliche Behandlung im Fall Gäfgen c) Absage an jegliche Rechtfertigung II. Überblick über die Schutzpflichten aus Art. 3 EMRK 1. Allgemeines zu den Schutzpflichten aus Garantien der EMRK a) Eingrenzbarer Kreis von Personen b) Eingriff oder Surrogat – Modalitätenäquivalenz c) Besonderheit bei Art. 3 EMRK – Mindestschwere 2. Beispiele: Asyl und Aufenthalt a) Die Rspr. des EGMR zum Asyl – mittelbare Drittwirkung von Art. 3 EMRK b) Die Rspr. des EGMR zu Haftbedingungen – insbesondere Einzelhaft 3. Fortwirkung: Pflicht zur Untersuchung und Ahndung von Verstößen gegen Art. 3 EMRK a) Ahndungspflicht bei erwiesenen Foltervorwürfen aa) Ausdrückliche Anerkennung des Konventionsverstoßes bb) Ausreichende Wiedergutmachung (1) Beurteilung durch die Kleine Kammer (2) Beurteilung durch die Große Kammer (3) Zwischenergebnis cc) Auswertung b) Untersuchungs- und Ahndungspflicht bei nicht erwiesenen, aber substantiiert vorgetragenen Foltervorwürfen durch den Betroffenen selbst aa) Beweislast als Ausgangspunkt bb) Prüfung der Glaubwürdigkeit der Vorwürfe cc) Die Ermittlungsmaßnahmen des Staates c) Untersuchungs- und Ahndungspflicht bei substantiiert vorgetragenen Foltervorwürfen durch Angehörige aa) Eigentliches Folteropfer verschwunden bb) Überschreiten der erforderlichen Mindestschwere 16 239 239 240 241 241 242 242 242 243 243 243 246 247 248 250 250 250 251 253 253 254 255 255 255 256 256 257 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis d) Auswertung aa) Unterschiedliche Verortung bei unterschiedlichen Konstellationen bb) Abweichung vom üblichen Maßstab der Prüfung der Mindestschwere bei der Prüfung selbstständiger Verletzungen von Art. 3 EMRK cc) Kritik und Berufung auf Menschenwürde III. Die Rettungsfolter in Deutschland unter Privaten unter dem Berücksichtigung von Art. 3 EMRK 1. Der Stellenwert der EMRK und der Rspr. des EGMR im deutschen Recht a) Der Rang der EMRK im deutschen Recht b) Der Stellenwert der Rechtsprechung des EGMR im deutschen Recht – „Görgülü“ aa) Die Entscheidung „Görgülü“ (1) Der Grundsatz der „offenen Staatlichkeit“ im Grundgesetz (2) Die konkrete Berücksichtigung der EMRK und der Urteile des EGMR bei der Anwendung nationaler Normen bb) Das Verhältnis zwischen EGMR, BVerfG und nationalen Gerichten cc) Auswertung 2. Drittwirkung der EMRK allgemein und von Art. 3 EMRK im Speziellen a) Drittwirkung der EMRK im Allgemeinen aa) Fehlende Drittwirkung der EMRK bb) Unmittelbare Drittwirkung im Allgemeinen cc) Mittelbare Drittwirkung der EMRK im Allgemeinen b) Drittwirkung von Art. 3 EMRK im Speziellen anhand des deutschen Strafrechts aa) Zum Vergleich: Drittwirkung der Grundrechte des Grundgesetzes bb) Notwehr/Nothilfe 258 258 259 260 261 262 262 263 264 264 265 266 267 268 268 268 269 271 271 272 274 17 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis cc) Die Ebene der Gebotenheit als Projektionsfeld für die Wertungen der EMRK (1) Die Wirkung der EMRK auf Ebene der Gebotenheit – Parallelproblematik bei Art. 2 EMRK (1.1.) Lösung nach nationalem Recht (1.2.) Berücksichtigung von Art. 2 I, II lit. a) EMRK (1.3.) Auswertung (2) Anwendbarkeit der Rspr. zu Art. 2 II a) EMRK auf Art. 3 EMRK (3) Tendenzen in der Rspr. des EGMR (3.1.) Ansatzpunkte in Entscheidungen des EGMR (3.2.) Nichtbestrafung