Katholische Gemeinde „Von der Verklärung des Herrn" Neufahrwasserweg 8 12685 Berlin Tel.: 542 91 92 Fax: 540 68 02 www.kirche-marzahn.de • E-Mail: [email protected] Bankverbindung: Pax Bank eG, IBAN: DE30 3706 0193 6001 9060 10 BIC: GENODED1PAX Pfarrer: Sprechzeiten: Pater Albert Krottenthaler SDB Dienstag 10:00 – 12:00 Uhr Tel.: über das Pfarrbüro (Rufumleitung) E-Mail: [email protected] KrankenhausSeelsorger: GEMEINDEBLATT Katholische Kirchengemeinde „Von der Verklärung des Herrn" AUSGABE DEZEMBER 2015 Pfarrer Dr. Bernhard Dalkmann Tel.: 130 17 21 21 Pfarrbüro Gerhard Ohrmann Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag 10:00 – 12:00 Uhr Kirchenmusiker: Sebastian Sommer Tel.: 44 04 50 64 (privat) Sprechzeiten: in der Gemeinde Dienstag 10:00 – 12:00 Uhr Mittwoch 10:00 – 12:00 Uhr Gemeindereferent (für den pastoralen Raum III) Torsten Drescher Tel.: 98 63 95 54 E-Mail: [email protected] Gemeindereferentin: Susanne Siegert Tel.: Kirchenvorstand: stellv. Vorsitzender: Manfred Pesch Pfarrgemeinderat: Vorsitzender: Ivan Saenz Gottesdienstzeiten: Samstag 17:00 Uhr Anbetung und Beichtgelegenheit 18:00 Uhr Sonntag-Vorabendmesse Sonntag 10:00 Uhr Hl. Messe Montag 09:00 Uhr Wort-Gottes-Feier Don-Bosco-Zentrum Dienstag 18:00 Uhr Hl. Messe Don-Bosco-Zentrum Mittwoch 09:00 Uhr Hl. Messe Von der Verklärung des Herrn 1. u. 3. Mittwoch im Monat 14:00 Uhr Hl. Messe Donnerstag 19:00 Uhr Hl. Messe Von der Verklärung des Herrn Freitag 09:00 Uhr Hl. Messe Von der Verklärung des Herrn 1. Freitag im Monat 18:00 Uhr, Anbetung und 19:00 Uhr, Hl. Messe Impressum Herausgeber: Katholische Gemeinde „Von der Verklärung des Herrn" Pater Albert Krottenthaler V.i.S.d.P., Redaktion: Georg Kretschmann, Ina Kretschmann Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Ansicht der Redaktion wieder. Auflage: 200 Stück, Preis: vielen Dank für Ihre Spende von 1,- Euro Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 12. Dezember Bild: © Martin Manigatterer, in Pfarrbriefservice.de Seite 2 Worte unseres Pfarrers Dezember 2015 Liebe Gemeinde Heute, an dem Tag, als ich das Begleitwort für den Dezember-Gemeindebrief schreibe, habe ich den großen Reifen für den Adventkranz in das Gärtnereigeschäft gebracht, das uns jedes Jahr die Kränze so schön gestaltet. Es war für mich dieses Jahr die erste „Berührung“ mit dem Advent. Das weckte in mir den Wunsch, mich dieses Mal besser vorzubereiten und den Anfang des neuen Kirchenjahres und die kostbare Vorbereitungszeit auf Weihnachten wacher zu gestalten und aufmerksamer zu begehen. Das Wörtchen „begehen“ passt da gut. Es ist in den adventlichen Texten viel von Wegen die Rede. Den wichtigsten Weg dabei hat Gott selber zurückgelegt. Er ist zu uns aufgebrochen. Den früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat dieser Gedanke sehr fasziniert. Er spricht Gott in einem Gebet als „Gott des Aufbruchs“ an. Es lohnt sich das ganze Gebet als Einstimmung auf den Advent zu lesen und zu meditieren. Dezember 2015 Worte unseres Pfarrers Du Gott des Aufbruchs: Schenke jedem von uns und deiner Kirche die Gabe, immer mehr das zu werden, wozu wir berufen und gesandt sind: Zeugen eines unerschütterlichen Glaubens, Boten deiner selbstlosen Liebe, Künder unbändiger Hoffnung. So bitten wir dich: Guter und treuer Gott, brich zu uns und mit uns Menschen auf; Und brich auch auf, was eng ist in unserem Leben, was kalt ist und starr in unserer Kirche und in unserem Land, damit wir gemeinsam einen neuen Aufbruch wagen hin zu dir und den Menschen unserer Tage. Du, Gott des Aufbruchs: Segne uns und unsere Wege! Amen Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit Ihr Pfarrer Pater Albert Krottenthaler Du, Gott des Aufbruchs Guter Gott, in deinem Namen wollen wir einen neuen Aufbruch wagen, denn seit Anbeginn der Zeiten bist du ein Gott des Aufbruchs. Gott, du bist aufgebrochen – in deine Schöpfung zu uns Menschen: Unsere Welt, die Natur, Pflanzen und Tiere, alles verdanken wir dir! Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des Staunens und der Ehrfrucht. Lass uns aufmerksam und dankbar sein für all das, was wir aus deiner Hand empfangen. Gott, du bist aufgebrochen – mitten in unser Leben: Du bist in deinem Sohn, Jesus Christus, Mensch geworden. In ihm erkennen wir deine unendliche Liebe zu uns Menschen. Du, Gott des Aufbruchs: Schenke uns die Gabe des hörenden Herzens, um aufmerksam zu sein für das, was Menschen in unserer Umgebung bewegt und was sie brauchen. Hilf uns, ihnen mit der Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen, die wir selbst von dir empfangen. Gott, du bist aufgebrochen – hinein in unsere unstillbare Sehnsucht: Du brichst mit uns auf in die Zukunft, du leitest und begleitest unseren Weg. Wo wir in die falsche Richtung gegangen sind und uns verrannt haben, finden wir im Heiligen Geist den Mut umzukehren und die Kraft neu aufzubrechen. Seite 3 Adveniat-Jahresaktion 2015: Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft Bürgerkrieg und Drogenkonflikte beherrschen weite Teile Lateinamerikas. Deswegen will Adveniat mit der Jahresaktion 2015 Friedensarbeit fördern und soziale Gerechtigkeit – denn