INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM 2 WIE ENTSTEHEN HARNSÄURE UND GICHT? 4 WAS TUN GEGEN ERHÖHTE HARNSÄURE? 5 TIPPS FÜR DEN ALLTAG 7 BEWEGUNG 8 HARNSÄURE-CHECK 9 KONTAKT 11 3 ERHÖHTE HARNSÄURE Wie entstehen Harnsäure und Gicht? Übergewicht, fettes und üppiges Essen sowie zuviel Alkohol fördern bei entsprechender Veranlagung die Erhöhung der Harnsäurewerte (Hyperurikämie). Hyperurikämie kann zu Gichterkrankungen führen. Dabei bilden sich durch erhöhte Harnsäurewerte im Blut kleine, scharfkantige Kristalle, die sich in Gelenken und Geweben ablagern und zu sehr schmerzhaften Entzündungen führen können (Gichtanfall). Die Wahrscheinlichkeit für einen Gichtanfall steigt mit dem Harnsäurespiegel. Gicht ist eine Störung des Purinstoffwechsels. Purine sind Zellsubstanzen, die entweder vom Körper selbst gebildet oder über die Nahrung aufgenommen werden können. Wenn der Körper diese Zellen verarbeitet, entsteht ein Abfallprodukt – die Harnsäure. Harnsäure-Normalwerte: bei Frauen unter 6 mg/100 ml bei Männern unter 7 mg/100 ml 4 RICHTIG ESSEN Was tun gegen erhöhte Harnsäure? Gewichtsreduktion bei Übergewicht! Achten Sie auf eine fettreduzierte Ernährung mit ausreichend kalorienarmer Flüssigkeit und machen Sie viel Bewegung! Wichtig ist dabei vor allem ein langsamer Gewichtsverlust (1/2 kg pro Woche), denn durch strenges Fasten kann die Harnsäure im Blut ansteigen! Meiden Sie: l Innereien, Fleischextrakt (zB Rindsuppenwürfel) l Hering, Makrele, Ölsardinen, Sprotten, Anchovis l Schalen- und Krustentiere (zB Muscheln, Hummer, Shrimps) l Haut von Geflügel und Fisch sowie Schweineschwarte l Bierhefe, Hefetabletten, Hefe- und Sojaaufstriche l Alkohol 5 RICHTIG ESSEN Reduzieren Sie: Nahrungsmittel Empfohlene Menge Fleisch, Geflügel, Wurstwaren 2–3 Portionen pro Woche (100 g bis 120 g Fleisch; bzw. ca. 50 g magere Wurst oder Schinken) Fisch 1-2 Portionen pro Woche Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen) und Sojaprodukte max. 2x pro Monat Purinreiche Gemüsearten mit über 50 mg HS/ 100g (Sellerie, Pilze, Schwarzwurzeln, Spinat, Mangold ...) ca. 1x pro Woche eine Portion (siehe Nahrungsmitteltabelle ab Seite 9) Bevorzugen Sie: l Obst (alle Sorten) l Gemüse und Salat (alle Sorten bis ca. 50 mg HS/100 g) l Milch und Milchprodukte (bei Übergewicht fettarme Produkte!) l Getreideprodukte 6 TIPPS FÜR DEN ALLTAG Kochtipps l Günstig sind vor allem Zubereitungsarten wie Kochen, Grillen, Dünsten und Braten. Kochen ist besonders geeignet, da Purine wasserlöslich sind und ins Kochwasser übergehen. Wenn möglich, das Kochwasser nicht mitverwenden (Fleischsuppen!). l Die Haut von Geflügel und Fisch entfernen! l Fette und Öle sparsam verwenden! Alkoholkonsum einschränken! Alkohol liefert nicht nur viele Kalorien, er führt auch zu vermehrter Harnsäurebildung, weil er die Harnsäureausscheidung hemmt. Im Bier selbst ist zusätzlich noch Harnsäure enthalten! Ausreichende Flüssigkeitszufuhr! Täglich sollten mindestens zwei bis drei Liter (möglichst kalorienarme) Getränke getrunken werden, zB Mineralwasser, Leitungswasser, stark verdünnte Obst- oder Gemüsesäfte, Tee. Auch Kaffee in Maßen (ein bis zwei Tassen pro Tag) ist erlaubt. 7 BEWEGUNG Regelmäßig Bewegung! Regelmäßige Bewegung unterstützt die Gewichtsreduktion! Versuchen Sie auch, moderate Bewegung in Ihren Alltag einzuplanen (zB Treppensteigen, kurze Strecken zu Fuß gehen) Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Sportarten, die für Sie geeignet sind! 8 HARNSÄURE-CHECK Was enthält wie viel Harnsäure? Die tägliche Harnsäureaufnahme sollte 300 mg nicht überschreiten. Achten Sie auf die übliche Verzehrmenge bei den einzelnen Lebensmittelgruppen (zB 150 g Fleisch). Nahrungsmittel Gebildete Harnsäure mg/100g Fleisch, Fleischwaren, Innereien Rind 140 Schwein, Kalb 150 Huhn mit Haut 300 Huhn, Pute (roh) 160 Bratwurst 110 Putenbrust 130 Knackwurst 110 Lachsschinken 180 Leberwurst 120 Schinken geräuchert 160 Salami 100 Innereien 300–360 Fisch, Fischkonserven Forelle mit Haut 200 Hering mit Haut 320 Kabeljau mit Haut 110 Krabben, Muscheln 165–330 Ölsardinen, Sardellen 310–397 Makrele, Lachs 170 9 HARNSÄURE-CHECK Nahrungsmittel Gebildete Harnsäure mg/100g Gemüse, Hülsenfrüchte Kohl, Kraut 43 Spargel 28 Broccoli 53 Zuckermais 45 Erbsen, grün, frisch Bohnen, weiß, getrocknet Linsen, getrocknet Sojamilch, Tofu 171 80 200 70–80 Sojasprossen 12 Tomaten frisch 10 Schwarzwurzeln 74 Blattspinat 71 Sellerie 70 Mangold 57 Kohlsprossen 56 Zucchini 20 Sonstiges Pilze frisch Vegetarische Pasteten 10 67 389 KONTAKT Die ernährungsmedizinischen Beratungsstellen der Wiener Gebietskrankenkasse stehen Ihnen gerne zur Verfügung! Gesundheitseinrichtung Gesundheitszentrum Wien-Mitte Auskunft und Anmeldung: (+43 1) 601 22-40314 Strohgasse 28 1030 Wien Gesundheitszentrum Wien-Mariahilf (+43 1) 601 22-40624 Mariahilfer Straße 85–87 1060 Wien Gesundheitszentrum Wien-Süd (+43 1) 601 22-4205 Wienerbergstraße 10 1100 Wien Gesundheitszentrum Wien-Nord (+43 1) 601 22-40239 Karl-Aschenbrenner-Gasse 3 1210 Wien Hanusch-Krankenhaus (+43 1) 91021-84281 Heinrich-Collin-Straße 30 1140 Wien Achtung! Wir bitten um Terminvereinbarung. Die Ernährungsberatung ist für Sie kostenlos. Erforderlich ist eine ärztliche Überweisung und die Mitnahme der e-card. 11
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