Gicht, eine Wohlstandserkrankung Als Gicht bezeichnet man eine

Gicht, eine Wohlstandserkrankung
Als Gicht bezeichnet man eine Störung des Harn-säurestoffwechsels. Es gibt
drei Stadien:(1) Ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurik-ämie)
ohne Beschwerden. (2) Der akute Gichtan-fall: nur ein einzelnes Gelenk, oft
das Zehen-grundgelenk ist sehr schmerzhaft geschwollen und gerötet. (3)
Chronisch tophische Gicht: die An-fälle wiederholen sich und befallen jetzt
ver-schiedene Gelenke, die ständig geschwollen sind und schmerzen.
Zusätzlich lagert sich Harnsäure in Tophi genannten Gichtknoten im Gewebe
ab, z.B. in Ohrmuscheln oder Fingerspitzen. Harnsäurekristalle können die
Nieren schädigen.
Die Ursache der Gicht ist fast immer eine zu üppige Ernährung verbunden
mit Alkoholkonsum und Übergewicht. Seltener sind genetische Faktoren,
erhöhte Harnsäure durch Chemotherapie bei Krebs oder Nierenleiden. Beim
Gichtanfall können die Harnsäurewerte im Blut sogar normal sein und
steigen erst später wieder an. Im Zweifsfall ist eine Gelenkspunktion nötig:
Uratkristalle in der Gelenkflüssigkeit beweisen dann die Gicht.
Für die Therapie unabdingbar ist eine Gewichts-reduktion, Meiden von fettund fleischreichen Speisen (insbesondere Wild und Innereien) sowie
Reduzierung des Alkoholkonsums. Bei akutem Gichtanfall helfen Kühlung,
Schmerzmittel und Colchicin (Gift der Herbstzeitlosen). Wenn nötig, läßt sich
der Harnsäurespiegel durch Tabletten senken (Allopurinol oder
Benzbromaron).
Dr. med. Susanne Riederer
Fachärztin für Allgemeinmedizin