Einreichung 47 Titel für das Statement: Weihnachten – anders Die ersten Schneeflocken fallen vom Himmel. Chaos bricht aus. Verkehrschaos. Unruhe macht sich breit – der Kälte und der Nässe wegen. Nur einige Wenige sind begeistert. Eine von ihnen ist Tina. Stundenlang sitzt sie am Fenster und beobachtet durch die mandelförmigen Augen das Schauspiel. Bald ist Weihnachten. Tina liebt Weihnachten. Natürlich – die Geschenke. Doch noch viel mehr den Baum, die Kekse, die Musik. Wenn man ihr dabei zusieht, mit welcher Ehrfurcht sie den Baum betrachtet, wie aufmerksam sie den Klängen der weihnachtlichen Musik lauscht und mit welcher Ruhe sie sich persönlichen, kleinen Geschenken widmet, fragt man sich oft, ob ihr Weihnachten nicht ganz anders ist als unseres. Viel intensiver und herzlicher. Das ist unser Weihnachten – das meiner Eltern, meiner Schwester, die unter anderem auch Down-Syndrom hat, und mir. Und manchmal frage ich mich, ob unser Dasein nicht ein kleines bisschen bunter, durchdringender und ruhiger wäre, wenn wir uns mehr auf Menschen wie Tina einließen. Menschen, die nicht mit Perfektion punkten, sondern mit ihrer offenen, ehrlichen und unglaublich herzlichen Art und mit Besonderheiten, die ihre Behinderungen mit sich bringen. Dies tun sie oft mit einer Selbstverständlichkeit, die bei vielen von uns abhanden gekommen ist. Und doch sollte es für uns selbstverständlich sein, Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf ihrem Weg zu begleiten. Teresa Galehr
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