Pressereferat der Stadt Fellbach Rathaus – Marktplatz 3, 70734 Fellbach Telefon: 0711 - 58 51-222 Fax: 0711 - 58 51-260 E-Mail: [email protected] www.fellbach.de 17.03.2016 Tot geglaubter Nordostring taucht aus der Versenkung auf Fellbachs OB Christoph Palm kritisiert scharf den Referentenentwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 – Stadt wird bei Anhörung ihre ablehnende Haltung bekräftigen – Auch Bevölkerung soll ihre Meinung kundtun Der Stuttgarter Nordostring, das autobahnähnliche Straßenmonster im Bereich der Städte Kornwestheim, Remseck und Fellbach, soll wiederbelebt werden. Zumindest wenn es nach dem jetzt veröffentlichten Referentenentwurf zum Bundesverkehrswegeplan 2030 des Bundesverkehrsministeriums geht. Dort nämlich ist das längst tot geglaubte Schreckgespenst „Nordostring“ auf der Seite 83 mit der internen Vorhabensnummer 999 im Abschnitt „Neue Vorhaben – Weiterer Bedarf mit Planungsrecht (WB*)“ enthalten. Mit völligem Unverständnis reagiert der Fellbacher Oberbürgermeister Christoph Palm auf diesen unsinnigen Wiederbelebungsversuch. „Wie kann man nur so halsstarrig an einer absolut unrealistischen, fixen Idee festhalten, die den Befürwortern unberechtigte Hoffnungen, den Gegnern und der Fellbacher Bevölkerung unnötig Sorgen und denjenigen, die einen Konsens für eine verträgliche Lösung für die Raumschaft suchen, das Verhandeln schwer bis gar unmöglich machen?“, so Palm. Es könne ja wohl niemand ernsthaft daran glauben, dass ein 11,5 Kilometer langes, 209,2 Millionen Euro teures Straßenbauprojekt in der kleingliedrigen Region Stuttgart in absehbarer Zeit zu realisieren sei. Er finde es auch schleierhaft, wie sich das einst auf Bundesebene festgestellte „hohe ökologische Risiko“ der Maßnahme nun plötzlich in Luft auflösen konnte. Anscheinend hätten manche politischen Befürworter und Mitglieder der Straßenbauverwaltung im bisherigen Planungsverfahren noch nicht genug gravierende Fehler vorgehalten bekommen. Wenn das Projekt so tatsächlich in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen werde oder gar in eine weitere Planungsphase gehe, freue er sich, so Palm, schon jetzt auf das argumentative Zerpflücken und Pulverisieren dieses juristisch extrem wackeligen Geschöpfes. „Bei meinem Antrittsbesuch im Regierungspräsidium Stuttgart als neuer Fellbacher OB im November 2000 prophezeite mir der damalige Regierungspräsident, dass, ganz gleich was ich tun würde, der Nordostring im Jahr 2006 gebaut sei. Es scheint sich noch nicht bis nach Berlin herumgesprochen zu haben, dass man die Fellbacher im Verbund mit anderen Mitstreitern nicht unterschätzen sollte“, betont Palm. Der jetzt vorgestellte Arbeitsentwurf unterliegt zunächst einer Umweltprüfung, zu der auch die in der nächsten Woche beginnende sechswöchige Öffentlichkeitsbeteiligung gehört. Palm: „Natürlich wird sich die Stadt Fellbach an der Anhörung beteiligen und ihre ablehnenden Argumente erneut klar zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig bitte ich die Fellbacher Bürgerinnen und Bürger, ebenfalls ihre Meinung zum Nordostring kundzutun.“ Die Äußerungen zu diesem Thema können über ein Online-Formular abgegeben werden, das mit Beginn der Öffentlichkeitsbeteiligung ab Montag, 21. März 2016, auf der Internetseite des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unter www.bvwp2030.de bereitgestellt wird. Schriftliche Äußerungen können auch per Post an das BMVI geschickt werden: Invalidenstraße 44, Referat G12, 10115 Berlin, Stichwort „BVWP 2030“. Gleichzeitig beginnt die Bundesregierung ihre Beratungen über den Arbeitsentwurf. Im Anschluss an die Bürgerbeteiligung wird das Bundesverkehrsministerium den zweiten Entwurf erarbeiten. Die Ausbaugesetze sollen dann bis Ende dieses Jahres im Bundestag beschlossen werden.
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