Das Verbot der Folter in Art. 3 EMRK

Pösl • Das Verbot der Folter in Art. 3 EMRK
ISBN 978-3-8487-2126-9
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Schriften zum Internationalen und
Europäischen Strafrecht
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Michael Pösl
Das Verbot der Folter in
Art. 3 EMRK
Grundlegung und Fortwirkung auf dem Gebiet des Strafrechts
Nomos
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Schriften zum Internationalen und
Europäischen Strafrecht
Herausgegeben von
Professor Dr. Martin Heger, Humboldt-Universität zu Berlin
Professor Dr. Florian Jeßberger, Universität Hamburg
Professor Dr. Frank Neubacher, M.A., Universität zu Köln
Professor Dr. Helmut Satzger, LMU München
Professor Dr. Gerhard Werle, Humboldt-Universität zu Berlin
Band 21
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Michael Pösl
Das Verbot der Folter in
Art. 3 EMRK
Grundlegung und Fortwirkung auf dem Gebiet des
Strafrechts
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Zugl.: München, Ludwig-Maximilians-Univ., Diss., 2014
ISBN 978-3-8487-2126-9 (Print)
ISBN 978-3-8452-6226-0 (ePDF)
1. Auflage 2015
© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2015. Printed in Germany. Alle Rechte, auch
