Dezember 2015

DAS KUNDENMAGAZIN | DEZEMBER 2015
SICHERHEIT
Industrielle Explosionsschutz-Systeme
von IEP Technologies schützen Leben
GESUNDHEIT
HOERBIGERs Piezo-Ventiltechnologie
hilft Frühgeborenen
UMWELT
55 Prozent Energieeinsparung bei TEPLÁREŇ, a.s. in
einem der modernsten Gaskraftwerke Europas
EDITORIAL
‚‚
MIT DEM AUFBAU EINES NEUEN
GESCHÄFTSFELDS HOERBIGER
SAFETY SOLUTIONS UNTERSTREICHEN
WIR UNSEREN ANSPRUCH,
HOERBIGER ALS GLOBALEN
INNOVATIONS-, TECHNOLOGIE- UND
MARKTFÜHRER IM INDUSTRIELLEN
EXPLOSIONSSCHUTZ ZU
POSITIONIEREN.“
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HOERBIGER@MOTION
EDITORIAL
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,
HERAUSRAGENDE ENTWICKLUNGSPOTENZIALE
FÜR HOERBIGER
Wir sehen in der Sicherheits- und Explosionsschutz-Technologie
herausragende Entwicklungspotenziale – insbesondere im
Zusammenspiel mit der im HOERBIGER Konzern bereits vorhandenen Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebskompetenz.
Die Akquisition von IEP Technologies verbinden wir mit dem
Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes – HOERBIGER Safety
Solutions.
Wir bringen in dieses neue Geschäftsfeld unser in der Ventiltechnologie über Jahrzehnte erarbeitetes EngineeringKnow-how, unser Wissen in Aktuatorik und Mechatronik, die
Präzision unserer Produktion sowie unser weltweites Vertriebs- und Service-Netzwerk ein.
im Aufmacher dieser neuen Ausgabe unseres Kundenmagazins
HOERBIGER@MOTION stellen wir Ihnen IEP Technologies
vor – und damit eine für die Zukunft des HOERBIGER Konzerns bedeutende Akquisition im Bereich des industriellen
Explosionsschutzes.
UNSERE KOMPETENZ: KONSTRUKTIVER
EXPLOSIONSSCHUTZ
HOERBIGER entwickelt seit Jahrzehnten Komponenten und
Serviceleistungen, mit denen wir unsere Kunden in die Lage
versetzen, Maschinen und Anlagen effizienter, umweltschonender und vor allem auch sicherer zu betreiben.
Ein Beispiel dafür sind die 1957 vorgestellten HOERBIGER
Entlastungsventile. Ursprünglich wurden sie entwickelt, um
Schiffsbesatzungen und Schiffsmotoren vor den Folgen von
Ölnebel-Explosionen zu schützen. Heute sind HOERBIGER
Entlastungsventile über diese Anwendungsfelder hinaus auch
ein unentbehrlicher Baustein der Sicherheitskonzepte, mit
denen Rohstofflager in der Kunststoffindustrie, in der Lebensmittelindustrie und in vielen weiteren Branchen vor den Folgen
von Staubexplosionen geschützt werden.
IEP Technologies verfügt bei solchen Staubanwendungen
über mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Sicherheits- und
Explosionsschutz-Technologie. Durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, insbesondere im Bereich
der computergestützten Berechnung und Simulation von Explosionsverläufen, hat sich IEP Technologies in diesem hoch
spezialisierten und wirtschaftlich ausgesprochen attraktiven
Nischenmarkt die führende Position erarbeitet.
Mit der Kompetenz und Innovationskraft, die IEP Technologies zum Branchenführer bei der Entwicklung maßgeschneiderter Instrumente und Technologien zur Erkennung und
Unterdrückung von Explosionen gemacht hat, werden wir
wertvolle Synergien im Zusammenspiel mit unseren Kernkompetenzen auch in unseren Kerngeschäften erzielen.
GANZHEITLICHE SICHERHEITSLÖSUNGEN FÜR
UNSERE KUNDEN
Mit dem Aufbau eines neuen Geschäftsfelds HOERBIGER Safety
Solutions unterstreichen wir unseren Anspruch, HOERBIGER
als globalen Innovations-, Technologie- und Marktführer im
industriellen Explosionsschutz zu positionieren. Wir nehmen
unseren Kunden die Sorge um Sicherheitsrisiken ganzheitlich
ab – indem wir für jede Anforderung eine passende Sicherheitslösung vorschlagen, diese gestalten und liefern.
Gemeinsam mit unseren neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von IEP Technologies und vor allem mit Ihnen, unseren Kunden, werden wir daran arbeiten, Menschenleben und
Sachwerte auch in Zukunft vor den verheerenden Folgen von
Explosionen zu schützen.
Dr. Martin Komischke
CEO und Vorsitzender der Konzernleitung
HOERBIGER Holding AG
HOERBIGER@MOTION
3
EDITORIAL
08 FOCUS
18
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HOERBIGER@MOTION
Sie müssen schneller sein als eine Explosion,
einen Feuerball auslöschen, noch bevor er
seine zerstörerische Wirkung voll entfalten
kann. Damit schützen sie Menschenleben
sowie die Maschinen und Anlagen ihrer Kunden.
Das ist der Anspruch der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter von IEP Technologies.
Seit dem 1. September 2015 gehört das
Unternehmen zum HOERBIGER Konzern.
FOCUS:
SCHNELLER ALS DER
FEUERBALL
HORIZON
DRIVE
SPIRIT
24Zum Wohle der kleinsten
Patienten
18Umweltfreundlich oder effizient?
Beides!
06Weichenstellung für die Zukunft
„Tecno-Basic“, ein hoch entwickeltes
Proportionalventil der HOERBIGER
Piezo-Ventiltechnologie, hilft
Neugeborenen, ihren Weg ins
Leben zu finden.
38Neue Zähne, doppelter Biss
Die ClassicLine DCT-Type, eine
innovative Synchronisierung, macht
Automatikgetriebe noch attraktiver.
CEO Dr. Martin Komischke
wechselt als Präsident in den
Verwaltungsrat. Sein Nachfolger
als CEO wird Dr. Jürgen Zeschky.
HOERBIGERs eHydroCOM sorgt
in einem der modernsten Gaskraftwerke Europas bei TEPLÁREŇ,
a.s. in der Slowakei für konstanten
Versorgungsdruck des genutzten
Gases. Das ist entscheidend für die
wirtschaftliche Energiegewinnung.
32Neue Wege verkürzen Lieferzeit
Die MOL Gruppe mit Sitz in
Budapest und HOERBIGER
begeben sich gemeinsam auf
neue Wege zur schnellen und
zuverlässigen Versorgung mit
Ersatzteilen.
40Aktuelle Fahrzeuge mit
HOERBIGER Antriebstechnik
Die Familiensportlerin Alfa Romeo
Giulia, automobile Premiumklasse
mit dem Audi A6 und modernste
elektrifizierte Antriebskonzepte im
BMW i8.
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SHORTCUTS
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IMPRESSUM
Nachrichten zu HOERBIGER
Projekten in China,
Großbritannien und Österreich.
HOERBIGER@MOTION
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SPIRIT
HOERBIGER bestellt Dr. Jürgen Zeschky als CEO
WEICHENSTELLUNG
FÜR DIE ZUKUNFT
Mit Wirkung zum 1. Juli 2016 wird die HOERBIGER Holding AG,
Zug, Schweiz, wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vornehmen:
Dr. Martin Komischke (Jahrgang 1957), seit 1993 im HOERBIGER
Konzern tätig und seit 2004 CEO und Vorsitzender der Konzernleitung,
wechselt in den Verwaltungsrat der HOERBIGER Holding AG und
übernimmt in diesem Gremium das Amt des Verwaltungsrats-Präsidenten.
Zu seinem Nachfolger als CEO und damit auch zum Vorsitzenden
der Konzernleitung hat der Verwaltungsrat der HOERBIGER Holding AG
Dr. Jürgen Zeschky (Jahrgang 1960) bestellt.
D
r. Jürgen Zeschky war zuvor bis Mai 2015 als
CEO von Nordex SE, Hamburg, tätig. In den Jahren davor führte der Berufsweg Dr. Jürgen
Zeschky zunächst zur Mannesmann-Demag AG,
Duisburg, Deutschland. Nach verschiedenen
Stationen als Produktmanager für Verdichter sowie in Engineering und Verkauf folgte 1997 die Berufung zum Director of
Operations bei Mannesmann-Demag Delaval, Trenton, USA.
2003 wechselte Dr. Jürgen Zeschky zur Voith Turbo GmbH &
Co. KG, Heidenheim, Deutschland, um dort bis 2012 als
Executive Vice President die Leitung der Industrial Division
zu übernehmen.
Dr. Jürgen Zeschky hat das Studium des allgemeinen Maschinenbaus an der RWTH Aachen abgeschlossen. Im Anschluss
daran war er an der RWTH Aachen als Forschungsassistent
am Institut für Turbomaschinen tätig, wo er 1991 zum
Dr. Ing. promovierte.
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HOERBIGER@MOTION
Dr. Jürgen Zeschky wird vom 1. Januar 2016 an für den
HOERBIGER Konzern tätig sein. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Dr. Jürgen Zeschky als Nachfolger von Dr.
Martin Komischke zur operativen Leitung des HOERBIGER
Konzerns als CEO gewinnen konnten“, so Dr. Marcus Flubacher,
Präsident des Verwaltungsrates der HOERBIGER Holding AG.
„Wir erwarten, dass Herr Dr. Zeschky und sein Team den
Wachstumskurs unseres Unternehmens in Kontinuität und
Weitsicht erfolgreich weiterführen werden.“
WEITERE WECHSEL IM VERWALTUNGSRAT
Dr. Marcus Flubacher (Jahrgang 1944), seit 1997 Präsident,
und Dr. Gerd Unterburg (Jahrgang 1940), seit 2004 Mitglied
und derzeit Vizepräsident des Verwaltungsrates der HOERBIGER
Holding AG, legen ihre Mandate zum 1. Juli 2016 nach ihrer
langjährig erfolgreichen Tätigkeit nieder.
SPIRIT
„WIR ERWARTEN, DASS HERR DR. ZESCHKY
UND SEIN TEAM DEN WACHSTUMSKURS
UNSERES UNTERNEHMENS IN KONTINUITÄT
UND WEITSICHT WEITERFÜHREN WERDEN.“
Dr. Marcus Flubacher, Präsident des
Verwaltungsrates der HOERBIGER Holding AG
Zum Stellvertreter des künftigen Verwaltungsrats-Präsidenten
Dr. Martin Komischke hat die Generalversammlung der
HOERBIGER Holding AG Dr. Andreas Hünerwadel (Jahrgang
1964) berufen. Der promovierte Jurist und Partner der Anwaltskanzlei Wenger & Vieli, Zürich, Schweiz, ist seit 1. Juli
2015 Mitglied des Verwaltungsrates der HOERBIGER Holding
AG und seit 2009 Mitglied des Stiftungsrates der HOERBIGER
Stiftung. In den Jahren zuvor war Herr Dr. Hünerwadel bereits als Rechtsbeistand sowie in verschiedenen Gremien für
den HOERBIGER Konzern tätig.
Darüber hinaus wird ab dem 1. Juli 2016 auch Mag. Albin
Hahn (Jahrgang 1957), Vorstand Finanzen und Personal der
Josef Manner & Comp. AG, Wien, Österreich, die Entwicklung
des HOERBIGER Konzerns als neues Mitglied des Verwaltungsrates der HOERBIGER Holding AG begleiten. Mag.
Albin Hahn gehört seit 2014 als externer Beirat dem Audit
Committee des Verwaltungsrates an.
NEUKONSTITUIERUNG DES STIFTUNGSRATES
Einhergehend mit ihrem Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat
der HOERBIGER Holding AG werden Dr. Marcus Flubacher
und Dr. Gerd Unterburg auch ihre bisherige Tätigkeit als Präsident und Vizepräsident des Stiftungsrates der HOERBIGER
Stiftung beenden.