Privater als eigenständige Verletzung von Art. 3 EMRK (4) Kein anderes Ergebnis unter Berücksichtigung der Entscheidung „Görgülü“ 3. Ergebnis IV. Prozessuale Fortwirkung – Der Umgang mit durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenen Beweismitteln 1. Beweisverwertungsverbot direkt aus Art. 3 EMRK a) Methodik, Begründung und Reichweite eines solchen Verbots aa) Methodische Herleitung eines Beweisverwertungsverbots aus Art. 3 EMRK bb) Argumente für die Begründung eines Beweisverwertungsverbots aus Art. 3 EMRK (1) Prozessuale Ausstrahlung von Art. 3 EMRK (2) Stellung von Art. 3 EMRK innerhalb der Konvention (3) Implizite Anerkennung eines Beweisverwertungsverbots aus Art. 3 EMRK durch den EGMR (4) Bedürfnis nach Präventivmaßnahmen 18 276 277 278 278 279 279 281 281 283 283 285 287 288 288 288 289 289 289 290 291 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis cc) Ausgestaltung des Verwertungsverbots aus Art. 3 EMRK (1) Harmonisierende Auslegung mit Art. 15 UNCAT (2) Reichweite des Verwertungsverbots in Art. 15 UNCAT b) Stellungnahme zur Ansicht Essers aa) Schwächen in der Argumentation Essers bb) Gegen eine kritiklose Heranziehung der UNCAT zur Auslegung der EMRK cc) Unvereinbarkeit der Starrheit von Art. 3 EMRK mit Grundlagen der Rspr. des EGMR c) Auswertung 2. Die Beweisverwertung als Gegenstand der Fairness des Verfahrens nach Art. 6 I, III EMRK im Allgemeinen und hinsichtlich Art. 3 EMRK im Speziellen a) Die Beweisverwertung im Rahmen des Rechts auf ein faires Verfahren aa) Modifizierter Prüfungsmaßstab des EGMR bei Verwertung von durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenen Beweismitteln bb) Verwertung von mittels Verstoß gegen die EMRK gewonnenen Beweismitteln als Verletzung des Gebots des fairen Verfahrens im Allgemeinen (1) Erlangung der Beweismittel (2) Beachtung der Verteidigungsrechte des Betroffenen (3) Abwägung zwischen öffentlichem Interesse an Strafverfolgung und Rechtsverletzung des Betroffenen (4) Tatsächliche Verwertung der so erlangten Beweismittel b) Verwertung von mittels gegen Art. 3 EMRK gewonnenen Beweisen als Verstoß gegen den Grundsatz nemo tenetur se ipsum accusare aa) Inhalt bb) Anwendbarkeit auf körperliche Beweismittel 292 292 293 294 294 298 299 301 302 304 304 305 305 306 307 308 308 309 310 19 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis cc) Verletzung (1) Art und der Schwere des Zwangs zum Zwecke der Beweiserlangung (2) Strafverfolgungsinteresse des Staates und Gefährlichkeit des vorangegangenen Verhaltens des Betroffenen (3) Existenz angemessener Verfahrensgarantien (4) Tatsächliche Verwertung der so erlangten Beweismittel 3. Die Auswirkung der Verwertung von unmittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenen Beweismitteln auf die Fairness des Verfahrens iSv Art. 6 I EMRK a) Bisherige Rspr. des EGMR zur Verwertung von durch Verletzung von Art. 3 EMRK gewonnenen Beweismitteln aa) Beruhen der Verurteilung auf unmittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenem Beweismittel bb) Geständnisse und Zeugenaussagen (1) Modifizierte Prüfung des Beruhens des Urteils auf Verwertung des Geständnisses (2) Besonderes Beweismaß bei Verwertung von im Ausland gewonnenen Aussagen – der Fall El Haski (2.1.) Zugrundeliegender Sachverhalt (2.2.) Zweistufige Prüfung des Vorliegens eines realen Risikos (2.3.) Bewertung cc) Körperliche Beweismittel (1) Unmittelbar durch Folter erlangte körperliche Beweismittel (2) Unmittelbar durch unmenschliche Behandlung erlangte körperliche Beweismittel am Beispiel „Jalloh“ (2.1.) Allgemeine Prüfung der Fairness des Verfahrens (2.2.) Verstoß gegen „nemo-tenetur“ 20 311 312 312 313 313 313 314 315 315 316 318 318 319 321 322 322 323 323 324 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis dd) Auswertung b) Eigener Vorschlag: Automatische Unfairness des Verfahrens bei Verwertung von unmittelbar durch unmenschliche Behandlung erlangten körperlichen Beweismitteln c) Ergebnis 4. Eigener Vorschlag bzgl. der Verwertung von mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK erlangten körperlichen Beweismitteln a) Grundlagen und Vorgehensweise aa) Grundsätzliches Bedürfnis nach einem faktischen Ausschluss auch der mittelbar gewonnenen Beweismittel (1) Vergleich zu den USA – Disziplinierung der Polizeibeamten (2) Die Menschenwürde als Grund für die Fortwirkung von Art. 3 in Art. 6 EMRK bb) Vorgehensweise (1) Besondere Prüfung der Kausalität zwischen unmittelbar und vermeintlich mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenem Beweismittel (2) Abschließende Gesamtbetrachtung der Fairness des Verfahrens unter Berücksichtigung der bisherigen Äußerungen des EGMR sowie der Wertungen von Art. 3 EMRK und Art. 15 UNCAT b) Bisherige Tendenzen des EGMR hinsichtlich mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK erlangten körperlichen Beweismitteln c) Der Zusammenhang zwischen unmittelbar und mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenen Beweismitteln: Die Doktrin des vergifteten Baumes – „fruit of the poisonous tree“ aa) Entwicklung und Inhalt bb) Ausnahmen der Fernwirkung cc) Auswertung 325 327 329 329 330 330 331 332 333 334 334 335 337 338 340 342 21 http://www.nomos-shop.de/24393 Inhaltsverzeichnis d) Ein Konzept für die Beurteilung der Fairness des Verfahrens bei mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnener Beweismittel aa) Keine Unterscheidung zwischen mittelbar gewonnenen Geständnissen und körperlichen Beweismitteln bb) Verwertung von mittelbar durch Folter gewonnenen Beweismitteln cc) Verwertung von mittelbar aufgrund von unmenschlicher und erniedrigender Behandlung gewonnener Beweismittel (1) Bedeutendes Strafverfolgungsinteresse des Staates (2) Vorhandensein und Einhaltung von Verfahrensgarantien (3) Rein flankierende Heranziehung neben nicht vergifteten Beweismitteln (4) Missbrauchskontrolle dd) Anwendung auf hypothetische Varianten des Falls „Gäfgen“ (1) Variante: „Inevitable Discovery“ (2) Variante: Tatbestand und Strafzumessung im Urteil (3) Variante: Beweiswürdigung 4. Fazit – Endgültiger Abschied von der Gesamtbetrachtungslehre im Zusammenhang mit Art. 3 EMRK V. Ergebnis zu Kapitel C. 344 345 345 347 348 348 349 350 350 351 352 353 355 355 D. Schlusswort 359 Quellenverzeichnis 361 I. Literaturverzeichnis (alphabetisch nach Verfasser angeordnet) II. Sonstige Quellen sowie im Internet abrufbare Statistiken, Berichte und Erläuterungen von Institutionen 22 361 374
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