Juli 2015 - Barmherzige Brüder Straubing

mit
Hauszeitung der Barmherzigen Brüder Straubing · Juli 2015
Einrichtung für Menschen mit Behinderung
Europäischer Protesttag
Spurensuche
Sommerfest
Wohnheim Bogen
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Der neue Mesner ist da
Walter Pfeffer ist seit April dieses Jahres
als Mesner in unserer Johannes von GottKirche tätig. Er ist gebürtiger Straubinger und als Vater von fünf Kindern und
Großvater von vier Enkelkindern ein
echter Familienmensch. Mit seiner Frau
Monika ist er glücklich verheiratet und
sie hält ihm auch für sein ehrenamtliches
Engagement in der Pfarrei St. Peter den
Rücken frei. Seit über 20 Jahre wirkt er
hier schon in verschiedenen Vereinen
und vor allem bei größeren pfarramtlichen Aktionen mit. Von Beruf ist Walter
Pfeffer Elektriker und arbeitet im BMW-
Werk in Dingolfing. Gott sei Dank lässt
ihm der Schichtdienst für die Mesnerei
noch Zeit. Dass er Freude an seinem Ehrendienst hat, merkt man und so wird
es ihm nicht zuviel, sich nebenbei auch
noch in der ehrwürdigen Peterskirche als
Mesner zu engagieren. Wir wünschen
ihm viel Freude bei uns und sagen ihm
an dieser Stelle ein herzliches Grüß Gott
und Vergelt’s Gott!
Gerhard Kaiser
Pastoralreferent
Sommerfest und Kunsthandwerkermarkt bei den Barmherzigen Brüdern
Am Sonntag, 19. Juli 2015
findet in unserer Einrichtung das traditionelle Sommerfest mit Kunsthandwerkermarkt statt. Die Eröffnung des Marktes ist um
10:00 Uhr mit der Showtanzgruppe „iSi-Dancers“
des VSV Straubing.
Um 11:00 Uhr wird ein feierlicher Gottesdienst in der
Johannes von Gott-Kirche
gefeiert. Musikalisch begleitet den Gottesdienst
der „Singkreis Halleluja“
der Pfarrei Leiblfing.
Der große Innenhof der
Einrichtung bietet den idealen Rahmen für Marktstände, an denen die Besucher
und Gäste aus Nah und
Fern in Ruhe schlendern,
sich schöne Dinge ansehen
und einkaufen können. Neben Produkten aus unserer
Werkstatt und der Förderstätte sowie von unseren
Wohngruppen und anderer
Einrichtungen werden weitere 80 Künstler und Hand-
werker ihre abwechslungsreiche Palette aus dekorativen und stilvollen Materialien zum Verkauf anbieten.
Viele Handwerker laden die
Gäste zum Mitmachen und
Ausprobieren ein.
Für das leibliche Wohl wird
ebenfalls bestens gesorgt
sein. In diesem Jahr werden
Bewohner und Mitarbeiter
einer Wohngruppe in einen
schattigen Biergarten gekühlte Getränke anbieten.
Wie gewohnt werden neben dem „cafe fratelli“ und
„Erich Crêpes“ weitere
unterschiedliche Standbetreiber kulinarische Leckerbissen verkaufen. Es
werden unter anderem Steckerlfische und gegrillte
Hähnchen angeboten. Der
Förderverein der Johannes
Grande-Schule wird Kaffee und selbstgemachten
Kuchen anbieten.
Ab 13:00 Uhr werden unterschiedliche Musikgruppen die Gäste unterhalten.
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Die Gruppe „Ritterschaft - Drachenfels“ wird am Nachmittag die Besucher
mit historischer Musik und Tänzen unterhalten und zum Mitmachen einladen.
Zwei Zauberer werden große und kleine
Besucher des Festes mit ihrer Magie in
den Bann ziehen und im wahrsten Sinne
„verzaubern“.
Ein weiterer Höhepunkt wird ein orientalisches Märchenzelt sein. „Aisha“
wird dort Kinder in die Welt des Orients
entführen. Für alle Erwachsene gibt es
um 14:00 Uhr eine Bauchtanzvorführung.
Um 14:30 Uhr wird die Showtanzgruppe „Magic Twisters“ des DJK Furth bei
Landshut die Gäste unterhalten.
Um 13:00 Uhr und um 14:30 Uhr ist
eine Modenschau im MagnobonusMarkmiller-Saal vorgesehen. Lassen
Sie sich überraschen.
