Gesundheitsmagazin PSYCHOONKOLOGIE: BEGLEITUNG BEI KREBSERKRANKUNGEN Neben der Grundversorgung, die Diagnostik, Behandlung, Beratung und Begleitung umfasst, bieten die Psychiatrie-Dienste Süd besondere Spezialisierungen an. Die Psychoonkologie am Standort Trübbach, ist eines dieser speziellen Therapieangebote. Dr. med. Christoph Arenz, Oberarzt und Bereichsleiter Aufnahme- und Notfalldienst: «Eine Krebserkrankung bedeutet für betroffene Menschen und ihre Angehörigen einen massiven Einschnitt in das bisherige Leben und hat weitreichende Auswirkungen im psychischen und sozialen Bereich. Neben der medizinischen Behandlung und körperlichen Beeinträchtigungen kommen familiäre, soziale, berufliche, finanzielle Faktoren hinzu, die den Krankheitsprozess beeinflussen. Auf diese vielseitigen Belastungen reagieren Betroffene mit unterschiedlich ausgeprägten psychischen Beeinträchtigungen, die sich belastend auf ihre Lebensqualität auswirken. Unsere Begleitung und Unterstützung während einer Krebserkrankung, verstehen wir als Ergänzung zur medizinischen Behandlung. Im Ge- Dr.med. Christoph Arenz und Mag. Christine Palm, Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland in Trübbach spräch erfassen wir die aktuelle psychosoziale Situation der betroffenen Menschen und gemeinsam legen wir die nächsten Schritte oder Ziele und die Art der Unterstützung fest. Diese werden auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt.» Mag. Christine Palm, Psychoonkologin: «Patienten haben ein sehr feines Gespür und reagieren deshalb oft zurückhaltend, wenn sie auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. Aus diesem Grund ist es mir wichtig Betroffenen zu vermitteln, dass in ihrer schweren Lebenssituation Reaktionen wie Angst, Überforderung, Schlaflosigkeit ganz normal sind. Auch die zeitweise Verdrängung oder Ausblendung der Erkrankung, die oft als existentielle Bedrohung empfunden wird, kann durchaus hilfreich sein. Wenn mir ein betroffener Mensch zum ersten Mal gegenüber sitzt, orientiere ich mich ganz an seiner aktuellen Situation und seinen Bedürfnissen. Es geht darum, was im Moment am meisten belastet, was dem Betroffenen im Moment wichtig ist und was ihm helfen würde. Dies ist ein individueller und kreativer Prozess und manchmal bin ich in dessen Verlauf weniger als Fachperson, sondern viel mehr als Mensch und Vertrauensperson gefragt. Ziel ist es, Patienten praktische Möglichkeiten im Umgang mit ihrer Erkrankung an die Hand zu geben, Belastungssymptome zu verringern und so die Lebensqualität zu verbessern.» 7
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