Call for Papers - 16. GwG

Call for Papers
für den Jahreskongress
der Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung (GwG)
am 10.-12. Juni 2016 in Bochum
Kongressthema:
Gesellschaft und Psyche
Personzentrierte Antworten auf psychosoziale Belastungen
Menschen sind im Verlauf ihres Lebens vielerlei psychosozialen Belastungen unterworfen. Diese
Belastungen können einmalig oder wiederholt auftreten und alle Lebensbereiche betreffen: die
Familie, das sozialen Umfeld, Kontakte mit fremden Menschen, Finanzen, Ausbildung und Beruf oder
die Wohnsituation, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Spektrum der Belastungen reicht vom
Auseinanderbrechen einer Freundschaft oder Problemen am Arbeitsplatz über Trennung, Scheidung
oder Arbeitsplatzverlust bis hin zu schweren Traumata wie Vernachlässigung, körperlicher und
sexueller Missbrauch. Besonders schwerwiegend sind Belastungen, denen sich die Betroffenen hilflos
ausgeliefert sehen.
Das gilt – um nur wenige Beispiele zu nennen - für Frauen, Männer und vor allem Kinder nach einer
Trennung oder Scheidung, für Menschen, die durch Betriebsschließungen ihre Arbeit und damit
einen wesentlichen Lebensinhalt verloren haben, und in besonderer Weise für Opfer schwerer
Traumatisierungen. Diese kommen auch in Friedenszeiten vor, aber im Krieg sind sie an der
Tagesordnung.
70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs wissen wir, dass das Leiden der Opfer von Krieg, Gewalt und
Vertreibung in Deutschland lange nicht wahrgenommen wurde1. Aktive Kriegsteilnehmer und auch
passiv vom Krieg Betroffene redeten lange Zeit kaum über ihre Erinnerungen. In den vergangenen
Jahren haben sich Psychotherapeuten/ -innen, die Betroffenen selbst und ihre Kinder zu Wort
gemeldet und damit dem Leid eine Stimme gegeben2.
Wenn Opfer von Kriegen der neueren Zeit in Zentralafrika, Afghanistan, Irak, Libyen oder Syrien nach
Mitteleuropa kommen, haben sie nicht nur Flucht und Vertreibung, den Verlust ihrer
Bezugspersonen sowie häufig auch körperliche und sexuelle Gewalt hinter sich. Sie kommen in ein
Land, dessen Sprache sie meist nicht sprechen und dessen Kultur ihnen fremd ist, sind oft in
beengten räumlichen Verhältnissen untergebracht und müssen damit rechnen, wieder in ihre Heimat
zurückgeschickt zu werden, wenn dies zumutbar erscheint34.
Manche der von psychosozialen Belastungen betroffenen Personen kommen aus eigener Kraft mit
deren Folgen zurecht, viele benötigen aber unsere Unterstützung. Im Vordergrund steht zunächst oft
1
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17069665
http://www.kriegskinder-verein.de/
3
[email protected]
4
http://www.aerzteblatt.de/archiv/169028/Traumatisierte-Fluechtlinge-und-Asylbewerber-Hilfe-fuer-Opfervon-Kriegsgewalt
2
die Beratung und Unterstützung bei Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche, bei finanziellen Problemen
oder beim Zurechtfinden in einem neuen Umfeld. Je schwerwiegender die Belastungen waren und
sind, desto mehr sind darüber hinaus Hilfen bei deren Bewältigung erforderlich.
Beim Jahreskongress 2016 der GwG sollen Möglichkeiten eines personzentrierten Umgangs mit
psychosozial belasteten oder traumatisierten Personen aufgezeigt werden.
Im Rahmen der Jahrestagung der GwG sind alle Mitglieder, Ausschüsse und Arbeitsgruppen
eingeladen, Beiträge zum Tagungsthema zu gestalten. Die Beiträge können sowohl empirisch als auch
theoretisch und für die Workshops selbstverständlich praktisch ausgerichtet sein.
Ihr Angebot sollte folgende Informationen enthalten:
Ihren Namen, Ihre Kontaktdaten und ggf. die Einrichtung, in der Sie arbeiten
Titel des Beitrags (max. 100 Zeichen inkl. Leerzeichen)
Kurzbeschreibung des Inhalts (max. 1500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
drei Schlagworte, die kenntlich machen, in welchen Bereich der Beitrag einzuordnen ist
die Art des Beitrags:
•
Workshop 150 min
•
Vortrag inkl. Diskussion 60 min
•
Posterpräsentation
Ihr Angebot schicken Sie uns bitte bis zum 15. September 2015 an [email protected]
Rückmeldungen über die Annahme Ihres Beitrages erhalten Sie bis zum 31. Oktober 2015. Wir bitten
um Verständnis, dass das Organisationsteam der Veranstaltung eventuell eine Auswahl treffen muss.
Die Referentinnen und Referenten sind von den Tagungsgebühren (inkl. GwG-Fest) freigestellt und
erhalten von der GwG ihre Reisekosten erstattet.
Veröffentlichungen
Es ist geplant die Tagungsbeiträge im Anschluss an die Tagung auf der GwG Homepage im Bereich zu
veröffentlichen. Ausgewählte besonders hochwertige Beiträge können in der Verbandszeitschrift
„Gesprächspsychotherapie und Personzentrierte Beratung“ oder der „PERSON - Internationale
Zeitschrift für Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie und Beratung“ veröffentlicht
werden.