Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren ist die maßgebliche Quelle für Informationen über den Stand der Bildung weltweit. Sie enthält Daten zum Aufbau, zur Finanzierung und zur Leistung der Bildungssysteme der 34 OECD-Länder sowie einer Reihe von Partnerländern. Österreich Die vorliegende Ländernotiz konzentriert sich auf die in der diesjährigen Ausgabe von Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren behandelten sechs großen Themen. Diese Themen sind: von der frühkindlichen Bildung bis zur Sekundarstufe II; Tertiärbildung: Tertiäre Kurzausbildungen, Bachelor-, Master- und Doktoratsprogramme, das Bildungsniveau und Erwerbsbeteiligung, Chancengerechtigkeit im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt, Bildungsausgaben sowie die Lehrerschaft in Österreich. Die Tabelle Zahlen und Fakten zu Österreich aus Bildung auf einen Blick 2015 bietet eine Zusammenfassung der Zahlen für Österreich und den OECD-Durchschnitt. Von der Frühkindlichen Bildung bis zur Sekundarstufe II Der Besuch von frühkindlichen Bildungseinrichtungen ist für 4- bis 5-Jährige nahezu universell, bei den 2- bis 3-Jährigen aber noch immer unter dem OECD-Mittelwert. Fast alle Kinder besuchen öffentliche Einrichtungen. In Österreich beginnt die Schulpflicht mit 6 Jahren(Table C1.Annex); allerdings beginnt der formale Bildungsweg der meisten Kinder weit früher. Etwa einer von drei (34%) 2-Jährigen besucht ein Programm der frühkindlichen Bildung, etwas weniger als im OECD-Mittel von 39%. Dies trifft ebenfalls auf mehr als zwei von drei (71%) 3-Jährigen zu, während die Teilnahme von unter 4- bis 5Jährigen nahezu universell ist (91% bzw. 96%) (Table C2.1). Drei von vier Kindern besuchen dabei öffentliche Einrichtungen (72% im Vergleich mit 61% im OECDMittel) (Table C2.2). Die meisten nicht-öffentlichen Einrichtungen werden von nichtprofitorientierten Anbietern, meistens kirchliche Einrichtungen, betrieben. Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren Abbildung 1: Quelle: OECD. Tabelle C2.1. Hinweise: s. Anhang 3 unter (www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm). 1 2 http://dx.doi.org/10.1787/888933284184 (Education at a Glance 2015, Chart C2.1) Die meisten Österreicher und Österreicherinnen haben einen Abschluss der Sekundarstufe II erreicht. Etwa 90% der jungen Erwachsenen (25-34-Jährige) in Österreich verfügen über einen Abschluss der Sekundarstufe II; das OECD-Mittel liegt bei 83% (Table A1.2a). Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II in Österreich (70%) macht eine berufsbildende Ausbildung (das OECD-Mittel beträgt 46%). Die Hälfte davon absolviert eine Ausbildung im dualen System, das eine Kombination aus Schule und Berufspraxis darstellt (Table C1.2); die Mehrzahl der übrigen Schülerinnen und Schüler der Berufsbildung besucht ein berufsbildendes Programm, das zum Tertiärbereich führt. Für junge Erwachsene (25-34-Jährige), die keine weitere Ausbildung im Tertiärbereich absolvieren, bietet ein berufsbildender Abschluss im Vergleich zu einem allgemein bildendenden Abschluss eine um 15%-Punkte höhere Wahrscheinlichkeit auf Beschäftigung (85% zu 70%). Im OECD-Mittel beträgt dieser Vorteil 10%-Punkte (79% zu 69%) (Table A5.5a und Chart A5.3). Tertiärbildung: Tertiäre Doktoratsprogramme Kurzausbildungen, Bachelor-, Master- und Mehr als die Hälfte aller jungen Erwachsenen besucht ein Tertiärprogramm. Österreichs Tertiärsystem zieht darüber hinaus viele internationale Studierende an. Es kann davon ausgegangen werden, dass in Österreich 57% der jungen Erwachsenen (ohne internationale Studierende) im Laufe ihres Lebens ein tertiäres Bildungsprogramm besuchen © OECD 2015 2 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren werden (verglichen mit 60% im OECD-Mittel) (Table C3.1). Berücksichtigt man sowohl nationale als auch internationale Studierende steigt die AnfängerInnenquote auf 74%. 