Der Stiftungsrat wird sich deshalb ab dem 1. Juli 2016 neu
konstituieren: Dr. Andreas Hünerwadel wird als Präsident die
Leitung des Gremiums übernehmen. Dr. Martin Komischke
wird in den Stiftungsrat hinzugewählt und zusammen mit der
Familiengesellschafterin Frau Christiana Hörbiger als Vizepräsident amtieren. Egbert Appel (Jahrgang 1949), seit 2007
Präsident der Hilti Foundation, Liechtenstein, und seit 2012
Mitglied des Verwaltungsrates der HOERBIGER Holding AG,
wird künftig auch als Mitglied des Stiftungsrates für
HOERBIGER tätig sein.
HOERBIGER@MOTION
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FOCUS
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HOERBIGER@MOTION
FOCUS
SCHNELLER
ALS DER
FEUERBALL
Industrielle Explosionsschutz-Systeme von
IEP Technologies schützen Leben
Sie müssen schneller sein als eine Explosion,
einen Feuerball auslöschen, noch bevor er seine
zerstörerische Wirkung voll entfalten kann.
Damit schützen sie Menschenleben sowie
die Maschinen und Anlagen ihrer Kunden.
Das ist der Anspruch der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von IEP Technologies. Seit dem
1. September 2015 gehört das Unternehmen
zum HOERBIGER Konzern.
Text: Ludwig Schönefeld
Fotos: Cheryl Clegg und Ralf Baumgarten
Timothy „Tim“ McDonough testet
im Combustion Research Center
unterschiedlichste Materialien auf ihre
explosionsspezifische Charakteristik.
Die Daten werden benötigt, um
maßgeschneiderte Lösungen zur
Verhinderung von schwerwiegenden
Schäden einer Explosion zu entwickeln.
HOERBIGER@MOTION
9
FOCUS
I
EP Technologies ist mit seinen Standorten in Marlborough,
Massachusetts / USA, Ratingen, Deutschland, Olten,
Schweiz, Paris, Frankreich, Izmir, Türkei, und Cheltenham,
Großbritannien ein international agierender, führender
Anbieter von industriellen Explosionsschutz-Systemen
und -Serviceleistungen. Ein einzigartig aufgestelltes Service-Netzwerk unterstützt die Kunden und stellt sicher,
dass Explosionsschutz-Anlagen stets einsatzbereit und wirkungsvoll sind.
Sicherheit und Explosionsschutz sind attraktive Wachstumsmärkte mit großem Potenzial: Insbesondere in Unternehmen,
die in ihren Produktionsprozessen Stäube erzeugen, mit
Stäuben arbeiten oder Stäube transportieren, können sich
Schäden durch Explosionen allein in einem Jahr in weit über
hundert Situationen ereignen. Konstruktive ExplosionsschutzSysteme von IEP Technologies sind dafür konstruiert, sehr
schnell zu reagieren. Sie sorgen dafür, dass sensible Betriebssituationen nicht zu Schäden führen. Sobald es zur
Zündung eines zündfähigen Staub-Luft-Gemisches kommt,
aktivieren dynamische SmartDS Druck-Detektoren in Bruchteilen einer Sekunde ein Explosionsunterdrückungs-System.
Die Wirkung des Explosionsunterdrückungs-Systems basiert
auf dem rechtzeitigen Einbringen von Löschpulver in den zu
schützenden Teil der Produktionsanlage. Dadurch wird der
durch eine Explosion ausgelöste Feuerball zum frühestmöglichen Zeitpunkt erstickt. Gleichzeitig werden Barrieren aktiviert, die verhindern, dass sich die Explosionsflamme in weiteren Anlagenteilen ausbreiten kann.
1
2
3
Mit anderen Worten: Die von IEP Technologies entwickelten
Explosionsschutz-Systeme wurden dafür entwickelt, schneller
als die Geschwindigkeit zu sein, mit der sich eine Explosion
im frühesten Stadium ausbreitet. Mit der dafür eingesetzten
Software und der von IEP Technologies entwickelten, patentierten Hardware positioniert sich das Unternehmen in der
ersten Reihe der Explosionsschutz-Anbieter. IEP Technologies
ist in diesem hoch spezialisierten Wettbewerbsumfeld ein
Marktführer – mit Alleinstellungsmerkmalen, die einzigartig sind.
50 JAHRE ERFAHRUNG IN SICHERHEITSUND EXPLOSIONSSCHUTZ-TECHNOLOGIE
In Summe verfügt IEP Technologies über mehr als 50 Jahre
Erfahrung in der Sicherheits- und Explosionsschutz-Technologie. Durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, insbesondere im Bereich der computergestützten
Kalkulation und Simulation von Explosionsverläufen sowie
bei der Entwicklung maßgeschneiderter Instrumente und
Technologien zur Erkennung und Unterdrückung von Explosi-
1 J avier Bernier fügt die Halbkugeln eines Suppression
Systems zusammen. Seine Schweißnähte halten einem
Druck von 1.200 psi, das sind rund 90 bar, stand.
2u
nd 4 Eric Burke ist für die Montage der PistonFire
Suppressoren verantwortlich.
3C
arol Lariviere arbeitet seit vielen Jahren in der Montage
von Control Panels und Power Unit Controls.
10 HOERBIGER@MOTION
FOCUS
4
IEP TECHNOLOGIES ENTWICKELT SYSTEME, DIE EINE
EXPLOSION BEREITS IN DER ANFANGSPHASE SICHER
DETEKTIEREN UND UNTERDRÜCKEN.
HOERBIGER@MOTION 11
FOCUS
Roy „Chip“ Stratton füllt die
Explosionsschutz-Systeme mit
Sodiumbikarbonat. Das bewährte
Löschpulver erstickt den Feuerball
einer Explosion im Keim.
12 HOERBIGER@MOTION
FOCUS
onen, hat sich das Unternehmen in diesem hoch spezialisierten
und wirtschaftlich attraktiven Nischenmarkt eine führende
Position erarbeitet.
IEP TECHNOLOGIES: STARKER MARKENAUFTRITT FÜR HOERBIGER SAFETY SOLUTIONS
Randy Davis, CEO von IEP Technologies, hat jetzt, nach der
Akquisition durch den HOERBIGER Konzern, die Aufgabe übernommen, mit der Kompetenz und der Erfahrung seines Teams
unter der Marke IEP Technologies ein neues Geschäftsfeld im
HOERBIGER Konzern aufzubauen: HOERBIGER Safety
Solutions. „Unter dem Dach des HOERBIGER Konzerns, der
sich in der Öl-, Gas- und Prozessindustrie sowie im Maschinenund Anlagenbau über Jahrzehnte einen herausragenden Ruf
als Innovations- und Technologieführer erarbeitet hat, haben
wir beste Chancen, unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie
langfristig weiter voranzutreiben“, so Randy Davis. „Wir sind
stolz darauf, als die HOERBIGER Safety Solutions Company
zum HOERBIGER Team zu gehören. Gemeinsam werden wir
unsere Marktposition als globaler Marktführer im industriellen
Explosionsschutz weiter ausbauen.“
HOERBIGER sieht in der Sicherheits- und ExplosionsschutzTechnologie herausragende Entwicklungspotenziale. Die
Akquisition von IEP Technologies ist deshalb ein erster Meilenstein auf dem strategischen Wachstumskurs des Konzerns
im Bereich Sicherheit für industrielle Anwendungen. „Die Akquisition von IEP Technologies ist für HOERBIGER eine gut
angelegte Investition in die strategische Stärkung unseres
Geschäftsmodells und in die Expansion unseres Portfolios“,
erklärt dazu Dr. Martin Komischke, CEO und Vorsitzender
der Konzernleitung der HOERBIGER Holding AG. „Mit der
Innovationskraft und dem Wissen von IEP Technologies erschließen wir für unsere Kerngeschäfte und unsere Kernkompetenzen wertvolle Synergien. Zugleich stärken wir die führende
Rolle von HOERBIGER als Entwickler und globaler Anbieter
leistungsbestimmender und zunehmend auch sicherheitsbestimmender Komponenten und Serviceleistungen.“
WELTWEIT EINZIGARTIGES
EXPERTENWISSEN FÜR BESTMÖGLICHE
EXPLOSIONSSCHUTZ-LÖSUNGEN
Timothy „Tim“ McDonough ist Experte, wenn es um die
Bestimmung der explosionsrelevanten Charakteristik von
Materialien aus den Prozessanlagen der Kunden von IEP
Technologies geht – insbesondere wenn es gilt, den maximalen
Explosionsdruck sowie den Zeitpunkt, an dem dieser Druck
erreicht wird, zu bestimmen. Im Combustion Research Center
von IEP Technologies ist er dafür verantwortlich, unterschiedlichste Materialien im Hinblick auf genau diese explosionsrelevanten Charakteristika zu testen. Auf Basis der Testergebnisse von Tim McDonough entwickeln Anwendungsingenieure
wie Brant O’Brien maßgeschneiderte Explosionsschutz-
Lösungen für die Anlagen ihrer Kunden. Beim Application
Design geht es immer darum, die Produktionsprozesse des
Kunden und die damit verbundenen Risiken zu verstehen, um
auf dieser Basis eine Lösung anzubieten, die das Explosionsrisiko verringert und damit die verheerenden Auswirkungen,
die bei einem solchen Ereignis in einem ungeschützten Prozess
auftreten könnten.
Im September 2015 arbeitet das Combustion Research Center
an einer Testreihe zur Bestimmung des Zündungsverhaltens
eines neu entwickelten Polymer-Pulvers. Die Kunden von IEP
Technologies stellen Testmengen dieser neuen Werkstoffe zur
Verfügung, um ihre explosionskritischen Eigenschaften zu
untersuchen. Dazu wird das Pulver mit einem genau definierten Druck in eine international als Standard-Prüfeinrichtung
verwendete 20-Liter-Kugel eingeblasen. Mit einem exakt spezifizierten Zündmechanismus versucht Tim McDonough das
Staub-Luft-Gemisch zu zünden.
Für die Polymer-Testreihe im September verwendet Tim einen
Einblasdruck von 250 psi und einen Zündfunken mit einer
Energie von 10 Kilojoule. Nach einem international standardisierten Protokoll werden für jedes Produkt drei Messreihen
dokumentiert. Tim misst, wie viel Gramm Polymer-Pulver pro
Kubikmeter ausreichen, um überhaupt eine Explosion zu erzeugen, und wie hoch jeweils der Explosionsdruck ist. Das
GLOBALER MARKTFÜHRER
HOERBIGER übernimmt IEP Technologies von
Sentinel Capital Partners. Das Private Equity Unternehmen hatte IEP Technologies zuvor durch Ausgründung des Explosionsschutz-Geschäfts von
UTC Climate, Controls & Security, einer Geschäftseinheit der United Technologies Corporation (UTC),
geschaffen.
Unter der Führung von Sentinel entstand 2013
aus den vier zuvor geografisch eigenständigen
Marken Kidde Brand- und Explosionsschutz,
Fenwal Explosion Protection, Kidde Explosion
Protection und INCOM ein im industriellen Explosionsschutz weltweit agierender Marktführer.
Zuvor hatte der Finanzinvestor die Kernkompetenzen von IEP Technologies nachhaltig gestärkt.
Ein Grund dafür, dass Behörden und andere im
Sicherheits- und Explosionsschutz tätige Institutionen das Fachwissen und die Expertise von IEP
Technologies bei der Erstellung nationaler und
internationaler Normen nutzen.
HOERBIGER@MOTION 13
FOCUS
EXPLOSIVER KUNSTSTOFF
Ein Polymer ist einfach ausgedrückt eine Kette
unterschiedlicher chemischer Elemente. Unter
dem Elektronenmikroskop kann man erkennen,
dass sich die Polymere in ihrer Oberflächenstruktur deutlich unterscheiden. So gibt es allein
bei sortenreinen Kunststoffen bereits kurz- und
langkettige Polymere sowie sehr lockere und sehr
fest gefügte Strukturen.
