CLAUDIA HENNE FrühkriLil< an 9 .L2.1995 s'Auqenblicklicht" - eine Tanz-Vi-deo-Mus j k-Perf ormance der Tanfabrik Idee-Konzept-Raum Dieter lieitkarnp Das, was wj-n gestern abend in der Tanzf abrii< erl-ebt haben, hatte einen sehr privaten Charakter, war: viel mehr ein lderkstattbericht als eine Prernj-ere. Denn rrAugenblicklichttr und der Augenblick ist als der wörtlich zu nehrnen, entstand als 5 wöchi-qes Performanceprojekt - auf Ei-nladung von Dieter Heitkarnp/Tanzfabrik. Allen, die er dafür eingeladen hat, ist gemeinsam, daß sie sich seit Jahren rnit Contact-rrnprovi.sation beschäftigen. Das ist eine *ffiEkku., eine BewequnssanJ-eitunq, die qanz auf A&1 ,^nk|-mffirnen im Dialog mit einem Partner . Dabei ist die ständige Beqeqnunq und Berührunq, das Gewicht geben und nehrnen, des sich bl-ind Fal-l-enl-assens und dem Partner zu vertrauen, eine Grundbedingung. Ich hege schon lanqe den Verdacht, daß dies keine performinq art ist r-lnd auch dieser Abend hat das erneut belegt. Aufgebaut ist eine Versuchsanordnung, die dern Authentischen Ausdruck verJ-e:l-hen g,e0*/1, üe-€r4/n ,lrpi'e/ge t- wil-I und dabei nichts anderes entsteht, a1s d'ffi A*V e-i.rra*rren, d.h. jeder folgt seinen spontanen rrnpulsen. Pe€F iu"z'c^"lu^ Moment des Aufführens I,rlindlic t oben rechts in ein Hausschrein wirkt,' das D oK,urntqg*- +,[a-ill*'a V4 d- uwe'*'/tt sei-bstgebaute Orchester von Sebastflan Hilken; die Kamera von Lutz Gregor,dj-eunsni@d'schwarz-weißeBiIderIiefert,@bt_/acudie wir nicht irnmer entziffern i<önnen, und die Agierenden, die 1'C'r/reL-lu2ihren qanz eiqenen Impulsen folgen - rr einer Nische der Inland, das vuie en? CLAUDIA HENNE Genau - wie? tck. lilir sehen einzelne, einander beliebi-g folgende Szenen - den auf einem üilägelchen bauchl-inks über die Fläche fahrenden Kameramann Lutz Gregor und sei.ne Schnappschtiße auf Cer Wand,' einen rnit steifen, verklemmten, spitzigen Bewegungen tanzenden Dieter Heitkarnp - eine verkrampft. wirkende Tanzsprache, die abbricht, bevor man sie richtig intus hat und stattdessen die Nachricht von Heitkarnp serviert bekornmt, daß der Vollmond aus east schei-nt - gehe ich dafür j-ns Theater? Nein. Auch nicht frir die Sinnsuche, die hier mit den Körpern betrieben wird und.doch nie zv ,,yÄ.4 tl:", t,itlll _-l"iiJ.;'.+* y.ari,:,i:,, /," ir.'{ rr,.r'r, rr, I ; einem Resultat führt, auch nicht frir d.iesä zu'qfoß geratenön :, Kinder, die sj-ch in nqen miteinander die ZeiL l. t' Cy17i vt t-.aa<.<* <rt-Z-* ' ,l^vertreiben und manc werderi, Die teilwej-se gelungenen Momente: so z.B. wenn das Licht von außen in den Raum fällt, ein qespenstisches Licht, in das der Mann mit dem Hut genau paßt - Philipp Marlowe verstrickt in die dunkle Seite des Lebens,{,L{tuln" lol r{a. t,'L,I '"' versöhnen uns nicht rnit d.iesem Experirnent, Cas a1les offenhalten wil-I und doch al-les Iängst bestirnmt hat: närnlich bloß nicht z:ur Form zu finden, bloß all-es of,fen zu lassen - nach dem Motto: ich bin kJ-ein, mein Herz ist rein - nein dieser Ansatz ist für di-e Agierenden wi-chtig, sie leben darin - aber für die Zuschauer wenig durchschaubar, ilr-€js€ stimnig. Verl-assen wir den Glauben an die Authenzität und schaffen wieder Artefaktey - kann ich da nur raten aber jede VorstelJ-ung soll- ja anders sej-n al-so viell-eicht erleben Sie heute abend etwas ganz anderes rneine Damen und Herren - work in progress ist angesaqt - wie vor 20 Jahren interessant ist, daß die ""' (. CLAUDIA HENNE Iier-rosp.:ktive von Pau-l Thek in der: Irtrat i ona]-c{al eri Credo huldiEt. /J,.1l:V 't, i-,,- ,.'t,til; ( J, -' e dern gleichen , ti ,', llf '
© Copyright 2024 ExpyDoc