ChemikerIn (Chemie-IngenieurIn)

Chemikerin (Chemie-Ingenieurin)
Chemiker (Chemie-Ingenieur)
INHALT
Tätigkeitsmerkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Anforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Beschäftigungsmöglichkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Berufsgruppe: Chemie, Chemieingenieurwesen, Technische Chemie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Aufstieg und Selbstständigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
TÄTIGKEITSMERKMALE
Chemie-IngenieurInnen sind in den Bereichen Wirtschaftsingenieurwesen für Technische Chemie und
Verfahrenstechnik in der Produktion und Veredelung tätig. Neben wissenschaftlichen Aspekten verfügen sie
über Wissen im Bereich des Managements.
Chemie-IngenieurInnen befassen sich vor allem mit der Lösung chemisch-technologischer und
wirtschaftswissenschaftlicher Problemstellungen der stoffumwandelnden Industrie. Sie beschäftigen sich mit
der Analyse und Überwachung der Produktionsabläufe bei chemischen Verfahren. Sie arbeiten auch als
Sachverständige im Bereich von Versicherungen und Behörden.
Neben einer interdisziplinären Sichtweise verfügen sie daher über fundiertes Grundlagenwissen in
den Bereichen Anorganische Chemie, Organische Chemie, Biotechnologie, Lebensmitteltechnik,
Polymerchemie, Analytische Chemie, Physikalische Chemie, Verfahrenstechnik, Energietechnik und
Chemische Technologien wie etwa Nanotechnologie oder Angewandte Elektrochemie (Brennstoffzellen,
Batterien).
Chemie-IngenieurInnen können in allen Branchen der stoffumwandelnden Industrie arbeiten:
•
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•
•
Reinigungs- und Waschmittelproduktion
Petrochemie - Weiterverarbeitung von Produkten aus Erdöl und Erdgas
Kunststoffproduktion
Düngemittelproduktion
Angewandte Chemische Reaktionstechnik (z.B. Enegiespeicher und -Transport; komplexe
Hochleistungsmaterialien)
u.v.m.
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Chemikerin (Chemie-Ingenieurin)
Chemiker (Chemie-Ingenieur)
Die Chemische Reaktionstechnik nimmt zunehmend eine Schlüsselrolle in nahezu allen Bereichen der
stoffumwandelnden Industrie ein.
ANFORDERUNGEN
Logisch-analytisches Denkvermögen, naturwissenschaftlich-technisches Verständnis, wissenschaftliche
Neugierde und Kreativität, Ausdauer, eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber chemischen
Reaktionsprodukten (z.B. austretende Gase und Gerüche), für viele Aufgaben ist ein sicherer Umgang
mit Softwaretools (Simulationen, Statistik) Zudem: Verhandlungs- und Repräsentationstätigkeit im Verkauf
und Marketing oder innovative Kompetenz bei der Planung von Anlagen oder der Neueinführung von
Produkten.
Wichtige Qualifikationen für Chemie-IngenieurInnen in Forschung wie auch Industrie sind
Fremdsprachenkenntnisse (Englisch als Wissenschaftssprache und Verhandlungssprache), interkulturelle
Kompetenzen (Forschen und Arbeiten im globalen Maßstab) wie auch die Bereitschaft, Karriereschritte im
Ausland zu setzen.
BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN
Berufsaussichten bestehen insbesondere in der chemischen Großindustrie (Petrochemische, Pharma-,
Lebensmittel-, Papier-, Zellstoff-, Kosmetikindustrie etc.) sowie im Bereich des Umweltschutzes bei Ämtern
und Behörden oder in Forschungsinstituten.
Chemie-IngenieurInnen sind tätig in: in Forschung & Entwicklung (F&E) in Forschungsabteilungen der
Industrieunternehmen oder an Hochschulen, Verfahrenstechnik, Produktion, Anwendungstechnik, Analytik,
Patentwesen, Marketing & Vertrieb, Management, Consulting und Bildung.
Chemie-IngenieurInnen sind auch oft in multidisziplinären Berufen tätig, die neben chemischen auch noch
andere einschlägige Kenntnisse erfordern.
AUSBILDUNG
Basisausbildung für Berufe in diesem Bereich ist in der Regel entweder eine Ausbildung im Bereich
Wirtschaftsingenieurwesen- Chemie oder Chemieingenieurwesen, Chemieverfahrenstechnik o.Ä. in
Verbindung mit fundierten betriebswirtschaftlichen Kenntnissen.
AbsolventInnen einer HTL kann die Standesbezeichnung Ingenieur / Ingenieurin verliehen werden
(Nachweis über Ausbildung und Praxis erforderlich!). Zuständig für die Verleihung ist das Bundesministerium
für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.
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Chemikerin (Chemie-Ingenieurin)
Chemiker (Chemie-Ingenieur)
Für Berufstätige werden - je nach vorhandenem Bildungsabschluss - sowohl Kollegs als auch eine Höhere
Technische Lehranstalten für Berufstätige angeboten.
