Geisenheim-Johannisberg Chat Sauvage Kontakt Hohlweg 23 65366 Geisenheim-Johannisberg Tel. 06722-9372586 Fax: 06722-9372588 www.chat-sauvage.de [email protected] Inhaber Günter Schulz Verwalter/Kellermeister Michel Städter Rebfläche 9 Hektar Produktion 30.000 Flaschen ________________________ Besuchszeiten Mo.-Fr. 9-17 Uhr nach Vereinbarung D as Weinbauprojekt Chat Sauvage („wilde Katze“) wurde vom Hamburger Unternehmer Günter Schulz ins Leben gerufen und wird heute von Michel Städter geleitet, einem jungen Önologen, der seine Winzerausbildung auf Schloss Johannisberg absolvierte und später auch in Burgund (Domaine Chartron) und in Australien gearbeitet hat. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen hier aber nicht die Personen, sondern die Weine. Begonnen hat die ganze Geschichte mit dem Kauf erster Flächen vor 15 Jahren, auf den Newcomer aufmerksam wurde die Weinwelt dann Mitte des letzten Jahrzehnts. Seitdem hat sich der Betrieb mit einem Kellerneubau samt Vinothek etabliert und bewirtschaftet auf nun 9 Hektar vor allem Spätburgunderreben, dazu kommen 20 % Chardonnay. Eine derartige Konzentration auf Rotweine ist nicht nur im Rheingau höchst ungewöhnlich, auch deutschlandweit ist der Betrieb mit dieser Politik eine absolute Ausnahme. In mancher Beziehung erinnert Chat Sauvage also eher an ein Gut in der Bourgogne als im Rheingau. Die Weinberge liegen im Assmannshäuser Höllenberg, im Rüdesheimer Drachenstein, im Lorcher Kapellenberg sowie im Lorcher Schlossberg und in der Johannisberger Hölle, aber auch im Dachsberg in Winkel und im Assmannshäuser Frankenthal. Die nicht filtrierten Rotweine besitzen eine animierende Frucht, mineralischen Charakter und manchmal eine rauchige Würze, entwickeln sich über Tage hinweg gut. Lagenunterschiede werden sehr überzeugend herausgearbeitet, die Alkoholgehalte sind nie übertrieben, die Holznoten passen sich gut in das Gesamtbild ein. So wirkt der Wein aus der Hölle oft in der Nase schon zugänglich mit seiner an Johannisbeeren erinnernden Frucht. So ist der Drachenstein frisch und geradlinig, während die Lorcher Weine meist etwas länger brauchen, um sich zu öffnen. Der Chardonnay namens Clos de Schulz wirkt puristisch und finessenreich: Es gibt in Deutschland nicht allzu viele Chardonnay, die diesen geradlinigen, mineralischen Stil verfolgen. In kleinen Mengen wird auch Schaumwein ausgebaut, der ebenfalls dem Stil des Hauses folgt und meist sehr fein und puristisch ausfällt. Vorjahre Mit dem Jahrgang 2011 bewies das Weingut, dass es in der Spitze der Rheingauer Rotweinerzeuger angekommen ist. Bei allen Weinen fiel auf, wie gelungen der Holzeinsatz ist. Der Schlossberg-Pinot Noir, der an der Spitze der Kollektion stand, besaß nur einen Hauch von schokoladigen Noten und wirkte sehr geradlinig, fest, bestens balanciert. Insgesamt eine sehr beachtliche Leistung. Die im vergangenen Jahr vorgestellten Weine des Jahrgangs 2012 gefielen schon deshalb, weil die meisten 224 schon zugänglich waren und animierend wirkten. Feine Säure und Frische waren dem Drachenstein eigen, während der Lorcher Schlossberg mineralisch, kraftvoll und erstaunlich würzig ausfiel – ein sehr eigenständiger PinotNoir-Stil. Eine gewisse Fülle besaß die Hölle, einen Hauch von kalter Asche zeigte der Höllenberg, der noch etwas Zeit zu brauchen schien. Gelungen war allerdings bereits der Basis-Pinot-Noir. Beim Chardonnay-Sekt aus dem Jahrgang 2010 waren wir ein wenig zwiegespalten: Er besaß Kraft und Druck, aber auch eine leicht karamellig wirkende Note. Michel Städter Rheingau Neue Kollektion Die 2013er Pinot Noir sind von der Basis bis zur Spitze sehr überzeugend ausgefallen, besitzen eine in diesem Jahrgang nicht selbstverständliche Balance und Frische. Nicht ganz unberechtigt scheint folglich die neue Preisstruktur zu sein. An der Spitze findet sich der mit 150 Euro (!) bepreiste Pinot Noir aus dem Lorcher Schlossberg (der bei der Verkostung noch sehr verschlossen wirkte, aber tatsächlich viel mineralische Würze und Länge besitzt und sich ausgezeichnet entwickeln dürfte), auf Rang zwei folgt, wie der offizielle Tarif andeutet, der Vertreter aus dem Rüdesheimer Drachens tein. Der ist tatsächlich ebenfalls ein sehr präzise gearbeiteter Rotwein mit mineralischer Würze, weit überdurchschnittlicher Länge und einer feinen Kirsch-Beeren-Kräuter-Aromatik, der sich über Tage hinweg gut entwickelt. Der Pinot Noir aus der Johannisberger Hölle besitzt attraktive rotbeerige Noten und kühle Frucht, sein Pendant aus dem Lorcher Kapellenberg wirkt zum Zeitpunkt der Verkostung noch etwas von Holzwürze geprägt; wir haben aber keinen Zweifel, dass die Substanz für eine gute Entwicklung vorhanden ist. Der 2012er Schaumwein aus der Rebsorte Pinot Noir ist duftig, fein, sehr niedrig dosiert und nachhaltig: Ohne Zweifel handelt es sich um einen der besten Rosé-Sekte Deutschlands. Weinbewertung 89 86 86 87 88 89 88 92 91+ 2012 Pinot Noir Rosé Sekt brut 12 %/17,50 € 2013 Pinot Noir trocken 13,5 %/17,- € 2013 Pinot Noir trocken Lorch 13,5 %/28,- € 2013 Pinot Noir trocken Assmannshausen 13,5 %/28,- € 2013 Pinot Noir trocken Johannisberger Hölle 13 %/45,- € 2013 Pinot Noir trocken Assmannshäuser Höllenberg 14 %/45,- € 2013 Pinot Noir trocken Lorcher Kapellenberg 14 %/45,- € 2013 Pinot Noir trocken Rüdesheimer Drachenstein 14 %/65,- € 2013 Pinot Noir trocken Lorcher Schlossberg 13,5 %/150,- € 225 Lagen Dachsberg (Winkel) Hölle (Johannisberg) Drachenstein (Rüdesheim) Höllenberg (Assmannshausen) Frankenthal (Assmannshausen) Kapellenberg (Lorch) Schlossberg (Lorch) Rebsorten Spätburgunder (80 %), Chardonnay (20 %)
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