Genau erfasst! Potenzialanalyse und Zieldefinition

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contract – eine Initiative der energiekonsens
Themenblatt 08
Genau erfasst! Potenzialanalyse und Zieldefinition
Energiespar-Contracting bietet die Möglichkeit, durch Energiekosteneinsparungen die Verwaltungshaushalte zu entlasten und gleichzeitig einen Beitrag zur notwendigen
Reduzierung klimarelevanter Treibhausgase zu leisten.
EXKURS IN DIE VOLKSWIRTSCHAFT
Gewinne durch Energie-Contracting
> Senkung der Abhängigkeit von Energieimporten
> Verlängerung der „Energie-Wertschöpfungskette“
> Sicherung und Schaffung qualifizierter
Arbeitsplätze
> Entwicklung exportfähiger Effizienztechnologien
> Realisierung kosteneffizienter CO2-Minderungen
> Entlastung kommunaler Haushalte
Potenziale
Die jährlich durch Energiespar-Contracting erschließbaren
Potenziale an Energiekosteneinsparungen in Deutschland
betragen nach einer Abschätzung der dena (von Prognos
erarbeitete Marktstudie zum Contracting-Potenzial in öffentlichen Liegenschaften, 2007) ca. 300 Millionen Euro allein
in etwa 20.000 besonders geeigneten öffentlichen Gebäuden
und Liegenschaften. Wie groß das erzielbare Einsparpotenzial im Einzelfall ist, hängt von Nutzungsart, Energieverbrauch, Zustand und Betriebsweise der entsprechenden
Gebäude ab. Die genaue Höhe der Einsparpotenziale ist
gebäude- und anlagenbezogen durch energetische Feinanalysen zu ermitteln.
Die Praxis des Energiespar-Contractings zeigt, dass bei der
Raumwärmeversorgung und Warmwasserbereitung eine
Einsparung von bis zu 35% zu realisieren ist. Maßnahmen
zur Stromeinsparung, wie z.B. die Optimierung vorhandener
Regelungstechnik, Einbau Hocheffizienzpumpen, Austausch
Leuchtmittel inklusive Lichtregelung oder Anpassung der
Betriebszeiten von Lüftungs- oder Kälteanlagen führen zu
einer durchschnittlichen Einsparung von ca. 25%.
Die Übersicht zeigt eine Abschätzung der Energieeinsparpotenziale verschiedener technischer und organisatorischer
Einzelmaßnahmen im Rahmen von Energiespar-Contracting.
Eine Gesamteinsparung von 25% ist eine realistische Größe
für Energiespar-Contracting-Vorhaben, sofern eine abgestimmte Objektauswahl stattgefunden hat.
Maßnahme
Potenzial (in %)
Raumwärme
Warmwasserbereitung
Verbrauchskontrolle
Regelungstechnik Heizung
Beleuchtung
Bürogeräte
Kälteanlagen
Lüftung
Betriebliche Maßnahmen
Nutzerverhalten
Druckluft
bis zu 30
10-20
ca. 10
ca. 15
bis zu 35
je nach Ausstattung
10-15
10-30
ca. 10
10-20
25-40
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Genau erfasst! Potenzialanalyse und Zieldefinition
Anforderungsprofil für Energiespar-Contracting
Datenerfassung
Potenzialanalyse
Objektauswahl
Entscheidung
für EnergiesparContracting
Zielvorgaben
Umsetzung
Investitionsbedarf
1. Objektauswahl
Prinzipiell lassen sich in fast jedem Gebäude technisch und
wirtschaftlich erschließbare Einsparpotenziale finden. Selbst
in Neubauten oder in Gebäuden, deren Sanierung erst kurze
Zeit zurückliegt, gibt es häufig Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Grundsätzlich sind insbesondere Gebäude aus
der nebenstehenden Liste für Energiespar-Contracting interessant. Neben überdurchschnittlich hohen Energiekostenund Verbräuchen stellt weiterhin die Nutzungsperspektive
eines Gebäudes ein wichtiges Auswahlkriterium dar. Dabei
ist nach Möglichkeit zu gewährleisten, dass innerhalb der
Laufzeit des Energiespar-Contractings (bis zu 12 Jahren) ein
gleich bleibendes Nutzungskonzept sowie gesicherte Eigentumsverhältnisse vorliegen. Bei kleineren Gebäuden kann ein
einfacher Grobcheck Aufschluss darüber geben, ob Aufwand
und Nutzen von Energiespar-Contracting in lohnenswerter
Relation zueinander stehen.
Welche Objekte sind für
Energiespar-Contracting geeignet?
> Verwaltungsgebäude
> Schulen, (Kindertagesstätten, Universitäten)
> Krankenhäuser, Altenheime
> Kulturzentren, Theater, Bibliotheken
> Schwimmbäder
> Gerichtsgebäude, Justizvollzugsanstalten
> Wohnheime
Das Poolmodell: Eine Alternative für die Realisierung von
Energiespar-Contracting in kleineren oder wenig rentablen
Gebäuden ist das Poolmodell. Dabei werden Gebäude unterschiedlichen Alters, Größe, Nutzung und „Wirtschaftlichkeit“ in so genannten Gebäudepools zusammengefasst, die
in Summe eine rentable Mischkalkulation ermöglichen.
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Genau erfasst! Potenzialanalyse und Zieldefinition
2. Datenbasis
Die gebäude- und anlagenbezogene Potenzialanalyse erfolgt auf Grundlage einer Aufnahme des gebäudespezifischen Ist-Zustandes. Dazu gehören
> Verbrauchsabrechnungen
> Energielieferverträge
> Angaben zu technischen Anlagen
Auf Grundlage dieser Daten ist eine Bildung von Energieverbrauchskennwerten möglich. Aus diesen ist im Vergleich
zu einschlägigen Richtwerten das vorhandene Einsparpotenzial des fraglichen Gebäudes ermittelbar.
Mehr dazu:
Themenblatt 13
Datenerfassung
3. Zieldefinition
Nach Datenerfassung und Potenzialanalyse sind weitere
technische und wirtschaftliche Anforderungen an das geplante Contracting-Vorhaben zu formulieren. Bestandteile
dieses Katalogs können sein:
> zu integrierende Pflichtmaßnahmen (Energieträgerumstellung, Mindestsanierungsumfang etc.)
> Einführung innovativer Technologien
> Einhaltung von Emissionsgrenzwerten
> maximale Vertragslaufzeit
> Höhe der zu tätigenden Investitionen
> Höhe der angestrebten Haushaltsentlastung
Auf Basis der aus den Verbrauchswerten der Gebäude erstellten Energiekosten-Baseline und unter Berücksichtigung
der im Anforderungskatalog aufgenommenen Zielsetzungen
ist von der Gebäudeverwaltung in Kooperation mit den ausschreibenden Stellen eine Systemanforderung für das Energiespar-Contracting zu formulieren. Die Systemanforderung
stellt diejenige Energiekosteneinsparung dar, die durch das
Energiespar-Contracting mindestens zu erzielen ist. Für den
anschließenden Ausschreibungsprozess bildet sie demzufolge die Minimalforderung.
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r zum Weite
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Themenblätt
13
Was genau? Wie genau?
– Datenerfassung und Abrechungsgrundlagen
14
Mitgemacht! – Integration von Bauund Sanierungsmaßnahmen
17 Gefunden!
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Telefon 04 21/37 66 71-6
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