die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Inhaltsverzeichnis
A. Einleitung
I. Aktualität des Problems
II. Der Begriff der Folter
III. Grundlagen – UNO, Europarat, EMRK und EGMR
1. Die Vereinten Nationen
a) Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
b) 1975 – Deklaration über den Schutz von Folter und
anderer grausamer, unmenschlicher oder
erniedrigender Behandlung
c) 1984 – Konvention gegen Folter und andere
grausame, unmenschliche oder erniedrigende
Behandlung oder Strafe
2. Europarat, EMRK und EGMR
a) Der Europarat
b) Die Europäische Konvention zum Schutze der
Menschenrechte und Grundfreiheiten
IV. Grundlagen zur EMRK und zum EGMR
1. Die EMRK
a) Berechtigte und Verpflichtete
b) Verhältnis zum Europarat
c) Die Zusatzprotokolle zur EMRK
2. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte –
EGMR
a) Das Individualbeschwerdeverfahren
b) Das Subsidiaritätsprinzip
3. Die Auslegung der EMRK
a) Die Auslegung völkerrechtlicher Verträge im
Allgemeinen
b) Die Auslegung der EMRK durch den EGMR
aa) Autonome Begriffsbildung
bb) Die Berücksichtigung von Völkerrecht bei der
Auslegung der EMRK
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Inhaltsverzeichnis
cc) Effektive Gewährleistung der Rechte der
EMRK – „positive obligations“
(1) Abwehrrechte und Verfahrensrechte
(2) „positive obligations“ – „obligations
positive“
dd) Die EMRK als „living instrument“
4. Die Urteile des EGMR aus völkerrechtlicher
Perspektive
a) Wirkung „inter partes“
b) Orientierungswirkung für Parallelfälle
V. Grundlagen zum Verbot der Folter
1. Schutzbereich
2. Der Eingriff in das Folterverbot
a) Das Kriterium der Mindestschwere eines Eingriffs
aa) Die Prüfung der Mindestschwere durch den
EGMR
bb) Beweislast und Beweismaß
cc) Fazit: Mindestschwere als Bagatellfilter
b) Die Varianten von Art. 3 EMRK im Einzelnen
aa) Folter
(1) Rückgriff auf UNCAT
(2) Begriff – Art. 1 I 1 UNCAT
bb) Unmenschliche/Erniedrigende Behandlung oder
Strafe
(1) Begriff der Behandlung
(2) Begriff der Strafe
(3) Unmenschliche Behandlung/Strafe
(4) Erniedrigende Behandlung oder Strafe
3. Die Möglichkeit der Kompensation einer
Konventionsverletzung
a) Allgemeines
b) Besonderheiten der Kompensation bei Art. 3 EMRK
4. Ausblick auf Kapitel B. und C.
B. Das Verbot der Folter in Art. 3 EMRK – Grundlegung
I. Problemaufriss: Die Schrankenlosigkeit des Folterverbots
1. Begründung der Schrankenlosigkeit über Wortlaut und
Systematik
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Inhaltsverzeichnis
2. Bedürfnis der Fundierung der Absolutheit des
Folterverbots über den Schutzbereich
3. Die Menschenwürde als Begründung der
Schrankenlosigkeit des Folterverbots
a) Körperliche und seelische Integrität keine absoluten
Rechte
b) Die Menschenwürde in Deutschland –
Individualrechtsgut und Grundlage der Demokratie
aa) Absolutes Folterverbot als Ausdruck der
Unantastbarkeit der Menschenwürde
bb) Die Menschenwürde als tragendes
Verfassungsprinzip
cc) Die Menschenwürde als subjektives Grundrecht
dd) Begriffsbestimmung durch Negativdefinition –
die Objektformel Dürigs
c) Auswertung
II. Folterverbot und Achtung des Einzelnen – eine
entwicklungsgeschichtliche Gegenüberstellung
1. Die Anfänge am Beispiel des Römischen Reiches
a) Die römische Republik
aa) Das Menschenbild in der Republik –
„Dignitas“, Freie und Sklaven
bb) Das römische Recht – Entwicklung und Rolle
der Folter als Mittel zur Beweisgewinnung
(1) Folter gegenüber Freien zur Zeit der
Republik
(2) Folter gegenüber Sklaven zur Zeit der
Republik
b) Das Prinzipat
(aa) Der Niedergang der Republik
bb) Die Etablierung des Prinzipats – Ende der
Republik und Grundlage für die Folter
cc) Eine neue römische Gesellschaft
dd) Die Weiterentwicklung der Folter im Prinzipat
(1) Anwendung von Folter gegenüber Sklaven
(2) Anwendung von Folter zur
Beweisgewinnung gegenüber Freien im
frühen Prinzipat
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Inhaltsverzeichnis
(3) Anwendung von Folter zur
Beweisgewinnung gegenüber Freien ab
dem 1. Jahrhundert nach Christus
ee) Folter als Strafe und als Belustigung
c) Kritik an der Folter in der Antike
aa) Kritik an der Folter von Sklaven – die Finanzen
bb) Der funktionale Einwand gegen die Folter
cc) Der humanitäre Einwand gegen die Folter/
Zunehmender Einfluss des Christentums
dd) Folter in der Antike – eine Bestätigung des
„Dammbrucharguments“ und ein Plädoyer für
eine supranationale Regelung