23% aller StudienanfängerInnen in Österreich sind internationale Studierende, dies ist einer der größten Anteile im OECD-Vergleich. Etwa 44% der ErstanfängerInnen im Tertiärbereich (internationale Studierende eingeschlossen) beginnen eine Tertiäre Kurzausbildung. Dies ist einer der höchsten Werte unter den OECD-Ländern (Table C3.2). Der Rest der StudienanfängerInnen beginnen Bachelor- (37%) oder Master- und Diplomstudienprogramme (19%). Der Anteil internationaler Studierender in Tertiären Kurzausbildungen ist sehr gering, aber jener in Bachelorprogrammen beträgt 24% (verglichen mit 9% im OECD-Mittel) (Tables C3.3). Bei den restlichen Tertiärprogrammen entspricht deren Anteil dem OECD-Mittelwert, so sind es 28% bei Master- und 36% bei Doktoratsprogrammen (im Vergleich zu 21% bzw. 31% im OECD-Mittel) (Table C3.4). Abbildung 2: Quelle: OECD. Tabelle C3.2. Hinweise: s. Anhang 3 unter (www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm). 1 2 http://dx.doi.org/10.1787/888933284224 (Education at a Glance 2015, Chart C3.2) Bildungsniveau und Erwerbsbeteiligung Tertiärabschlüsse sind im Steigen begriffen, aber weiterhin unter dem OECD-Mittelwert. Der Anteil von Personen mit Tertiärabschluss unter jungen Erwachsenen stieg kontinuierlich, von 31% im Jahr 2005 auf 38% im Jahr 2014 (Table A1.4a). Trotz dieser Entwicklung liegt dieser Anteil weiterhin unter dem OECD-Mittel (32% im Jahr 2005 und 41% im Jahr 2014). Nichtsdestotrotz haben 15% einen Abschluss auf Master- und 1% auf Doktoratsebene vorzuweisen (OECD-Mittel 14% bzw. 1%) (Table A1.3a). Unter den 30-34-Jährigen ist dieser Anteil noch höher und über dem OECDMittelwert. © OECD 2015 3 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren Die Beschäftigungsaussichten für TertiärabsolventInnen sind besser als für AbsolventInnen anderer Bildungsstufen. Die Beschäftigungsquoten in Österreich entsprechen auf allen Bildungsstufen jenen des OECDLändermittels. Allgemein, wie in allen OECD-Ländern, haben höher qualifizierte Personen bessere Beschäftigungsaussichten. Etwa 85% der Erwachsenen mit Tertiärbildung in Österreich haben eine Beschäftigung (das OECD-Mittel beträgt 83%), verglichen mit 76% der Erwachsenen mit einem Abschluss der Sekundarstufe II (bzw. postsekundaren, nicht tertiären Abschluss) (OECD-Mittel: 74%) und 53% der Erwachsenen, die höchstens einen Abschluss der Sekundarstufe I erreicht haben (das OECD-Mittel beträgt 56%) (Table A5.3a). Erwachsene mit dem Abschluss einer Tertiären Kurzausbildung haben bessere Beschäftigungsaussichten als jene mit einem Bachelor- oder äquivalenten Abschluss. Die Beschäftigungsquote der erstgenannten ist um 7%-Punkte höher (84%) als jene der letztgenannten Personengruppe (77%) (Table A5.1a und A5.2a). Der österreichische Arbeitsmarkt bietet große Anreize, eine tertiäre Ausbildung bis zum Masterniveau anzustreben. Unter den Erwachsenen mit Master- bzw. Diplomabschluss ist die