sie ist der Grundstein für Frieden. Sie können mithelfen durch Ihre Spende bei der Weihnachtskollekte Seite 4 Gemeindeleben Dezember 2015 Chorreise auf die Huysburg Vom 16.10. bis 18.10.2015 war unsere Ökumenische Kantorei mit dem Bus in Richtung Halberstadt unterwegs. Zum Benediktiner-Kloster gehört das Ekkehard-Haus, als Gäste und Tagungshaus. Im Kaisersaal konnten wir bei guter Akustik und einem gut gestimmten Flügel unser Probenwochenende begehen. Im Fokus stand die Vorbereitung für das Konzert am 22.11.2015 im unserer Gemeinde: „Der Messias“ von G.F. Händel. Natürlich war wie immer die Gemeinschaft sehr wichtig. So gab es am Samstagnachmittag einen Ausflug nach Derenburg in eine Glasmanufaktur. Wir konnten eine Vesper mit den Benediktinern singen. An den Abenden hatten wir den sehr geräumigen Ritterkeller für unser gemütliches Beisammensein zur Verfügung. Am Sonntag haben wir im Halberstädter Dom einen Taufgottesdienst mitgestaltet, und anschließend konnten wir bei einer Führung den umfangreichen Domschatz besichtigen und bewundern. Zum Abschluss gab es noch eine nicht geplante Führung durch das BenediktinerKloster und seine bewegte Geschichte. Sehr interessant und mit Humor geführt. Der Busfahrer, der uns auf der ganzen Tour begleitet hat, fuhr uns wieder sicher nach Berlin. Wir haben ihn zum Dank mit unserem fröhlichen Gesang unterhalten. H. Stenzel Dezember 2015 Gemeinde Wahlen zum Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand am 21. und 22. November 2015 Liebe Gemeinde, An der Wahl haben sich 118 Personen beteiligt. Das entspricht etwa 47% der regelmäßigen Gottesdienstbesucher, allerdings nur ca. 6 % der wahlberechtigten Gemeindemitglieder insgesamt. Es wurden alle, die sich zur Wahl aufstellen lassen haben, gewählt. Der neue PGR besteht somit aus den Mitgliedern: Frau Müller, Monika Frau Torwesten, Ursula Herr Saenz, Ivan Frau Posch, Gabriele Herr Krüger, Sebastian Frau Grützner, Manuela Frau Pfeifer, Anna-Klara Herr Just, Klaus-Dietmar Berufenes Mitglied durch Pater Albert: Frau Tran In den Kirchenvorstand wurden gewählt: Herr Dr. Döll, Uwe Herr Torwesten, Josef Herr Gärtner, Helmut Herr Schlachter, Norbert Frau Rochner, Gabriele Ersatzmitglieder: Herr Hollmann, Thomas Herr Vetter, Uwe Seite 5 Seite 6 christliches Leben Dezember 2015 Vom Schuhmacher zum Sozialreformer Adolph Kolping starb vor 150 Jahren Vom Schuhmacher zum Sozialreformer: Die Biografie Adolph Kolpings, des Wegbereiters der katholischen Sozialbewegung, ist bis heute ein Vorbild für viele Menschen. Sein Name wurde zum Programm für zahlreiche Gruppierungen und Kreise in der Kirche. Familie als Modell und Vorbild Aufgewachsen ist der „Gesellenvater“ der katholischen Kirche in ärmlichen Verhältnissen. Er wurde 1813 in Kerpen geboren. Die Familie war sehr religiös, was ihr auch in den armen Zeiten Halt und Trost gab. Zudem war seine Familie für Kolping stets Modell und Vorbild: Hier hat seine an der Familie orientierte Organisation seines Sozialwerks ihre Wurzel. Nach der Volksschule machte Adolph Kolping zunächst eine Schuhmacherlehre und arbeitete als Geselle. In seinen Gesellenwanderjahren beeindruckte ihn die große Not, die er an vielen Orten unter den Handwerksburschen sah. Ihn motivierte dies auch, sich weiterzubilden, und er Fotos: Bernhard Riedl eignete sich viele Kenntnisse im Selbststudium an. In: Pfarrbriefservice.de Immer mehr reifte in ihm der Entschluss, Priester zu werden. Mit 24 Jahren erreichte er schließlich die Aufnahmeprüfung in das Kölner Marzellen-Gymnasium, wo er 1841 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er in München, Bonn und Köln Theologie. Am Tag vor seiner Priesterweihe, am 13. April 1845, starb sein Vater, was Adolph Kolping sehr belastete. Soziale Not lindern Als Kaplan war Kolping in Elberfeld tätig. Die Stadt war einerseits durch die wachsende Textilindustrie geprägt, was auf der anderen Seite die soziale Not der Industriearbeiter vergrößerte. Kolping engagierte sich in einem Gesellenverein und wurde 1847 dessen zweiter Vorsitzender. Nach diesem Modell wollte er weitere Gesellenvereine in anderen Städten gründen. In seiner Programmschrift „Der Gesellenverein“ (1848/49) machte er seine Ideen bekannt. In der Zwischenzeit war er als Domvikar nach Köln berufen worden. Kolping organisierte die Arbeit Dezember 2015 christliches Leben Seite 7 verschiedener Gesellenvereine und betätigte sich als Volksschriftsteller. Er war Redakteur des „Rheinischen Kirchenblattes“ sowie der „Rheinischen Volksblätter für Haus, Familie und Handwerk“, außerdem besorgte er 17 Jahrgänge des „Katholischen Volkskalenders“. Kolping reiste viel, um seine Idee der Gesellenvereine breiter bekannt zu machen und beim Aufbau der Arbeit zu helfen. 1853 eröffnete neben der Minoritenkirche in Köln das erste Gesellenhaus, wo wandernden Arbeitern eine Unterkunft geboten wurde, außerdem wurden verschiedene Weiterbildungsangebote gemacht. Nachdem die Gesellenvereine vom Papst anerkannt wurden, wurde Kolping 1862 zum Rektor der Minoritenkirche in Köln und noch im selben Jahr zum „päpstlichen Geheimkämmerer“ ernannt. Trotz seines großen Engagements blieb Kolpings Einfluss auf die Sozialpolitik seiner Zeit gering. Aber Kolping hinterließ nach seinem Tod am 4. Dezember 1865 ein gut organisiertes Werk. Es bestanden rund 200 „Gesellenvereine“ mit etwa 25 000 Mitgliedern in Europa und sogar den USA. Schon im Jahr 1879 zählten diese Vereine bereits 70 000 Mitglieder. 