Eine für die Entwicklung von ExplosionsschutzSystemen entscheidende Variable ist die Oberflächenstruktur, die sich aus den Eigenschaften
der unterschiedlichen Molekülketten ergibt. Weil
Kunststoffe zudem nicht wie Blockschokolade
geschmolzen, sondern als Pulver verarbeitet werden, ist die Körnung des granulierten Polymers
eine zweite, wichtige Variable. Oberflächenstruktur
und Körnung des Granulats bestimmen die Kontaktfläche, die bei einer Staubexplosion mit Sauerstoff reagieren kann: Je größer die Oberfläche,
desto stärker die Explosion.
In der Kunststoff-Industrie arbeiten die Entwickler kontinuierlich an neuen Werkstoffen mit immer besseren Eigenschaften. Dazu werden zwei
oder mehr Polymere mit unterschiedlichen Eigenschaften kombiniert. So entstehen immer
wieder neue Stäube mit neuen, unbekannten
Eigenschaften.
sind die Daten, die anschließend benötigt werden, um maßgeschneiderte Explosionsschutz-Systeme für die spezielle
Anwendungsumgebung des Kunden zu entwickeln.
Täglich erhält das Combustion Research Center von IEP
Technologies neue Mustermengen von Kunden. Denn es sind
nicht nur Polymer-Pulver, die eine Staubexplosion erzeugen
können: Praktisch alle pulverförmig brennbaren Stoffe können
unter entsprechenden Bedingungen explodieren. Diese Stoffe
reichen von komplizierten Polymeren bis hin zu alltäglichen
Lebensmitteln, etwa Mehl, Zucker, Kaffee oder Milchpulver.
SICHER IST SICHER. INDUSTRIEKUNDEN
SETZEN AUF DOPPELTE SICHERHEIT
Durch einen sachgerechten Umgang mit explosiven Stoffen,
vielfach beispielsweise durch die Verdrängung von Sauerstoff
durch Stickstoff bei Lagerung und Verarbeitung, begegnet
14 HOERBIGER@MOTION
die Industrie dem Explosionsschutz-Risiko. Wenn fein gemahlene Stäube und Luft dennoch in Verbindung kommen und
nur das geringste Risiko besteht, dass sich etwa durch Schlag
oder Reibung Funken bilden können, ist es notwendig, eine
zweite Sicherheitslösung vorzusehen, zum Beispiel ein Explosionsunterdrückungs-System.
IEP Technologies entwickelt Systeme, die eine Explosion bereits in der Anfangsphase sicher detektieren und unterdrücken.
Eine große Herausforderung für Entwickler und Anwendungsingenieure besteht darin, den Normalzustand und kritische
Situationen klar voneinander abzugrenzen. Eine wichtige
Grundlage dafür sind die produktspezifischen Kenndaten aus
dem Combustion Research Center von IEP Technologies.
Ebenso wichtig sind intelligente Drucksensoren und Steuerungseinheiten, die den jeweiligen Betriebszustand einer Anlage erfassen und die dabei gesammelten Daten kontinuierlich abgleichen. Wenn die SmartDS Druck-Detektoren im
Produktionsprozess einen kritischen Druckanstieg registrieren,
ist es Aufgabe der Steuerungseinheit, das ExplosionsschutzSystem zu aktivieren. Detektoren und Steuerung sind so konstruiert, dass sie Täuschungs- oder Fehlalarme sicher erkennen. Sie würden bei den Kunden zu unnötigen Stillstandszeiten
und Wartungsarbeiten führen.
PRÄZISION SCHÜTZT MENSCHENLEBEN
UND SACHGÜTER – DAS WEISS BEI IEP
TECHNOLOGIES JEDER MITARBEITER
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IEP Technologies
sind bereits seit Jahren im Team. Sie wissen, wie viele Explosionen über Jahrzehnte durch die Präzision ihrer Explosionsschutz-Systeme vermieden werden konnten. Carol Lariviere
montiert bei IEP Technologies in Marlborough die Steuerungseinheiten. „Wir haben Steuerungseinheiten entwickelt, die
je nach Anforderung des Kunden eine oder zwei Zonen überwachen“, erklärt sie. Padmore Gyau ergänzt, wie wichtig die
einwandfreie Funktion der Einheiten und damit Umsicht
und Präzision in der Montage sind: „Unsere Detektoren“, erklärt er, „spüren den Druck. Sie registrieren bereits den geringsten Druckanstieg.“ Das Signal des Detektors wird von
der Steuerungseinheit verarbeitet. Wenn diese registriert,
dass die Druckentwicklung in einer Anlage zu rasch erfolgt
oder ein kritischer Grenzwert erreicht wird, wird das Explosionsunterdrückungs-System ausgelöst.
SAFETY FIRST – DAFÜR STEHT
DIE SIGNALFARBE ROT
Bei den fertig montierten Explosionsunterdrückungs-Systemen
fallen sofort die rot lackierten Löschmittelbehälter ins Auge –
je nach Typ in Flaschen- oder Kugelform. Die Botschaft: Hier
geht es um Sicherheit. Die Kugelbehälter – von den IEP Mitarbeitern stolz und deshalb auch werbewirksam als „HRDs“
(High Rate Discharge Sphere) bezeichnet – nehmen später
FOCUS
Rob Sheehan arbeitet im Wareneingang
von IEP Technologies in Marlborough.
Hier prüft er einen von IEP Technologies
spezifisch für die Anforderungen eines Kunden
entwickelten Schnellschluss-Schieber.
HOERBIGER@MOTION 15
FOCUS
1
DIE MITARBEITERINNEN
UND MITARBEITER VON
IEP TECHNOLOGIES WISSEN,
WIE VIELE EXPLOSIONEN
DURCH IHRE EXPLOSIONSSCHUTZ-SYSTEME VERMIEDEN
WERDEN KONNTEN.
16 HOERBIGER@MOTION
FOCUS
den unter Druck stehenden Löschpulver-Vorrat des Explosionsschutz-Systems auf. Sie werden in Marlborough montiert
und bestehen aus zwei zugelieferten Halbkugeln, die mit extrem festen Schweißnähten verbunden werden.
Das Schweißen dieser Nähte ist eine Kernkompetenz von IEP
Technologies: „Die Naht muss einem Betriebsdruck von 300
bis 360 psi, rund 25 bar standhalten. Sie wird aber mit
einem wesentlich höheren Druck getestet“, erklärt Fachkraft
Javier Bernier. „Dazu testen wir die Schweißnaht jedes Kugelbehälters mit annähernd 1.200 psi. Das sind so etwa 90 bar,
also nahezu der vierfache Betriebsdruck.“ Das zylindrische
Unterdrückungssystem wird als „PistonFire“ bezeichnet. Eric
Burke ist für die Montage dieses Produktes verantwortlich.
Bevor ein PistonFire zur Auslieferung freigegeben wird, wird
seine Funktion im mehreren Zyklen geprüft.
WENN DER FEUERBALL KOMMT, SIND WIR
SCHON LANGE DA
Roy „Chip“ Stratton füllt die HRDs mit Sodiumbikarbonat,
das sich über Jahrzehnte als Löschmittel bewährt hat. Anschließend setzt er die HRD mit Stickstoff unter Druck, so
dass das Löschmittel im Fall einer Explosion sehr schnell
wirken kann. Sodiumbikarbonat-Pulver ist in der Lage, eine
Flamme einzuhüllen und abzulöschen. „Das machen wir uns
zunutze“, erklärt Chip Stratton. „Wenn unser System eine Explosion erkannt hat, lösen wir unseren Suppressor aus. Das
ist ein extrem schneller Prozess. Wenn sich in einer Rohrleitung oder in einem Behälter der Feuerball der Explosion ausbreitet, sind wir schon lange da.“
2
3
HOERBIGER UND IEP TECHNOLOGIES –
TOGETHER WE SAVE LIVES
Mit den von ihnen entwickelten ExplosionsunterdrückungsSystemen schützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von IEP Technologies seit vielen Jahren Menschenleben und
Sachwerte. Mit der weltweiten Präsenz von HOERBIGER in
den Zentren der Öl-, Gas- und Prozessindustrie werden sie in
den nächsten Jahren ihre Märkte weiter ausbauen. Randy
Davis, Tim McDonough, Carol Lariviere, Padmore Gyau, Javier
Bernier, Eric Burke, Chip Stratton und die weltweit rund 130
übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IEP Technologies
verbinden deshalb den Wechsel in den HOERBIGER Konzern
mit hohen Erwartungen, aber auch einem neuen Leistungsversprechen: Together We Save Lives.
4
1P
admore Gyau bei der Montage der Platinen für das
EX 100.1 Control Panel.
2B
rant O’Brien ist einer der Systemingenieure von
IEP Technologies in Marlborough. Er entwickelt anhand der
Testreihen von Tim McDonough maßgeschneiderte Explosionsschutz-Systeme für kundenspezifische Staub-Anwendungen.
3P
admore Gyau montiert Detektoren, die Explosionen
bereits im Entstehen erkennen.
4K
undennähe ist für IEP Technologies essenziell.
Diane Henderson nimmt im Sales Office in Marlborough
die Anrufe der Kunden entgegen.
HOERBIGER@MOTION 17
DRIVE
Tepláreň, a.s., Slowakei
UMWELTFREUNDLICH ODER
EFFIZIENT? BEIDES!
eHydroCOM mit CP Ventil – Effizienz,
Zuverlässigkeit, Service in Highspeed-Anwendung
18 HOERBIGER@MOTION
DRIVE
In Kraftwerksprozessen mit Gasturbinen
ist der konstante Versorgungsdruck des
genutzten Gases entscheidend für die
wirtschaftliche Energiegewinnung. Dafür
sorgt eine fortschrittliche Mengenregelung
des vorgeschalteten schnelllaufenden
Verdichters in bislang nicht gekannter
Zuverlässigkeit. Das beweist die erste rein
elektrische, stufenlose Mengenregelung
eHydroCOM in Kombination mit dem
CP Ventil von HOERBIGER in einem der
modernsten Gaskraftwerke Europas bei
TEPLÁREŇ, a.s. in der Slowakei.
Text: Marcus Geigle
Fotos: Marcel Billaudet
HOERBIGER@MOTION 19
DRIVE
I
n der slowakischen Industriestadt Považská Bystrica
versorgt die TEPLÁREŇ, a.s. als Teil des Energiekonzerns GGE, a.s. (Graphobal Group Energy) seit 1972
mehr als 40.000 Menschen und zahlreiche Unternehmen mit Elektrizität und Fernwärme. Der regionale Versorger produzierte im letzten Jahr 250.000 MWh Strom sowie 200.000 MWh Fernwärme und speist diese Energie in
die Netze seines staatlichen Abnehmers Teplo GGE ein.
Zwischen 2009 und 2010 stellten die Betreiber mit neuer
Technologie innerhalb von nur 18 Monaten das Kraftwerk
von Kohle auf umweltverträglicheres Erdgas um. Eines der
modernsten Gaskraftwerke Europas entstand, das bereits
heute die Emissionsvorgaben der EU für 2016 erfüllt und
den Standort fit für die Zukunft macht. Die Effizienz und
Zuverlässigkeit des Kraftwerks hängen vor allem vom Herzstück der Anlage ab, einem GE Gemini Kompressor, der als
sogenannter Fuel Booster mit 990 U/min und einer Leistung von 600 KW für die Verdichtung des Gases von um die
20 bar schwankendem Saugdruck auf konstante 45,6 bar
sorgt. Diesen Druck benötigt die GE Gasturbine im Produktionsprozess, um die gewünschte Energie wirtschaftlich und
zuverlässig zu erzeugen. Das gelingt mit der stufenlosen
Mengenregelung eHydroCOM von HOERBIGER in Kombination mit dem neuen CP Hochleistungsventil mit PowerPEEK®
Technologie für Erdgasanwendungen und dem umfassenden
Vor-Ort-Service vom Spezialisten für leistungsbestimmende
Komponenten für Verdichter.
SERVICEPARTNER GESUCHT!
