Therapie mit Analgetika DR. KATALIN MÜLLNER Schmerztherapie Schmerzen sind der häufigste Grund, warum Patienten ärztliche Hilfe suchen. wichtiges Warnsignal. Oftmals, wenn chronisch, negative Begleiterscheinungen unterschiedlicher Erkrankungen. Daher ist die medikamentöse Schmerztherapie eine der häufigsten Pharmakotherapien. Unter dem Begriff Schmerztherapie werden alle therapeutischen Maßnahmen zusammengefasst, die zu einer Reduktion von Schmerz führen. Diagnose Nozizeption beschreibt die Sinneswahrnehmung des Schmerzes, oder kurz die Schmerzwahrnehmung. Visuelle Analogskala (VAS) Numerische Ratingskala (NRS) Verbale Ratingskala (VRS) Smiley Analogskala (SAS) Analgetika Folgende Substanzklassen stehen zur Schmerztherapie zur Verfügung: Opioid-Analgetika, basierend auf Prototypen wie Morphin, Fentanyl und Methadon. o Diese werden in stark wirksame (Oxycodon, Pethidin, Hydrocodon, Hydromorphon, Fentanyl (auch als transdermales Pflaster), Sufentanil, Remifentanil, Pentazocin, Buprenorphin, Morphin) und o schwach wirksame Opioide (Tramadol, Codein) unterschieden. Nichtopioid-Analgetika, diese wiederum in: Nichtopioid-Analgetika Non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAID), nichtsteroidale Entzündungshemmer wie Salicylsäurederivate: Acetylsalicylsäure (ASS) Phenylessigsäurederivate: Diclofenac 2-Phenylpropionsäurederivate: Ibuprofen, Naproxen, die neben der schmerzdämpfenden (analgetischen) Wirkung auch entzündungshemmend (antiphlogistisch) und fiebersenkend (antipyretisch) wirken Oxicame: Meloxicam, Piroxicam mit einer stark antiphlogistischen Wirkung Nicht-saure Analgetika, darunter 4-Aminophenol-Derivate: Paracetamol mit analgetischer und antipyretischer Wirkung Pyrazolone: Metamizol mit analgetischer, antipyretischer und leicht antiphlogistischer Wirkung selektive COX2-Inhibitoren wie Parecoxib oder Celecoxib Indikationen zu Gastroprotektiva bei NSAIDs Risikofaktoren: Alter > 65 Jahre GI-Blutung/Ulkus-Anamnese (2-4fach) Komedikation: + Steroide (2fach) + ASS (2-4fach) + warfarin (3fach) Begleiterkrankungen: Kardiovaskulär, Diabetes, Niereninsuffizienz WHO-Stufenplan Die WHO empfiehlt zur medikamentösen Schmerztherapie ein Vorgehen in drei Stufen, das ursprünglich für die Tumortherapie entwickelt wurde. Beginnend mit dem Therapieschema der Stufe 1 kann bei unzureichender Wirksamkeit das Schema bis zur Stufe 3 gesteigert werden. Bei Versagen medikamentöser Maßnahmen können auch invasive (z. B. chirurgische) Maßnahmen erfolgen (Stufe 4). WHO-Stufenplan Stufe 1: Nicht-opioides Analgetikum, ggf. In Kombination mit Adjuvanzien NSAID, Metamizol, Paracetamol Stufe 2: Schwaches Opioid, ggf. in Kombination mit nicht-opioiden Analgetika und/oder Adjuvanzien Tramadol (+ Stufe I) Stufe 3: Starkes Opioid, ggf. in Kombination mit nicht-opioiden Analgetika und/oder Adjuvanzien Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, Fentanyl, Buprenorphin, Tapentadol, Methadon (+ Stufe I) Stufe 4: Invasive Techniken (Peridurale Injektion, Spinale Injektion, periphere Lokalanästhesie, Rückenmarkstimulation, Ganglienblockade) Schmerztherapie mit Opioiden Nebenwirkungen • Atemdepression • Gastrointestinale Motilität • • • • • • • • • • Übelkeit Pruritus Sedierung Muskelrigidität Kreislaufdepression Sphinkter oddi Geringe Schlaftiefe Dysphorie (Pethidin) Toleranz Abhängigkeit
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