Eine Kirchenführung um 15:30 Uhr in
der Johannes von Gott-Kirche rundet
das kulturelle Angebot des Tages ab.
Architekt Michael Naumann wird interessierten Besuchern den Kirchenbau
erklären.
Der Eintritt zum Sommerfest und zum
Kunsthandwerkermarkt ist frei. Das Fest
findet bei jeder Witterung statt.
Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher!
Anton Vetterl
Fachdienst Wohnen
Künstlerwerkstatt im Keller des
Wohnheimes Frt. Cajetan Pflügl
Da wir mit Gerhard Fuchs einen überaus
kreativen Bewohner auf der Wohngruppe haben, der uns das ganze Jahr über
mit Selbstgebasteltem überrascht und
unsre Gruppenräume dekorativ aufwertet, kamen wir auf die Idee, uns doch
einmal mit einem Verkaufsstand am
Sommerfest zu präsentieren.
Schon seit Jahresbeginn laufen nun die
Vorbereitungen für das diesjährige Sommerfest, das bekanntlich am 19. Juli 2015
in unserer Einrichtung stattfinden wird.
Der Entschluss war schnell gefasst, doch
scheiterten wir bei der Planung schon an
den finanziellen Mitteln, um Material
zu besorgen.
Aber das Glück war auf unserer Seite und Gerhard Fuchs gehörte zu den
glücklichen Bewohnern, denen eine
Spende von „Freude durch Helfen“ zugesagt wurde.
So konnten wir schon bald zum nahegelegenen Baumarkt fahren und unseren
Wagen mit allem, was ein Schreinerherz
höher schlagen lässt, beladen.
Selbst eine Kollegin musste einen kleinen Teil ihres privaten Holzvorrats an
uns abtreten.
Nun war es an der Zeit, genau festzulegen, was wir euch und allen Besuchern
anbieten wollen. Aber nach einigen
durchsuchten Vorlagen und Ideen, die
Gerhard Fuchs und ich hatten, war bald
festgelegt, mit was wir unsere Produktion starten wollten.
Seitdem bin ich von Gerhard Fuchs
völlig in Beschlag genommen und wir
Gerhard Fuchs in seiner Künstlerwerkstatt
verbringen viel Zeit zusammen in seiner
Werkstatt, wo nun gesägt und gehämmert wird.
Mit jeder Woche wächst unser Angebot
und immer wieder fallen uns neue Sachen ein, die wir unbedingt noch anbieten möchten.
Zeitgleich ist Gerhard Fuchs auch noch
bei den „Ausdenkern“ schwer beschäftigt, wo er ebenfalls zum guten Gelingen
eines Verkaufsstandes beiträgt.
Da insbesondere die finanzielle Situation von Gerhard Fuchs und die einiger
Bewohner nicht sehr rosig sind, kommen die kompletten Einnahmen ausschließlich den Bewohnern zugute.
So kann sich Gerhard Fuchs vielleicht
bald den Wunsch nach einem neuen
Industriesauger für seine Werkstatt erfüllen.
Darum möchte ich natürlich die Möglichkeit nutzen und euch alle auf den
mehr als kreativen Stand von Gerhard
Fuchs und Gruppe Florian aufmerksam
machen. Wir hoffen auf einen leeren
Verkaufstand am Ende unsres tollen
Sommerfestes.
Gerne nehmen wir auch unterm Jahr eure Wünsche entgegen und werden für
euch die individuelle Geschenkidee oder
Dekoration anfertigen.
Kerstin Seidel
Wohngruppe Florian
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Gabrielle – (K)eine ganz normale Liebe
Filmvorführung zum Europäischen Protesttag
Auf die Situation von Menschen mit Behinderungen in Deutschland aufmerksam machen und sich dafür einsetzen,
dass alle Menschen gleichberechtigt an
der Gesellschaft teilhaben können: das
ist das Ziel des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen
mit Behinderung. Seit über 20 Jahren
laufen über Verbände, Vereine und Einrichtungen verschiedene Aktionen zu
diesem Thema. Die „Aktion Mensch“
hat es sich vor mittlerweile 17 Jahren zur
Aufgabe gemacht, das Engagement rund
um den 5. Mai zu bündeln. Ausgehend
von der sozialpolitischen Lage entwickelt sie jedes Jahr ein übergreifendes
Motto, unter das die Organisationen und
Verbände ihre Veranstaltungen stellen
können. Dieses Jahr stand dieser Protesttag unter dem Motto „Tag der Begegnungen“.
