Statement Gerhard Seiler, Geschäftsführer der Stiftung

Durch Stärkung der Digitalen Bildung Medienkompetenz fördern und digitale Spaltung überwinden
Stellungnahme Gerhard Seiler, Geschäftsführer der Stiftung Digitale Chancen
Als Geschäftsführer der Stiftung Digitale Chancen begrüße ich den Koalitionsbeschluss zur Digitalen
Bildung und bedanke mich, dass ich die Gelegenheit hatte, an der Entwicklung der Inhalte
mitzuarbeiten.
Die wichtigste Botschaft meiner Stellungnahme: Wir sollten bei dem, um was es geht, nicht aus dem
Blick verlieren, um wen es geht: „Was morgen mit der Welt passiert hängt davon ab, was wir heute
für unsere Kinder tun“ (Frank Sinatra)
1. Bildung ist der Schlüssel zu Wohlstand und Entwicklung! Bildung ist somit das Kapital für die
Zukunft Deutschlands – nicht nur unter wirtschaftlichen und politischen Aspekten, sondern
gesamtgesellschaftlich!
2. Wir stehen am Anfang der Entwicklung der Digitalisierung aller Lebensbereiche, aber klar ist, der
Weg zur Digitalen Gesellschaft ist unumkehrbar und muss deshalb jetzt gestaltet werden!
3. Dabei muss die Perspektive von der Digitalen Spaltung hin zur Digitalen Inklusion verändert
werden. Dies erfordert einen Paradigmenwechsel auf politischer und gesellschaftlicher Ebene.
„Digitale Bildung“ bedeutet unter anderem, die positiven Effekte der Digitalisierung zu erkennen
und zu nutzen, uns als lernende Gesellschaft zu betrachten und die Stärken jedes/jeder Einzelnen
dabei in den Blick zu nehmen um für alle die besten Voraussetzungen zum Teilhaben und
„Teilgeben“ zu schaffen, ohne die Risiken aus dem Blick zu verlieren.
4. Digitale Bildung beginnt mit guter Medienerziehung in der Familie; die Bildungsinstitutionen von
der frühkindlichen Bildung über die vorschulische und schulische Bildung bis hin zur beruflichen
Bildung und Weiterbildung erhalten damit eine bessere Grundlage für einen konsistenten
Bildungsverlauf. Die Stiftung Digitale Chancen arbeitet, gefördert vom BMFSFJ, mit daran, die
Strukturen für ein gutes Aufwachsen mit Medien zu stärken. Eltern und pädagogische Fach- und
Lehrkräfte benötigen hier noch weit mehr Unterstützung. Die Bedingungen dafür müssen
ressort- und länderübergreifend geschaffen werden. Dafür ist der Beschluss des Bundestags zur
Digitalen Bildung – auch in Verbindung mit den noch vielen zu leistenden Aufgaben, zur Digitalen
Agenda eine gute Voraussetzung.
5. Ich begrüße es deshalb ausdrücklich, dass der Bereich der frühen Bildung und die Weiterbildung
der Erzieherinnen und Erzieher in dem Beschluss berücksichtigt wurden. Hier sollte an die
Basisqualifizierungen, die bis 2012 durch Schulen ans Netz durchgeführt wurden und an denen
knapp 30.000 Erzieherinnen und Erzieher teilgenommen haben, angeknüpft werden.
6. Sehr begrüße ich den Einsatz digitaler Bildungsangebote wie zum Beispiel von Open Educational
Resources (OER) , die Stiftung Digitale Chancen bietet als gemeinnützige Organisation im Rahmen
ihrer OER-Strategie entsprechenden Content an.
7. Die Einrichtung eines „Pakts für Digitale Bildung“ kann ein geeignetes Instrument sein um die
Ziele des Beschlusses zu erreichen. Ich werde den Gremien der Stiftung empfehlen, sich daran zu
beteiligen.
8. Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen liegt neben der Stärkung der medienerzieherischen
Kompetenzen der Eltern in der Qualifizierung des pädagogischen Fach- und Lehrpersonal und der
Multiplikatorinnen/Multiplikatoren in der Kinder- und Jugendarbeit, sowohl in
Ausbildung/Studium als auch in einer kontinuierlichen Weiterqualifizierung. Dieser Aufgabe –
insbesondere in Verbindung mit den Chancen von Blended Learning und Online-Kommunikation
möchte sich die Stiftung Digitale Chancen mit ihren Partnern und Unterstützenden auch in
Zukunft intensiv widmen und zum erfolgreichen Umsetzung des Beschlusses ihren Beitrag
leisten.