Gesundheit auf einen Blick 2015 Wo steht die Schweiz?

Gesundheit auf einen Blick 2015
Wo steht die Schweiz?
WICHTIGE ERGEBNISSE

Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz sind hoch und der Ausgabenanstieg hat
sich in den letzten Jahren beschleunigt

Der Marktanteil von Generika in der Schweiz ist relativ gering; die verstärkte
Förderung bei Verschreibung und Abgabe von Generika könnte den Anstieg bei den
Arzneimittelausgaben verlangsamen

Das Versorgungsniveau mit Ärzten und Krankenpflegern in der Schweiz ist hoch; der
Anteil der ausländischen Ärzte in der Schweiz liegt dabei über dem OECDDurchschnitt

In der Schweiz gibt es weniger medizinischen Nachwuchs als in vielen anderen
Ländern
Das Ausgabenniveau in der Schweiz ist hoch und das Wachstum hat sich beschleunigt
Die allgemeinen Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in der Schweiz beliefen sich im Jahr 2013 auf 6,325
USD (kaufkraftbereinigt) und liegen damit deutlich über dem OECD-Durchschnitt (3,453 USD) und
den Ausgaben in Nachbarländern wie Deutschland (4,819 USD), Österreich (4,553 USD) oder
Frankreich (4,124 USD). In der Schweiz sind die Ausgaben zwischen 2009 bis 2013
inflationsbereinigt im Schnitt um 2,5% jährlich gewachsen, doppelt so stark wie im Zeitraum 20052009. Damit liegt die Schweiz auch deutlich über den Wachstumsraten der meisten anderen Länder.
Im Durchschnitt stiegen die Ausgaben in den OECD-Staaten zwischen 2009 und 2013 nur um 0,6%
pro Jahr. Insbesondere in denjenigen Ländern, die besonders von der Wirtschafts- und Finanzkrise
betroffen waren sind die Ausgaben in diesem Zeitraum teilweise stark gesunken.
Einen vergleichsweise sehr hohen Teil der gesamten Gesundheitsausgaben haben in der Schweiz
die Patienten selbst zu tragen. 26% aller Aufwendung müssen dort aus eigenen Mittel finanziert
werden, im OECD-Durchschnitt sind dies nur 19%. Die direkte finanzielle Beteiligung der Patienten
liegt in der Schweiz außerdem wesentlich über der in Frankreich (10%) oder Deutschland (13%). Eine
hohe Selbstbeteiligung kann den Zugang zu Gesundheitsleistungen beinträchtigen, in dem er
insbesondere finanziell benachteiligte Bevölkerungsschichten von gebotener medizinischer
Behandlung abhält.
Auch die Ausgaben für Arzneimittel befinden sich in der Schweiz auf einem hohen Niveau. Pro-Kopf
beliefen sich diese im Jahr 2013 auf 666 USD und damit rund 30% über dem OECD-Durchschnitt.
Damit lagen sie in etwa auf dem Niveau Deutschlands (678 USD) aber noch weit unter den
Vereinigten Staaten (über 1,000 USD pro Kopf). In der Schweiz wurden in der Vergangenheit einige
Schritte unternommen, um den Ausgabenanstieg für Arzneimittel zu reduzieren. Im Jahr 2013 war in
der Schweiz allerdings nur jedes Sechste abgegebene Medikament ein Generikum. Die
Generikaquote ist in den meisten Ländern deutlich höher. Im OECD-Durchschnitt liegt der Anteil bei
48 Prozent, in Deutschland und im Vereinigten Königreich bei 80%. Verstärkte Förderung bei der
Verschreibung und Abgabe von günstigeren Generika könnte dabei helfen, die Arzneimittelkosten in
der Schweiz zu begrenzen.
Der Anteil ausländischer Fachkräfte beim Gesundheitspersonal ist hoch
Das schweizerische Gesundheitssystem kennzeichnet sich durch ein hohes Angebot an
Gesundheitsfachkräften
aus,
welches
einen
guten
Zugang
der
Bevölkerung
zu
Gesundheitsleistungen sicherstellt. In der Schweiz gibt es mehr Ärzte (4 je 1.000 Einwohner) und
Krankenpfleger (17,4 je 1.000 Einwohner) als im OECD-Durchschnitt (3,3 und respektive 9,1). Viele
dieser Fachkräfte kommen dabei aus dem Ausland. In der Schweiz liegt der Anteil derjenigen Ärzte,
die im Ausland ausgebildet worden sind bei 27%.
Anteil der im Ausland ausgebildeten Ärzte an allen praktizierenden Ärzten im Zeitverlauf
Germany
United Kingdom
France
United States
Switzerland
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
2008
2009
2010
2011
2012
2013
1. In Deutschland bezieht sich der Wert auf die Staatsangehörigkeit
Quelle: OECD Gesundheit auf einen Blick 2015
Der Anteil ist in den letzten Jahren angestiegen und liegt unter dem Niveau von einigen
englischsprachigen Ländern wie Australien und dem Vereinigten Königreich und deutlich über den
Werten in Frankreich und Deutschland.
0
1. In Deutschland bezieht sich der Wert auf die Staatsangehörigkeit, in Spanien auf den Geburtsort
Quelle: OECD Gesundheit auf einen Blick 2015
1.8
0.2
2.4
2.6
2.7
3.0
4.4
5.6
7.6
9.2
9.4
14.4
23.5
24.3
27.0
30.5
25.0
19.9
15.2
10.7
8.8
10
17.3
20
28.7
30
34.2
40
35.8
50
43.5
%
60
58.5
Anteil der im Ausland ausgebildeten Ärzte an allen praktizierenden Ärzten, 2013 (oder Vorjahr)
Im Gegensatz zu vielen anderen OECD-Staaten ist die Anzahl der Absolventen von medizinischen
Studiengängen in der Schweiz seit dem Jahr 2000 nicht angestiegen. Im Verhältnis zur Bevölkerung
liegt der Anteil unter dem OECD-Durchschnitt. Im Jahr 2013 gab es in der Schweiz 10 Absolventen je
100.000 Einwohner, im Durchschnitt der OECD-Staaten lag dieser Wert bei 11,5.
Weitere Informationen zu Gesundheit auf einen Blick 2015 ist unter http://www.oecd.org/health/health-at-aglance.htm verfügbar.
Weitere Informationen zur Schweiz find Sie hier: http://www.oecd.org/switzerland.