Berufsgruppe: Chemie, Chemieingenieurwesen, Technische Chemie
Fachschulen
Fachschule für Chemie (4 Jahre);
Ausbildungszweige:
•
•
Biochemie und Bioanalytik (Wien 17)
Chemische Technologie und Umwelttechnik (Wien 17)
Fachschule für Chemische Betriebstechnik (mit Betriebspraktikum) (4 Jahre (verkürzte 4. Klasse);
Wels)
Fachschule für Textilchemie (3 Jahre; Dornbirn)
Berufsbildende höhere Schulen
Höhere Lehranstalt für Chemie (5 Jahre);
Ausbildungsschwerpunkte:
•
•
•
•
•
Biochemie, Bio- und Gentechnologie (Wien 17)
Chemie - Betriebsmanagement und Marketing (Wien 17)
Leder- und Naturstofftechnologie (Wien 17)
Oberflächentechnik (Wien 17)
Technische Chemie - Umwelttechnik (Wien 17)
Höhere Lehranstalt für Chemieingenieurwesen (5 Jahre);
Ausbildungsschwerpunkte:
•
•
•
•
Chemische Betriebs- und Umwelttechnik (Dornbirn)
Chemische Betriebstechnik (Wels)
Chemische Betriebstechnik, Schulautonome Vertiefung Biochemie und Biotechnologie (Wels)
Textilchemie (Dornbirn)
Kollegs
Kolleg für Chemie - Biochemie und Bioanalytik (4 Semester; Wien 17)
Kolleg für Chemie, Ausbildungszweig Umwelttechnik - Umweltschutzmanagement (4 Semester; Wien
17)
Kolleg/Aufbaulehrgang für Chemie, Ausbildungszweig Technische Chemie (4 Semester; Graz)
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Chemikerin (Chemie-Ingenieurin)
Chemiker (Chemie-Ingenieur)
Berufsbildende höhere Schulen (einschließlich Kollegs) für Berufstätige
Höhere Lehranstalt (einschl. Kolleg) für Berufstätige für Chemieingenieurwesen (HTL: 8 Semester,
Kolleg: 6 Semester);
Ausbildungsschwerpunkte:
•
•
•
Chemische Betriebstechnik (Wels)
Molekularbiologie und Gentechnik (Wien 17)
Umwelttechnik und Umweltschutzmanagement (Wien 17)
Werkmeisterschulen
Werkmeisterschule für Berufstätige für Technische Chemie (4 Semester; Wien 18)
Werkmeisterschule für Berufstätige für Technische Chemie - Umwelttechnik (4 Semester; Graz, Kundl,
Linz, St. Pölten, Vöcklabruck, Vöcklabruck, Wien 17)
WEITERBILDUNG
Weiterbildungsmöglichkeit z.B. der Besuch einer Werkmeisterschule (z.B. für Biound Lebensmitteltechnologie) oder Aufbaulehrgänge, die Berufsreifeprüfung oder die
Studienberechtigungsprüfung. Mit diesen Weiterbildungsschritten kann die Universitätsberechtigung erreicht
werden. Die Studienberechtigung berechtigt zu einem Basisstudium, d.h. einem Bachelorstudium an einer
Universität oder Fachhochschule. Darauf aufbauend ist - nach Abschluss eines Bachelorstudiums - die
Absolvierung eines einschlägigen Masterstudiums möglich.
Studienmöglichkeiten in diesem Bereich sind, neben Chemie und Technischer Chemie, auch verwandte
Bereiche wie Biotechnologie, Verfahrenstechnik, Werkstofftechnik und Wirtschaftsingenieurwesen (Chemie)
oder Polymerchemie.
AUFSTIEG UND SELBSTSTÄNDIGKEIT
Formale Aufstiegsmöglichkeiten in industriellen und gewerblichen Betrieben sind z.B. Funktionen wie
kaufmännische LeiterIn, VerkaufsleiterIn oder AbteilungsleiterIn (z.B. für Produktionslogistik).
ProjektleiterInnen für verfahrenstechnische Aufgaben haben die Verantwortung für die Entwicklung
und die Übertragung von Laborverfahren auf industrielle Maßstäbe sowie Verbesserung bestehender
Produktionsverfahren (wobei ihnen in der Regel auch die Verantwortung für Qualitätskontrolle und
Qualitätsdokumentation zukommt). Branchenerfahrung bzw. Erfahrung in vergleichbaren Funktionen
sind für solche Karriereschritte unbedingt erforderlich. Für leitende Funktionen im Verkauf aber auch im
Projektmanagement bei Auslandsvorhaben sind darüber hinaus Fremdsprachenkenntnisse von Bedeutung.
Aktuell nachgefragte Zusatzqualifikationen sind daher Qualitätssicherungssysteme sowie in Bereichen der
Recyclingtechnik; ein typisches Beispiel für eine entsprechende leitende branchenspezifische Funktion
ist die der/des LeiterIn für Recyclingwesen. Voraussetzung für diese für Betriebe ab einer gewissen
Größenordnung nach dem Abfallwirtschaftsgesetz (AWG).
Einen guten Überblick über Berufe, Beschäftigung und Karriere im Chemie-Bereich bieten folgende
Internetseiten:
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Chemikerin (Chemie-Ingenieurin)
Chemiker (Chemie-Ingenieur)
www.chemie-ist-in.at (Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs)
www.chemie-im-fokus.de (Verband der Chemischen Industrie Deutschland; Gesellschaft deutscher
ChemikerInnen)
DURCHSCHNITTLICHES BRUTTOEINSTIEGSGEHALT
€ 1.980,00 - € 2.200,00
Die Datengrundlage bilden die entsprechenden Kollektivverträge. Diese werden um Informationen aus
anderen Quellen wie zum Beispiel Microzensus-Daten (Statistik Austria) ergänzt.
IMPRESSUM
Für den Inhalt verantwortlich:
Arbeitsmarktservice Österreich - Bundesgeschäftsstelle
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Treustraße 35-43
1200 Wien
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Stand der PDF-Generierung: 03.02.16
Die aktuelle Fassung der Berufsinformationen ist im Internet unter www.berufslexikon.at verfügbar!
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