1933 wurde der Name der „Gesellenvereine“ in „Kolpingfamilie“ geändert. Während des Nationalsozialismus wurde der Verband schwer unterdrückt und verboten. So war der Wiederaufbau des deutschen Zweiges, der sich nun „Kolpingwerk“ nannte, schwierig. Doch letztlich blühte die Idee Adolph Kolpings wieder auf. Zusammenschluss von sozial engagierten Christen In den vergangenen Jahren konnte der Sozialverband, der in den Bereichen Gesellschafts-, Sozial- und Familienpolitik seine Schwerpunkte setzt, wieder steigende Mitgliedszahlen verzeichnen. Das Werk ist heute weltweit in 60 Ländern vertreten und hat über 350 000 Mitglieder. Der Verband versteht sich als Zusammenschluss von engagierten Christen, ist aber offen für alle Menschen, die auf der Grundlage des Evangeliums und der Katholischen Soziallehre Verantwortung übernehmen wollen. Dazu gehört es, Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln zu fördern. Marc Witzenbacher aus: Magnificat. Das Stundenbuch, 12/2015, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de Seite 8 christliches Leben Dezember 2015 "Siehe, ich mache alles neu" oder Wie aus gebrochenen Strohhalmen doch noch was wurde V ierter Advent. Wie an jedem Adventssonntag hatte sich Familie Normalo um den Adventskranz versammelt. Das jüngste der drei Kinder durfte die letzte Kerze anzünden, deren Docht noch ganz weiß und unberührt war. Daneben stand die Krippe, die alljährlich zum ersten Advent hervorgeholt wurde. Genau wie der kleine Schuhkarton mit den Strohhalmen, deren einzige Bestimmung darin lag, am Heiligabend das Jesuskind in der Futterkrippe wenigstens einigermaßen weich zu betten. Das war so ein alter Brauch, den bereits die Eltern und auch deren Eltern, als sie noch Kinder waren, Jahr für Jahr vollzogen hatten. An jedem Abend im Advent durfte, wer sich entsprechend gut verhalten hatte, ein oder mehrere lange Strohhalme in die Krippe legen. Kurze oder gar abgebrochene Strohhalme durften auf gar keinen Fall hinein, denn diese, darin waren sich alle einig, könnten das Jesuskind, das ohnehin schon arm genug dran war, pieken. Oh, sie hatten sich alle etwas vorgenommen für diese Adventszeit, die nunmehr auf ihren Höhepunkt zuging, auf Weihnachten. Wie schnell war diese Zeit vergangen, und es blieben nur noch drei Tage Zeit, den Liegekomfort des kommenden Jesuskindes zu erhöhen. Das Mädchen, mit ihren neun Jahren das Älteste der Kinder, hatte damit nicht allzu viel Mühe. Überhaupt hatten es Mädchen viel einfacher, befand der Mittlere. Zwar zickten diese manchmal ganz schön rum, aber sie kamen selten mit völlig zerrissenem Anorak oder Eintrag im Klassenbuch heim. Und der Jüngste, dem wurde noch manches nachgesehen, weil er ja mit seinen drei Jahren wirklich noch nicht alles wissen konnte. Und so sah denn auch die Bilanz der Strohhalme aus. Was dort in der Krippe lag, hatte das Jesuskind mehrheitlich den Geschwistern des Mittleren zu verdanken. Gut, von ihm waren auch zwei oder drei dabei, aber was war das gegen die der anderen? Immerhin hatten die Eltern manches Mal Dezember 2015 christliches Leben Seite 9 auch Nachsicht walten lassen. Eigentlich hatte er sich wirklich große Mühe gegeben, aber was konnte er dafür, wenn die – eigentlich gut versteckten – Plätzchen so verführerisch dufteten? Oder dass der alte Nachbar ausgerechnet dann zu ihm herüberschaute, als er eine Grimasse zog? Er hatte zu seinen "Schand"taten gestanden und die Eltern befanden, dass dies wenigstens einen halben Strohhalm ausmachte. Und jetzt saß er da, am Adventskranz, und sah, dass es für ihn nahezu aussichtslos war, noch eine erhebliche Menge langer Strohhalme bis zum Heiligen Abend beizusteuern. Und die vielen halben Strohhalme zählten ja nicht wirklich, denn, wie gesagt, die könnten das Jesuskind ja pieken und hatten somit Krippenverbot. Eigentlich könnte er sie, so nutzlos wie sie waren, wegwerfen. Alle, die Eltern und die Geschwister, hätten ihn gern getröstet. Aber was geschehen war, war geschehen, und verpasste Zeit lässt sich nicht mehr zurückholen. Es im nächsten Jahr besser zu machen, war auch kein wirklicher Trost. Bis plötzlich der Jüngste in die betretene Stille sagte: "Aber aus den abgebrochenen Strohhalmen können wir Sterne machen". Und mit einem Mal wussten alle: diese Sterne würden den Stall und den Baum schmücken, und sie würden wirklich etwas ganz Besonderes sein. Die eigenen Unzulänglichkeiten, verpassten Gelegenheiten, gemachten Fehler in Demut annehmen – und wir dürfen gewiss sein: Bei Gott hat scheinbar Wertloses Bestand. Er vollendet unsere "Bruchstücke"; er macht alles neu. Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de GEBETSMEINUNG DES PAPSTES FÜR DEZEMBER Wir beten für uns alle, dass wir im alltäglichen Wechsel des Lebens nie vergessen, dass Gott, unser Vater, nicht müde wird, uns zu vergeben. Wir beten, dass die Geburt Christi den Familien in jeder Bedrängnis ein Zeichen sicherer Hoffnung ist. Seite 10 Kirchenjahr Dezember 2015 Dezember 2015 christliches Leben Seite 11 25. Dezember – Weihnachten Das ist die Macht der Kinder Gottes: In dem Kind in der Krippe den Sohn Gottes, das Fleisch gewordene Wort des Vaters zu erkennen und dieses Wort anzunehmen, hineinzulassen in das eigene Herz und in das eigene Denken und sich von diesem Wort, das uns in Jesus Bruder geworden ist, lenken und leiten zu lassen. Am 4. Dezember feiert die Kirche das Fest der heiligen Märtyrerin Barbara, die laut Überlieferung von ihrem Vater enthauptet wurde, weil sie ihrem christlichen Glauben nicht abschwören wollte. Da sie vorher von ihrem Vater in einen Turm eingesperrt wurde, wird die Heilige oft mit einem Turm dargestellt. Barbara wurde vor ihrer Hinrichtung von einem Felsen geschützt, der sich öffnete und sie verbarg; deshalb wählten die Bergleute sie zu ihrer Patronin. Bibelwort: Johannes 1,1-18 Es gibt Poesie, die versteht man nie. Oder immer anders, je nachdem, wann man sie hört, wie man sich gerade fühlt, wer sie liest. So ein Stück Poesie ist diese Lesung an Weihnachten, der Auftakt zum Johannesevangelium. Geheimnisvoll, rätselhaft, voller vieldeutiger Worte – nichts, was man „sich mal schnell reinziehen“ kann. Jedes Jahr hören wir diesen Text, und ich bin froh darum! Denn allzu schnell sind wir sicher, dass wir Weihnachten ja kennen: Maria und Josef und Stall und so. Eh klar! Die Poesie des Johannes erinnert uns daran, dass man von der Liebe und von Gott nur Wahres sagen kann, wenn man mit dem Herzen spricht. Zahlen, Daten und Analysen helfen uns nicht zu begreifen, wie behutsam und zärtlich wir erlöst worden sind aus dem Dunkel der Realitäten und den Ängsten unseres Daseins. Wir müssen nicht alles in unsere Hirnwindungen schicken, was Johannes da gedichtet hat. Es soll seinen Weg in unser Herz finden. Dort wird es verstanden. Christina Brunner Verbunden mit dem 8. Dezember, dem Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, ist der 21. November. Dieser Gedenktag heißt heute „Maria – Unsere liebe Frau in Jerusalem“, früher „Mariä Tempelgang“, und erinnert an eine Erzählung im apokryphen Jakobus-Evangelium, wonach Maria im Alter von drei Jahren von ihren Eltern, Joachim und Anna, in den Tempel nach Jerusalem gebracht wurde, wo sie unter den Tempeljungfrauen erzogen werden sollte. Indem sie Mutter des Gottessohnes wird, ist sie zugleich der neue Tempel und Mutter der Kirche. Seite 12 Mit PSALMEN Beten Dezember 2015 Dezember 2015 Termine Seite 13 Senioren Mi 02.12. 14:00 Uhr, Hl. Messe, anschl. Beisammensein So 06.12. 10:00 Uhr, Hl. Messe, anschl. Senioren-Adventsfeier mit einfachem Mittagessen und Kaffee Roratemesse Do 03.12., 10.12. und 17.12. jeweils 05:30 Uhr, anschießend Frühstück im Pfarrsaal Fr 04.12. 18:00 Uhr, Hl. Messe, St. Hedwigs-Kathedrale Zentrale Kolping-Gedenkfeier des DV Berlin aus Anlass des 150. Todestages von Adolph Kolping. Musikalische Gestaltung: Ökumenische Kantorei Marzahn Do 17.12. 19:30 Uhr, Biesdorf Adventsabend Psalm 113 Der Psalm besingt, dass die Menschen Gott nicht gleichgültig sind, dass er an ihrem Schicksal Anteil nimmt, dass er eingreift und den Leidenden hilft. Was der Psalm besingt, das bekommt Weihnachten eine neue Qualität. Gott kommt auf die Erde, nicht nur auf Stippvisite wie die Götter der griechischen Mythologie, sondern: Er wird Mensch. Der Elende, den Gott aus dem Staub hebt, der wird er selbst. Wir feiern an Weihnachten die Geburt eines Kindes – und laufen dabei Gefahr, das Ungeheuerliche, das Unglaubliche der Menschwerdung Gottes aus dem Blick zu verlieren. Die Menschwerdung Gottes endet nicht im Windelalter, sie geht bis in den Tod und vollendet sich im Licht des Ostermorgens. Kreuz und Passion stören vielleicht unsere Weihnachtsidylle, doch sie sind Teil der Menschwerdung Gottes. Und deshalb dürfen wir aus ganzem Herzen Weihnachten feiern. Weil unsere Erlösung beginnt. Weil Gott Mensch wird, um zu jeder Zeit und an jedem Ort, selbst im Tod, bei uns zu sein. Auch wenn unser Weihnachtsfest nach drei Tagen vorbei ist, kennt die Menschwerdung Gottes kein Ende. Deshalb möchte ich vom Weihnachtsfest weniger erwarten und von Gott, dessen Menschwerdung wir bald feiern, mehr erhoffen. Ich will an Weihnachten nicht zurückschauen, denn das macht nur traurig: das Fest ist vorbei. Ich will die Blickrichtung ändern: Erwartungsvoll nach vorne schauen und gespannt darauf sein, was Gott mit mir vorhat. Michael Tillmann Montagsgebet für Frieden und Dialog jeden Montag um 18:00 Uhr Mo 07.12. Evang.-Freik. Gemeinde, (Baptisten) Schönagelstraße 14 Mo 14.12. Evangelische Kirchengemeinde, Schleusinger Str. 12 Mo 21.12. evangelische Dorfkirche Alt-Marzahn Mo 04.01. Kath. Gemeinde „Von der Verklärung des Herrn“ Religiöser Kindertag (RKT) Sa 12.12. 10:00 Uhr, Thema: „Auf wen warten wir?“ anschl.14:00 – 16:00 Uhr Weihnachtsbasteln Lektorenkreis Mi 16.12. 19:30 Uhr, trifft sich der Lektorenkreis bei Fam. Pesch Caritas-/Diakoniekreis Do 17.12. 10:30 Uhr, Caritas-/Diakoniekreis Bibelkreis Do 17.12. 