Biografisches zu Dr. Arnold Palm (11.4.1887 in Wittlich – 9.1.1968 in N.Y.) Geschwister: 1. Frieda Palm (geb. 7.5.1894 in Wittlich, dep. 10.11.1941 ab Düsseldorf, dort zuletzt: Goethestr. 12, verschollen in Minsk – Auskunft von Frau Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) Beruf: kaufmännische Angestellte, zunächst bei der jüdischen Vorgängerin der Firma Schütten & Lemmerholz (Butter, Fettwaren-Großhandel) (Düsseldorf, Suitbertusstr. 127), dann auch bei dieser Firma nach deren „Arisierung“ als Buchhalterin, zwangsweise Aufgabe der Stellung am 15.5.1940, neue Beschäftigung (wo, unbekannt); ab dem 1.1.1941 keine Beschäftigung mehr (Angaben nach Akte Düsseldorf ZK 181418) 2. Martin Palm (geb. 29.6.1895 in Wittlich, Patient der Heil- und Pflegeanstalt Düsseldorf-Grafenberg; er wurde zusammen mit anderen jüdischen Patienten am 15.2.1941 mit einem „gemeinnützigen Krankentransport aus der Rhein. Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg im Rahmen der Patientenmorde deportiert u. später ermordet (Auskunft Frau Jakobs, s. 1 und 3) Deportationsort unbekannt 3. (Arnold Palm) – Arzt in Berlin, später in New York 4. Emilie Palm (geb. 23.3.1899 in Wittlich, verschollen in Minsk, vgl. Frieda) Beruf: Büroangestellte (Beschäftigungsbetrieb unbekannt); Beiträge zur AngestelltenVersicherung gezahlt von 1916 bis zum 1.12.1940, vor Deportation stellungslos, Deportation aus Goethestr. 12 in Düsseldorf (Angaben nach Akte Düsseldorf ZK 181417) 5. Charlotte Palm (geb. 14.10.1900 in Wittlich, dort gest. 22.10.1908) Synagogengemeinde Düsseldorf 1946 Eltern: Thekla Hess (Mutter von Arnold Palm) war eine Schwester des Zigarrenfabrikanten Fritz (Gottfried) Hess (1.4.1864 – 9.10.1925), der mit Rosalie Rescher (1865-1930) verheiratet war – deren Kinder: Dr. Carl Max Hess und Paula Hess Philipp Palm, Ehemann von Thekla Hess (geb. 1863) ist gestorben am 14.02.1938 und begraben auf dem neuen jüdischen Friedhof Düsseldorf (Feld 7, Grab 279). Dr. med. Arnold Palm Wittlich: jüdische Volksschule, Höhere Stadtschule, Abitur in Köln (Gymnasium?) Eintrag im Schülerbuch (Nr. 666), HSS Wittlich Studium in Bonn an der Friedrich-Wilhelms Universität: - vom 20. Oktober 1916 bis 8. Januar 1919 Mathematik und Naturwissenschaften - im Jahr 1918 Wechsel zu Medizin Universitätsarchiv Bonn Unterbrechung des Studiums: Teilnahme am 1. Weltkrieg 1916 – 1918, Auszeichnung: Eisernes Kreuz (Foto von 1917) - vom 29. September 1919 bis zum 26. März 1920 Zahnmedizin Dissertation mit dem Thema: Die chirurgische und orthopädische Beseitigung der Anomalien des Unterkiefers, Köln 1922 Bestehen des Ärzteexamens am 29.5.1922 vor der Prüfungskommission Düsseldorf mit der Note „sehr gut“ Praktisches Jahr am 1.10.1923 beendet. Approbation: 23.10.1923 in Köln Eheschließung am 30.6.1928, Ehefrau: Gertrud P., geb. Wronke, stammt aus Göttingen, gest. 5.6.1986 in Florida im Alter von 86 Jahren, eine Tochter: Eva (geb. 1.4.1937 in Berlin), verheiratete Muentes, heute Witwe, zwei Kinder Dr. Arnold Palm und seine Ehefrau waren Zionisten (vgl. Nachruf des Jüdischen Kartellverbandes / K.J.V – Dr. Curt Bamberger im AUFBAU vom 19.1.1968, Nr. 3) Leiter der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung der chemisch-pharmazeutischen Fabrik Dr. Joachim Wiernik & Co.A.G. in Berlin-Waidmannslust (Unternehmen 1898 gegründet, 1922 in eine AG umgewandelt. Herstellung von Lacken und Farben, pharmazeutische Produkte und Dentalartikel, 1936 „arisiert“, im Mai 1939 als „Chemische Fabriken AG“, seit 1962 GmbH) Monatsgehalt ab 1.6.1936: 900 RM/mtl/Brutto Foto von Dr. Palm im Labor der Firma aus dem Jahr 1927 Mitglied der Ärztekammer Berlin Mitglied der „Berliner medizinischen Gesellschaft“ seit 20.6.1928 Entzug der Zulassung (Kassenzulassung) am 14.3.1934 in Berlin (bei der Schilderung des Verfolgungsvorganges vom 18.9.1953 nicht Erwähnt) Adressen in Berlin: - B-Waidmannslust, Plantanenstraße 2 (im Jahr 1933) - B-Waidmannslust, Plantanenstr. 3 (im Jahr 1937) Emigration aus Deutschland: 27.12.1937, Ankunft in New York am 7.1.1938 Wohnung in N.Y. : 2647 Sedgwick Avenue, Bronx US-Volkszählung 1940_Palm unten Abmeldung Familie Palm aus Berlin Neun Monate Studium, erste Arbeit in einem Krankenhaus in Queens ab 1940 eigene Praxis in der Bronx (bis 1966) – Erfinder von neun Medikamenten schwere Erkrankung (Gehirntumor) Tod am 9. Januar 1968 AUFBAU vom 26.1.1968, Nr. 4 1939 Mitglied der A.M.A. (American Medical Association)
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