d) Auswertung
2. Die Germanen, Das Mittelalter und die Renaissance
a) Die Abschaffung des Gottesurteils und die
Einführung des Inquisitionsprozesses
b) Die „Bulle ad extirpanda“ und Exzesse seitens der
Kirche
c) Die imago-die-Lehre als gegenläufige Tendenz in
der Theologie
d) Giovanni Pico della Miranda – ein erst Schritt zur
Säkularisierung der Würde
e) Constitutio Criminalis Carolina – StGB des
Heiligen römischen Reiches
aa) „Inquisitio generalis“ – Nachweis einer Tat und
weiteres Indiz
bb) „Inquisitio specialis“ – Anwendung der Folter
nach genauen Regeln
f) Folter und Menschenwürde im Mittelalter – eine
Gesamtbetrachtung
3. Das Zeitalter der Aufklärung – die Renaissance der
Humanität
a) Ein erster Schritt – die „Cautio criminalis“
b) Die Säkularisierung der Menschenwürde –
Pufendorf
c) Eine Dissertation gegen und „Über die Folter“ und
weitere Kritik
d) Cesare Beccaria „Von Verbrechen und von den
Strafen“ – der funktionale Standpunkt
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e) Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ als
Fundierung der modernen Menschenwürde
aa) Der autonome, von Vernunft gesteuerte Wille
als natürliche Prämisse
bb) Der kategorische Imperativ als methodische
Prämisse
cc) Die Formeln des kategorischen Imperativs –
Die Menschenwürde bei Kant
(1) Die Selbstzweckformel – der praktische
Imperativ
(2) Die Selbstgesetzformel
(3) Selbstzweck- und Selbstgesetzformel als
gegenseitige Bedingungen
(4) Autonomie als Grundlage der Würde
dd) Kants Würdeverständnis als Grundlage für die
Objektformel und das Folterverbot
(1) Die deutsche Objektformel als negative
Definition der Menschenwürde
(2) Die Absolutheit der Menschenwürde
(3) Die Menschenwürde als
Verfassungsprinzip
(4) Die Menschenwürde als Grundrecht für
Jedermann
f) Juristische Neuerungen als Konsequenz und
weiterer Katalysator
g) Am Ende des 19. Jahrhunderts – kurz vor der
weltweiten Abschaffung der Folter
4. Die Folter unter der Herrschaft der Nationalsozialisten
– Bedürfnis nach einer supranationalen, verbindlichen
Regelung
a) Von der Weimarer Republik ins Dritte Reich
b) Verneinung der Individualität und Subjektqualität
des Menschen als Grundlage der Folter
5. Historische Auswertung
6. Zwischenergebnis – Die Menschenwürde als
Begründung der Schrankenlosigkeit
III. Probleme eines europäischen Würdebegriffs und
Lösungsweg
1. Problem: Begriff der Menschenwürde
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Inhaltsverzeichnis
IV.
V.
VI.
VII.
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2. Problem: Funktion der Menschenwürde
3. Weg zur Problemlösung
Inkorporation und Schutz der Menschenwürde im
Völkerrecht und insbesondere bei den Vereinten Nationen
1. Die Charta der Vereinten Nationen
2. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
(AEMR)
3. Weitere Abkommen der Vereinten Nationen zum
Schutz der Menschenwürde
Die Menschenwürde in den verschiedenen Europäischen
Rechtsordnungen
1. Die Menschenwürde in Ungarn – ein rein subjektives
Recht
2. Die Menschenwürde in Frankreich – objektives
Verfassungsprinzip
3. Die Rezeption der Menschenwürde in Staaten des
common law am Beispiel des Vereinigten Königreichs
4. Die Menschenwürde in der Russischen Föderation
5. Die Menschenwürde in der Rechtsordnung der Türkei
a) Islamisches Würdeverständnis im Allgemeinen
b) Die Handhabung der Menschenwürde in der
türkischen Verfassung
6. Auswertung
Die Menschenwürde auf Ebene der Europäischen Union
1. Die Menschenwürde in der Rechtsprechung des EuGH
a) „Stauder“ – Anerkennung der Existenz von
Gemeinschaftsgrundrechten
b) „P.S. und Cornwall County Council“ –
Anerkennung der Menschenwürde
c) „Biopatentrichtlinie“ – Doppelcharakter der
Menschenwürde
d) „Omega“ – Ein Rückschritt?
e) „Laval“ – ein klares Bekenntnis zur Doppelnatur
f) Auswertung der Rspr. des EuGH
2. Art. 1 I GRC – Kodifizierung der Menschenwürde auf
Ebene des Primärrechts
3. Auswertung
Die Rezeption der Menschenwürde im Europarat
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VIII. Die Menschenwürde in der EMRK und der Rspr. des
EGMR
1. Die Menschenwürde in der EMRK
2. Die Menschenwürde in der Rechtsprechung des EGMR
a) Die Entscheidung „Ireland“ – erste ausführlichere
Erwähnung der Menschenwürde
b) Die Entscheidung „Tyrer“ – Grundlegend für die
Menschenwürde in der EMRK
aa) Mindestschwere des Eingriffs
bb) Argumentation vom Verletzungsvorgang – eine
„europäische“ Objektformel?