19:30 Uhr, Bibelkreis Gottesdienstzeiten Seite 14 Dienstag 01.12. Mittwoch 02.12. Donnerstag 03.12. Freitag 04.12. Herz-Jesu-Freitag 18:00 Uhr 14:00 Uhr 5:30 Uhr 18:00 Uhr 19:00 Uhr Hl. Messe Hl. Messe Roratemesse Anbetung Hl. Messe Samstag 17:00 Uhr 18:00 Uhr 10:00 Uhr Sonntag 05.12. 06.12. Dezember 2015 Don-Bosco-Zentrum Gottesdienstzeiten Dezember 2015 Seite 15 Freitag 25.12. 10:00 Uhr Festgottesdienst Hochfest der Geburt des Herrn Samstag 26.12. 10:00 Uhr Festgottesdienst Fest des Hl. Erzmärtyrers Stephanus Sonntag 27.12. 10:00 Uhr Anbetung und Beichtgelegenheit Sonntag-Vorabendmesse Hl. Messe Fest der Heiligen Familie Montag 28.12. 9:00 Uhr Hl. Messe anschließend Senioren-Adventsfeier 2. Adventssonntag Dienstag Mittwoch 29.12. 30.12. 18:00 Uhr 9:00 Uhr Hl. Messe Hl. Messe Donnerstag 31.12. 9:00 Uhr 17:00 Uhr Hl. Messe Ökumenische Jahresschlussandacht in der Katholischen Kirche „Von der Verklärung des Herrn“ Freitag 01.01. 10:00 Uhr Hl. Messe Hochfest der Gottesmutter Maria Samstag 02.01. Keine Sonntag-Vorabendmesse Sonntag 03.01. 10:00 Uhr Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 07.12. 08.12. 09.12. 10.12. 11.12. 9:00 Uhr 18:00 Uhr 9:00 Uhr 5:30 Uhr 9:00 Uhr Wort-Gottes-Feier Hl. Messe Hl. Messe Roratemesse Hl. Messe Don-Bosco-Zentrum Don-Bosco-Zentrum Samstag 12.12. 17:00 Uhr 18:00 Uhr Anbetung und Beichtgelegenheit Sonntag-Vorabendmesse Sonntag 13.12. 10:00 Uhr Hl. Messe 3. Adventssonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 14.12. 15.12. 16.12. 17.12. 18.12. 9:00 Uhr 18:00 Uhr 9:00 Uhr 5:30 Uhr 9:00 Uhr Wort-Gottes-Feier Hl. Messe Hl. Messe Roratemesse Hl. Messe Samstag 19.12. 17:00 Uhr 18:00 Uhr Anbetung und Beichtgelegenheit Sonntag-Vorabendmesse Sonntag 20.12. 10:00 Uhr Hl. Messe 4. Adventssonntag Montag Dienstag Mittwoch 21.12. 22.12. 23.12. 9:00 Uhr 18:00 Uhr 9:00 Uhr Wort-Gotte-Feier Hl. Messe Hl. Messe Donnerstag 24.12 16:00 Uhr 22:30 Uhr 23:00 Uhr Hl. Messe mit Krippenspiel Der Chor singt Weihnachtslieder Christmette Heiligabend Don-Bosco-Zentrum Don-Bosco-Zentrum Don-Bosco-Zentrum Don-Bosco-Zentrum Hl. Messe Unschuldige Kinder Don-Bosco-Zentrum Hl. Messe Kollektenvorschau: 06.12. 13.12. 20.12. 24.12. 25.12. 26.12. 27.12. 31.12. Für familienlose Kinder und Waisenkinder Für unsere Gemeinde Für unsere Gemeinde frei - in der Christmette: Sammlung für ADVENIAT ADVENIAT-Opfer für die Kirche in Lateinamerika Für unsere Gemeinde Für unsere Gemeinde In Vorabendmesse für Neujahr: Für das Maximilian-Kolbe-Werk 01.01. Weltfriedenstag: Für das Maximilian-Kolbe-Werk Allen Spendern ein herzliches Dankeschön und vergelt ’s Gott! Termine Seite 16 Dezember 2015 Sonntag, 13. Dezember, 17:00 Uhr Adventssingen mit der ökumenischen Kantorei Marzahn und dem Kinderchor Geschwister in der Bibel Seite 17 Jakobus und Johannes Bußgottesdienst Fr 18.12. 19:00 Uhr, Bußgottesdienst Jahresschlussandacht Do 31.12. 17:00 Uhr, Ökumenische Jahresschlussandacht in der Kath. Kirche „Von der Verklärung des Herrn“ Kantorei und Choralschola Dienstags 18:30 Uhr, Choralschola 19:30 Uhr, Ökumenische Kantorei Kinderchor - Mix and Music Donnerstags 16:00 Uhr für Kinder von 4 – 7 Jahren 16:45 Uhr für Kinder von 8 – 13 Jahren letzte Probe am Donnerstag am 17.12. Mi 23.12. 15:00 Uhr, 1. Krippenspiel im Seniorenheim Polimar Frauenkreis Jeweils den 2. Dienstag im Monat um 15:00 Uhr, trifft sich der Frauenkreis Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Kindergruppe jeden Montag 16:30 – 18:00 Uhr Herzliche Einladung Dezember 2015 zur Kinderkirche! Jeden ersten Sonntag im Monat wollen wir – parallel zum Gottesdienst – mit den Vorschulkindern gemeinsam singen, beten, erzählen und basteln. Wir freuen uns, wenn viele Kinder kommen und mit uns feiern! Das Kinderkirchenteam „Boanerges“ – „die Donnersöhne“, diesen Beinamen gab Jesus dem Brüderpaar Jakobus und Johannes aufgrund ihres stürmischen Temperamentes (Markus 3,17). Die Söhne des Zebedäus und der Salome (nach christlicher Tradition) waren wie Petrus und Andreas Fischer am See von Gennesaret und zählen neben diesen beiden zu den von Jesus zuerst berufenen Jüngern. Deshalb nehmen sie innerhalb der Apostel eine hervorgehobene Stellung ein: Sie begleiten (mit Petrus) Jesus zur Verklärung, waren Zeugen der Auferweckung der Tochter des Jairus und sind Foto: Tillmann Jesus auch in der Nacht vor seiner Verhaftung im Garten von Gethsemane besonders nahe. Vielleicht war es diese besondere Stellung, die Jakobus und seinen jüngeren Bruder Johannes veranlasste, Jesus um die Plätze zu seiner Linken und Rechten im Himmelreich zu bitten, was ihnen Jesus aber verweigerte. Nach der Himmelfahrt Jesu übernahmen Jakobus und Johannes in den ersten christlichen Gemeinden eine führende Rolle. Jakobus (Gedenktag 25. Juli) wurde 43 nach Christus durch König Herodes Agrippa I. mit dem Schwert hingerichtet; er war der erste Märtyrer unter den Aposteln. Der Überlieferung nach soll er direkt nach der Himmelfahrt auch in Spanien gepredigt haben; sein Leichnam soll später im heutigen Santiago de Compostela bestattet worden sein. Ab dem 9. Jahrhundert entwickelte sich Santiago zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte; noch