Die Zusammenarbeit zwischen TEPLÁREŇ und HOERBIGER
begann in der Betriebsphase 2012 nach der technologischen Erneuerung des Kraftwerks und der Umstellung auf
umweltverträgliches Erdgas als Energieträger. Zunächst
suchte der Versorger lediglich ein Serviceunternehmen für
das von einem neuseeländischen Anbieter stammende Kompressorpackage. Der Service von Neuseeland aus wurde für
die Kraftwerksbetreiber zu teuer und zu umständlich.
1
20 HOERBIGER@MOTION
DRIVE
HOHE VERFÜGBARKEIT
Für Stanislav Bednar, Technischer Direktor TEPLÁREŇ, und
Eduard Lecko, Produktions Direktor TEPLÁREŇ, musste
deshalb neben der technischen Expertise vor allem eine hohe
Verfügbarkeit der Servicekräfte vor Ort gewährleistet sein.
Die Serviceorganisation von HOERBIGER in der Slowakei
erfüllte diese Anforderungen und erhielt den Zuschlag. Zunächst wurden die geplanten Wartungen mit vorgesehenen
Ersatzteilen des Kompressorherstellers durchgeführt.
Schon nach dem ersten Servicetermin im Kraftwerk fragten
Bednar und Lecko das Serviceteam von HOERBIGER, ob es
Möglichkeiten gibt, den Fuel Booster effizienter und zugleich zuverlässiger zu betreiben. Seit dem Start des Dauerbetriebs des Kraftwerks wurde immer deutlicher, dass sich
die gewählte Verdichterlösung zu einem echten Energieverschwender innerhalb des Produktionsprozesses entwickelte.
Zudem waren zu viele unvorhergesehene Stillstände aus un-
terschiedlichsten Gründen zu beklagen, die für TEPLÁREŇ
immer wieder zu vereinbarten Kompensationszahlungen an
den staatlichen Energiekonzern SEPS, a.s. führten. Das war
auf Dauer nicht tragbar.
VERBESSERUNGEN BEI EFFIZIENZ UND
ZUVERLÄSSIGKEIT
Gabriel Szlavik, Sales Engineer des HOERBIGER Service
Standorts Slowakei, schlug vor, den Einsatz von Alternativkomponenten zu prüfen, die leistungsfähiger sind als die eingesetzten Standardprodukte. Damit sollte gezeigt werden, ob
es Verbesserungspotenziale bei der Effizienz und Zuverlässigkeit des Kompressors gab und wie groß diese sein würden.
Damit profitierte TEPLÁREŇ direkt von den gewonnenen Erfahrungen des neuen Serviceansatzes REE (Reliability, Efficiency, Environmental Soundness) von HOERBIGER, der
über standardisierte Prozesse Verbesserungspotenziale zur
1E
in HOERBIGER Servicemitarbeiter bespricht vor Ort die
Ersatzteilbevorratung.
2 C P Ventil für Trainingszwecke.
3B
lick auf Kühlturm und Kompressorgebäude (rechts unten
im Bild) des Gas- und Dampf-Kombikraftwerks.
2
3
Tepláreň, a.s.
Tepláreň, a.s. nahm im Jahr 2010 das neue Gasund-Dampf-Kombikraftwerk in Považská Bystrica
nach einer Rekordbauzeit von nur 12 Monaten in
Betrieb. Diese bedeutende Investition von 50 Millionen Euro erhöhte die Kapazität des slowakischen Stromnetzes, trägt zur Versorgungssicherheit beziehungsweise -stabilität von Strom in der
Slowakei bei und versorgt auch noch verlässlich die Stadt Považská Bystrica mit Wärme.
HOERBIGER@MOTION 21
DRIVE
Steigerung der Effizienz, Zuverlässigkeit und Umweltverträglichkeit von Kompressoren identifiziert. Mit der Unterstützung des HOERBIGER Engineerings in Wien waren die
Schwachstellen schnell identifiziert und Lösungsvorschläge
erarbeitet. Zunächst wurden optimal auf den Verdichter ausgelegte CP Ventile von HOERBIGER im Austausch zu den bestehenden Ventilen eingebaut. Das steigerte in einem ersten
Schritt die Effizienz und die Zuverlässigkeit deutlich. In einem weiteren Schritt gelang es, durch den Austausch der
Dichtungselemente der Kolbenstange durch OFD Ölabstreifer
von HOERBIGER die Schmierölverluste zu minimieren.
STUFENLOSE MENGENREGELUNG
Der Hauptgrund für die niedrige Energieeffizienz und die
häufigen Stillstandszeiten war jedoch das eingesetzte Regelungssystem. Der Kompressor lief faktisch immer auf
Volllast und ließ sich nur über einen Bypass regeln, wenn
für die Turbine entsprechend weniger Gas verdichtet wer-
den musste. Auch aufgrund einer falschen Konfiguration
der Filtration im Bypass-Strom enthielt das rückgeführte
Gas zu viel Öl, was wiederum zu einer Funktionsstörung
der Kompressorventile führte. In diesem Prozess wurde
viel Energie verschwendet. Denn das im Prozessschritt bereits verdichtete, aber nicht benötigte Gas wurde über den
Bypass rückentspannt und dem Kompressor wieder unverdichtet zugeleitet. Die bessere Lösung ist eine stufenlose
Mengenregelung.
TEPLÁREŇ wollte durch eine fortschrittliche Mengenregelung bis zu 20 Prozent Energie einsparen. Die Wahl fiel auf
das rein elektrische, stufenlose Regelungssystem eHydroCOM
von HOERBIGER. Da die Platzverhältnisse um den Verdichter
herum durch eine entsprechende Einhausung sehr beengt
waren, sollte die kompakt und ohne Ölleitungen und Tanks
sowie ohne zusätzliche Kühlung bauende elektrische Variante
zum Einsatz kommen. Neben dem Aktuator auf dem Ventildeckel und dem Abhebegreifer auf dem Kompressorventil
Die Zukunft im Blick
Mit der erfolgreichen Umrüstung des Fuel Booster Kompressors auf die elektrische stufenlose Mengenregelung
in Kombination mit CP Ventilen spart TEPLÁREŇ während des laufenden Kraftwerkbetriebs bis zu 55 Prozent
der Energiekosten für den Verdichter ein. Während die
gesamten Serviceleistungen von HOERBIGER dem Versorger deutlich mehr Zuverlässigkeit und Effizienz bringen, wird in einem weiteren Schritt dieser Kompressor
noch umweltverträglicher gemacht. Eduard Lecko blickt
in die Zukunft: „Wir wollen uns schrittweise verbessern,
um als Energieversorger konkurrenzfähig zu bleiben. Innerhalb des Energieproduktionsprozesses heißt das für
mich, ständig Potenziale zu suchen. Als Nächstes gehen
wir deshalb das Problem der noch zu hohen Gasleckagen
des Kompressors an. Wir wollen über leistungsfähigere
Dichtungssysteme an der Stelle besser werden.“
1
2
1 I ng. Stanislav Bednar, Technischer Direktor
von TEPLÁREŇ, a.s.
2G
as- und Dampf-Kombikraftwerk von TEPLÁREŇ,
a.s. in Považská Bystrica.
3A
ktuator der stufenlosen Mengenregelung
eHydroCOM.
22 HOERBIGER@MOTION
DRIVE
brauchte es noch Platz für die kompakte ePU (Electric Power
Unit) als Strom- und Datenversorgung, die nur über ein
Kabel an die eHydroCOM angeschlossen ist. Diese ließ
sich ebenfalls platzsparend an der Rückwand der Einhausung anbringen.
55 PROZENT ENERGIE EINGESPART
Nach einem eher holprigen Start bei der Anpassung der
eHydroCOM auf die Gegebenheiten und Prozesse im Gaskraftwerk TEPLÁREŇ im Herbst 2014 läuft die stufenlose
Mengenregelung mittlerweile seit Monaten fehlerfrei und
schaffte eine nicht geahnte Energieeinsparung von rund 55
Prozent. Stanislav Bednar: „Wir wollten 20 Prozent und stehen heute bei 55 Prozent eingesparter Energie. Das bedeutet für uns Monat für Monat bares Geld, das wir in weitere
Verbesserungen der Prozesse und Technologien in unserer
Anlage investieren können.“ Mit einem Schmunzeln fügt
Bednar hinzu: „Dabei war ich über den Start nicht sehr
glücklich. Es hieß, die eHydroCOM wird in einem Tag komplett installiert und ist danach sofort produktiv und nahezu wartungsfrei. Leider hatten wir ein Logistikproblem und
die Lieferung traf verspätet ein. Nach dem Auspacken hat
sich herausgestellt, dass wir eine nicht passende Konfiguration bekommen hatten. Also das Ganze noch mal. Während dieser Zeit stand die Anlage und wir waren kurz davor,
richtig große Probleme zu bekommen.
Die Serviceleute von HOERBIGER haben in der kritischen
Situation jedoch kühlen Kopf bewahrt und alle möglichen
Hebel in Bewegung gesetzt, um die passenden Komponenten schnellstmöglich hierher geliefert zu bekommen – inklusive eines zusätzlichen Ingenieurs und Regelungsspezialisten. Dr. Peter Dolovai, der zuständige Teamleiter
Mechtronics bei Forschung & Entwicklung, brachte die erfolgreiche Installation selbst zum Abschluss – spätestens
da wussten wir, wir haben uns für das richtige Serviceunternehmen entschieden.“
3
HOERBIGER@MOTION 23
HORIZON
24 HOERBIGER@MOTION
HORIZON
Technik, die Leben rettet
ZUM WOHLE
DER KLEINSTEN
PATIENTEN
„Tecno-Basic“, ein hoch entwickeltes
Proportionalventil der HOERBIGER
Piezo-Ventiltechnologie, hilft Neugeborenen,
ihren Weg ins Leben zu finden.
Text: Anja Stagge
Fotos: Marcel Billaudet
Präzisionsarbeit:
Der Einbau der Piezoventile
erfordert Fingerspitzengefühl
und ein gutes Auge.
HOERBIGER@MOTION 25
HORIZON
G
erade hat Lennart sein Fläschchen bekommen.
Zufrieden liegt er im Arm seiner Mutter und
langsam fallen ihm die Augen zu. Zeit für einen
Mittagsschlaf. Dass es ihm einmal so gut gehen
würde, hätte vor ein paar Monaten kaum jemand
für möglich gehalten, denn Lennart kam drei Monate zu früh
auf die Welt. Gerade einmal 1.250 g schwer, war sein Körper
noch nicht in der Lage, eigenständig zu funktionieren. Seine
Organe waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll funktionstüchtig, seine Lunge noch nicht vollständig ausgereift, weshalb
er in einem Inkubator künstlich beatmet werden musste.
Noch vor 60 Jahren konnte die Medizin zu früh auf die Welt
gekommenen Kindern kaum helfen. Sie starben häufig infolge
eines Sauerstoffmangels bei einer noch unzureichenden Lungenfunktion. Dies hat sich zum Glück geändert. Inzwischen ist
es durchaus nichts Ungewöhnliches mehr, dass selbst Kinder,
die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden, gute
Chancen haben, ohne bleibende Schäden zu überleben. Die
noch nicht voll ausgereiften und funktionstüchtigen Organe
stellen sowohl Behandler als auch die Hersteller von Medizintechnologien vor enorme Herausforderungen. So können die
kleinen Patienten häufig ihre Körpertemperatur noch nicht
selbstständig regulieren, das Immunsystem ist zu schwach,
um Infektionen erfolgreich zu bekämpfen, und die Blutgefäße
sind so zart, dass durch Einblutung oder Minderdurchblutung
bestimmte Hirnregionen geschädigt werden können.
