Grafiken und Text komplett Präsentation Flüchtlinge

Verantwortliche Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit – Routinegespräch
3. November 2015, Frankfurt am Main, Haus der Wirtschaft Hessen
Arbeit und Ausbildung für Asylsuchende
erleichtern –
aber auch Rückkehr von abgelehnten
Asylbewerbern in die Heimatländer durchsetzen
12-Punkte-Papier der VhU, Stand 07.10.2015
Dr. Stefan Hoehl, Geschäftsführer Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
-1-
Menschen weltweit auf der Flucht
 Nach Einschätzung der UN sind derzeit rund 60 Millionen
Menschen auf der Flucht – jeder Dritte flieht ins Ausland.
 Täglich verlassen rund 43.000 Menschen ihr Zuhause.
 Die meisten Menschen fliehen derzeit aus Syrien (> 4 Mio.), aus
dem Irak (rund 3,6 Mio.) und aus Afghanistan (rund 2,6 Mio.).
 Nach Einschätzung der UN werden bis Ende des Jahres eine
weitere Millionen Syrer ihre Heimat verlassen.
 Etwa drei Millionen syrische Flüchtlinge sind in Camps in
Nachbarländern untergebracht (Türkei, Jordanien, Libanon und
Nordirak).
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
-2-
Flüchtlinge in Deutschland und Hessen
 Im September 2015 wurden im EASY-System des BAMF
163.772 Zugänge von Asylsuchenden in Deutschland
registriert.*
 Die Hauptherkunftsländer waren Syrien (85.455), Irak
(19.192) und Afghanistan (18.387).*
 Die Zahl der tatsächlichen Einreisen von Asylsuchenden
nach Deutschland lag im September 2015 deutlich höher,
da die formale Asylantragstellung teilweise erst zeitlich
verzögert möglich ist.*
 Hessen haben in den letzten Wochen (im
Wochendurchschnitt) zwischen 500 – 1.000 Flüchtlinge
täglich erreicht.
*Quelle: BAMF
Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
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Hessen: Fast die Hälfte der Flüchtlinge aus Syrien
und Albanien
Quelle: Hessische Staatskanzlei – Asylkonvent 2015
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
-6-
Hessen: Aufnahmekapazitäten am Limit
 Hessische
Erstaufnahmeeinrichtung
mit zwei Standorten in Gießen.
 Weitere
Erstaufnahmeeinrichtungen
wurden eingerichtet und zusätzlich
über 21 Außenstellen in Betrieb
genommen.
 Aktuell Notunterkünfte in vielen
hessischen Landkreisen und
kreisfreien Städten.
 Zurzeit befinden sich rund
24.000 Flüchtlinge in den
Erstaufnahmeeinrichtungen und
Notunterkünften.
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
Quelle: Hessische Staatskanzlei – Asylkonvent 2015
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Schutz von Frauen vor Gewalt
In den Einrichtungen befinden sich (Stand: Sept. 2015)
698 allein eingereiste Frauen.
U.a. wurden folgende Maßnahmen zum Schutz der Frauen
getroffen:
 In der Starkenburgkaserne in Darmstadt wurde eine Unterkunft für ca. 350
alleine reisende Frauen und Familien eingerichtet (Stand 18.9.15; 262
Frauen und 213 Kinder).
 Einsatz von zusätzlichem Wachpersonal.
 Regelmäßige Bestreifungen durch die Polizei in Gießen.
 spezielle „Frauen- bzw. Familienzelte“ wurden errichtet, z.B. in den
Zeltunterkünften in Limburg und Wetzlar.
 Örtlich wird, soweit organisatorisch möglich, auf eine Trennung allgemein
geachtet.
Sozialbetreuung

An allen Standorten gibt es eine Sozialbetreuung. Diese wird
stetig auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse angepasst.
Schwerpunkte sind oftmals Hinweise zur Hygiene (Benutzung
Toilette und Dusche, Handhabung Waschmaschinen, Umgang
mit Besteck und Müll etc.) sowie Unterstützung
organisatorischer Art (Termine für Erstuntersuchung etc.).

Der Betreuungsschlüssel besteht im Verhältnis von 1:200.

Vor Ort sind eigene Mitarbeiter des Landes sowie Dienstleister
wie z.B. european homecare, ASB, DRK und Johanniter
beschäftigt.

Ein einheitliches Betreuungskonzept ist in Planung und
Abstimmung über die RPen.