heute pilgern Tausende auf dem Jakobsweg. Johannes (Gedenktag 27. Dezember) gilt als der „Lieblingsjünger“ Jesu. Er bleibt am Karfreitag unter dem Kreuz, ihm vertraute Jesus seine Mutter Maria an, er war mit Petrus nach den Frauen der Erste am Grab und erkannte als Erster den auferstandenen Jesus am See von Tiberias. Von Johannes ist nicht bekannt, dass er den Märtyrertod erlitten hat. Nach der Überlieferung soll er auf die Insel Patmos verbannt worden sein, wo er die Offenbarung schrieb; nach seiner Rückkehr soll er das nach ihm benannte Evangelium in Ephesus verfasst haben, wo er um das Jahr 100 gestorben ist. Seite 18 Glauben heute Dezember 2015 Gut, dass es uns gibt Fünf Fragen an eine Hospizseelsorgerin Was tun Sie? Ich war einige Jahre Hospizseelsorgerin und zuständig für die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen und für Trauernde, für Beratungsgespräche zu ethischen Fragen, für Gesprächsrunden, für Gebetszeiten und Abschiedsrituale. All den existenziellen Fragen und der Betroffenheit, die mit Schmerzen, mit Leid, mit Sterben und Verlusten einhergehen, wollten wir – sowohl für die Betroffenen als auch für die Ärzte, Pflegenden und ehrenamtlich Engagierten – einen eigenen Raum eröffnen … Heute bin ich Koordinatorin eines Hospizdienstes – und noch immer verstehe ich mich als Seelsorgerin. Das ist meine Identität. Sie kommt zum Tragen in meiner Haltung, im Reden, in konkreten Begegnungen, in denen ich mit jemandem bete oder ihn segne und in Tätigkeiten wie der gemeinsamen Gestaltung eines Abschieds und in Trauerfeiern. Dezember 2015 Glauben heute Seite 19 Segen sein …“ Das fand ich ein starkes und herausforderndes Wort; ich spürte tief in mir, dass ich dazu das eigene Gesegnetsein immer wieder aufsuchen müsste, um zum Segen in den Begegnungen mit anderen werden zu können … In vielen Situationen sind es Psalmen, die mich begleiten: Der Herr ist mein Licht und mein Heil, wovor sollte ich mich fürchten. Was wünschen Sie sich? … dass Menschen ihre Angst verlieren, Hospizdienste frühzeitig um Unterstützung anzufragen – und dass sie die Angebote, sich mit Krankheit und Sterben auseinanderzusetzen, annehmen, um sich selbst zuzurüsten für die Begleitung ihrer Angehörigen. Die Fragen beantwortete Ida Lamp Foto: KNA-Bild Was haben Sie gelernt? Ich habe gelernt, die Vielfalt spiritueller Bedürfnisse zu achten und den vielen Verletzungen, die Menschen im Kontext ihrer religiösen Biografie erfahren haben, zu begegnen. Ihr prägendstes Erlebnis der letzten Zeit? Bemerkenswert fand ich die Begegnung mit einer jungen Frau, die erst seit kurzer Zeit in der Region wohnte und keinen Gemeindebezug hatte. Sie wünschte sich die Krankensalbung, deren Bedeutung ihr noch aus früheren Zeiten dämmerte. Sie selbst hatte nicht die Kraft, sich um einen Kontakt zu kümmern. Ihr Ehemann war areligiös und hätte keine Idee gehabt, wie man das angehen sollte. Sicher, der Notdienst war geregelt. Aber diese Frau brauchte ein Gegenüber, das ihre Sprache sprechen konnte, und nicht nur jemanden, der qua Beauftragung Sakramente spenden darf. Ich war sehr froh, dass ich jemanden gefunden habe und dass diese Begegnung für die Frau sehr gut war und ein Schritt auf dem Weg des Abschieds. Welches Bibelwort stützt Sie? Es gibt nicht nur ein Bibelwort, das mich trägt und stützt. Als ich als Seelsorgerin angefangen habe, da hat man mir das Wort auf den Weg gegeben: „Du sollst ein Die Zeit prägen – Weihnachten plus eine Woche: Neujahr Der Jahreswechsel eint viele Menschen. Hier wird besonders spürbar, dass wir die Zeit nicht in der Hand haben. Deswegen werden eifrig Neujahrswünsche ausgetauscht. In magischen Ritualen am Silvesterabend möchte so mancher einen Blick in die Zukunft werfen. Für Christen ist das nicht nötig. Sie bekennen, dass Gott sich in den Lauf der Zeit begeben hat. Alle Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Welt hat eine göttliche Qualität bekommen. Was auch geschieht: Mit seiner Menschwerdung sind wir mit Gott und der Welt so verbunden, dass niemand und nichts mehr aus dem Weg der Erlösung herausfallen kann – es sei denn, man lehnt dieses Angebot Gottes in freier Wahl ab. Trau dich, einen Priester um Gottes Segen für dich im Neuen Jahr zu bitten. Bruder Paulus Terwitte / Marcus C. Leitschuh aus: Bruder Paulus Terwitte / Marcus C. Leitschuh: Trau dich, Weihnachten neu zu entdecken. © Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2008. www.pfarrbriefservice.de. Seite 20 christliches Leben Dezember 2015 Glauben heute Seite 21 T. Schneider Barmherzig wie der Vater So lautet das Motto des „Jubiläums der Barmherzigkeit“; das aus dem Lukasevangelium stammende Wort (6,36) lädt ein, die Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Vaters zu leben. Dieser ruft dazu auf, nicht zu urteilen oder gar zu verdammen, sondern zu vergeben und in geradezu maßloser Weise Liebe und Verzeihung zu schenken. Am 8. Dezember öffnet Papst Franziskus die Heilige Pforte im Petersdom; zum ersten Mal kann auch in den Diözesen eine Heilige Pforte – die Pforte der Barmherzigkeit – geöffnet werden: sei es in der Bischofskirche, in einer anderen bedeutenden Kirche oder an einem wichtigen Wallfahrtsort. Und jede Gemeinde kann sich öffnen für die, die Barmherzigkeit suchen: ihre Herzen, ihre Augen, ihre Türen. Frieden jetzt! Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt die Friedens- und Versöhnungsarbeit der Kirche in Kolumbien mit rund 1,5 Millionen Euro. „Für die Menschen in Kolumbien muss endlich Frieden einkehren“, betont Adveniat-Hauptgeschäftsführer Prälat Bernd Klaschka. In diesem historischen Moment der Friedensverhandlungen ist die Kirche als ein von allen gesellschaftlichen Gruppen anerkannter Akteur gefordert. D. Groß Dezember 2015 Ein Tor zum Himmel Weihnachten ist jetzt schon, Anfang Dezember. Jedenfalls in einem kleinen Städtchen in Amerika. Dort ist der Stadtpark geschmückt, die Schaufenster leuchten, in den Straßen blinkt es und in den Wohnzimmern auch. Weihnachtslieder erklingen in den Geschäften. Aber nicht, um gute Geschäfte zu machen, sondern um Freude zu machen. Und zwar dem kleinen Devin, 13 Jahre alt, der schwer krank ist. Alle befürchten, dass er nur noch wenige Tage lebt. Im Krankenhaus hat er seiner Mutter zugeflüstert, was sein größter Wunsch ist: Noch einmal Weihnachten feiern. Als er vor einigen Tagen aus dem Krankenhaus nach Hause kommt, traut er seinen Augen nicht: Es ist Weihnachten im Städtchen; im Park, in den Geschäften, in den Straßen und – bei ihm zu Hause. Die Mama hat seinen Wunsch weitergesagt, die halbe Stadt macht mit. Wir kennen den Jungen nicht, sagen viele. Wir wollen ihm aber helfen und seinen Wunsch erfüllen. Wunderbar, wie Menschen sein können, nicht wahr? Lassen alles stehen und liegen, um einem 13-Jährigen große Freude zu machen. Schauen nicht auf ihre Sorgen, sondern auf die einer fremden Familie. Vergessen ihre Zeit, ihren Kalender und stellen die Uhren ein paar Wochen vor. Damit ein kleiner Junge schöne Tage hat bis zu seinem Tod. Musik hört, bunte Lichter sieht und vom Himmel träumen kann. Vom Himmel, der auf ihn wartet. Und den er jetzt schon spürt, ein bisschen. Weil Menschen da sind, die mit ihm fühlen. Mit seinem bangen Herzen. Mit seinen todtraurigen Eltern. Menschen, die sich selbst mal vergessen und für andere da sind. So können Menschen sein. So hat Gott sich das gedacht mit uns Menschen. Geben, was Freude macht. Sorgen beiseitelegen für ein paar Tage, wenn ein anderer nicht mehr weiterweiß. Sogar die Uhren vorstellen; Hauptsache, es trocknet Tränen und heilt einen Schmerz. Wenn das nicht ein Tor zum Himmel ist, was dann? Michael Becker Kinderseite Seite 22 Die Kirche Dezember 2015 erkunden Dezember 2015 Kinderseite Seite 23 Finde die acht Fehler im unteren Bild! Foto: Tillmann Die Sakristei Lösung: Weihnachten = 1. Wolke, 2. Keks, 3. Krippe, 4. Herz, 5. Mond, 6. Apfel, 7. Buch, 8. Schaf, 9. Stern, 10. Engel, 11. Nuss In ganz vielen katholischen und evangelischen Kirchen gibt es einen Nebenraum, der „Sakristei“ genannt wird. Dieser Name kommt aus dem Mittelalter, wir kennen ihn seit rund 600 Jahren. Die Sakristei war früher ein Ort, an dem seelsorgerliche Gespräche zwischen dem Pfarrer/der Pfarrerin und dem Gläubigen geführt wurden; diese finden heute jedoch vor allem im Pfarr- oder Gemeindehaus statt. Heute dient die Sakristei vor allem zwei Funktionen. Sie ist der Aufbewahrungsort für die im Gottesdienst benötigten liturgischen Geräte wie Hostienschale, Kelch und Leuchter; für die liturgischen Bücher; für die Hostien, den Messwein und die Kerzen wie auch – wie auf dem Foto zu sehen – für die liturgischen Gewänder. Deshalb finden sich in jeder Sakristei große Schränke und oft auch ein Tresor für die Aufbewahrung der kostbaren liturgischen Geräte wie Kelch und Hostienschale. Neben dieser Funktion als Aufbewahrungsort dient die Sakristei auch als Vorbereitungs- und Umkleideraum. Hier legt der Pfarrer/die Pfarrerin vor dem Gottesdienst die liturgischen Gewänder an; in der katholischen Kirche ziehen sich hier auch die Messdiener/-innen um, sofern sie dafür nicht einen eigenen Raum haben. Deshalb hieß die Sakristei früher auch „Garwehaus“; das kommt von der altdeutschen Bezeichnung „garven“ für „zurechtmachen, zurechtlegen“. Alle Personen, die im Gottesdienst eine Funktion ausüben (Priester, Pfarrer/in, Messdiener, Lektoren, Diakone) treffen sich vor Beginn des Gottesdienstes in der Sakristei. Bevor sie den Gottesdienstraum betreten, wird ein kurzes Sakristeigebet gesprochen, das der geistlichen Vorbereitung dient. Betreut wird die Sakristei in der Regel vom Küster oder der Küsterin. Seite 24 Monatsthema Dezember 2015 Was bedeutet der Friedensgruß? Laura und Lukas fragen nach Beim Gottesdienst haben Laura und Lukas sich die Hand zur Versöhnung gereicht. Nun fragen sie Oliver, den Gemeindereferenten, was der Friedensgruß nach dem Vaterunser eigentlich bedeutet. Oliver erklärt: „In der Heiligen Messe folgt auf das Vaterunser das Friedensgebet. Der Priester betet: 'Der Herr hat zu seinen Aposteln gesagt: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben deiner Kirche, und schenke ihr nach deinem Willen Einheit und Frieden. Der Friede des Herren sei allezeit mit euch!' Wir antworten dann: 'Und mit deinem Geiste!' Oft fordert uns der Priester dann noch zum Friedensgruß auf: 'Gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung!'