NEUE BEATMUNGSTECHNOLOGIEN
Durch die Innovationen der Medizintechnik ist es inzwischen
möglich, auch diesen kleinen Patienten zu helfen. So gibt in
der intensivmedizinischen Versorgung der Frühgeborenen der
Inkubator dem Baby den Schutz und die Zeit, sich in Ruhe zu
entwickeln. Das Beatmungsgerät unterstützt die Lunge bei der
Sauerstoffversorgung des Körpers und Überwachungsgeräte
notieren jede gravierende Veränderung im Zustand der kleinen
Patienten. Der Bereich der Medizintechnik ist vielfältig und
hoch innovativ. Betrachtet man die Entwicklungen, die in den
letzten 60 Jahren zum Wohl der Patienten auf den Markt gekommen sind, so sieht man eine Vielzahl von Erfolgsgeschichten. Immer kleiner, kompakter, immer genauer und gleichzeitig
mit einer extrem hohen Anwenderfreundlichkeit werden über
den gesamten Behandlungsprozess hinweg die individuellen
Patientenbedürfnisse spezialisiert adressiert. Diese Entwicklungen haben auch bei der Behandlung von kritisch kranken
Früh- und Neugeborenen nicht haltgemacht. So konnten die
Mortalität und Morbidität von kritisch kranken Früh- und Neugeborenen deutlich reduziert werden. Dies ist nicht zuletzt der
Entwicklung und dem Einsatz neuer Beatmungstechnologien
und damit verbunden einer neuen Qualität der Beatmung zu
verdanken.
Die Beatmung von Neugeborenen stellt sowohl Behandler wie
auch Ärzte vor besondere Herausforderungen. Anders als bei
Erwachsenen befindet sich der gesamte Körper noch in der
Entwicklung. Ruhe ist für die Kleinsten der Patienten Voraussetzung, um sich gut entwickeln zu können. Das stellt hohe
Anforderungen an die Technologie. Der Körper muss mit aus26 HOERBIGER@MOTION
Herzstück des
Beatmungsgerätes ist die
Piezo-Ventiltechnologie,
die für höchste Präzision der
Beatmungsluft sorgt.
HORIZON
„UNSERE STÄRKE IST DIE ART, WIE
WIR ZUSAMMENARBEITEN. NICHT REIN
ABLAUF- UND PROZESSORIENTIERT,
SONDERN INTERAKTIV.“
Bernard Nelligan
HOERBIGER@MOTION 27
HORIZON
reichend Sauerstoff versorgt, die Lunge damit nach genauen
Kriterien belüftet werden. Dies gilt es bei einem Minimum an
mechanischem Trauma auf das Lungengewebe zu erreichen.
Gleichzeitig soll Gewöhnungseffekten vorgebeugt werden und
die Lunge frühestmöglich ausgereift selbstständig arbeiten.
Durch Fortschritte in der Sensor- und Mikroprozessortechnik
wurden in den letzten Jahrzehnten Beatmungsformen, wie
zum Beispiel die Hochfrequenzbeatmung und verschiedene
Formen assistierter Beatmung, möglich, mit denen genau
diese Anforderungen erfüllt werden konnten.
SINNVOLLE PARTNERSCHAFT
Bei der Hochfrequenzbeatmung ist zum Beispiel eine wesentlich schonendere Lungenbelüftung möglich als bei Beatmungsformen, in denen mit einem möglichst hohen Atemzugvolumen
der Weg vom Mund bis zu den Lungenbläschen überwunden
werden muss. Durch die wesentlich kleineren Volumina reduziert sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Lungenverletzungen. Auch wird dadurch eine wirksamere Kontrolle
von CO₂ und der CO₂-Eliminierung ermöglicht. Weltweit gehört
die Medizintechnik zu den wachstumsstärksten Branchen überhaupt. Der medizinische Fortschritt und die fortschreitende Digi28 HOERBIGER@MOTION
talisierung erfordern auch von den Herstellern kontinuierlich
Innovationen und Produktweiterentwicklungen. Der Markt für
neonatale Beatmungsgeräte ist ein Nischenmarkt, auf dem es
nur wenige, dafür hoch spezialisierte Anbieter gibt. Aber kaum
ein Hersteller ist bedingt durch die jeweiligen Erfordernisse
und unterschiedlichen Funktionen des Gerätes in der Lage, die
komplette Technologie aus einer Hand zu liefern. Vielmehr bedarf es sinnvoller und sich ergänzender Partnerschaften, in denen durch die Zusammenarbeit Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen, manchmal sogar Branchen, in die Entwicklung
eines so hoch spezialisierten Gerätes einfließen können.
Die Beatmungsgeräte des Unternehmens SLE sind ein eindrucksvolles Beispiel für eine solche Synergie. Mittlerweile in
der fünften Generation stehen den Anwendern technologisch
hoch ausgereifte Medizinprodukte zur Verfügung. Das pädiatrische Beatmungsgerät SLE 5000 (Neonatologie-Ventilator)
ist ein technologisch ausgereiftes Beatmungsgerät für Frühchen bzw. Patienten von 300 g (!) bis 30 kg mit fortschrittlichsten Beatmungsoptionen, von konventioneller bis Hochfrequenz-Beatmung (HFO). Es bietet einen bedienerfreundlichen
Farb-Touchscreen-Monitor und eine einzigartige, patentierte
Technik. Entwickelt in der Zusammenarbeit mit Pflegepersonal
HORIZON
„WIR EMPFINDEN DIE ZUSAMMENARBEIT
ALS ETWAS WIRKLICH BESONDERES.“
Gary Dean
Sorgfalt ist in der Endmontage
der sensiblen Komponenten
entscheidend. In der ‚Manufaktur‘
von Air Engineering erfolgt
mit höchster Konzentration
die Vormontage.
und Ärzten, treffen in diesem Gerät hoch spezialisierte Technologien aufeinander, die während des Entwicklungsprozesses
so exakt aufeinander abgestimmt wurden, dass völlig neue Standards in der Perinatalbeatmung geschaffen werden konnten.
MEDIZINTECHNIK NACH HÖCHSTEN STANDARDS
Der Verzicht auf überflüssige Untermenüs ermöglicht eine
schnelle und einfache Bedienung. Der hochauflösende Touchscreen, der die Schnittstelle zu allen Bedienelementen darstellt, gibt genau die Funktionalität vor, die man benötigt, um
die kleinen Patienten den individuellen Erfordernissen entsprechend zu versorgen und zu überwachen. Neben der High Frequency Oscillation (HFO) ist es möglich, auch auf andere Beatmungsformen, wie die Pressure Support Ventilation (PSV) und
die Targeted Tidal Volume Ventilation (TTV), zurückzugreifen.
Dies gibt den Behandlern die Flexibilität, die sie benötigen, um
adäquat auf die jeweiligen Therapieerfordernisse reagieren zu
können.
Gegründet 1956, blickt man bei SLE im englischen Croydon
südlich von London inzwischen auf die fünfte Generation von
Beatmungsgeräten zurück. Was vor fast 60 Jahren begann,
hat sich über die Jahre zu einem stark spezialisierten Unternehmen entwickelt, welches sich ganz der Unterstützung der
kleinsten Patienten widmet. Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Bestehende Lösungen werden immer wieder auf den Prüfstand gestellt, um am Ende die Kleinsten der kleinen Patienten dabei zu unterstützen, ihren Weg ins Leben zu finden.
Um diesem Anspruch auch gerecht zu werden, geht man diesen Weg inzwischen nicht mehr allein, sondern hat sich mit Air
Engineering Controls Ltd. und mit HOERBIGER zwei starke
Partner mit ins Boot geholt. Seit dem Jahr 2000 forscht, entwickelt und produziert man Lösungen, die die Beatmung von
Früh- und Neugeborenen noch sicherer und wirksamer werden lässt.
Mit Air Engineering Controls, ebenfalls im Süden von London
nur 35 km von SLE entfernt, ist ein noch relativ junges Unternehmen an Bord. Motiviert durch den Wunsch, Probleme anzupacken, sich nicht mit gegebenen Lösungen zufriedenzugeben, sondern zu forschen und zu entwickeln, um die Technologie
noch besser, noch effizienter werden zu lassen, startete man
vor 15 Jahren mit gerade einmal sechs Mitarbeitern. Heute
sind es bereits 43 Personen, die sich tagtäglich dafür engagieren, Medizintechnik nach höchsten Standards und Vorgaben
HOERBIGER@MOTION 29
HORIZON
Jon Grace, Production Manager und
verantwortlich für die Qualität bei SLE,
überprüft das vormontierte Rack eines
Beatmungsgerätes. Rechts neben ihm
Oliver Schulz, Sales HOERBIGER.
Alles auf einen Blick. Die wichtigsten
medizinischen Parameter wie
Beatmungsluftvolumen und Druck
werden ständig gemessen und angezeigt.
Am Gerät sind Standardprogramme
einzustellen und individuell an die
kleinen Patienten anzupassen.
30 HOERBIGER@MOTION
HORIZON
voneinander die Lösung für ein Problem gefunden haben. So
empfinden wir beide die Zusammenarbeit als etwas wirklich Besonderes“, so Gary Dean, Managing Director von Air
Engineering Controls Ltd.
PIEZO-VENTILTECHNOLOGIE
Vor der Auslieferung wird jedes
Gerät auf Herz und Nieren getestet.
Nach erfolgreichem Test werden die
Beatmungsgeräte ausgeliefert.
zu entwickeln. SLE entwickelt dabei das Konzept und erstellt
einen Anforderungskatalog, der im nächsten Schritt von Air
Engineering Controls weiterentwickelt und umgesetzt wird.
Seit fast 15 Jahren arbeitet man auf diese Weise äußerst erfolgreich zusammen. Gleiches Denken, gleiches Handeln und
sich immer wieder aufs Neue herausfordern – es ist fast so, als
ob sich zwei gesucht und gefunden haben.
Die Herausforderung kommt nahezu automatisch. Aber nicht
weil man auf einmal vor einem fast unlösbaren Problem steht,
sondern aus der Problemlösung heraus. So war man in der
Lage, die Batterielaufzeit deutlich zu verlängern, die Wärmeentwicklung des Gerätes zu verringern und den Betrieb fast
schwingungsfrei und somit lautlos zu gewährleisten. Das ist
HOERBIGER mit seiner Piezotechnologie zu verdanken. Damit
wurde aber der kleine Ventilator, der für die Kühlung des Gerätes sorgte, hörbar. Die nächste Herausforderung war also, auch
dieses Geräusch zu verringern bis ganz auszuschalten. Das vor
dem Hintergrund, dass schon der geringste Lärm zu Irritationen beim kleinen Patienten führen und die Gesundung nachteilig beeinflussen kann.
Mit Air Engineering Controls wurde ein Partner gefunden, der
dazu in der Lage ist, genauso spezialisiert auf definierte Erfordernisse zu reagieren. „Das macht die Zusammenarbeit extrem fruchtbar“, so Bernard Nelligan, Managing Director von
SLE. „Unsere Stärke ist die Art, wie wir zusammenarbeiten.
Nicht rein ablauf- und prozessorientiert, in dem ein Partner die
Planung vorgibt, die der andere dann umsetzt, sondern interaktiv.“
„Unsere Arbeit lebt vom regelmäßigen Austausch, den wir zum
Teil täglich pflegen. In der Vergangenheit gab es Situationen,
in denen beide morgens aufgewacht sind und unabhängig
Dass aber letztendlich alles reibungslos funktioniert und das
Gerät tatsächlich höchsten Ansprüchen gerecht werden kann,
ist nicht ohne Grund ein Verdienst von HOERBIGER. Denn mit
dem „Tecno-Basic“, so die Bezeichnung des Ventils aus dem
Produktbereich der HOERBIGER Piezo-Ventiltechnologie,
steht ein hoch entwickeltes Proportionalventil zur Verfügung,
das nicht mehr weiterentwickelt oder angepasst werden muss,
sondern genau die Voraussetzungen bietet, die den angestrebten Anforderungen Dynamikumfang, Präzision und Lebensdauer entsprechen. Durch die extrem geringe elektrische Leistungsaufnahme ist es möglich, die Batterielaufleistung
(besser: Akkulaufleistung) deutlich auszudehnen und zusätzlich die Betriebskosten und Energiekosten extrem niedrig zu
halten. Und weil diese bestimmenden Komponenten, die sogar
dreimal je Gerät verbaut sind, selbst bei intensivem Gebrauch
so gut wie keine Wärme entwickeln, kann mit einem deutlich
kleineren Ventilator gearbeitet werden. Zusammen mit dem
lautlosen Schalten und Regeln des Ventils reduziert das enorm
die Betriebsgeräusche des Gerätes, was sich wiederum auf die
Gesundung des Babys auswirkt.
