Wir wollen mehr voneinander verstehen

Landesarbeitsgemeinschaft
Mecklenburg-Vorpommern
Zentralstelle ist der Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben
Einladung zum Seminar vom 11. bis 13. März 2016
im Grundtvig-Haus, Seestraße 3, 18546 Sassnitz-Rügen
Frauen unterwegs
Migration – Flucht – Vertreibung
Seminarleitung: Dr. Therese Hörnigk, Dr. Brigitte Berlekamp
Hintergrund und bundesweite Bedeutung
Die politische Relevanz des Seminarthemas hat auf Grund des prozessualen und komplexen
Charakters von Migration, Flucht und Vertreibung soziale und wirtschaftliche sowie kulturelle und
religiöse Dimensionen, die in der gesamten Bundesrepublik und in Europa und darüber hinaus
aktuelle Auswirkungen hat. Migrationsprozesse gibt es über die gesamte Menschheitsgeschichte
hinweg, in der Regel verbunden mit Gewalt, Unterdrückung, Krieg und Terror, aber auch mit
Innovationen und Bereicherungen in den Einwanderungsgesellschaften.
-
-
Aus dem Blickwinkel der Genderforschung wird ein spezieller Zugang zur Thematik
gewählt. Im Mittelpunkt stehen Lebenswege von Frauen, die aus sehr verschiedenen
Gründen im Wortsinn unterwegs sind. Unter kulturgeschichtlichen, soziologischen und
politischen Gesichtspunkten werden Migrationswege und -schicksale rekonstruiert und mit
Fragestellungen und Perspektiven der Forschungen und Diskussionen zu Frauenkultur und
Gender verknüpft.
Migrantinnen, Flüchtende und Vertriebene als Thema für ein Frauenseminar, dessen
Hauptanliegen der Dialog ist zwischen Frauen aus unterschiedlichen Generationen, aus
verschiedenen sozialen Milieus, deren Sozialisation sowohl in West- als auch in
Ostdeutschland stattgefunden hat, ist gleichsam wie ein Schmelzpunkt, in dem nicht nur
eine Erweiterung des Wissens der Teilnehmerinnen, sondern auch in spezifischer Weise
mögliche Reflexionen über die Welt der Migrantinnen, über das gemeinsame Leben mit
Fremden und auch über den Alltag erfolgen.
Zielgruppe:
Das Seminarangebot richtet sich an neugierige, wissensdurstige und engagierte Frauen, die über
Migrantinnen, Flüchtlinge, Flüchtlingspolitik, Asylpolitik, mit Chancen, Herausforderungen und
Verwerfungen diskutieren wollen, um sich des eigenen Engagements zu vergewissern.
Frauen unterwegs
Migration – Flucht - Vertreibung
Programm
Freitag, 11. März 2016
Anreise bis 15.00 Uhr
15.00-16:00 Uhr
Begrüßung, Vorstellung der Teilnehmerinnen,
Besprechung des Programmablaufs
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.15-17.00 Uhr
17.00-18.30 Uhr
Frauen unterwegs. Eine Einführung
Vor dem aktuellen Hintergrund erfolgt ein Problemaufriss zu Migration, Flucht
und Vertreibung zwischen Chance, Zuversicht und Optimismus einerseits
und Befürchtungen, Radikalisierungen und Ängsten andererseits.
Einführungsvortrag und Diskussion: Migration – Flucht – Vertreibung in der
Geschichtspolitik und in der politischen Kultur der Bundesrepublik. Die
Teilnehmerinnen werden sowohl mit Ergebnissen der zeitgeschichtlichen
Forschung als auch mit medialen Geschichtsbildern vertraut gemacht.
Zudem gehen sie der Frage nach dem aufklärenden Vermögen von
Geschichtsbildern nach.
18.30 Uhr
Abendessen
19.30-22.30 Uhr
„Das Fräulein“, Spielfilm, 2006, Schweiz
Erzählt wird die Geschichte vom Zusammentreffen dreier Frauen aus
verschiedenen Generationen in einer Zürcher Kantine. Sie sind Migrantinnen
aus dem ehemaligen Jugoslawien. Im Film stehen Jugoslawien und der
Krieg nicht im Vordergrund, vielmehr erzählt er von Entwurzelung und
Sehnsucht in einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen zwischen
Kulturen, Religionen und Ländern bewegen, sei es als Reisende, Vertriebene
oder Heimatlose.
