Stentimplantation

Stentimplantation
Engstellen von Gefäßen am Hals oder im Gehirn können durch Aufdehnung und
Einsetzen einer Gefäßstütze (Stent) behandelt werden.
Die Engstellen entstehen hauptsächlich durch Gefäßverkalkungen oder andere
Ablagerungen. Je nach Verengungsgrad kann es zu Durchblutungsstörungen im
Gehirn kommen, was im schlimmsten Fall zum Untergang von Hirngewebe führen
kann.
Wie bei einer Angiographie wird über die Leistenarterie meist in örtlicher Betäubung
ein Katheter bis zur Engstelle vorgebracht. Anschließend wird ein Ballonkatheter in
die Engstelle vorgebracht und diese durch Füllen des Ballons etwas aufgedehnt.
Nachfolgend wird eine Gefäßstütze (Stent) eingebracht und gegebenenfalls
nochmals mittels Ballon aufgedehnt.
Bitte beachten Sie die nötigen Vorbereitungsmaßnahmen auf der Seite Informationen
für Patienten.
Stent bei extrakraniellen Stenosen der hirnzuführenden Arterien
Indikation:
– Symptomatische hochgradige Stenosen (Stenosegrad >70%)
– Asymptomatische Stenosen mit einem Stenosegrad >90% oder
hochgradige Stenosen mit einer raschen Progredienz im kurzfristigen
Verlauf
Antikoagulation: ASS und Clopidogrel 5 Tage vor der Intervention beginnen
Intervention:
 Im Allgemeinen in Lokalanästhesie, bei unruhigen Patienten oder bei
kontralateralem Gefäßverschluss in Intubationsnarkose
 Zugang über die Leiste
 Wenn möglich, Platzierung eines Protektionssystems distal der Stenose
 Vordilatation der Stenose mit einem Ballon
 Stentimplantation (selbstexpandierbarer Nitinolstent) über der Stenose
 Nachdilatation des Stents
Beispiel:
Hochgradige AbgangsStenose der A. carotis
Interna links
Vordilatation
Nach Stentimplantation
und Nachdilatation keine
Reststenose
Stent bei intrakraniellen Stenosen der hirnzuführenden Arterien:
Indikation:
– Unter doppelter Plättchenhemmung (ASS und Clopidogrel)
symptomatische hochgradige Stenosen (Stenosegrad >70%)
– Symptomatische hämodynamisch relevante hochgradige Stenosen
Antikoagulation: ASS und Clopidogrel
Intervention:
 In Intubationsnarkose
 Zugang über die Leiste
 Vordilatation der Stenose mit einem Ballon
 Stentimplantation (selbstexpandierbarer Nitinolstent) über der Stenose
Beispiel:
Grenzzoneninfarkt bei höchstgradiger Stenose der A. cerebri media links
Vordilatation
Nach Stentimplantation keine
relevante Reststenose