Man kann also zu Recht sagen: Hier haben sich die Besten zusammengefunden und beherrschen mit ihrer jeweiligen Stärke
eine Technologie, die über den Anspruch, die kleinen Patienten bestmöglich bei der Gesundung zu unterstützen, weit über
den Standard hinaus geht. Nicht der Elfenbeinturm, sondern
der runde Tisch lässt diese Zusammenarbeit so erfolgreich
werden. Und so verwundert es nicht, dass auch die Erfahrungen der Anwender regelmäßig in den Entwicklungs- und Verbesserungsprozess der Beatmungsgeräte mit einfließen. „Die
Anwender sind diejenigen, die darauf angewiesen sind, dass
die Geräte reibungslos funktionieren. Sie kämpfen täglich für
die Leben der kleinen Patienten und wissen genau, was funktioniert und was verbessert werden kann. Und nur wenn wir
verstehen, was ihnen wichtig ist, was sie brauchen, können wir
höchsten Ansprüchen gerecht werden“, unterstreicht Nelligan.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass es regelmäßige Feedbackschleifen gibt, in denen die Erfahrungen aus der Praxis in
den Entwicklungsprozess mit einfließen. Dies zum Wohlergehen der kleinsten Patienten, deren Gesundung jedem einzelnen Partner am Herzen liegt.
Das gemeinsame Wirken von Medizinern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zahlt sich aus. Nicht nur subjektiv bessere
Behandlungsergebnisse, eine kürzere Behandlungsdauer und
damit verbundene Verweildauer führen zu effizienteren Versorgungsstrukturen.
Aber noch wichtiger als die wirtschaftliche Dimension ist für
alle Beteiligten, dass sie Patienten wie dem kleinen Lennart
bei ihren ersten Schritten ins Leben geholfen haben.
HOERBIGER@MOTION 31
DRIVE
MOL Gruppe, Ungarn
NEUE WEGE
VERKÜRZEN
LIEFERZEIT
Die MOL Gruppe mit Sitz in Budapest und
HOERBIGER begeben sich auf neue Wege,
um die Zeit vom Auftreten des Bedarfs
bis zum Eintreffen der Ersatzteile zu
verkürzen. Die beiden Unternehmen haben
einen Langzeitvertrag zur Sicherstellung
der schnellen Lieferung von Ersatzteilen
aufgesetzt. Dadurch wird das pünktliche
Eintreffen von Teilen gesichert und der
Stillstand von kritischen Maschinen verkürzt.
MOL profitiert erstmalig vom kurzen
Freigabeprozess, spart Geld und minimiert
das Risiko des transaktionellen Geschäfts.
Text: Magnus Terner
32 HOERBIGER@MOTION
Fotos: Marcel Billaudet
DRIVE
HOERBIGER@MOTION 33
DRIVE
W
enn der Kolbenkompressor einer Raffinerie
oder eines Chemiewerks aufgrund von Wartung steht, kostet das Geld. Nicht nur, weil
die Ersatzteile und Reparaturarbeiten teuer
und aufwendig sind, sondern vielmehr, weil
das gesamte Werk womöglich nicht liefern kann. Ein solcher
Produktionsausfall mit einem darauffolgenden Lieferausfall
beläuft sich oft auf einen Verlust von Hunderttausenden, im
schlimmsten Fall mehreren Millionen Euro täglich. Besonders wenn der Stillstand ungeplant ist, wird die schnelle Versorgung mit den richtigen Ersatzteilen unentbehrlich.
Gute Organisation von und Beziehungen zu Lieferanten sind
wichtig, wenn es darum geht, schnell und effizient an Ersatzteile für kritische Maschinen zu gelangen. Der Einkauf eines
Unternehmens spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Er muss
dafür sorgen, die passenden Teile für die Instandhaltung kritischer Maschinen rechtzeitig zu bestellen. Um dies zu gewährleisten, gibt es viele Wege. Langfristige Rahmenverträge
mit Lieferanten von kritischen Teilen sind einer davon. Diese
Verträge ermöglichen erstmalig eine Bewegung weg vom
transaktionellen Tagesgeschäft mit hohem Risiko in die Richtung strategische Zusammenarbeit mit Risikominimierung
und niedrigeren Transaktionskosten. HOERBIGER kann in
diesem Zusammenhang mit seinem weltweiten Netz an
Serviceniederlassungen und hoher Kompetenz im Bereich
Kolbenkompressoren professionell unterstützen.
1
2
BEWÄHRTE ZUSAMMENARBEIT
Bereits seit den Anfängen MOLs besteht eine Zusammenarbeit zwischen der HOERBIGER Niederlassung in Ungarn
und MOL. Diese Zusammenarbeit hat sich mit der Umfirmierung zu HOERBIGER Service Ungarn im Jahr 2005
weiter vertieft. MOL betreibt ungarnweit unter anderem eine Flotte von 19 HydroCOM Systemen sowie zwei neuen
und innovativen eHydroCOM Systemen. Dank der Nähe zum
Kunden konnte sich ein Verhältnis entwickeln, in welchem
HOERBIGER zu einem geschätzten Partner aufgestiegen ist.
„Wir sind nicht nur einer von vielen Teilelieferanten für MOL,
sondern bieten gleichzeitig anspruchsvolle Lösungen für die
technischen Herausforderungen, die uns MOL stellt“, erklärt
Péter Csirmaz, Geschäftsführer von HOERBIGER Service Ungarn, die heutige Zusammenarbeit mit MOL. „Das gelingt uns
dank der hohen Kompetenz sowie Hingabe des Teams von
HOERBIGER Service Ungarn in Zusammenarbeit mit den globalen Supportfunktionen von HOERBIGER“, führt Péter Csirmaz
weiter aus. „HOERBIGER Service Ungarn ist ein kompetenter
Geschäftspartner und lässt unseren Instandhaltungsgruppen
stets eine professionelle Unterstützung zukommen“, bestätigt Tímea Lajos, Einkaufsleitung bei MOL, die Beziehung.
GEMEINSAM NEULAND BETRETEN
„Bis dato mussten wir, sobald der Bedarf entstanden ist,
sämtliche Ersatzteile separat ausschreiben. Dies hat sich
als äußerst zeitintensiv und dadurch kostspielig erwiesen“,
34 HOERBIGER@MOTION
sagt Tímea Lajos. Viele Ersatzteile für die Kolbenkompressoren in den MOL Anlagen sind HOERBIGER Teile. Das war
der Impuls, eine Neuordnung für die Lieferung jener Teile
umzusetzen. Zum ersten Mal in der Geschichte von MOL
sollte ein langfristiger Vertrag über Kompressorersatzteile
angestrebt werden. Eine Ausschreibung für die Lieferung
von Teilen und Dienstleistungen im Rahmen eines Vertrages wurde sodann entworfen. „Die von der Ausschreibung
umfassten Teile sind HOERBIGER Originalteile. Dieser Umstand hat einen Vorteil für HOERBIGER dargestellt“, nennt
László Horváth, Einkäufer bei MOL, einen Grund, weshalb
HOERBIGER das Ausschreibungsverfahren gewonnen hat.
In Zusammenarbeit mit HOERBIGER wurde nach der abgeschlossenen Ausschreibung ein Rahmenvertrag für die Lieferung von Ersatzteilen ausgehandelt. Der Vertrag beinhaltet
DRIVE
„MIT DEM RAHMENVERTRAG KÖNNEN WIR
VIEL SCHNELLER SICHERSTELLEN, DASS
UNSERE KOLLEGEN DER INSTANDHALTUNG
RECHTZEITIG DIE BENÖTIGTEN ERSATZTEILE
GELIEFERT BEKOMMEN.“
László Horváth, Einkäufer MOL
1Z
wei Techniker überprüfen Betriebsdaten
eines Kompressors mit einem bei
MOL installierten HydroCOM-System.
2B
alázs Buda, Instandhaltungsingenieur MOL, und
Zoltán Szabó, HOERBIGER Service Ungarn, bei ihrer
gemeinsamen Begutachtung der Kompressorhalle.
3 E in von dem Vertrag umfasster Kompressor.
3
HOERBIGER@MOTION 35
DRIVE
1
2
Über die MOL Gruppe
Die MOL Gruppe ist ein integrierter, selbstständiger und internationaler Öl- und Gaskonzern mit Hauptsitz in Budapest, Ungarn. Die
Gruppe ist in über 40 Ländern mit einer dynamischen Belegschaft von 28.000 Mitarbeitern und Erfahrung von über 100 Jahren in
der Industrie tätig. MOLs Explorations- und
Produktionstätigkeiten basieren auf über 75
Jahren Erfahrung in der Öl- und Gasindustrie.
Derzeit wird in acht Ländern produziert und
es finden darüber hinaus in 14 Ländern Explorationstätigkeiten statt. Die MOL Gruppe
betreibt vier Raffinerien und zwei Chemiewerke mit einer integrierten Lieferkette in Ungarn, der Slowakei und Kroatien. Des Weiteren verfügt die Gruppe über ein Netzwerk von
fast 2.000 Tankstellen in elf Ländern in Zentral- und Südosteuropa.
1L
ászlo Csótai, HOERBIGER Service Ungarn, und Balázs
Buda, Instandhaltungsingenieur MOL, unterhalten sich im
Kontrollraum.
2D
er Haupteingang der Konzernzentrale der MOL Gruppe
vereint das Moderne mit der Geschichte der Erdölförderung.
3 Speicherzisternen in der MOL Raffinerie in Százhalombatta.
36 HOERBIGER@MOTION
DRIVE
war es sodann möglich, die passenden Identnummern festzulegen, was zukünftige Missverständnisse bei Bestellungen zu vermeiden hilft und somit das Transaktionsrisiko
senkt. Ferner wurde der Ablauf des Einkaufs definiert. Nach
Abschluss dieses Vertrages ist somit ein deutlicher Prozess
entstanden, der auf Geschwindigkeit und Effizienz ausgelegt ist.
Die Einkäufer von MOL können fortan Ersatzteile zu vorgegebenen Preisen im Rahmen des Vertrags einfach abrufen,
wenn in den Anlagen der Bedarf entsteht. „Mit dem Rahmenvertrag können wir viel schneller sicherstellen, dass
unsere Kollegen der Instandhaltung rechtzeitig die benötigten Ersatzteile geliefert bekommen“, beschreibt László
Horváth den großen Vorteil der Neuordnung. „Dadurch verkürzen wir den Stillstand und die Maschinen sind schneller
wieder einsatzbereit“, fährt er fort.
„ALS GEWINN AUS DEM PROZESS
KÖNNEN WIR DIE ERKENNTNISSE AUCH
FÜR WEITERE VERTRÄGE VERWENDEN.“
Tímea Lajos, Einkaufsleitung MOL
KURZER FREIGABEPROZESS SPART GELD
„Unser Freigabeprozess vereinfacht sich, zumal nicht immer die gesamten Bewilligungsinstanzen durchlaufen werden müssen“, sagt Tímea Lajos zu den Vorteilen der Zusammenarbeit. „Bis jetzt sind wir zufrieden mit dem Vertrag. Er
spart dem Unternehmen Geld, weil wir die Teile schneller
bekommen und die Preise nicht jedes Mal aufs Neue verhandeln müssen. Außerdem haben wir Zugriff auf Teile, die
nicht explizit im Vertrag erwähnt sind, zu denselben Konditionen“, erklärt sie weiter.
Ein weiterer Vorteil findet sich in der Transparenz. „Alle
Mitglieder der MOL Gruppe können in den Vertrag Einblick
nehmen und Teile bestellen, sodass auch diese hierdurch
dieselben Vorteile genießen“, so Tímea Lajos. Der Vertrag
kann somit auch für Lieferungen in die Werke in Kroatien
und der Slowakei erweitert werden.
