Ergebnisse des Asylkonvents vom 14.10.2015 - IHK Lahn-Dill

Hessische Staatskanzlei
Zusammenfassung der konstituierenden Sitzung
des 1. Hessischen Asylkonvents
14. Oktober 2015
Hessische Staatskanzlei
Menschen weltweit auf der Flucht
 Nach Einschätzung der UN sind derzeit rund 60 Millionen
Menschen auf der Flucht – jeder Dritte flieht ins Ausland.
 Täglich verlassen rund 43.000 Menschen ihr Zuhause.
 Die meisten Menschen fliehen derzeit aus Syrien (> 4 Mio.),
aus dem Irak (rund 3,6 Mio.) und aus Afghanistan (rund 2,6 Mio.).
 Nach Einschätzung der UN werden bis Ende des Jahres eine
weitere Millionen Syrer ihre Heimat verlassen.
 Etwa drei Millionen syrische Flüchtlinge sind in Camps in
Nachbarländern untergebracht (Türkei, Jordanien, Libanon und
Nordirak).
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Über den Balkan nach Europa
 Der Großteil der Flüchtlinge
reist über den türkischgriechischen Seeweg nach
Europa.
 Fluchtrouten haben sich
von Ungarn verlagert.
 Nach wie vor passieren viele
tausend Flüchtlinge
Slowenien und Österreich.
 Aktuell kommen noch weiter
tausende Flüchtlinge
täglich in Deutschland an.
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Flüchtlinge in Deutschland und Hessen
 Im September 2015 wurden im EASY-System des BAMF 163.772
Zugänge von Asylsuchenden in Deutschland registriert.*
 Die Hauptherkunftsländer waren Syrien (85.455), Irak (19.192)
und Afghanistan (18.387).*
 Die Zahl der tatsächlichen Einreisen von Asylsuchenden nach
Deutschland lag im September 2015 deutlich höher, da die
formale Asylantragstellung teilweise erst zeitlich verzögert möglich
ist.*
 Hessen haben in den letzten Wochen (im Wochendurchschnitt)
zwischen 500 – 1.000 Flüchtlinge täglich erreicht.
*Quelle: BAMF
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Verteilung der Flüchtlinge in Deutschland
 Aus Bayern heraus werden
ankommende Flüchtlinge innerhalb
Deutschlands über fünf sog.
Verteilungsbereiche verteilt.
 Hessen gehört neben BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz
und dem Saarland zum
Verteilungsbereich Südwest.
 Dieser Verteilungsbereich erhält
26,34 % der ankommenden
Flüchtlinge, Hessen davon 7,32 %.
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Unterbringung in Hessen
 Hessische Erstaufnahmeeinrichtung
mit zwei Standorten in Gießen.
 Weitere Erstaufnahmeeinrichtungen
wurden eingerichtet und zusätzlich
über 21 Außenstellen in Betrieb
genommen.
 Aktuell Notunterkünfte in vielen
hessischen Landkreisen und
kreisfreien Städten.
 Zurzeit befinden sich rund
24.000 Flüchtlinge in den
Erstaufnahmeeinrichtungen und
Notunterkünften.
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Medizinische Versorgung:
Erstuntersuchungen
Der Weg zum Gesundheitszeugnis
(Voraussetzung für eine Zuweisung in die Kommune)
ID-Kennung (offizielle Registrierung)
Erstuntersuchung
Gesundheits
zeugnis
Röntgen
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Medizinische Versorgung:
Ambulante Versorgung
 ist an jedem Standort sichergestellt durch bzw. befindet sich im
Aufbau:
1.Honorarärzte
2.Hilfsorganisationen (Johanniter, DRK, Malteser)
3.ggf. mobile Ärzte Teams
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Schutz von Frauen vor Gewalt
In den Einrichtungen befinden sich (Stand: Sept. 2015)
698 allein eingereiste Frauen.
U.a. wurden folgende Maßnahmen zum Schutz der Frauen
getroffen:
 In der Starkenburgkaserne in Darmstadt wurde eine Unterkunft für ca. 350
alleine reisende Frauen und Familien eingerichtet (Stand 18.9.15; 262 Frauen
und 213 Kinder).
 Einsatz von zusätzlichem Wachpersonal.
 Regelmäßige Bestreifungen durch die Polizei in Gießen.
 spezielle „Frauen- bzw. Familienzelte“ wurden errichtet, z.B. in den
Zeltunterkünften in Limburg und Wetzlar.
 Örtlich wird, soweit organisatorisch möglich, auf eine Trennung allgemein
geachtet.
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Sozialbetreuung

An allen Standorten gibt es eine Sozialbetreuung. Diese wird stetig auf
die jeweiligen örtlichen Verhältnisse angepasst. Schwerpunkte sind
oftmals Hinweise zur Hygiene (Benutzung Toilette und Dusche,
Handhabung Waschmaschinen, Umgang mit Besteck und Müll etc.)
sowie Unterstützung organisatorischer Art (Termine für
Erstuntersuchung etc.).

