Die 5 coolsten Projekte beim Automatica Makeathon

Die 5 coolsten Projekte beim
Automatica Makeathon
V on Matthias Dworak
Auf dem Automatica Makeathon haben insgesamt 20 Teams ihre Hardware-Hacks
präsentiert. Von Selbstschussanlagen, Produktionsstraßen bis hin zu einer Maschine, die
jedem Nutzer seinen individuellen Power-Drink zusammenmixt, waren allerlei
innovative und teils auch skurrile Projekte darunter. Das waren dabei die fünf coolsten
Ideen:
1. nutriFIT
Das Gewinner-Team des Automatica Makeathons nutriFIT setzt auf gesunde
Ernährung. Die vier Münchener Studenten Moritz Münst, Moritz Mangold, Lars und
Björn Lütjens entwickelten eine Maschine, die einen gesunden Fitness-Drink produziert abgestimmt auf das individuelle Profil einer Person.
Über eine Mobile-App kann man ein Profil anlegen (mit Namen, Geschlecht und
Nahrungspräferenzen) und auch gleich angeben welche Ernährungsziele man erreichen
möchte, zum Beispiel zu- oder abnehmen. Ein intelligenter Algorithmus stellt daraufhin
der Person ein individuelles Shake-Rezept aus und die automatische Maschine, die den
Drink fertigt haben die Jungs auch noch gleich dazu gebaut.
2. Poke-Mon
Team Poke-Mon zeigt, wie Video-Anrufe in Zukunft aussehen könnten - nämlich mit
Robotern, die menschliche Bewegungen simulieren können. Das vierer-Team (Goh Hui
Joo, Binh An Tran, Stefan Kreipe und Y u Shu They) baute in weniger als 24 Stunden
einen Mini-Roboter, der in der Lage ist ein Smartphone zu halten, sich zu bewegen und
mit Personen zu interagieren.
Der Roboter wird über die beiden Mobiltelefone gesteuert, die über Internet oder
Bluetooth miteinander verbunden sind. Auch auf Gesichtsausdrücke wie Lachen reagiert
der Roboter. Profitieren könnten zum Beispiel Menschen die in einer Fernbeziehung
leben.
3. Solemove
Einem ganz anderen Problem haben sich Amelia und Lucas mit ihrem
ProjektSolemove gewidmet: Rund 30 Prozent der über 65-jährigen Deutschen stürzen
mindestens einmal pro Jahr und viele benötigen danach schnell Hilfe. Damit im Notfall
Angehörige, Pfleger oder Nachbarn informiert werden, haben Lucas Spreiter und Amelia
Gläse von der Technischen Universität München eine Einlagesole entwickelt, die einen
Sturz erkennt und per SMS Alarm schlägt. Ein GPS-Modul und ein Gyroskop liefern
dafür pro Sekunde hunderte von Datensätzen an einen Arduino Minicomputer, der die
auftretenden Kräfte analysiert und nach Sturz-Mustern sucht.
Dabei kann die intelligente Sole sogar selbstständig dazulernen und sich ihrem Träger
anpassen. Dadurch kann Solemove Fehlalarme vermeiden, aber im Fall von Stürzen
trotzdem sofort Hilfe leisten. Damit man seine Schuhe nicht an einem Kabel aufladen
muss, und sie dadurch womöglich selbst zu einer Stolperfalle werden, wird der Akku der
Sensor-Sole mittels Induktion aufgeladen.
Was als Prototyp noch aussieht wie ein Turnschuh aus einem Science Fiction Film, soll
einmal ganz unscheinbar in einer komfortablen Einlagesole verschwinden. „Denn kaum
jemand möchte ja gerne zugeben, dass er wacklig auf den Beinen ist", sagt Lucas von
Solemove. Ihre Lösung biete den Betroffenen einen unscheinbaren Schutz, ein sichereres
Gefühl im Alltag und gesteigerte Lebensqualität.
4. SpinalCo
Auch Team SpinalCo entwickelte ein intelligentes medizinisches Produkt, nämlich ein
Rücken-Kissen, das einem dabei hilft die richtige Sitzposition zu finden. Während des
Makeathons baute das Team einen beweglichen Rahmen, der eine schlechte Sitzhaltung
erkennt und die Daten an einen Computer sendet. Über eine Web-Applikation kann der
Benutzer dann ständig überprüfen, ob er sich in einer guten Sitzposition befindet oder
nicht. Team SpinalCo ist davon überzeugt, dass ihr Kissen helfen kann Kosten zu sparen
und Rückenprobleme zu vermeiden, wenn es zum Beispiel am Arbeitsplatz eingesetzt
wird.
5. ASAP
Eine Projekt, das viele zum Schmunzeln brachte, stellte das Team ASAP vor: Mit einer
autonomen Nerf-Selbstschussanlage wollen die Entwickler künftig ihr Knabberzeug vor
dem Krümelmonster schützen. "Wir sind auf die Idee gekommen, da einer unserer Team
Kollegen ein Problem mit einem Fischreier hat. Wir haben die Nerf Guns gesehen und
haben dann Spaß halber gesagt, ja du kannst doch so eine Gun nehmen und immer auf
den Reiher schießen, dann erschreckt er sich und haut ab", sagt Martin Postner von
ASAP. Da es auf der Automatica keine Reiher gab, habe man dann aus Fischen Kekse
gemacht und irgendwann lief dem Team noch das Krümelmonster über den Weg - schon
war die Projektidee geboren.
Servomotoren geben dem "Coockie Defender" die nötige Flexibilität, um auch bewegliche
Ziele zu treffen. Für die Steuerung und Zielerfassung nutze das Team unter anderem
auch die Cloud-Computing-Platform von Microsoft. Die Mustererkennung, die Microsoft
Cognitive Services zu Verfügung stellt, erlaubt den völlig autonomen Einsatz - von der
Zielerkennung bis zum Abschuss. Sobald die Software das Krümelmonster im
Sichtbereich der Kamera erkennt, wird die Nerf-Gun durch die Servomotoren
blitzschnell ausgerichtet und der Schaumstoffpfeil abgefeuert. Die nötige Rechenpower
vor Ort liefert der Selbstschussanlage dabei ein Raspberry Pi Minicomputer.
"Für uns war die Veranstaltung eine tolle Erfahrung. Wir durften uns in Bereich
einarbeiten, mit denen wir sonst nichts oder nur wenig zu tun haben. Ebenso konnten
wir sehen, in welch kurzer Zeit wir eine Idee umsetzen können", sagt Martin.