3
Originalteile wie Ventile, Ringe und Packungen, Kompressorteile sowie Teile für HydroCOM und RecipCOM. Dazu
umfasst er Arbeitsstunden und Vorarbeiter als Dienstleistungen zu fix vereinbarten Raten. Ausgangspunkt für den
Vertrag war der Bedarf von MOL, wobei zunächst die technischen Details geklärt und festgelegt wurden. In weiterer
Folge wurden gemeinsam die kritischen Teile, auf welche
HOERBIGER hinsichtlich deren Verfügbarkeit ein besonderes Augenmerk legen muss, definiert. Mit diesem Wissen
„Als Gewinn aus dem Prozess nehmen wir nicht nur die
Zeit- und Kostenvorteile des jetzigen Vertrages mit, sondern
können wir die Erkenntnisse auch für weitere Verträge verwenden“, schließt Tímea Lajos mit Blick auf die Zukunft ab.
Verträge dieser Art gewinnen nicht nur für MOL an Wichtigkeit. Für zahlreiche Kunden weltweit bieten die Kenntnisse
von HOERBIGER eine Möglichkeit zu profitieren. „Dank
dieser Langzeitverträge gelingt es uns, unseren Kunden bei
ihren Bestrebungen, die Lieferkette zu optimieren, beizustehen. Wir sind vermehrt Teil des Prozesses, den Stillstand kritischer Maschinen zu minimieren, um somit mehr
Produktion zu ermöglichen, wodurch wir an Bedeutung für
unsere Kunden gewinnen“, sagt Johann Hipfl, Mitglied der Konzernleitung HOERBIGER Holding AG und Leiter des Unternehmensbereichs Kompressortechnik. „Diese Entwicklung steht
im Einklang mit unserer globalen Strategie, als umfassendes
Serviceunternehmen über den Service für Ventile hinaus mit
innovativen kommerziellen Lösungen aufzutreten. Das bietet
unseren Kunden einen großen Mehrwert“, stellt er ebenso fest.
HOERBIGER@MOTION 37
HORIZON
NEUE ZÄHNE,
DOPPELTER BISS
Weltpremiere von HOERBIGER: die ClassicLINE DCT-Type,
eine innovative, für Doppelkupplungsanwendungen
entwickelte Synchronisierung, macht diese Variante
des automatischen Getriebes für Automobilhersteller und
für Fahrer noch attraktiver.
Text: Achim Neuwirth
Fotos: Nikolaus Schäffler
F
lotte Gangwechsel ohne Kraftflusspause, dazu
hohe Effizienz und vergleichsweise geringe Kosten:
Mit Qualitäten wie diesen setzte die Doppelkupplungstechnologie (Dual Clutch Transmission – DCT)
im Jahr 2003 an, den Markt für vollautomatische
Pkw-Getriebe aufzumischen. Doppelkupplungsgetriebe
haben sich inzwischen neben der Wandlerautomatik und
stufenlosen Systemen als feste Größe im Getriebemarkt
etabliert.
Ein Wermutstropfen findet sich jedoch auch in dieser Erfolgsgeschichte: Rein mechanisch betrachtet haben DCT bis
heute keine nennenswerte konstruktive Veränderung erfahren
– sie basieren weiterhin auf zwei ineinandergeschachtelten
Handschaltgetrieben. Ein wesentlicher Unterschied zu Letzteren liegt im elektronisch gesteuerten, automatisch per
Aktuator ablaufenden Gangwechsel, der gegenüber der traditionellen Betätigung der Kupplung per Pedal und Schalthebel neue Möglichkeiten eröffnet. Dieses Potenzial nutzt die
einzigartige ClassicLINE DCT-Type als weltweit erste speziell
für Doppelkupplungsanwendungen maßgeschneiderte Synchronisierung. HOERBIGER optimierte bei dieser Innovation
das Design der Kupplungsscheiben und Schiebemuffen für
die automatische elektronische Betätigung. Daraus resultieren deutliche Dimensions-, Funktions- und Komfortfortschritte.
38 HOERBIGER@MOTION
MIT DEN FLACHEN AN DIE SPITZE
Die ClassicLINE DCT-Type kennzeichnet, dass die Zähne der
Kupplungsscheibe abgeflacht sind sowie die Schiebemuffe
jeweils links und rechts nur eine einseitige Schräge aufweist
– anstatt, wie in manuellen Getrieben üblich und optimal,
spitz zuzulaufen. „Die Idee klingt vielleicht einfach, aber auch
diese muss erst einmal geboren sein“, so Dr. Ansgar Damm,
Head of Research and Development bei der HOERBIGER Antriebstechnik GmbH. „Nicht zuletzt erfordert es reichlich
Engineering- und Simulations-Know-how, um heute von einem vielversprechenden Ansatz startend den kompletten
Weg bis zu einem serienreifen Produkt gehen zu können.“
KOMPROMISSLOS KOMPAKT
Ein klarer Vorteil der HOERBIGER ClassicLINE DCT-Type:
Jede einzelne Synchronisierungseinheit spart gegenüber
bisher üblichen Systemen circa vier Millimeter entlang der
Achse ein. Das gesamte DCT-Getriebe kann also, wenn es in
Front- quer-Anordnung verbaut ist, um bis zu acht Millimeter
kürzer ausfallen, in der Front-längs-Variante sind sogar bis zu
zwölf Millimeter möglich. „Gerade mit Blick auf die zunehmend geforderte Elektrifizierung des Antriebsstrangs schafft
dies neue, wertvolle Gestaltungsspielräume – zum Beispiel
für Hybridsysteme, die sich dadurch einfacher oder in leistungs-
HORIZON
Die ClassicLINE DCT-Type von HOERBIGER
hat das Potenzial, die Weiterfahrt der
Doppelkupplungstechnologie auf der Überholspur
kräftig zu beschleunigen.
stärkerer Ausführung unterbringen lassen“, erklärt Ottmar
Back, Head of Product Management, HOERBIGER Antriebstechnik GmbH. „Wenn die Getriebeabmessungen gleich bleiben dürfen, erlaubt unsere Innovation mehr Gänge oder auch
breitere Zahnräder, die dann mit gesteigerten Drehmomenten
mühelos klarkommen.“
SCHALTEN BESCHLEUNIGT
Ein automatischer DCT-Gangwechsel läuft so ab, dass sich
die Kupplung des einen Teilgetriebes öffnet und sich gleichzeitig jene des anderen mit der nächstgefragten Übersetzungsstufe schließt. So rasant wie eingangs erwähnt vollzieht
sich das aber nur dann, wenn das aktuell geforderte Getriebe
den anvisierten Gang bereits zuvor erfolgreich fertig synchronisiert und (vor-)eingelegt hat.
Kommt es dabei zu DCT-internen Konflikten, zieht sich der
automatische Gangwechsel mit klassischen Synchronisierungen in die Länge – zum Beispiel wenn die sogenannte
Zahn-Zahn-Stellung auftritt. Dann kann die Schiebemuffe
blockieren und der gesamte Schaltablauf muss von vorne
starten. „Aufgrund des neuen Konstruktionsprinzips mit den
stumpfen Zähnen und einer angepassten Software haben wir
diesen bislang negativen Effekt ins Positive umgekehrt – kurz
gesagt, die ‚Blockstellung‘ ist nun sogar erwünscht und
steigert in Verbindung mit der überschneidend schließenden Kupplung das Tempo“, betont Ottmar Back. „DCT-Getriebe kommen dadurch um bis zu 100 Millisekunden schneller
in ihre Gänge, das spürt jeder Fahrer spätestens beim ersten
beherzten Kickdown.“
RUHE GESCHAFFEN
Ein dezentes, gleichsam bestätigendes Klacken betrachtet
wohl jeder Autofahrer beim eigenhändigen Schalten als normal, hängt beides doch unmittelbar miteinander zusammen.
Bei DCTs, die ihre Gänge automatisch vorsortieren, wird dasselbe Akustik-Feedback – es ist unterwegs übrigens sehr gut
bei geöffnetem Autofenster in Tiefgaragen zu hören – dagegen oft als störend oder sogar als Getriebedefekt fehlinterpretiert. Auch diesem Symptom und seiner Ursache beugt die
ClassicLINE DCT-Type erfolgreich vor, indem die stumpfen
Zähne geräuschverursachende Drehimpulse während des
Einspurens der Schiebemuffenverzahnung minimieren. Die
spezialisierte Synchronisierung pendelt also beim Einrasten
kaum noch hin und her.
Die Stärken gefördert und potenzielle Mankos beseitigt: Die
ClassicLINE DCT-Type von HOERBIGER hat das Potenzial,
die Weiterfahrt der Doppelkupplungstechnologie auf der
Überholspur kräftig zu beschleunigen.
HOERBIGER@MOTION 39
HORIZON
AKTUELLE FAHRZEUGE
MIT HOERBIGER ANTRIEBSTECHNIK
ALFA ROMEO GIULIA
Das ungeduldige Warten auf eine neue viertürige Mittelklasselimousine von Alfa Romeo hat ein Ende: Als Nachfolgerin des 159 geht die Familiensportlerin Giulia an den
Start. Erste Modellvariante gleich zur Markteinführung war
übrigens die 375 (510 PS) starke Top-Version Quadrifoglio.
Das sowie der serienmäßige Heckantrieb und der an das
legendäre Erfolgsmodell aus den 1960er-Jahren anknüpfende Name unterstreichen, wie ernst es die Italiener mit
dieser aktuellen Baureihe meinen.
Allerdings setzt die moderne Giulia nicht etwa auf Romeo,
sondern fest auf Giorgio. So nämlich lautet die interne Bezeichnung der für sie bestimmten Fahrzeugplattform. Ähnlich eng ist die Verbindung zum 6-Gang-Getriebe 217 von
GETRAG FORD Transmissions (GFT), denn damit läuft die
Limousine nahe Rom regulär vom Band. Das manuelle Getriebe selbst wiederum stammt aus Großbritannien und
beinhaltet HOERBIGER Komponenten und Systeme von
gleich zwei deutschen Standorten: Vier komplette Hubsysteme für sechs Vorwärtsgänge und den Rückwärtsgang
sowie zwei Kupplungsscheiben steuert Oberstenfeld bei;
zwei Reibsysteme – für die ersten beiden Gänge – kommen
indessen vom Werk in Schongau.
Die Geschichte von Alfa Romeo und Giulia spielt somit auf
zeitgemäß-internationaler Produktionsbühne und bekommt
ein echtes Happy End: Denn die Bella Macchina zaubert
definitiv nicht nur Alfisti ein freudiges Lächeln ins Gesicht.
Familiensportlerin: Alfa Romeo Giulia
Weltweit erste „eAxle“:
HOERBIGER Antriebstechnik
ist auch für modernste
elektrifizierte Antriebskonzepte
bestens geeignet.
ELEKTRO- UND HYBRIDFAHRZEUGE
Die Möglichkeit, elektrische Energie für den Vortrieb von
Pkw einzusetzen, nutzen inzwischen fast alle Automobilhersteller. Die Spanne reicht dabei von Hybridfahrzeugen,
in denen Verbrennungs- und Elektromotor harmonisch zusammenwirken, bis zu reinen E-Fahrzeugen. Immer oder
zeitweise lokal emissionsfrei zu fahren, bedeutet dabei
keineswegs Verzicht.
Da bei einem elektrischen Antrieb das volle Drehmoment
ab Drehzahl Null – also quasi aus dem Stand – zur Verfügung steht, versprechen Hybrid- und E-Fahrzeuge ungetrübten Fahrspaß. Die Anforderungen an die Antriebstechnik sind indessen hoch.