Samstag, 12. März 2016
9.00-12.30 Uhr
Vortrag und Diskussion: Gehen – ging – gegangen. Migration im Spiegel der
Literatur
Am Beispiel der Erzählung „Flucht“ (1972) von Christa Wolf und dem Roman
„gehen ging gegangen“ (2015) von Jenny Erpenbeck werden die
Teilnehmerinnen sowohl historisch als auch künstlerisch-ästhetisch
vergleichend mit der Problematik Migrantinnen vertraut gemacht. Die
Teilnehmerinnen setzen sich mit Geschichtsbildern zu Migration, Flucht und
Vertreibung in der Literatur auseinander.
12.30 Uhr
Mittagessen
14.30-16.00 Uhr
Gespräch: Verwaltete Migrantinnen? Erfahrungsbericht einer
Kommunalpolitikerin aus Sassnitz. Im Gespräch mit einer
Kommunalpolitikerin in Sassnitz erhalten die Teilnehmerinnen Einblicke in
die Situation von Migrantinnen, besonders von Asylsuchenden, auf Rügen.
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.30-18.30 Uhr
Gespräch: Nicht übereinander, sondern miteinander. Die Asylgruppe
Sassnitz
2
18.30 Uhr
19.30-22.00 Uhr
Mit der Asylgruppe Sassnitz und Migrantinnen in Sassnitz diskutieren die
Teilnehmerinnen die konkrete Flüchtlingspolitik und das Engagement von
Bürgern und Bürgerinnen in Sassnitz. Sie erfahren am konkreten Beispiel
Erfolge beginnender Integration, aber auch Schwierigkeiten und
Hemmnisse.
Abendessen
„Töchter des Aufbruchs“, Dokumentarfilm, 2013, Deutschland
Der Film lebt durch die Geschichten, Anekdoten und Charaktere der
Migrantinnen, er nimmt uns mit auf ihre Reise aus Griechenland, der Türkei,
aus Ex-Jugoslawien, der Ukraine, dem Irak und aus Nordafrika nach
München. Er zeigt, wie die Frauen in Deutschland Fuß gefasst haben, aber
auch welche Erinnerungen sie heute noch zornig werden lassen. Der Film
wird bereichert durch die Perspektive der jungen, der zweiten und dritten
Generation der Migrantinnen, was sich letztlich auch in der Filmmusik
widerspiegelt.
Sonntag, 13. März 2016
9.00-13.00 Uhr
Dialoge. Diskussionsrunde der Teilnehmerinnen. Die Teilnehmerinnen
diskutieren die bisher gewonnenen Erkenntnisse und korrelieren diese mit
den eigenen Erfahrungen vor Ort in ihren Heimatgemeinden.
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00-15.00 Uhr
Zusammenfassung der Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit
Ausblick – Vorschläge zur Weiterarbeit
15.00 Uhr
Kaffeetrinken und Abreise
Die Referentinnen führen das Seminar gemeinsam durch.
Zusätzlich haben sich Teilnehmerinnen bereit erklärt, inhaltliche Vorarbeit zu leisten
Ort:
Grundvighaus e. V.
Seestraße 3
18546 Sassnitz
Teilnahmebedingungen:
Anmeldung bitte bis zum 20. Februar 2016 an:
Arbeit und Leben, LAG MV e.V. Dr.-Külz-Str. 18,
[email protected] Tel.: 0385 – 6383 292
19053 Schwerin
Fax.: 0385 – 6382 295
Seminargebühren
Im Seminarbeitrag in Höhe von 130,00 € sind enthalten:
Seminarkosten, Übernachtung im Doppelzimmer und Vollverpflegung
Eine Unterbringung im Einzelzimmer ist ggf. möglich.
Bitte frühzeitig mitteilen.
Der Einzelzimmerzuschlag beträgt 20,00 €.
Die Übernachtung erfolgt im Grundtvig-Haus oder im Hotel Waterkant.
Bitte überweisen Sie den Seminarbeitrag auf folgendes Konto der SEB AG:
Empfänger: Arbeit und Leben e. V.
IBAN: DE75 5122 0200 0064 7380 05
BIC: ESSDEFFXXX
Verwendungszweck: Seminarbeitrag Migrantinnen
3