cc) Auswertung
(1) Die Menschenwürde als Abwägungstopos
(2) Die weitere Anwendung der „europäischen
Objektformel“
c) Die Entscheidung „S.W.“ – Ausweitung des
Konzepts Menschenwürde
d) Die Menschenwürde in Haftsachen – Herabsetzung
der Menschenwürde prinzipiell als Verstoß gegen
Art. 3 EMRK
e) Die Rspr. des EGMR in Sachen „Pretty“ – Die
Menschenwürde als Wesen der Konvention
f) Die Rechtsprechung des EGMR im Fall Goodwin –
Bekräftigung Pretty’s
g) Die Rechtsprechung des EGMR zu
Menschenwürde, Meinungsfreiheit und Demokratie
h) Die Rechtsprechung des EGMR in Sachen
Diskriminierungsverbot
i) Die Rechtsprechung zur menschenwürdigen
Lebensbedingungen von Flüchtlingen
j) Die Ausweitung der Menschenwürde auf
Religionsfreiheit und Recht auf Bildung
k) Die Rspr. der Kammer und der Großen Kammer in
Sachen Gäfgen sowie die weitere Entwicklung der
Menschenwürde im Zusammenhang mit Art. 3
EMRK
3. Die Menschenwürde in der Rspr. des EGMR – ein
Fazit
a) Inhalt der Menschenwürde
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b) Die Funktion der Menschenwürde als objektives
Grundprinzip und subjektives Grundrecht
c) Die Menschenwürde – absolutes Recht oder bloßer
Abwägungstopos
IX. Bedürfnis nach einer einheitlichen Auslegung und klaren
Rolle der Menschenwürde in der Rspr. des EGMR
1. Die Menschenwürde als dogmatische Grundlage der
Absolutheit des Folterverbots
2. Die Menschenwürde als Grundlage der Konvention
3. Der Siegeszug der Menschenwürde nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs
4. Vorbildwirkung der EMRK für andere Rechtssysteme
anhand der Beispiele Österreich, Türkei und
Deutschland
a) Vorbildwirkung der EMRK für Österreich
b) Vorbildwirkung der EMRK für die Türkei
c) Vorbildwirkung für Deutschland
5. Lissabon – Gestiegene Bedeutung von EMRK und
EGMR für die EU
a) Bislang keine Bindung der Rechtsprechung des
EuGH an den EGMR
b) Synchronisation der Rspr. von EuGH und EGMR –
Art. 52 III GRC
aa) Regelung für Kohärenz
bb) Keine Entschärfung durch „Bosphorus“
cc) Bedeutungszuwachs der Rspr. des EGMR nach
Beitritt der EU zur EMRK
dd) Fazit – Nachholbedarf beim EGMR und Gefahr
des Verlusts der Vorreiterrolle
6. Ausblick auf den nächsten Abschnitt
X. Die Unmöglichkeit einer positiven Definition der
Menschenwürde auf europäischer Ebene
1. Uneinheitliche Handhabung des Konzepts
Menschenwürde
2. Schwächen der positiven Definitionsversuche im
deutschen Recht
a) Mitgift-/Werttheorien
b) Leistungstheorien
c) Kommunikationstheorie
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Inhaltsverzeichnis
d) Keine Möglichkeit zu positiver Definition der
Menschenwürde
3. Grund und Nutzen einer Negativdefinition
XI. Akzeptanz der Moralphilosophie Kants auf Ebene der
EMRK als Grundlage für die Interpretation der
Menschenwürde durch die deutsche Objektformel
1. Problem: Fehlen einer gemeinsamen Rechtskultur
a) Europäische Rechtskultur – eine grobe Bestimmung
b) Zugehörigkeit Russlands zur Europäischen
Rechtskultur
c) Zugehörigkeit der Türkei zur Europäischen
Rechtskultur
d) EGMR und EMRK als Hammer und Amboss beim
Schmieden der Rechtskultur
2. Kants Moralphilosophie als Grundlage eines
Rechtsbegriffs – Für und Wider
a) Kritik an Kant
b) Die Stärken Kants im Allgemeinen und speziell im
Hinblick auf Art. 3 EMRK
3. Zusammenfassung: Kants Moralphilosophie als
kleinster gemeinsamer Nenner für das pluralistische
Kooperationssystem der EMRK