Beschäftigungsquote um 12 %-Punkte höher als unter Erwachsenen mit Bachelorabschluss. Dies stellt die zweitgrößte Differenz im OECD- Vergleich dar. Anders als in den meisten OECD-Ländern bringt der Abschluss eines Doktorats keine weitere Verbesserung der Beschäftigungsaussichten im Vergleich zu einem Masterstudium mit sich. So wie in den meisten Ländern gehen auch in Österreich steigende Einkommen mit steigender Bildungshöhe und steigenden Kompetenzen einher. Am Arbeitsmarkt gilt der Bildungsabschluss weiterhin als der wichtigste Indikator für das Kompetenzniveau einer Person. Die Einkommen steigen mit der Bildungshöhe und zu einem kleineren Teil mit höheren Kompetenzen. Die österreichischen Ergebnisse zeigen, dass unter Erwachsenen mit niedrigen Kompetenzen im Lesen bzw. der Alltagsmathematik jene mit Tertiärabschluss 31% bzw. 37% mehr pro Stunde verdienen als Erwachsene mit einem Abschluss der Sekundarstufe II (der Einkommensvorteil durch eine höhere Lesekompetenz ist in Österreich 9 Prozentpunkte niedriger als im Mittel der Vergleichsländer) (Tables A9.2 [L] and A9.2 [N]). Chancengerechtigkeit im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt Österreich gelingt es, den Anteil junger Erwachsener, die weder in Beschäftigung noch in Ausbildung sind (NEET), gering zu halten. In Österreich sind 85% der 15-19-Jährigen, 39% der 20-24-Jährigen und 18% der 25-29-Jährigen noch in Ausbildung (Table C5.2b). Der Anteil junger Menschen, die sich weder in Beschäftigung noch in Ausbildung befinden (NEET), ist eine Maßzahl für die Schwierigkeit junger Menschen, einen Job zu finden. In Österreich waren im Jahr 2014 12% der 20-24-Jährigen NEET (weit unter dem OECD-Mittelwert von 17,9%), das entspricht etwa den Werten aus den Jahren 2005 und 2010 (12,7% bzw. 13%) (Table C5.2b). Über alle OECD-Länder hinweg sind Frauen öfters NEET als Männer. Etwa 16,4% der 20-24-jährigen Männer erfüllen den NEET-Status, während dies für 19,4% der gleichaltrigen Frauen zutrifft. In © OECD 2015 4 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren Österreich ist diese Geschlechterdifferenz so gering wie in kaum einem anderen OECD- Land und im Gegensatz zum OECD-Mittel zum Vorteil von Frauen (12,5% der Männer haben NEET-Status verglichen mit 11,5% der Frauen) (Table C5.2b). Der Übergang von der Ausbildung zur Arbeitswelt verläuft für Personen, die einen Abschluss der Sekundarstufe II oder einen postsekundären, nichttertiären Abschluss haben, in Österreich reibungsloser als in anderen OECD-Ländern, vor allem dank des Systems der Berufsbildung. Zusammen mit Deutschland und Island weist Österreich die besten Beschäftigungschancen für AbsolventInnen der Sekundarstufe II oder einer postsekundären, nichttertiären Ausbildung auf. Im Jahr 2013 konnten 84% dieser AbsolventInnen (15-34-Jährige), die keine weitere Ausbildung besuchten, eine Beschäftigung im Jahr nach dem Abschluss finden. Dieser Wert liegt weit über dem OECD-Mittelwert von 61%. Noch besser sind die Beschäftigungsaussichten für TertiärabsolventInnen. Im Jahr 2013 waren 83% der 20-24-jährigen AbsolventInnen tertiärer Programme innerhalb eines Jahres nach Studienabschluss beschäftigt (OECD-Ländermittel von 74%) (Table A5.b). Abbildung 3: Quelle: OECD. Tabelle A5.a, im Internet. Hinweise: s. Anhang 3 unter (www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm). 