Der Betreuungsschlüssel besteht im Verhältnis von 1:200.

Vor Ort sind eigene Mitarbeiter des Landes sowie Dienstleister wie z.B.
european homecare, ASB, DRK und Johanniter beschäftigt.

Ein einheitliches Betreuungskonzept ist in Planung und Abstimmung
über die RPen.

Die Sozialbetreuung und das Ehrenamt müssen intensiv
zusammenarbeiten, die Vernetzung wird vorangetrieben.
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Integrationsherausforderung an Schulen
 Grundüberzeugung: Das Beherrschen der deutschen
Unterrichtssprache ist der Schlüssel zum Schulerfolg und damit
einer gelingenden Integration.
 Aufbauend auf dieser Erkenntnis wurde in Hessen seit Jahren ein
schulisches Gesamtsprachförderkonzept, das auch die
Sprachförderung von Flüchtlingen als sogenannte
Seiteneinsteiger beinhaltet, entwickelt.
 Das Konzept unterscheidet nicht nach EU-Zuwanderern und
Flüchtlingen, sondern richtet sich an alle Seiteneinsteigerinnen
und Seiteneinsteiger, die über keine oder geringe
Deutschkenntnisse verfügen.
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Maßnahmen des Gesamtsprachförderkonzeptes
 Vorlaufkurse vor der Einschulung
 Sprachkurse bei Zurückstellung
 Deutsch & PC an Grundschulen mit hohem Zuwandereranteil
 Deutsch-Förderkurse an allgemeinbildenden Schulen
 Intensivklassen an allgemeinbildenden Schulen
 Intensivkurse an allgemeinbildenden Schulen
 Alphabetisierungskurse (finden i.d.R. im Rahmen von
Intensivmaßnahmen statt)
 Intensivklassen an beruflichen Schulen in Kooperation mit dem
HMSI (Integration und Abschluss - InteA)
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Zahl der Seiteneinsteiger in Intensivmaßnahmen
 In den Intensivklassen können die Seiteneinsteiger an allgemeinbildenden
Schulen i.d.R. bis zu 1 Jahr sprachlich intensiv gefördert werden. Die
Klassenkonferenz entscheidet spätestens nach einem Jahr, ob die Zuordnung
einer Regelklasse aus sprachlichen Gründen erfolgen kann.
 In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Intensivklassen deutlich gestiegen.
Auch für das Schuljahr 2015/16 ist mit einem starken Anstieg im Vergleich zum
Vorjahr zu rechnen.
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Stellenzuweisung zur Umsetzung des
Gesamtsprachförderkonzeptes
 Die Stellenzuweisung wurde in den vergangenen Jahren
kontinuierlich erhöht. Mit den Ressourcen im Schuljahr 2013/14
wurden rund 70.000 Schülerinnen und Schüler gefördert.
 Überblick über die vergangenen fünf Jahre:


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2011/12: 1.013
2012/13: 1.013
2013/14: 1.020 Steigerung für 13/14 +7
2014/15: 1.070 Steigerung für 14/15 +50
2015/16: 1.280 Steigerung für 15/16 +210 (einschließlich der
beruflichen Schulen)
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Deutsch als Zweitsprache (DaZ)-Offensive
 Erweiterung des schulischen Gesamtsprachförderkonzepts um
den Baustein „InteA – Integration und Abschluss“ an den
beruflichen Schulen zum Schuljahr 2015/16.
 Einrichtung von rund 100 neuen Intensivklassen, d.h. rund 400
Intensivklassen stehen in den allgemeinbildenden Schulen zur
Verfügung, 145 Gruppen sind zum 8. Oktober 2015 in InteA
eingerichtet.
 Erhöhung der Ressourcen für die Aufnahme- und
Beratungszentren der Staatlichen Schulämter von 16 auf rund 25
Stellen, weitere Erhöhung auf rund 35 Stellen im November
2015.
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Deutsch als Zweitsprache (DaZ)-Offensive
 Einrichtung eines Weiterbildungskurses Deutsch als
Zweitsprache für 47 Lehrkräfte seit Februar 2015, 120 Lehrkräfte
seit August 2015.
 Durchführung eines landesweiten „DaZ-Fachtages“ in
Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen für über
500 Lehrkräfte und Sozialpädagogen am 10. Oktober 2015.
 Einrichtung einer Stabsstelle zur Koordinierung der
Flüchtlingsbeschulung im Hessischen Kultusministerium.
 Einrichtung eines Projektbüros für schulpflichtige und
schulberechtigte Flüchtlinge, Zuwanderer und Spätaussiedler.
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Neue Homepage:
https://fluechtlinge.hessen.de/
 Bündelung aller flüchtlingsspezifischen Nachrichten
 Hintergrundwissen
 Nennung von Anlaufstellen
 Meldeformular für Immobilienangebote
 Bürgertelefon als Anlaufstelle:
 Montag - Freitag 8 Uhr bis 17 Uhr
 Telefon: +49 611 32-111 000
 Telefax: +49 611 32-36 87
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