XII. Zusammenfassung der Thesen von Kapitel B
C. Art. 3 EMRK – Das Verbot der Folter – Fortwirkung
I. Die Verurteilungen Deutschlands wegen Verstoß gegen
Art. 3 EMRK – Jalloh und Gäfgen
1. Der Fall Jalloh – Sachverhalt und Verstoß gegen Art. 3
EMRK
a) Allgemein: medizinische Eingriffe im Lichte von
Art. 3 EMRK
aa) Medizinisch notwendige Maßnahmen
bb) Medizinische Eingriffe zu Beweiszwecken
b) Die Brechmittelverabreichung als unmenschliche
Behandlung iSv Art. 3 EMRK
2. Der Fall Gäfgen – Sachverhalt und Verstoß gegen
Art. 3 EMRK
a) Überschreiten der erforderlichen Mindestschwere
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b) Folter oder unmenschliche Behandlung
aa) Drohung mit Folter als Folter im Sinne von
Art. 3 EMRK – allgemein
bb) Drohung mit Folter als unmenschliche
Behandlung im Fall Gäfgen
c) Absage an jegliche Rechtfertigung
II. Überblick über die Schutzpflichten aus Art. 3 EMRK
1. Allgemeines zu den Schutzpflichten aus Garantien der
EMRK
a) Eingrenzbarer Kreis von Personen
b) Eingriff oder Surrogat – Modalitätenäquivalenz
c) Besonderheit bei Art. 3 EMRK – Mindestschwere
2. Beispiele: Asyl und Aufenthalt
a) Die Rspr. des EGMR zum Asyl – mittelbare
Drittwirkung von Art. 3 EMRK
b) Die Rspr. des EGMR zu Haftbedingungen –
insbesondere Einzelhaft
3. Fortwirkung: Pflicht zur Untersuchung und Ahndung
von Verstößen gegen Art. 3 EMRK
a) Ahndungspflicht bei erwiesenen Foltervorwürfen
aa) Ausdrückliche Anerkennung des
Konventionsverstoßes
bb) Ausreichende Wiedergutmachung
(1) Beurteilung durch die Kleine Kammer
(2) Beurteilung durch die Große Kammer
(3) Zwischenergebnis
cc) Auswertung
b) Untersuchungs- und Ahndungspflicht bei nicht
erwiesenen, aber substantiiert vorgetragenen
Foltervorwürfen durch den Betroffenen selbst
aa) Beweislast als Ausgangspunkt
bb) Prüfung der Glaubwürdigkeit der Vorwürfe
cc) Die Ermittlungsmaßnahmen des Staates
c) Untersuchungs- und Ahndungspflicht bei
substantiiert vorgetragenen Foltervorwürfen durch
Angehörige
aa) Eigentliches Folteropfer verschwunden
bb) Überschreiten der erforderlichen
Mindestschwere
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d) Auswertung
aa) Unterschiedliche Verortung bei
unterschiedlichen Konstellationen
bb) Abweichung vom üblichen Maßstab der
Prüfung der Mindestschwere bei der Prüfung
selbstständiger Verletzungen von Art. 3 EMRK
cc) Kritik und Berufung auf Menschenwürde
III. Die Rettungsfolter in Deutschland unter Privaten unter
dem Berücksichtigung von Art. 3 EMRK
1. Der Stellenwert der EMRK und der Rspr. des EGMR
im deutschen Recht
a) Der Rang der EMRK im deutschen Recht
b) Der Stellenwert der Rechtsprechung des EGMR im
deutschen Recht – „Görgülü“
aa) Die Entscheidung „Görgülü“
(1) Der Grundsatz der „offenen Staatlichkeit“
im Grundgesetz
(2) Die konkrete Berücksichtigung der EMRK
und der Urteile des EGMR bei der
Anwendung nationaler Normen
bb) Das Verhältnis zwischen EGMR, BVerfG und
nationalen Gerichten
cc) Auswertung
2. Drittwirkung der EMRK allgemein und von Art. 3
EMRK im Speziellen
a) Drittwirkung der EMRK im Allgemeinen
aa) Fehlende Drittwirkung der EMRK
bb) Unmittelbare Drittwirkung im Allgemeinen
cc) Mittelbare Drittwirkung der EMRK im
Allgemeinen
b) Drittwirkung von Art. 3 EMRK im Speziellen
anhand des deutschen Strafrechts
aa) Zum Vergleich: Drittwirkung der Grundrechte
des Grundgesetzes
bb) Notwehr/Nothilfe
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Inhaltsverzeichnis