1 2 http://dx.doi.org/10.1787/888933283658 (Education at a Glance 2015, Chart A5.a) Obwohl Frauen mehrheitlich die AbsolventInnen von Bachelorprogrammen stellen, ist dies bei Master- und Doktoratsprogrammen nicht der Fall. Obwohl 60% der ErstabsolventInnen von Bachelorprogrammen Frauen sind (verglichen mit dem OECD-Mittel von 58%) (Table A3.4), fällt dieser Anteil auf 55% bzw. auf 44% bei den AbsolventInnen von Master- bzw. Doktoratsprogrammen und befindet sich damit unter dem OECD-Mittelwert von 56% bzw. 47%. Darüber hinaus stellen Frauen nur 33% der AbsolventInnen von © OECD 2015 5 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren naturwissenschaftlichen Studienfächern und 21% bei Studienfächern des Ingenieurs-, Fertigungsund Bauwesens, weniger als im OECD-Mittel von 39% bzw. 24% (Table A3.7). Während Frauen im Allgemeinen gute Aussichten auf Beschäftigung haben, hinken ihre Gehälter jenen von Männern hinterher. In Österreich ist die Geschlechterdifferenz in Bezug auf die Beschäftigungsquote, auf allen Bildungsstufen, eine der geringsten der OECD-Länder. Beispielsweise beträgt diese Differenz für Personen mit Tertiärabschluss in Österreich 4%-Punkte (83% für Frauen, 87% für Männer), wohingegen der OECD-Mittelwert eine Differenz von 9%-Punkten ausweist (88% bzw. 79%) (Tables A5.3b and A5.3c). Der Geschlechterunterschied wird jedoch größer, wenn niedrigere Bildungsstufen betrachtet werden. Unabhängig von der Bildungsstufe haben Frauen niedrigere Einkommen als Männer. In Österreich verdient eine 35-44-jährige Frau mit Tertiärabschluss 71% dessen, was ein Mann mit gleichem Alter und Bildungsabschluss verdient (OECD-Mittel: 74%) (Table A6.2a). Aufwärtsmobilität im Bildungsbereich ist weiterhin bemerkenswert schwach ausgeprägt. Nur 21% der jungen Erwachsenen haben in Österreich einen höheren Abschluss erreicht als ihre Eltern. Dies ist einer der niedrigsten Werte der OECD-Länder (Table A4.1a). Die geringste Aufwärtsmobilität findet sich auf tertiärer Ebene, wo nur 11% (OECD-Mittelwert: 22%) der jungen Erwachsenen den höchsten Bildungsabschluss ihrer Eltern durch einen Hochschulabschluss übertreffen. Ein höherer Bildungsabschluss führt unabhängig vom Bildungsabschluss der Eltern zu einem höheren Einkommenspotenzial, und der Hintergrund des Elternhauses hat nur geringen Einfluss auf die Beschäftigungsaussichten von TertiärabsolventInnen (Tables A4.2d uand A4.3a). Nichtsdestotrotz erhöht ein Tertiärabschluss der Eltern im Vergleich mit einem Abschluss der Sekundarstufe I die Wahrscheinlichkeit einer Person, eine hohe Lesekompetenz zu entwickeln, um 20%-Punkte, unabhängig von deren eigenem Bildungsabschluss (Table A4.3c). Dieser Effekt ist einer der größten unter den OECD-Ländern. © OECD 2015 6 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren Abbildung 4: Quelle: OECD. Tabelle A4.1a. Hinweise: s. Anhang 3 unter (www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm). 1 2 http://dx.doi.org/10.1787/888933283540 (Education at a Glance 2015, Chart A4.1) Bildungsausgaben Österreichs Bildungsausgaben, geprägt von einem System des fiskalischen Föderalismus und dem Überwiegen öffentlicher Ausgaben, sind weiterhin in allen Bildungbereichen hoch, gemessen an den pro Kopf-Ausgaben je SchülerIn bzw. Studierender/m. Mit 13.1891 US-Dollar pro SchülerIn bzw. Studierender/m vom Primar- bis zum Tertiärbereich liegen Österreichs jährliche Ausgaben weit über dem OECD-Mittel von 10.220 US-Dollar (Table