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AUTOMATICA · MESSEN
DIE ZUKUNFT HEISST AUTOMATION
AUTOMATICA 2016: INNOVATIONEN FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE
Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie steht unter immensem Kostendruck. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, suchen
Produzenten nach leistungsfähigen Automatisierungslösungen bei gleichzeitig überschaubaren Investitionskosten. Die
AUTOMATICA 2016, vom 21. bis 24. Juni in München, zeigt die passenden Lösungen für die Branche.
A
utomatisierungsanbieter kennen die Wünsche der Foodbranche sehr genau. Gefragt
sind High-Output-Lösungen mit Ausbringraten,
die je nach Applikation bei weit über 100.000
Einheiten pro Stunde liegen. Für die Sekundärverpackung haben die meisten Hersteller leistungsfähige Roboter in allen möglichen Traglast- und Reichweitenklassen im Programm. Gleiches gilt für die Industrielle Bildverarbeitung, die
in vielen Applikationen eine Schlüsselrolle spielt.
Hier reicht das Angebt von intelligenten SmartKameras bis zu komplexen BV-Gesamtlösungen
für das Linetracking.
Ist es für die Bildverarbeitungssysteme weitgehend unerheblich, ob sie in der Primär- oder Sekundärverpackung zum Einsatz
kommen, sieht das bei den RoThomas Kröning, botern anders aus. Für sie hat die
Einhaltung strengster HygieneInhaber Kröning
vorgaben im Umgang mit offe(Bild: Kröning)
nen Lebensmitteln Priorität. Was
das konkret bedeutet, bringt Thomas Kröning,
Inhaber des gleichnamigen Anlagenbauers und
Spezialist im Bereich Primärverpackung, auf den
Punkt: „Gefragt sind ultraschnelle Roboter in Reinraumausführung mit möglichst geringen Partikelemissionen. Gleichzeitig müssen die Maschinen mit
den branchenüblichen Reinigungsprozeduren zurechtkommen und den Ausschluss von Verunreinigung der Lebensmittel garantieren, was die Verwendung lebensmittelverträglicher Schmierstoffe der
Klasse NSF H1 bedingt.“
Noch ist das Roboterangebot durch diese Vorgaben stärker eingeschränkt als im Bereich der Sekundärverpackung. Doch der Markt entwickelt
sich dynamisch. Die World-Robotics-Statistik des
IFR belegt ein Wachstum von 14 Prozent in der
Getränke- und Nahrungsmittelindustrie weltweit in 2014.
HIGHSPEEDKINEMATIKEN MIT 200 PICKS
PRO MINUTE
Die hohe Nachfrage befeuert die Innovationskraft der Roboterhersteller. So werden auf der
AUTOMATICA 2016 im Bereich der HighspeedKinematiken viele Neuheiten erwartet. Im Mittelpunkt stehen hier Deltaroboter. Der Urvater dieser Kinematiken, der ABB FlexPicker, hat Robo-
tikgeschichte geschrieben. Heute deckt die IRB
360-Produktfamilie mit ihren vielen Varianten nahezu jeden Bedarf ab. Wichtig für Lebensmitteleinsätze: Alle FlexPicker sind mit ihrem HygieneDesign für raue Nassbereich-Umgebungen bei
der Verarbeitung von Fleisch- und Milchprodukten perfekt geeignet. Selbst eine Version in kompletter Edelstahl-Ausführung mit der Schutzart
IP69K, die sich besonders für die Nassreinigung
mit industriellen Reinigungsmitteln und Hochdruck-Heißwasser eignet, ist verfügbar.
nären Epson Spider und dem schnellen Stäubli
Fast Picker TP80 behaupten. Beide Roboter sind
nicht das erste Mal in München, jedoch wird
Stäubli den Fast Picker in neuen Versionen speziell für Einsätze an offenen Lebensmittel präsentieren. Die Vierachser sind sowohl in spritzwassergeschützter HE-Ausführung als auch mit lebensmittelverträglichem H1-Öl verfügbar. Sie erreichen in dieser Konfiguration Spitzenwerte von
bis zu 200 Picks pro Minute.
NEUE APPLIKATIONEN IM FOKUS
Deltaroboter wie der legendäre ABB FlexPicker haben sich
sowohl in der Sekundär- wie in der Primärverpackung von
Lebensmitteln hervorragend bewährt. (Bild: ABB)
Auch Adept wird auf der AUTOMATICA 2016 mit dem Hornet
565 eine neuentwickelte Deltakinematik präsentieren, die das
Pick & Place in Höchstgeschwindigkeit beherrscht. „Wir haben
den Hornet 565 entwickelt, um
Produktdurchsatz und Effizienz
zu steigern und so die Produktionskosten nachhaltig zu reduzieren“, erklärt Dr. Klaus Kluger, Geschäftsführer bei Adept.
Dr. Klaus Kluger,
Geschäftsführer
Von den Fortschritten in der Automatisierungstechnik profitieren nicht nur Roboterhersteller,
Anlagenbauer und Lebensmittelproduzenten,
sondern auch Verbraucher und der Arbeitsmarkt.
Beispiel: Würden Nordseegarnelen hierzulande
automatisch geschält, entfiele der 6.000 Kilometer lange Transport ins ferne Marokko, es entstünden neue Arbeitsplätze im Land und das Produkt
käme frisch auf dem Tisch. Genauso frisch wie die
Fischstäbchen, die bei TST in der Nähe von Emden konkurrenzlos schnell mit Sechsachs-Robotern verpackt werden. Je vier Stäubli Sechsachser
in HE-Bauweise sorgen an einer Fischstäbchenund einer Schlemmerfiletlinie für das Abpacken
von bis zu 300 Tonnen Fisch pro Tag im Dreischichtbetrieb. Eine beachtliche Leistung, ist die
bröselige Fracht doch alles andere als leicht zu
handhaben. Positive Nebenwirkung: Dank dieser
Investition sind 160 Arbeitsplätze in einer 2011
neu errichteten Produktionsstätte entstanden.
bei Adept
(Bild: Adept)
Besonders kreativ prescht Fanuc mit seinen Deltakinematiken vor. Die Japaner rüsten ihre Roboter mit dreiachsigen Handgelenken aus, sodass sich insgesamt sechsachsige Kinematiken
ergeben. Solange „nur“ gepickt wird, reichen drei
Achsen. Kommen Aufgaben der Qualitätsprüfung hinzu oder müssen gepickte Produkte um
eine Achse gedreht werden, braucht der Roboter
mehr Freiheitsgrade.
Noch etwas wird sich auf der AUTOMATICA
2016 zeigen: Im Highspeed-Bereich müssen sich
Deltaroboter gegen Roboter wie dem revolutio-
FEBRUAR
Und täglich sind neue Automatisierungslösungen auf dem Sprung in die Praxis. Sei es der
neue Tomatenernteroboter von Panasonic oder
das Einschneiden von Teiglingen mit dem Wasserstrahl – der Innovationskraft der Automatisierungsbranche sind ebenso wenig Grenzen gesetzt wie potenziellen Projekten in der Lebensmittelindustrie.
AUTOMATICA 2016:
08. bis 10. März, Stuttgart
Weitere Informationen:
www.automatica-munich.de
AUSGABE 1 2016
food TECHNOLOGIE
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