Die Sozialbetreuung und das Ehrenamt müssen intensiv
zusammenarbeiten, die Vernetzung wird vorangetrieben.
Maßnahmen des
Gesamtsprachförderkonzeptes
 Vorlaufkurse vor der Einschulung
 Sprachkurse bei Zurückstellung
 Deutsch & PC an Grundschulen mit hohem Zuwandereranteil
 Deutsch-Förderkurse an allgemeinbildenden Schulen
 Intensivklassen an allgemeinbildenden Schulen
 Intensivkurse an allgemeinbildenden Schulen
 Alphabetisierungskurse (finden i.d.R. im Rahmen von
Intensivmaßnahmen statt)
 Intensivklassen an beruflichen Schulen in Kooperation mit
dem HMSI (Integration und Abschluss - InteA)
Zahl der Seiteneinsteiger in
Intensivmaßnahmen
 In den Intensivklassen können die Seiteneinsteiger an
allgemeinbildenden Schulen i.d.R. bis zu 1 Jahr sprachlich intensiv
gefördert werden. Die Klassenkonferenz entscheidet spätestens nach
einem Jahr, ob die Zuordnung einer Regelklasse aus sprachlichen
Gründen erfolgen kann.
 In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Intensivklassen deutlich
gestiegen. Auch für das Schuljahr 2015/16 ist mit einem starken
Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen.
Für Toleranz in der Gesellschaft werben
(11.)
•
Jeder Zuwanderer hat Anspruch auf ein
faires Verfahren und menschenwürdige
Versorgung
•
Gewalt gegen Menschen und ihre
Unterkünfte ist niemals tolerabel
•
Die hessische Wirtschaft wirbt für Toleranz
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 12 -
Anerkennung unserer Werte einfordern
(12.)
•
Freiheitliche und demokratische Werte
•
Religiöse Toleranz
•
Gleichberechtigung von Mann und Frau
•
Weder Bibel noch Koran stehen über dem
Grundgesetz
•
Der Erwerb der deutschen Sprache ist
Grundbedingung für Integration
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 13 -
Asylverfahren beschleunigen und Rückkehr
abgelehnter Antragsteller durchsetzen (9. und 11.)
• Asylverfahren von aktuell über 6 auf 3
Monate beschleunigen
• Antragsteller ohne Bleibeperspektive sollten
im Erstaufnahmelager verbleiben und
lediglich Sachleistungen erhalten
• Aufenthaltsbeendigungen sind notwendig,
um Willkommenskultur aufrecht zu erhalten
• Notwendigkeit von Abschiebungen muss
gesellschaftlich anerkannt werden.
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 14 -
Menschen mit Migrationshintergrund in Hessen: Mehr als
jeder Dritte ohne Berufsbildungsabschluss
Quelle: Integrationsmonitor Hessen 2013
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 15 -
Ausländer in Hessen deutlich häufiger auf
Leistungen nach SGB II angewiesen
Quelle: Integrationsmonitor Hessen 2013
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 16 -
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte und erwerbslose
Flüchtlinge: Mehrheit ohne Berufsausbildung
Asylherkunftsländer
Kriegs‐ und Bürgerkriegsländer
6%
13%
19%
8%
8%
53%
22%
71%
keine abgeschlossene Berufsausbildung
betriebliche oder schulische Abschlüsse
akademische Abschlüsse
sonstiges / keine Angabe
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; IAB aktuelle Berichte 14/2015
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 17 -
Niedriges Alter der Flüchtlinge:
Hohes Bildungspotential
Alter der Flüchtlinge 2014
Älter als 35
19%
0 ‐ 15
28%
31 ‐ 35
11%
25 ‐ 30
15%
16 ‐ 24
27%
Quelle: IAB aktuelle Berichte 14/2015
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 18 -
Ausbildung ist der beste Einstieg in das
Erwerbsleben für (junge) Flüchtlinge (5. und 6)
• Sicherer Aufenthaltsstatus während der
Berufsausbildung und zwei Jahre danach
• Humanitärer Ausbildungsaufenthalt für
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
• Sofortiger Zugang zu Förderinstrumenten der
Berufsausbildung für junge Asylsuchende mit
hoher Bleibeperspektive und junge
Geduldete
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 19 -
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
- 20 -
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 21 -
Sozialleistungen vermeiden durch schnelle
Aufnahme einer Beschäftigung (3. und 4.)
•
Zugang zum Arbeitsmarkt (inkl. Zeitarbeit)
•
•
•
•
•
•
Geduldete ohne Arbeitsverbot ab Erteilung der
Duldung
Asylsuchende nach drei Monaten
Qualifikationen und Sprachkenntnisse
schnell erfassen und für Vermittlung nutzen
Sprachförderung weiter ausbauen
Arbeitsmarkt nicht durch weitere
Regulierungen belasten
„Spurwechsel“ in die Arbeitsmigration öffnen
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 22 -
Was macht die Wirtschaft?
Sachspenden, Sprachunterricht
Vorbereitung auf Arbeit und Ausbildung
Maßnahmen des Bildungswerks
Werben für Toleranz, Flüchtlinge als Chance:
Probleme nicht kleinreden, aber auch keine
Panikmache
 Ehrenamtliche Profiler aus Unternehmen zur
Kompetenzfeststellung?




Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 23 -
Wie geht es weiter?
Kapazitäten der Unterbringung, Beschulung, Betreuung
erschöpft
 Diskussion um Begrenzung des Zuzugs
Haushalt Land Hessen: Mehrere hundert Millionen Euro
Mehrbelastung allein im nächsten Jahr
 Diskussion um Steuererhöhungen
Arbeitslosenzahlen werden steigen
 Arbeitsmarktintegration: Müssen die
Förderinstrumente und Rahmenbedingungen
angepasst werden?
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 24 -
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Dr. Stefan Hoehl
03.11.2015
- 25 -