Am 5. Mai 2015 wurde der Film „Gabrielle – (K)eine ganz normale Liebe“
im Magnobonus-Markmiller-Saal gezeigt. Die Interessensgemeinschaft für
Menschen mit Behinderungen hatte
gemeinsam mit dem Behindertenbeirat
eingeladen, um auf das Recht auf Teilhabe hinzuweisen.
Außerdem hatte der Werkstattrat der
Eustachius Kugler-Werkstatt einen Aktions-Stand zum Thema „Begegnungen“
Oberbürgermeister Markus Pannermayr macht mit Beschäftigten der Eustachius KuglerWerkstatt ein Selfie.
aufgebaut. Hier konnten die Besucher
Selfies zum Motto des Aktionsstandes
machen.
ver Eckl waren ebenfalls gekommen, um
sich den Film anzuschauen und Menschen zu begegnen.
Veranstalter und Besucher waren sich
einig, dass an diesem Abend nicht nur
Begegnungen stattfanden, sondern auch
der Film und die Botschaft deutlich wurden.
Oberbürgermeister Markus Pannermayr
und stellvertretender Landrat Franz-Xa-
Margot Hilmer, Vorsitzende der Interessensgemeinschaft, bedankte sich am
Ende, dass der barrierefreie Magnobonus-Markmiller-Saal kostenlos zur Verfügung gestellt wurde und erklärte, dass
es eine Wiederholung geben soll.
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Ethik in der Behindertenhilfe –
von Menschen für den Menschen
Im Januar dieses Jahres wurden 13
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
Straubing in das Ethikkomitee berufen.
Aus diesem Kreis nehmen Silvia Kerbl,
Christine Schuhmann, Karl Ringlstetter
und Monika Thalhofer an der Weiterbildung „Ethikberatung in der Behindertenhilfe“ teil. Unter der Leitung von
Frau Dr. Ariane Schroeder finden die
vier Basismodule und vier Aufbaumo-
dule in Kostenz statt. Den Abschluss
bildet die Zertifikatsverleihung im Juni
2016.
Das erste Modul mit dem Titel „Die
Grundlagen ethischen Handelns“ haben die Teilnehmer bereits Anfang Mai
2015 absolviert.
Im ersten Modul kristallisierte sich he-
raus, dass es keine „einfachen“, allgemein gültigen Antworten auf ethische
Fragestellungen gibt. Es geht vielmehr
darum, möglichst viele Aspekte und
Sichtweisen aus den verschiedenen
Perspektiven der Beteiligten zu erörtern.
Das Ethikkomitee hat dabei die Aufgabe, die Betroffenen bei deren Entscheidung zu begleiten und zu unterstützen.
Wie können ethische Fragestellungen
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in der pädagogischen Arbeit aussehen?
Hier ein paar Beispiele:
Wo liegt die Grenze zwischen Assistenz
und bevormundender Stellvertretung?
Welche Bedeutung hat der mutmaßliche
Wille eines Menschen?
Unter welchen Umständen sind freiheitsentziehende Maßnahmen vertretbar?
Die Teilnehmer wollen durch die Schulung zu einer verbesserten Kommunikationsstruktur in der Einrichtung und
zu einer tragfähigen ethischen Entscheidungsfindung beitragen. So soll eine
ethische Haltung gestärkt werden, die
allen Menschen in unserem Haus zugute
kommt.
Monika Thalhofer
Fachdienst WfbM
Die Teilnehmer der Weiterbildung (v.l.) Christine Schuhmann, Silvia Kerbl, Karl Ringlstetter, Monika Thalhofer
Spurensuche nach meinen Stärken
und Potenzialen
Themenzentrierter Unterricht zum Thema Biografiearbeit
Haben Sie ein persönliches Schatzkästchen mit Erinnerungen aus Ihrem
bisherigen Leben? Welche Erinnerungsstücke, Fotos, … wären wohl
darin zu finden? Im Rahmen des themenzentrierten Unterrichtes brachten
die Fachschülerinnen und Fachschüler
des Unterkurses Gegenstände mit, die
für ihr Leben wichtig sind und tauschten sich darüber aus. Ein persönliches
Schatzkästchen anzulegen, ist eine der
vielseitigen Methoden aus der Biografiearbeit, die die Schüler im Rahmen
ihres Unterrichtes kennen lernten. Die
Erinnerungsstücke können Ressourcen
sein, denn sie aktivieren positive Gefühle, die in schwierigen Situationen
stärkend wirken können.