cc) Die Ebene der Gebotenheit als Projektionsfeld
für die Wertungen der EMRK
(1) Die Wirkung der EMRK auf Ebene der
Gebotenheit – Parallelproblematik bei
Art. 2 EMRK
(1.1.) Lösung nach nationalem Recht
(1.2.) Berücksichtigung von Art. 2 I, II
lit. a) EMRK
(1.3.) Auswertung
(2) Anwendbarkeit der Rspr. zu Art. 2 II a)
EMRK auf Art. 3 EMRK
(3) Tendenzen in der Rspr. des EGMR
(3.1.) Ansatzpunkte in Entscheidungen des
EGMR
(3.2.) Nichtbestrafung Privater als
eigenständige Verletzung von Art. 3
EMRK
(4) Kein anderes Ergebnis unter
Berücksichtigung der Entscheidung
„Görgülü“
3. Ergebnis
IV. Prozessuale Fortwirkung – Der Umgang mit durch
Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenen Beweismitteln
1. Beweisverwertungsverbot direkt aus Art. 3 EMRK
a) Methodik, Begründung und Reichweite eines
solchen Verbots
aa) Methodische Herleitung eines
Beweisverwertungsverbots aus Art. 3 EMRK
bb) Argumente für die Begründung eines
Beweisverwertungsverbots aus Art. 3 EMRK
(1) Prozessuale Ausstrahlung von Art. 3
EMRK
(2) Stellung von Art. 3 EMRK innerhalb der
Konvention
(3) Implizite Anerkennung eines
Beweisverwertungsverbots aus Art. 3
EMRK durch den EGMR
(4) Bedürfnis nach Präventivmaßnahmen
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Inhaltsverzeichnis
cc) Ausgestaltung des Verwertungsverbots aus
Art. 3 EMRK
(1) Harmonisierende Auslegung mit Art. 15
UNCAT
(2) Reichweite des Verwertungsverbots in
Art. 15 UNCAT
b) Stellungnahme zur Ansicht Essers
aa) Schwächen in der Argumentation Essers
bb) Gegen eine kritiklose Heranziehung der
UNCAT zur Auslegung der EMRK
cc) Unvereinbarkeit der Starrheit von Art. 3 EMRK
mit Grundlagen der Rspr. des EGMR
c) Auswertung
2. Die Beweisverwertung als Gegenstand der Fairness des
Verfahrens nach Art. 6 I, III EMRK im Allgemeinen
und hinsichtlich Art. 3 EMRK im Speziellen
a) Die Beweisverwertung im Rahmen des Rechts auf
ein faires Verfahren
aa) Modifizierter Prüfungsmaßstab des EGMR bei
Verwertung von durch Verstoß gegen Art. 3
EMRK gewonnenen Beweismitteln
bb) Verwertung von mittels Verstoß gegen die
EMRK gewonnenen Beweismitteln als
Verletzung des Gebots des fairen Verfahrens im
Allgemeinen
(1) Erlangung der Beweismittel
(2) Beachtung der Verteidigungsrechte des
Betroffenen
(3) Abwägung zwischen öffentlichem Interesse
an Strafverfolgung und Rechtsverletzung
des Betroffenen
(4) Tatsächliche Verwertung der so erlangten
Beweismittel
b) Verwertung von mittels gegen Art. 3 EMRK
gewonnenen Beweisen als Verstoß gegen den
Grundsatz nemo tenetur se ipsum accusare
aa) Inhalt
bb) Anwendbarkeit auf körperliche Beweismittel
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cc) Verletzung
(1) Art und der Schwere des Zwangs zum
Zwecke der Beweiserlangung
(2) Strafverfolgungsinteresse des Staates und
Gefährlichkeit des vorangegangenen
Verhaltens des Betroffenen
(3) Existenz angemessener
Verfahrensgarantien
(4) Tatsächliche Verwertung der so erlangten
Beweismittel
3. Die Auswirkung der Verwertung von unmittelbar durch
Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenen
Beweismitteln auf die Fairness des Verfahrens iSv
Art. 6 I EMRK
a) Bisherige Rspr. des EGMR zur Verwertung von
durch Verletzung von Art. 3 EMRK gewonnenen
Beweismitteln
aa) Beruhen der Verurteilung auf unmittelbar durch
Verstoß gegen Art. 3 EMRK gewonnenem
Beweismittel
bb) Geständnisse und Zeugenaussagen
(1) Modifizierte Prüfung des Beruhens des
