Nichtmedikamentöse Maßnahmen sowie topische Analgetika und

Nichtmedikamentöse Maßnahmen
sowie
topische Analgetika
und
orale Zuckerstoffe
im Schmerzmanagement
Dr. Brigitte Messerer
Univ. Klinik f. Anästhesiologie
und Intensivmedizin
Med. Univ. Graz
Nicht medikamentöse Maßnahmen
Nichtmedikamentöse
Maßnahmen
als Unterstützung anzusehen
subjektiv positive Wirkung
Kombination
Verfahren mit Einfluss auf perioperative und
posttraumatische Schmerzen
Nicht medikamentöse Maßnahmen
Physikalisch-medizinische Therapieverfahren
Allgemeine Maßnahmen
in der Neonatologie
Kinaesthetics Infant Handling
Anwendung topische Analgetika
Physiotherapie
• Aktive und passive Bewegungstherapie
• Lagerung
• Mobilisation
• Sensomotorische Muskelaktivierung
Orale Zuckerstoffe
Psychologischer Ansatzpunkt
Manuelle Therapie
Akupunktur
Physikalische Maßnahmen
Physikalisch-medizinische Therapieverfahren
Massage
• Wärmeentziehende Anwendungen
• Wärmezuführende Anwendungen
Elektrotherapie
• TENS
Ergotherapie
• Spiegeltherapie
Allgemeine Maßnahmen aus
ärztlicher Sicht
Kinder spüren Schmerzen genauso intensiv wie
Erwachsene
Ausnahmesituation ausgesetzt
allgemeine Maßnahmen aus
ärztlicher Sicht
Nüchternzeiten:
kurz halten
Angst und Schmerz: oft nicht zu trennen
-
positive, einfühlsame, motivierende Kommunikationsform
Interventionen/ invasive medizinische Eingriffe Aufklärung
Klare Flüssigkeiten
(Tee, verdünnter Saft, Wasser)
keine medizinische Interventionen im Zimmer des
Patienten
Muttermilch
4 Stunden vor Aufnahmetermin
Feste Nahrung, Milch,
Säuglingsnahrung
6 Stunden vor Aufnahmetermin
Anwesenheit der Eltern (coaching)
2 Stunden vor Aufnahmetermin
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Nicht medikamentöse Maßnahmen
in der Neonatologie
Topische Analgetika
EMLA® - Creme
Lidocain 2,5% und Prilocain 2,5%
auf intakte Haut für:
venöse/ arterielle Punktionen
Lumbalpunktion
Gelenkspunktion
Zirkumzision
Eingriffen an der Hautoberfläche
„Facilitated tucking“, nichtnutritives Saugen, Stillen,
multisensorische Stimulation und Kängurupflege
reduzieren die Schmerzäußerungen und die
physiologische Schmerzantwort bei Früh- und
Neugeborenen bei gering schmerzhaften Maßnahmen.
(Empfehlungsgrad A)
Okklusionsverband
30 min
keine Wirksamkeit für
beimin.
kapillärer
Punktion
Jenseits der Neugeborenenperiode sollen topische Analgetika vor Punktionen
und Kanülierungen verwendet werden.
Messerer B.
Anwendung
topischer Analgetika
rechtzeitige Applikation
Okklusionsverband
Dauer der Applikation (meist 30-60 Minuten)
verwendete Menge
maximaler Hautbereich der Anwendung
cave Methämoglobinbildung durch Prilocainmetabolit Ortho-Tolidin:
laut Studien 0,5g sicher bei FG, 1g sicher bei NG
CAVE andere Meth-Hb-Bildner (Paracetamol, Sulfonamide,
Phenytoin)
lokale Hautreizungen: basischen pH der Creme
kardiale Rhythmusstörungen
Orale Zuckerstoffe
Orale Zuckerstoffe reduzieren die Schmerzäußerungen und die
physiologische Schmerzantwort bei Früh-, Neugeborenen und
jungen Säuglingen bei leicht schmerzhaften Maßnahmen.
(Empfehlungsgrad A)
Das Auftreten von Hyperalgesie durch repetitive Schmerzereignisse
kann durch orale Zuckerstoffe nicht verhindert werden.
(Empfehlungsgrad B)
Dosis
Glucose/Saccharose 20 - 30%
0,1- 0,5 ml/kgKG
max. 2 ml
glux® (0,7ml)
Applikation
per os
in Kombination mit
Schnuller oder
langsam mit der Spritze
Häufigkeit
4 – 6 x/die
Zeitpunkt der Gabe
1 – 2 Minuten vor einer
schmerzhaften Stimulation
Exzitationen des ZNS
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