B1.1a). Österreich widmet einen besonders großen Teil dem Sekundarbereich. Die pro Kopf-Ausgaben von 13.806 US-Dollar sind hier unter den höchsten der OECD-Länder. Haushalte und andere private Einrichtungen tragen nur 4% der Ausgaben für den Primar-, Sekundarund postsekundären nichttertiären Bildungsbereich (im Vergleich das OECD-Mittel von 9%) (Table B3.1). Nur 4,7% der Finanzierung des Tertiärbereiches im Vergleich zum OECD-Mittel von 30% stammen aus privaten Quellen (EU21*-Mittel: 21,9%), da Studiengebühren in allen Bereichen der Tertiärbildung gering sind und nur einen marginalen Anteil an den privaten Finanzierungsquellen darstellen (Table B5.1a). Das österreichische föderale System ist durch große Volumina fiskalischer Transfers zwischen verschiedenen Ebenen der öffentlichen Hand geprägt. Umverteilung der Mittel des Bundes erhöht 1 Die Werte in Dollaräquivalenten sind kaufkraftbereinigt. © OECD 2015 7 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren die Bildungsausgaben der regionalen Ebene um 36%-Punkte, einer der höchsten Zuwächse der OECD-Länder (Table B4.3). Österreich investiert einen geringeren Anteil seines Wohlstandes und seines Budgets in Bildung als andere Länder. Österreich verwendet 4,9% seines BIP für Bildungseinrichtungen vom Primar- bis zum Tertiärbereich. Dies liegt etwas unter dem OECD-Mittelwert von 5,3%. Etwa 3,1% des BIP wurden im Jahr 2012 für den Schulbereich aufgewendet (OECD-Mittelwert: 3,7% des BIP) (Table B2.1 und Chart B2.1). Abbildung 5: Quelle: OECD. Tabelle B2.3. Hinweise: s. Anhang 3 unter (www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm). 1 2 http://dx.doi.org/10.1787/888933283940 (Education at a Glance 2015, Chart B2.1) Etwa 9,6% der gesamten öffentlichen Ausgaben werden für Bildung aufgewendet. Dies ist weniger als im OECD-Mittel von 11,6%, aber nahe am Durchschnitt jener OECD-Länder, die auch EUMitgliedsstaaten sind (10%) (Table B4.1). Die Lehrerschaft in Österreich Österreichs Lehrerschaft altert rapide. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der LehrerInnen des Sekundarbereiches, die 50 Jahre alt oder älter sind, um 19%-Punkte erhöht, von 26% im Jahr 2005 auf 45% im Jahr 2013 (die größte Zunahme der OECD-Länder mit vergleichbaren Daten) (Table D5.2). Ein bedeutender Teil der österreichischen Lehrerschaft wird daher in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Verglichen mit den OECD- und Partnerländern sind die gesetzlichen bzw. vertraglich vereinbarten Lehrergehälter in Österreich sehr hoch. Die gesetzlichen bzw. vertraglich vereinbarten Gehälter der österreichischen LehrerInnen sind in allen Bildungsbereichen unter den höchsten der OECD-Länder. Im Jahre 2013 verdienten LehrerInnen der Sekundarstufe II am Ende der Gehaltsskala 74.195 US-Dollar und damit mehr als im © OECD 2015 8 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren Mittel der OECD-Länder von 52.822 US-Dollar (Table D3.1a). Über alle Bildungsbereiche hinweg sind Höchstgehälter etwa doppelt so hoch wie Anfangsgehälter, verglichen mit einer Steigerung von 60% im OECD-Mittel (Table D3.3b). Allerdings hat Österreich kürzlich eine Reform der Gehaltsstruktur eingeleitet, der zufolge sich die Differenz zwischen Anfangs- und Endgehältern reduzieren wird. Die Auswirkungen dieser Reform werden erst in den nächsten Ausgaben von Bildung auf einen Blick sichtbar werden. Nach einer Steigerung zwischen den