Urteils auf Verwertung des Geständnisses
(2) Besonderes Beweismaß bei Verwertung
von im Ausland gewonnenen Aussagen –
der Fall El Haski
(2.1.) Zugrundeliegender Sachverhalt
(2.2.) Zweistufige Prüfung des Vorliegens
eines realen Risikos
(2.3.) Bewertung
cc) Körperliche Beweismittel
(1) Unmittelbar durch Folter erlangte
körperliche Beweismittel
(2) Unmittelbar durch unmenschliche
Behandlung erlangte körperliche
Beweismittel am Beispiel „Jalloh“
(2.1.) Allgemeine Prüfung der Fairness des
Verfahrens
(2.2.) Verstoß gegen „nemo-tenetur“
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dd) Auswertung
b) Eigener Vorschlag: Automatische Unfairness des
Verfahrens bei Verwertung von unmittelbar durch
unmenschliche Behandlung erlangten körperlichen
Beweismitteln
c) Ergebnis
4. Eigener Vorschlag bzgl. der Verwertung von mittelbar
durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK erlangten
körperlichen Beweismitteln
a) Grundlagen und Vorgehensweise
aa) Grundsätzliches Bedürfnis nach einem
faktischen Ausschluss auch der mittelbar
gewonnenen Beweismittel
(1) Vergleich zu den USA – Disziplinierung
der Polizeibeamten
(2) Die Menschenwürde als Grund für die
Fortwirkung von Art. 3 in Art. 6 EMRK
bb) Vorgehensweise
(1) Besondere Prüfung der Kausalität zwischen
unmittelbar und vermeintlich mittelbar
durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK
gewonnenem Beweismittel
(2) Abschließende Gesamtbetrachtung der
Fairness des Verfahrens unter
Berücksichtigung der bisherigen
Äußerungen des EGMR sowie der
Wertungen von Art. 3 EMRK und Art. 15
UNCAT
b) Bisherige Tendenzen des EGMR hinsichtlich
mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK
erlangten körperlichen Beweismitteln
c) Der Zusammenhang zwischen unmittelbar und
mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3 EMRK
gewonnenen Beweismitteln: Die Doktrin des
vergifteten Baumes – „fruit of the poisonous tree“
aa) Entwicklung und Inhalt
bb) Ausnahmen der Fernwirkung
cc) Auswertung
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d) Ein Konzept für die Beurteilung der Fairness des
Verfahrens bei mittelbar durch Verstoß gegen Art. 3
EMRK gewonnener Beweismittel
aa) Keine Unterscheidung zwischen mittelbar
gewonnenen Geständnissen und körperlichen
Beweismitteln
bb) Verwertung von mittelbar durch Folter
gewonnenen Beweismitteln
cc) Verwertung von mittelbar aufgrund von
unmenschlicher und erniedrigender Behandlung
gewonnener Beweismittel
(1) Bedeutendes Strafverfolgungsinteresse des
Staates
(2) Vorhandensein und Einhaltung von
Verfahrensgarantien
(3) Rein flankierende Heranziehung neben
nicht vergifteten Beweismitteln
(4) Missbrauchskontrolle
dd) Anwendung auf hypothetische Varianten des
Falls „Gäfgen“
(1) Variante: „Inevitable Discovery“
(2) Variante: Tatbestand und Strafzumessung
im Urteil
(3) Variante: Beweiswürdigung
4. Fazit – Endgültiger Abschied von der
Gesamtbetrachtungslehre im Zusammenhang mit Art. 3
EMRK
V. Ergebnis zu Kapitel C.
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D. Schlusswort
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Quellenverzeichnis
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I. Literaturverzeichnis (alphabetisch nach Verfasser
angeordnet)
II. Sonstige Quellen sowie im Internet abrufbare Statistiken,
Berichte und Erläuterungen von Institutionen
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