COOP.CH COOPERATION.CH COOPERAZIONE.CH NEWSLETTERABO E-Mail-Adresse OK 1 Zeitung durchsuchen... TATEN STATT WORTE FAMILIE ESSEN & TRINKEN AKTUELL Coopzeitung als ePaper Ausgabe Nr. 31 vom 28. LIFESTYLE FREIZEIT Brittas Weinlatein Im Augenblick Extra: Balkon & Garten Juli 2015 » Fashion & Trends Fotowettbewerb Titelgeschichten Wochenfrage Nicht nur scharf, sondern auch geschmackvoll – die Schweizer Chilisauce Baergfeuer. Richtig scharf: Die Chilisauce des Alchemisten Käse, Schoggi, Uhren: dafür sind wir berühmt – aber Chilisauce? Das passt doch nicht zu uns urchigen Schweizern. Stephan Marti belehrt uns eines Besseren. Bericht Dass Chili und die Schweiz eine super Kombi sind, davon ist Stephan Marti überzeugt – seines Zeichens Alchemist, Lebensmittelentwickler und wohl erster und einziger Produzent einer Schweizer Chilisauce. Und nein, trotz des Zusatzes Schweizer Produkt, die Chilis dafür werden nicht in der Schweiz gezogen. Jede Woche die neusten Themen im Newsletter! Hier abonnieren » «Vor drei Jahren haben wir einen Versuch gewagt und im Aargau Chilis angepflanzt. Der Ertrag war aber zu klein, als dass sich die Produktionskosten gelohnt hätten», bedauert Marti. Die Habanero-Chili für seine Sauce mit dem klingenden Namen «Baergfeuer» (Martis Firma heisst Baerg Marti) werden deshalb aus verschiedenen Ländern wie Honduras, Guatemala oder der Dominikanischen Republik importiert. Dass die Sauce trotzdem als Schweizer Produkt gilt, liegt daran, dass die restlichen Zutaten aus der Schweiz stammen und sie hier in Staufen bei Lenzburg AG produziert wird. Zweifel ist der grösste Killer des Erfolgs. » Stephan Marti, Lebensmittelentwickler Labor statt Golfplatz Doch wie ist der 51-Jährige überhaupt auf die Idee gekommen, eine Chilisauce zu entwickeln? «Ich «bin ein weitgereister Mensch und ich esse gerne scharf. Meist muss ich deshalb mein Essen mit Chilisauce nachwürzen. Nur haben mir all diese Chilisaucen nie richtig geschmeckt», zu salzig oder zu sehr Essig seien sie ihm oft vorgekommen. Und weil der Berner ein Mensch der Tat ist, «habe ich mir gesagt, so, jetzt mache ich halt selbst eine». Gesagt, getan: Bei einem Freund bestellt Marti im Jahr 2010 verschiedene Chilisorten und fängt an zu mixen und zu maischen, bis er die richtige Rezeptur hat. Dabei war ihm seine erste Ausbildung zum Koch und Hotelier von Nutzen. Obwohl er nach der Ausbildung in den Finanzbereich wechselte, hat ihn das Kulinarische nie losgelassen: «Während meine Kollegen in der Freizeit auf den Golfplätzen standen, habe ich in einem Labor gewurstet, gekäst und versucht, Schnäpse zu destillieren. Auf einer Geschäftsreise habe ich einem Nonno beim Balsamicokochen zugeschaut und das zu Hause dann mit alten Apfel- und Birnensorten von Hochstammbäumen probiert.» 2008 gründet er dann seine Lebensmittelfirma Baerg Marti. Neben seinem Balsam-Essig, den er lieber «Mountain Essence» nennt, da er auf dem Jungfraujoch auf über 3000 m ü. M. zur Excellence lagert, ist das «Baergfeuer» nun sein zweiter grosser Streich. Bis das Rezept stand, brauchte es aber mehrere Anläufe. «Ja, ein paar Versuche gingen dann schon in den Zürisee – so habe ich wahrscheinlich den einen oder anderen Fisch mariniert», scherzt Marti, «nein, wir haben diese natürlich fachgerecht entsorgt.» Doch nicht nur die richtige Rezeptur zu finden war eine Herausforderung, auch die Planung des Produktionsprozesses an sich gestaltete sich schwierig: «Wenn man mit Chilis arbeitet, werden scharfe, wenn nicht sogar ätzende Dämpfe freigesetzt», Schutzhandschuhe, -brillen und Masken seien darum Pflicht, «trotzdem hat es bei mir und meinen Helfern manchmal zweimal gebrannt – wenn Sie wissen, was ich meine». Auch die Nachbarn hätten sich beschwert und so suchte Marti nach einer anderen Produktionsstätte. Er fand diese im Mostereibetrieb Mosti Furer in Staufen (AG). Hier werden die Chilischoten gepresst, die geheime Rezeptur erstellt und die Sauce in kleine Fläschchen umgefüllt. Schärfe mit