Ein wegweisendes Konzept hat der Getriebehersteller
GKN jüngst für den Plug-in-Hybrid-Sportwagen BMW i8
konzipiert – und dabei auch die ganze Bandbreite von
HOERBIGER Antriebstechnik eingesetzt: Ein ZweigangGetriebe gibt an der Vorderachse die Leistung des Elektromotors an die Räder weiter. In dieser weltweit ersten
„eAxle“ erfüllen Kupplungsscheiben sowie Reib- und
Nabensysteme von HOERBIGER die hohen PerformanceAnsprüche. Fazit: HOERBIGER Antriebstechnik ist auch
für modernste elektrifizierte Antriebskonzepte bestens
geeignet.
40 HOERBIGER@MOTION
HORIZON
Premiumklasse: Audi A6
AUDI A6
Bereits sehr Gutes erneut zu verbessern, zählt zu den tendenziell anspruchsvolleren Aufgaben. Das gilt umso mehr,
wenn es sich um Oberklassefahrzeuge wie den aktuellen
A6 handelt. Dennoch haben die Audi Ingenieure diesen als
Limousine, Avant und Allroad keineswegs nur in Sachen
Design nachgeschärft: Optimiert präsentieren sich außerdem
die Lichtqualität mit optionalen Matrix-LED-Scheinwerfern
sowie die Leistung des Bediensystems dank neuem Hochleistungschip. Für gesteigerte Power und Effizienz stehen
die zahlreichen neuen Motorvarianten – etwa der 1.8 TFSIVierzylinder. Mit 140 kW/190 PS markiert er zwar den
Basisbenziner, hat sich just diese Bezeichnung angesichts
des Spitzentempos von 233 km/h und eines Null-auf-hundertSprintwerts von unter acht Sekunden (Limousine) aber wohl
kaum verdient. Die geschilderte Performance erreicht der
kompakte A6-Benziner zusammen mit dem ebenfalls neuen
6-Gang-Handschalter ML 402, der sich ab Werk in allen
Euro 6-Vierzylinder-Varianten dieses Audi Modells wiederfindet. Wie schon im Vorgängergetriebe ML 311 tragen
HOERBIGER Kupplungsscheiben effektiv zu den durchweg präzisen, sauberen und schnellen Gangwechseln bei.
Die Synchro-Komponenten sind nämlich ebenso nachhaltig
und fest wie ein Audi A6 in der automobilen Premiumklasse
etabliert.
HOERBIGER@MOTION 41
SHORTCUTS
EvoLET: FORSCHUNGS-KOMPETENZ
FÜR DIE NÄCHSTE
MOTOR-GENERATION
Auftaktveranstaltung des Forschungsprogramms LEC
EvoLET am 24. September 2015 in Graz, Österreich.
HOERBIGER ist Gründungsmitglied und Forschungspartner des auf vier Jahre angelegten Projekts. EvoLET
steht für Evolutionary Large Engines Technology, die
Weiterentwicklung von Technologie für Großmotoren.
Das Large Engines Competence Center (LEC) an der
Technischen Universität in Graz, Österreich, hat sich
in mehr als 20 Jahren einen hervorragenden Ruf als
Entwicklungszentrum für große Gasmotoren erarbeitet.
Hochschule und Industrie treiben die Entwicklung
der nächsten Generation von Verbrennungstechnologien für Gas- und Dual-Fuel-Motoren voran – mit besserem dynamischen Verhalten, höherer Betriebssicherheit und größerer Brennstoff-Flexibilität.
HOERBIGER (VALVES) CHANGZHOU
ÜBERTRIFFT MARKE VON 100.000
ENTLASTUNGSVENTILEN
Mitte 2015 lief bei der HOERBIGER (Valves) Changzhou Co.
Ltd. in China das hunderttausendste Entlastungsventil vom
Band. Das Produktionsjubiläum markiert einen wichtigen
Meilenstein seit dem Anlauf der Serienproduktion im Jahr
2009. Neben Entlastungsventilen für 2-Takt-Großmotoren,
wie sie in der Schiffbauindustrie eingesetzt werden, produziert HOERBIGER in Changzhou auch Entlastungsventile der
Baureihe EVO für kleinere 4-Takt-Diesel- und Dual-Fuel-Motoren sowie Lamellenventile für Kälte- und Klimaanwendungen. Ein Team von Technikern bietet Kunden in Asien zudem Beratungsleistungen und Aftersales-Services an.
JANUAR 2016:
HOERBIGER ÜBERNIMMT
NEWSON GALE
Mit Wirkung zum 4. Januar 2016 hat der
HOERBIGER Konzern das bisher privat geführte
Unternehmen Newson Gale mit Sitz in Nottingham,
Großbritannien, übernommen. Newson Gale
bietet seinen Kunden ein umfangreiches Portfolio
von Lösungen zur Unterdrückung statischer
Elektrizität.
Newson Gale hat eine herausragende Marktposition im
Bereich der elektrostatischen Erdung explosionsgefährdeter Räume. Das Unternehmen verfügt über mehr als
30 Jahre Erfahrung in der Explosionsschutz-Technologie.
Es bietet seinen Kunden ein umfangreiches Portfolio von
Lösungen zur Vermeidung von Zündquellen aufgrund statischer Elektrizität in explosionsgefährdeten Umgebungen an – wo immer mit entzündbaren Gasen, Flüssigkeiten, Dämpfen oder Stäuben gearbeitet wird. Ob bei der
Beladung von Tanklastwagen oder bei der Entsorgung
von handlichen Gebinden: Newson Gale hat Lösungen für
praktisch jeden Prozess, der aufgrund elektrostatischer
Ladung einem Explosionsrisiko ausgesetzt ist.
Mit dem anwendungsgetriebenen Geschäftsmodell hat
sich Newson Gale in Großbritannien eine führende Marktposition erarbeitet. In den letzten Jahren konnte sich das
Unternehmen zudem sehr erfolgreich in Nordamerika
etablieren. Darüber hinaus wurde weltweit ein Distributoren-Netzwerk aufgebaut.
„Sicherheit und Explosionsschutz sind attraktive Wachstumsmärkte, die hervorragend zum Kerngeschäft von
HOERBIGER passen und uns deshalb herausragende
Entwicklungspotenziale bieten“, so Dr. Martin Komischke,
CEO und Vorsitzender der Konzernleitung. „Mit der Reputation und dem Know-how von Newson Gale stärken
wir unsere führende Rolle als Entwickler und globaler Anbieter leistungs- und sicherheitsbestimmender Komponenten und Serviceleistungen.“
Bereits im September 2015 hat HOERBIGER mit IEP
Technologies LLC, Marlborough, Massachusetts, USA,
einen der weltweit führenden Anbieter anspruchsvoller
Sicherheits- und Explosionsschutz-Technologie für ein
breites Anwendungsspektrum im industriellen Anlagenbau übernommen.
Mit der Übernahme von Newson Gale wird HOERBIGER
Safety Solutions noch stärker zu einer führenden Marktgröße im Bereich der Anlagensicherheit und der Vermeidung von verheerenden Folgen von Explosionen.
42 HOERBIGER@MOTION
IMPRESSUM
IMPRESSUM
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1 Ralf Baumgarten (53) lebt und arbeitet in Köln. Über die Jahre hat sich der Diplom-­
Designer als Fotograf einen Namen gemacht. Dabei wurden seine Arbeiten mehrfach
ausgezeichnet. So erhielt er zum Beispiel für sein Buch „UhrMenschen“ 2005 den
­renommierten Red Dot Design Award und für das Buch „Twelve Faces of Time – Horological
Virtuosos“ 2010 den iF Design Award. Zu seinen Kunden zählen internationale M
­ agazine,
Verlage und Unternehmen.
5 Achim Neuwirth (37) ist seit 2007 als Redakteur in der Agentur DIE WORTWERKSTATT
nahe Tübingen aktiv. Vorwiegend zu technischen Themen verfasst der PublizistikAbsolvent dort Texte aller Art für führende Automobilzulieferer. Die Fahrzeugindustrie
stand für ihn auch schon lange zuvor im Fokus, wie beispielsweise vorangegangene
Agenturerfahrungen und Praktika in den Kommunikationsabteilungen von zwei deutschen Pkw-Herstellern zeigen.
2 Marcel Billaudet (42) lebt in der Wiener Neustadt und arbeitet als Fotograf für nationale und internationale Auftraggeber. Zuvor war er viele Jahre im Filmgeschäft tätig. Diese Zeit hat seine künstlerische Handschrift geprägt und zeigt sich in seiner ganz eigenen
Art, Geschichten zu erzählen, Regie zu führen und Licht einzusetzen. Ob in Porträts oder
Reportagen – fast immer stehen Menschen im Zentrum von Billaudets Arbeit. Darüber
hinaus fotografiert er gern Architektur und Stills.
6 Ludwig Schönefeld (51) leitet die Unternehmenskommunikation bei der HOERBIGER
Holding AG. Heute hat nur noch ein kleiner Teil seiner Aufgaben etwas mit seiner
Herkunft, dem tagesaktuellen Journalismus, zu tun. Der Stil der Berichte und Reportagen, die er regelmäßig für HOERBIGER@MOTION schreibt, zeugt jedoch nach wie vor
von seinem journalistischen Interesse. Und das gilt in diesen Texten vor allem den
Erfolgsfaktoren der Kunden von HOERBIGER.
3 Cheryl Clegg (51) arbeitet seit 25 Jahren als Fotografin. Sie betreibt ihr Studio in
Boston, USA. Zu ihren Kunden gehören namhafte Wirtschaftsunternehmen, Kliniken,
Zeitschriften und Fachmagazine.
7 Anja Stagge (40) arbeitet in Hamburg als selbstständige Fachjournalistin für Publikationen in den Bereichen Medizintechnik und pharmazeutische Industrie. Darüber hinaus ist sie
als Beraterin für Unternehmen der Gesundheitswirtschaft tätig.
4 Marcus Geigle (48) leitet seit Anfang 2013 das Team der Marketingkommunikation von
HOERBIGER in Wien. Bereits während seines Ingenieurstudiums an der Fachhochschule
Heilbronn engagierte er sich im Fachjournalismus. 1997 war er einer der ersten Absolventen des Aufbaustudiengangs Journalistik im Fachgebiet Kommunikationswissenschaft an
der Universität Hohenheim. Nach dem Studienabschluss arbeitete er als PR-Senior
Consultant für verschiedene PR-Agenturen sowie als Communications Manager für mehrere
Unternehmen im B2B-Geschäft.
8 Magnus Terner (32) arbeitet seit Juni 2015 als Service Marketing Manager im Unternehmensbereich Kompressortechnik des HOERBIGER Konzerns. 2010 schloss er
sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens und Supply Chain Managements an der
Technischen Universität Chalmers, Schweden, ab. Danach kam er als Sales Engineer
für Überwachungs- und Regelungssysteme für Kolbenkompressoren zu HOERBIGER
nach Wien.
Herausgeber
Redaktion
Fotos
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Baarerstrasse 18
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HOERBIGER
Holding AG
Unternehmenskommunikation
Baarerstrasse 18
6304 Zug, Schweiz
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GKN plc Seite 40 rechts . AUDI AG Seite 41
Ludwig Schönefeld (Leitung):
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Konzeption & Gestaltung
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E-Mail: [email protected]
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Charles Friess
Johann Hipfl
Gerhard Wagner
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Handelsregisteramt des Kantons Zug,
Schweiz
Mehrwertsteuer-Nummer: 194 609
Jens Geisel:
Telefon: + 41 / 41 / 560-10 19
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Simon Schmid:
Telefon: + 41 / 41 / 560-75 71
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Stanislav Bednar, TEPLÁREŇ, a.s. . Katja
Cramer, AMAG Automobil- und Motoren AG .
Gary Dean, Air Engineering Controls Ltd. .
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TEPLÁREŇ, a.s. . Bernard Nelligan, SLE .
Ulrike Stöcker, GKN Driveline International
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HOERBIGER Konzern:
Unternehmensbereich Kompressortechnik:
Thomas Andexer, Péter Csirmaz, Randy
Davis . Unternehmensbereich
Antriebstechnik: Anja Aurbacher, Ottmar
Back, Jörg Löffler
Copyright: HOERBIGER Holding AG, 2015
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