Jahren 2006 und 2010 nahmen inflationsbereinigte Realgehälter von LehrerInnen zwischen den Jahren 2010 und 2013 ab (Table D3.5a). Die Einkommen von LehrerInnen im Schulbereich liegen unter jenen von TertiärabsolventInnen in anderen Berufsfeldern. Beispielsweise verdienen 25-34-jährige LehrerInnen der Sekundarstufe I am Anfang ihrer Karrieren 84% der Einkommen von gleichaltrigen Personen mit Tertiärabschluss. Für LehrerInnen der Sekundarstufe II beträgt dieser Wert 92% vom Einkommen, das sie in anderen Berufsfeldern verdienen könnten (Table D3.2a). In Österreich gibt es im Schulbereich (Primar- und Sekundarstufe) weniger SchülerInnen pro LehrerIn als in fast allen anderen OECD-Ländern, aber im vorschulischen Bereich ist dieses Verhältnis nur durchschnittlich. Das Verhältnis der Zahl von Kindern zu pädagogischem Personal ist ein Indikator für die Ressourcen, die für Bildung aufgewendet werden. In Österreich kommen im frühkindlichen Bereich durchschnittlich 9 Kinder auf eine Lehrerin oder einen Lehrer und im vorschulischen Bereich 14 Kinder auf eine Pädagogin oder einen Pädagogen (der OECD-Mittelwert beträgt in beiden Bereichen 14 Kinder, Unterstützungspersonal ausgenommen) (Table C2.2). Ein niedriges SchülerInnen/LehrerInnen-Verhältnis spiegelt sich auch in kleineren Klassengrößen im Vergleich zu anderen OECD-Ländern wider. Die durchschnittliche Klassengröße im Primarbereich beträgt in Österreich 18 Kinder zu 21 Kindern im OECD-Mittel und 21 SchülerInnen im Sekundarbereich I zu 24 SchülerInnen im OECD-Mittel (Tables D2.1 and D2.2). © OECD 2015 9 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren * EU21 bezeichnet jene Länder, die sowohl der Europäischen Union als auch der OECD angehören. Diese 21 Länder sind Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Literaturverzeichnis OECD (2015), Bildung auf einen Blick 2015: OECD-Indikatoren, W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld, http://dx.doi.org/10.1787/eag-2015-de. Das vorliegende Dokument wird unter der Verantwortung des Generalsekretärs der OECD veröffentlicht. Die darin zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Argumente spiegeln nicht zwangsläufig die offizielle Einstellung der OECDMitgliedstaaten wider. Dieses Dokument und die darin enthaltenen Karten berühren weder den völkerrechtlichen Status von Territorien noch die Souveränität über Territorien, den Verlauf internationaler Grenzen und Grenzlinien sowie den Namen von Territorien, Städten oder Gebieten. Anmerkung zu den Daten aus Israel Die statistischen Daten für Israel wurden von den zuständigen israelischen Stellen bereitgestellt, die für sie verantwortlich zeichnen. Die Verwendung dieser Daten durch die OECD erfolgt unbeschadet des Status der Golanhöhen, von Ost-Jerusalem und der israelischen Siedlungen im Westjordanland gemäß internationalem Recht. Weitere Informationen zu Bildung auf einen Blick 2015 sowie die kompletten Indikatoren können im Internet abgerufen werden unter www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm. Die aktualisierten Daten können online abgerufen werden unter http://dx.doi.org/10.1787/eag-data-en und durch Aufrufen der unter den Tabellen und Abbildungen in der vorliegenden Publikation. Untersuchung, Vergleiche und Visualisierung weiterer Daten und Analysen anhand von: http://gpseducation.oecd.org/CountryProfile?primaryCountry=AUT&treshold=10&topic=EO Fragen richten