Geschmack Und was macht seine Sauce nun so viel besser als andere? «Sie ist fruchtiger und viel näher am Geschmack der Chili, nicht so essig- und salzlastig und sie ist so richtig schön scharf.» Davon ist nicht nur Marti überzeugt: «Viele Spitzenköche konnte ich von ihr begeistern.» Deren Meinung sei ihm wichtig, denn «die sagen mir dann gleich, ob es was taugt oder nicht». Wie etwa Markus Gass, Chefkoch des Restaurants Adler in Hurden ZH, ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern und 17 Gault-Millau-Punkten. Er kennt Marti schon lange und hat das Baergfeuer gerne in seine Küche aufgenommen: «Wir verfeinern damit vor allem unser Tatar und unsere Saucen, ich habe es aber auch schon für ein Dessert in Kombination mit Schokolade eingesetzt.» Er gebe es jeweils am Schluss dazu, um den Speisen Schärfe zu verleihen. «Das Spezielle an dieser Chili-Sauce ist, dass sie nicht nur scharf ist, sondern auch nach Chili schmeckt», verrät der ausgezeichnete Koch. Am Kreateur Marti schätzt er, «dass er nicht nur ein Schnorri ist, sondern einer, der auch macht, was er sagt». Und das, obwohl anfänglich alle über seine Idee, eine Chilisauce herzustellen, gelacht hätten. Aber Marti liess sich noch nie davon beeindrucken, was andere für möglich halten: «Zweifel ist der grösste Killer des Erfolgs», ist seine Devise. Heute lache keiner mehr über seine Chilisauce. Kein Wunder, denn das Schweizer Baergfeuer ist in England, Irland und Deutschland schon lange erfolgreich und auch die Schweiz hat Feuer gefangen. Jetzt ist Marti dabei, den arabischen Raum und die USA damit zu entzünden. Die Anatomie der Chili Es gibt viele Sorten, ihr Aufbau aber ist gleich Schärfe 5 Punkte = stark Die Schweizer Chilisauce Baergfeuer bringt es auf 5 von 10 Punkten auf der Schärfeskala für Chili. Die Sauce zeichnet sich durch ihren feinen Chili-Geschmack aus und eignet sich besonders gut zum Abschmecken von Tatar, Saucen oder auch Desserts. Erhältlich in grösseren Coop-Läden für Fr. 3.80/50 ml. Essen& Trinken BOEUF STROGANOFF Für 4 Personen Vor- und Zubereitungszeit: ca. 40 Min. Zutaten RR150 g Champignons RR1 rote Peperoni RR2 Essiggurken RR1 Schalotte RR1 EL Bratbutter RR600 g Rindsfiletspitzen RRSalz, Pfeffer RR1 EL Butter RR1 dl Rotwein RR1 EL Paprikapulver RR1 EL Tomatenpüree RR2 dl Rinderfond RR2 dl Rahm RR100 g Crème fraîche RRBaergfeuer, je nach Gusto einige Tropfen Zubereitung Die Champignons in Scheiben schneiden. Die Peperoni halbieren, entkernen und in Streifen schneiden. Die Essiggurken ebenfalls in Streifen schneiden. Die Schalotte fein hacken. Die Rindsfiletspitzen in ca. 2 cm grosse Würfel schneiden und in der Pfanne in der Bratbutter heiss und kurz anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen. In eine Schüssel geben und warm stellen. Die Pfanne kurz ausreiben und danach das vorbereitete Gemüse mit der Butter 1 Min. anziehen. Das Tomatenpüree zugeben und mitdünsten. Mit Paprika bestäuben und mit dem Rotwein ablöschen. Einkochen und anschliessend den Rinderfond zugeben und auf die Hälfte reduzieren, danach den Rahm zugeben und stark einkochen, bis die Sauce schön bindet. Mit Baergfeuer feurig abschmecken und das Fleisch zugeben. Mit Rösti oder Nudeln anrichten. Zum Schluss Crème fraîche auf das Gericht geben. Coopzeitung · Nr. 22 vom 26. Mai 2015 Essen& Trinken GEEISTE APFELSUPPE MIT CHILI KREVETTEN Für 4 Personen Zutaten RR11 St Chilischote RR1 Tl Kreuzkümmel Meersalz RRMartis Bergfeuer Chilisauce RR2 El Olivenöl RR4 St Riesenkrevetten RR8 St Granny Smith Äpfel RR1 St Limone Zubereitung Die Äpfel ungeschält durch den Entsafter geben. Den Saft von einer Limone unter die Suppe rühren und kalt stellen. Die Chilischoten entkernen, fein hacken und mit den restlichen Zutaten mischen. Die marinierten Krevetten im Olivenöl kurz und scharf anbraten. Die Krevetten auf der Suppe anrichten und mit der Marinade beträufeln. Coopzeitung · Nr. 22 vom 26. Mai 2015
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