“ Dezember 2015 Monatsthema Seite 25 Vorurteile loslassen Nun unterbricht Laura den Gemeindereferenten: „Mir würde es aber schwer fallen, jemandem, den ich überhaupt nicht mag, die Hand zu geben." Oliver antwortet: „Es ist bestimmt nicht einfach, sich dann zu überwinden. Aber Jesus hat gesagt, dass er uns seinen Frieden hinterlassen hat. Und das Geschenk sollten wir nicht ausschlagen. Er möchte, dass wir mit allen Frieden halten und Vorurteile gegenüber anderen abbauen. Wenn ich also jemandem, den ich nicht leiden mag, die Hand zum Friedensgruß reiche, wird mir bewusst: Es steht mir nicht zu, über andere zu urteilen. Beim Friedensgruß lasse ich meine Vorurteile los und sage zu mir selber 'Effata! Öffne dich für den anderen!' Und das ist doch schon ein großer Schritt in Richtung Frieden, oder?" Quelle: www.st-paulus-voerden.de/, In: Pfarrbriefservice.de Berlins Sakralarchitektur Moderne und Kirchenbau Erinnerung an den Frieden Oliver: „Stellt euch einmal vor, es gäbe keine Kriege mehr und alle Menschen wären friedfertig und freundlich. Dann hätten wir ein Leben wie im Paradies. Alle wären füreinander da, niemand müsste Not leiden. Aber leider sieht es auf unserer Erde ganz anders aus. Tag für Tag müssen Menschen sterben, weil andere ihnen Leid zufügen." Lukas unterbricht Oliver: „Aber, wenn ich auf einmal freundlich zu allen Leuten bin, sind sie vielleicht auch freundlich zu mir. Und wenn die dann nett zu anderen Menschen sind, geht das immer so weiter bis nach Afrika, Amerika und Asien. Dann hätten wir doch Frieden." Oliver antwortet: „Ja, im Prinzip hast du Recht. Aber leider denken die Menschen oft immer nur an sich und an ihren Vorteil. Sie sehen die anderen gar nicht mehr, reden schlecht über ihre Nachbarn, geraten über jede Kleinigkeit in Streit. Der Friedensgruß in der Messe soll uns daran erinnern, friedlich miteinander zu leben. Dass Menschen sich dann besinnen können, habe ich schon einige Male erlebt. Verwandte oder Nachbarn, die lange nicht mehr miteinander gesprochen hatten, gaben sich an Weihnachten oder Ostern beim Friedensgruß die Hand. Das fand ich dann immer sehr schön." Seit 2004 lädt die Kunstbeauftragte des Erzbistums, Frau Dr. Christine Goetz regelmäßig zu Führungen durch Sakralbauten in und um Berlin ein. Diese Tradition, die architektonische Vielfalt Katholischer Gotteshäuser vor Ort zu erfahren wird fortgeführt und auf evangelische Kirchen erweitert. So bleiben der Reichtum und das baulich-kulturelle Erbe unserer christlichen Tradition gegenwärtig. Unter dem Schwerpunkt „Moderne und Kirchenbau“ wird die Reihe unter Regie des Architekturhistorikers Konstantin Manthey und in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Christine Goetz fortgesetzt. Die Führungen sind nun auch im Programm der Katholischen Akademie zu finden. Beginn ist regulär 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mi 13.01. 19:00 Uhr! Rosenkranz-Basilika, Berlin-Steglitz Kieler Str. 11, 12263 Berlin Mi 03.02. 18:00 Uhr Johanneskirche, Berlin-Schlachtensee (evangelisch) Matterhornstr. 37-39, 14129 Berlin Seite 26 christliches Leben Dezember 2015 Auf nach Leipzig! Wenn der Deutsche Katholikentag vom 25. bis 29. Mai 2016 nach Leipzig kommt, feiert er ein Jubiläum: Er findet zum 100. Mal statt. Mit Leipzig macht das Großereignis Halt in einer Stadt, die nicht nur kulturelle und kirchenmusikalische Hochburg ist, sondern auch Wirtschafts-, Medien-, Finanz- und Wissenschaftszentrum. Mit einer langen Tradition als bedeutender Messestandort in Mitteleuropa und historisches Zentrum des Buchdrucks und Buchhandels befinden sich in Leipzig auch eine der ältesten Universitäten sowie die ältesten Hochschulen für Handel und für Musik in Deutschland. An der Kreuzung der alten Handels- und Pilgerwege Via Regia und Via Imperii gelegen, ist Leipzig heute zudem ein Ort der Kreativen und Kunstschaffenden. In der Messestadt veranstaltet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit der gastgebenden Diözese Dresden-Meißen ein vielseitiges Programm für mehrere zehntausend Menschen: Gläubige und Menschen, die der Kirche fernstehen, Jugendliche, Erwachsene, Familien, Senioren, Menschen mit Behinderung und verschiedener Kulturen. Wollen Sie mehr über Leipzig erfahren? Dann besuchen Sie unsere Website www.katholikentag.de Rechtzeitig anmelden lohnt sich: Bis zum 31. März 2016 erhalten Sie auf Dauerund Familienkarten Frühbucherrabatt. Die Anmeldung ist möglich online Loggen Sie sich bei Mein Katholikentag ein oder registrieren Sie sich neu, falls Sie noch kein Konto haben. telefonisch unter 0341 5257 5257 oder per E-Mail an [email protected]. November 2015 Geburtstage Seite 27 Allen Gemeindemitgliedern Herzliche Glück- und Segenswünsche zum Geburtstag Es ist ein Wunder, geliebt zu werden und zu lieben. Kurt Marti Ich wünsche dir Begegnungen, bei denen du diese Erfahrung machst. Allen Leserinnen und Lesern des Gemeindeblattes wünschen wir eine besinnliche Adventszeit Ihre Redaktion
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