Leitfaden Auswertungsdidaktik Praxisband im Fach Mathematik – Leitfaden Auswertungsdidaktik – Gemäß Studienordnung ist in einem der beiden Fächer eine Auswertungsdidaktik anzufertigen. Im Fach Mathematik ist sie dann Teil des Portfolios zur Praxisphase Mathematik und eine benotete Prüfungsleistung. Die Auswertungsdidaktik (ca. 15 Seiten) enthält folgende Punkte: Darstellung der Unterrichtseinheit in Kurzform Auswertung einer Unterrichtssequenz (Schwerpunkt) Hinweis: Unter einer Unterrichtseinheit versteht sich ein thematischer Themenkomplex. Unterrichtsequenzen sind subsumierbare Teilaspekte hiervon. Beispiel: Thema der Unterrichtseinheit: Schriftliche Addition (umfasst z.B. 10-15 Unterrichtsstunden); Unterrichtssequenzen: Schriftliche Addition mit Zehnerübergang im Zahlenraum bis 1000 (umfasst z.B. 3-6 Unterrichtsstunden), schriftliches Addieren mit und ohne Übertrag, Nullstellen, schriftliches Addieren von Kommazahlen, Sachrechnen. Beispiel 2: Unterrichtseinheit: Brüche- Unterrichtssequenzen: Zerlegen eines Ganzen in Teile, Vielfache von Teilen (Zähler kleiner als der Nenner), beliebige Vielfache von Teilen (Zähler größer als der Nenner), Vergleichen und Ordnen von Brüchen etc. 1. Darstellung der geplanten Unterrichtseinheit in Kurzform Stellen Sie Ihre geplante Unterrichtseinheit in Kurzform dar. Notieren Sie zu jeder der Einheit zugehörigen Stunde die Hauptintention sowie die angebahnten und zu fördernden Kompetenzen laut Kerncurriculum (vgl. Unterrichtsentwurf). Eine sinnvolle Darstellung bietet das Querraster(s. Anhang), sodass ein Umfang von 1-2 Seiten eingehalten werden kann. 2. Auswertung einer Unterrichtssequenz (Schwerpunkt) Wählen Sie aus der von Ihnen geplanten Unterrichtseinheit eine darin eingebettete Sequenz und werten Sie diese aus, indem Sie die jeweiligen inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen hinsichtlich des Lernfortschritts der Lerngruppe überprüfen. Fokussieren Sie sich dabei auf die für Sie zentrale inhaltliche und prozessbezogenen Kompetenz in Ihrer Sequenz. GHR 300 Mathematik – Universität Hildesheim 2015 -2016 Leitfaden Auswertungsdidaktik Die Überprüfung erfolgt durch eine kleine Erhebung. Dies kann z.B. durch das Einsammeln einzelner Schülerhefte, der Auswertung einer Klassenarbeit (in Teilen), durch einen anschließenden Kontrolltest oder durch Schüler/innen-Interviews (weitere Formen der Erhebung sind denkbar, vgl. Vorbereitungsseminar) geschehen. Wie Sie die Überprüfung der Kompetenzen vornehmen, bleibt Ihnen überlassen. Hierbei ist es nicht notwendig, dass Sie die Antworten aller Schülerinnen und Schüler berücksichtigen, eine begründete Auswahl ist sinnvoll. Die Überprüfung soll mit fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Literatur theoretisch begründet werden. Greifen Sie deshalb an dieser Stelle auf Wissen aus Ihrem Forschungsseminar und dem Vorbereitungsseminar (Aufgabenvariationen, Leistungsbewertung, Kerncurriculum) im Fach Mathematik zurück. Zusätzlich sollten Sie Literatur zur alternativen Leistungsbewertung im Fach Mathematik (vgl. Literaturhinweise) berücksichtigen. Wichtig: Fügen Sie das für Ihre Erhebung verwendete Material, z.B. einen von den Schülerinnen und Schülern bearbeiteten Kontrolltest Ihrer Analyse bei. Eine Anonymisierung der Unterlagen ist zwingend notwendig! Die Auswertung einer Unterrichtssequenz umfasst somit drei Bereiche a) Vorbereitung: Darlegung und Begründung der gewählten Methode Leitfragen: Warum ist die von Ihnen gewählte Erhebungsmethode für die von Ihnen gewählte Kompetenz in der von Ihnen unterrichteten Lerngruppe sinnvoll/geeignet? Warum habe ich die Aufgaben/die Fragestellungen ausgewählt und welche Kompetenzen überprüfe ich mit jedem Item? b) Ergebnisse: Auswertung der Ergebnisse in geeigneter Form Leitfrage: Wie groß ist der Lernfortschritt bei der von mir unterrichteten Lerngruppe hinsichtlich der von mir überprüften Kompetenzen und woran kann ich dies überprüfen? c) Konsequenzen und Ausblick: Rückbezug auf die Unterrichtseinheit durch z.B. folgende Fragestellungen: Leitfrage 1: Wurden die Kompetenzen durch meine Unterrichtssequenz tatsächlich ausreichend gefördert? Leitfrage 2: Gibt es weitere Möglichkeiten die ausgewählten Kompetenzen zu überprüfen? Leitfrage 3: Wo bieten sich Reflexionsansätze innerhalb der Sequenz an -in der Planung oder eher in der Durchführung? Waren die Methoden/ Aufgaben/ Materialien etc. besonders gut / weniger gut für die Lerngruppe geeignet? (Die Reflexion soll hier nicht konkret durchgeführt, GHR 300 Mathematik – Universität Hildesheim 2015 -2016 Leitfaden Auswertungsdidaktik sondern nur aufgezeigt werden, über welche Aspekte weitergehend reflektiert werden könnte / sollte!) Literaturhinweise (Auswahl): Ingenkamp, K./ Lissmann, U. (2008). Lehrbuch der Pädagogischen Diagnostik. Weinheim: Beltz. Paradies, L./ Wester, F.; Greving, J. (2005). Leistungsmessung und -bewertung. Berlin: Cornelsen Scriptor Sacher, W. (2004). Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen. Bewährte und neue Wege für die Primar- und Sekundarstufe. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Sacher W. (2011). Durchführung der Leistungsüberprüfung und Leistungsbeurteilung. In W. Sacher/ F. Winter (Hrsg.). Diagnose und Beurteilung von Schülerleistungen. Grundlagen und Reformansätze. (S. 27-48). Baltmannsweiler: Schneider. Sunderman, B.; Selter, C. (2006). Beurteilen und Fördern im Mathematikunterricht. Berlin: Cornelsen Skriptor. 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