WORKBOOK EINWANDBEHANDLUNG EINWANDBEHANDLUNG Es gibt viele erfolgreiche Methoden und Techniken der Einwandbehandlung. Doch bevor Sie diese Techniken und Methoden der Einwandbehandlung bei Ihrem Kunden anwenden, ist es erforderlich, dass Sie herausfinden, ob Ihr Kunde einen Einwand oder einen Vorwand hat. Im vorangegangen Modul haben wir gelernt, dass Vorwände emotionale Reaktionen des Kunden sind und diese nicht rationell bearbeitet werden können. Grundsätzlich entstehen Einwände und Vorwände durch Ängste des Kunden. Diese können beispielweise sein: - Ängste vor Manipulation - Stressfaktoren wie Ärger, schlechte Stimmung und Sorgen des Kunden - Die Angst vor späteren Folgekosten - Angst vor Veränderung In Summe sind die Ängste Ihres Kunden stark mit seiner Motivation verknüpft. Rationale Argumente bringen Sie daher in solchen Situationen nicht weiter. Vielmehr müssen Sie die positiven Emotionen Ihres Kunden wecken, indem Sie eine Verbindung zwischen seinen Motiven und seinem Sicherheitsbedürfnis einerseits und dem Vorteil Ihrer Produkte bzw. Dienstleistungen andererseits herstellen. Gut geeignet zur Unterscheidung zwischen Einwand und Vorwand ist die hypothetische Frage. Mit Hilfe der hypothetischen Frage können Sie das Argument Ihres Kunden als Vorwand oder Einwand identifizieren, um es dann mit einer passenden Reaktionsstrategie zu lösen. Ein Beispiel: Der Kunde sagt: „Ich kann dieses Kopier- und Drucksystem nicht kaufen. Dazu fehlt mir das Geld.“ Im Vordergrund steht also das Argument des Kunden, dass er kein Geld hat. Dies kann entweder ein Vorwand oder ein Einwand sein. Workbook: Einwandbehandlung Hier ein paar Lösungsideen für eine hypothetische Frage zur Unterscheidung zwischen Einwand oder Vorwand: - „Nehmen wir einmal an, Ihnen stehen die finanziellen Mittel zur Verfügung, dann …“ - „Mal angenommen, wir finden eine Lösung, dann …“ - „Gesetzt den Fall, wir lösen das gemeinsam, dann …“ - „Nur mal als Idee, dass wir eine bessere gemeinsame Basis schaffen, - „Stellen wir uns einmal vor, wir haben den Sachverhalt gelöst, dann …“ Wichtig ist, dass in der Frage auf keinen Fall ein Lösungsangebot enthalten sein darf. Ist die Antwort des Kunden auf Ihre hypothetische Frage, weiterhin eine Bestätigung, dass er kein Geld für Ihr Angebot hat, dann haben Sie es mit einem Einwand zu tun. Kommt der Kunde mit einem anderen Argument, so lassen Sie den Einwand „Ich habe kein Geld / kein Budget“ liegen und konzentrieren sich auf das neue Argument des Kunden. Wenn der Kunde dann mit der Aussage reagiert: „Genau genommen würde ich mir dann das System auch nicht kaufen ...“ steht ein anderer Grund im Wege. Achtung: Fragen Sie Ihren Gesprächspartner ganz direkt ohne Filtern nach dem wahren Grund seines Zögerns, wie z.B. „Überfalle ich Sie wirklich mit dem Angebot?“. Setzen Sie Ihren Kunden nicht unter Rechtfertigungsdruck. Auf diese Bloßstellung kann er nur mit einem Fluchtversuch reagieren. Nutzen Sie stattdessen eine offene Frage. Sie zeigt echtes Interesse an den Vorbehalten Ihres Kunden, so dass er sich Ihnen öffnen und anvertrauen kann. Eine offene Frage kann beispielsweise in diesem Falle sein: „Wie sollte das System genau konfiguriert sein, dass es für Sie richtig ist?“ Sehen Sie, Sie spielen den Ball zurück an die Kunden und gehen ein Stück weit zurück in die Bedarfsanalyse. Unabhängig davon, was der Kunde jetzt antwortet, ist eine vorteilhafte Technik für die Aussage des Kunden, der virtuelle Zeuge. Workbook: Einwandbehandlung Beim virtuellen Zeugen vermitteln Sie dem Kunden das Gefühl, dass Sie eine solche Situation schon häufiger erlebt haben und auch dafür eine Lösung haben. Eine Formulierung kann sein: „Herr Kunde, die gleiche Situation stellte sich uns bei anderen Kunden und wurde von uns folgendermaßen gelöst …“. Jetzt bringen Sie die Lösung: „Herr Kunde, ich saß vor kurzem bei einem anderen Kunden, der ähnlich kritisch wie Sie war und wir haben es folgendermaßen gelöst …“ - auch jetzt können Sie dem Kunden eine sinnhafte Lösung präsentieren. Haben Sie es entgegen mit einem Kunden zu tun, der permanent mit neuen Einwänden kommt, so bietet sich die Schwarz–Weiß-Technik an. Die Formulierung lautet dafür: „Herr Kunde, lassen Sie uns doch einmal alle Punkte, die für Sie wichtig sind festhalten, das sind das Budget, die technische Ausstattung, der Servicegrad und die Laufzeit der Vereinbarung. Mit welchem dieser vier Punkte wollen wir beginnen?“ Nun hat der Kunde das Verständnis dafür, dass Sie alle seine Wiederstände aufgenommen haben und für Ihn lösen wollen. In den nachfolgenden Kapiteln finden Sie mehr Techniken zur Einwandbehandlung. Viel Spaß bei der Umsetzung! BOX DICH DURCH! Workbook: Einwandbehandlung
© Copyright 2024 ExpyDoc