Sie bitte an: Markus Schwabe Directorate for Education and Skills [email protected] © OECD 2015 Autoren dieses Texts: Luka Boeskens Markus Schwabe Directorate for Education and Skills [email protected] [email protected] 10 Österreich – Ländernotiz –Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren Zahlen und Fakten zu Österreich aus Bildung auf einen Blick 2015 Tabelle Indikator Österreich Bildungszugang und Bildungserfolg Bildungsbeteiligung 2013 C2.1 3-Jährige (Elementarbereich) 71% Höchster erreichter Bildungsabschluss, 25- bis 64-Jährige 2014 Unterhalb von Sekundarbereich II 16% Abschluss des Sekundarbereichs II oder des postsekundären A1.4a 54% nichttertiären Bereichs Abschluss des Tertiärbereichs 30% Höchster erreichter Bildungsabschluss, 25- bis 64-Jährige 2014 (Aufschlüsselung auf Ebene des Tertiärbereichs) Kurzstudiengang 15% Bachelor oder gleichwertiger Abschluss 2% A1.1a Master oder gleichwertiger Abschluss 11% Promotion oder gleichwertiger Abschluss 1% Studienanfänger- und Abschlussquoten 2013 Prozentsatz der heutigen jungen Menschen, die im Verlauf ihres C3.1 Lebens voraussichtlich mind. einmal ein Studium im 74% Tertiärbereich aufnehmen werden Prozentsatz der heutigen jungen Menschen, die im Verlauf ihres A3.1 Lebens voraussichtlich einen Bachelor oder gleichwertigen 25% Abschluss erwerben werden Wirtschaftliche und Arbeitsmarktergebnisse Erwerbslosenquote, 25- bis 64-Jährige 2014 Unterhalb von Sekundarbereich II 10.8% Abschluss des Sekundarbereichs II oder des postsekundären A5.4a 4.5% nichttertiären Bereichs Abschluss des Tertiärbereichs 3.7% Durchschnittl. Verdienstvorsprung von 25- bis 64-Jährige mit 2013 Tertiärabschluss (Sekundarbereich II = 100) Kurzstudiengang 136 Bachelor oder gleichwertiger Abschluss 171 A6.1a Master, Promotion oder gleichwertiger Abschluss ** Alle Tertiärabschlüsse 152 Prozentsatz der 15- bis 29-Jährige, die weder in Beschäftigung 2014 noch in Bildung oder Ausbildung sind (NEET) Männer 11.1% C5.2b Frauen 12% Finanzielle Investitionen in die Bildung Jährliche Ausgaben je Schüler/Studierenden (US-Dollar2012 Äquivalente, auf KKP-Basis) Primarbereich 9563 USD B1.1a Sekundarbereich 13806 USD Tertiärbereich (einschl. FuE-Aktivitäten) 15549 USD Gesamtausgaben für Bildungseinrichtungen (Primar- bis 2012 Tertiärbereich) B2.2 In Prozent des BIP 4.9% Öffentliche Bildungsausgaben (Primar- bis Tertiärbereich) insg. 2012 B4.2 In Prozent der öffentlichen Ausgaben insgesamt 9.6% Schüler und Lehrkräfte Schüler/Lehrer-Quote 2013 Primarbereich 12 students per teacher D2.2 Sekundarbereich 9 students per teacher Durchschnittliche Gehälter von Lehrkräften 2013 Lehrkräfte im Elementarbereich 55346 USD Lehrkräfte im Primarbereich 55346 USD Lehrkräfte im Sekundarbereich I (allgemeinbildende D3.4 63863 USD Bildungsgänge) Lehrkräfte im Sekundarbereich II (allgemeinbildende 69632 USD Bildungsgänge) Referenzjahr ist das angegebene Jahr oder das letzte Jahr, für das Daten verfügbar sind. ** Nähere Einzelheiten zu diesen Daten sind der entsprechenden Quelltabelle zu entnehmen. © OECD 2015 OECD-Durchschnitt 2013 74% 2014 24% 43% 34% 2014 8% 16% 11% 1% 2013 67% 36% 2014 12.8% 7.7% 5.1% 2013 125 157 214 160 2014 13.2% 17.9% 2012 8247 USD 9518 USD 15028 USD 2012 5.2% 2012 11.6% 2013 15 students per teacher 13 students per teacher 2013 37798 USD 41248 USD 43626 USD 47702 USD 11
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