Austausch über die mitgebrachten Erinnerungsstücke.
Was ist eigentlich unter Biografiearbeit zu verstehen?
„Bio“ = Leben, „grafie“ = schreiben, es
geht darum, das Leben zu beschreiben.
Damit ist kein nostalgisches Verweilen
in alten Erinnerungen gemeint, sondern
Biografiearbeit möchte Menschen vielfältige Erfahrungs-, Lern- und Begegnungsräume eröffnen, um vergangene
Lebenserfahrungen ressourcenorientiert
betrachten, die Gegenwart bewältigen
und Zukunft bewusster gestalten zu können. „Das Leben kann nur rückblickend
verstanden, es muss aber vorausschauend gelebt werden.“ (H. Klingenberger,
Lebensmutig, 2003)
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Was unterscheidet Biografiearbeit von einer Therapie?
Diese Frage wurde engagiert im Unterricht diskutiert. Biografiearbeit gibt
Anregungen, um nach Stärken, eigenen
Potentialen, Ressourcen zu suchen. Es
geht nicht um das Heilen von Krankheiten oder das Beheben von Defiziten,
es wird weder neugierig nachgefragt
noch Erzähltes „richtiggestellt“. Das
Schmerzhafte aus der Vergangenheit
muss nicht aufgearbeitet werden, vielmehr empfiehlt es sich, es ruhen zu lassen, um nicht alte Wunden aufzureißen.
Es wird in jedem Falle respektiert, was
jemand erzählen möchte und was nicht.
Leitbegriffe in der Biografiearbeit sind
Ermutigung und Orientierung. „Das
Wissen um unsere Stärken stärkt uns.
Beschäftigen wir uns also mit dem, was
wir wissen oder können, so fließt die
Energie aus diesen Erfolgserfahrungen
wieder zu uns selbst zurück. Sie ermutigt und stärkt uns für weitere Aufgaben
und Herausforderungen in unserer Biografie.“ (H. Klingenberger, Lebensmutig, 2003, S. 103)
Was habe ich mit meiner
Hand schon alles gemacht?
Die Fachschüler malen die Umrisse ihrer Hand auf ein Papier und schreiben
zehn Minuten lang in einem kontinuierlichem Schreibfluss auf, was ihnen
ganz spontan zu dieser Frage einfällt.
Diese Methode wird auch „Speedwriting“ genannt. Für Menschen, die nicht
schreiben können, ist es möglich, ihre
Gedanken mit jemandem zu diktieren.
In jedem Falle sind die Ergebnisse dieser kleinen Biografie-Übung beeindruckend. Mit Staunen stellen wir fest, was
unsere Hände doch tagtäglich leisten.
Welche Orte sind in meinem
Leben wichtig?
In einem „Werte-Sechs-Eck“ können
diese Orte visuell dargestellt werden.
Dafür wird ein großes Blatt Papier in
sechs Felder unterteilt, drei für bisherige Orte/Wohnsituationen und drei für
zukünftige, gewünschte Orte/ Wohnsituationen. Durch diese Übung wird
der Zugang zur „inneren Wertewelt“
ermöglicht. Sie kann eine gute Erfahrung sein, um eine Orientierung für
das Leben zu ermöglichen. Wo will
das „Herz“ hin? Was ist mir wirklich
wichtig?
Wertesechseck
„Ich-Buch“, „Lebens-Buch“, „Tagebuch“, „Fotoalbum“ und „Fotocollage“
sind verschiedene Möglichkeiten, um
das Leben festzuhalten. Sie tragen dazu bei, Vergangenheit zu ermöglichen,
die Gegenwart wahrzunehmen und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.
Menschen mit Beeinträchtigungen sind
oft nicht in der Lage sich zu erinnern,
sich Dinge zu merken. Oft gehen bisherige Lebenserfahrungen verloren, wenn
sich die Lebenssituation verändert, zum
Beispiel Eltern sterben, Betreuungspersonen wechseln.
In Gruppenarbeiten hatten die Schüler
die Gelegenheit, sich mit diesen Möglichkeiten, das Leben festzuhalten, zu
beschäftigen.
In einem „Ich-Buch“ kann für Menschen, die nicht in der Lage sind, sich
verbal mitzuteilen, festgehalten werden,
was ihnen wichtig ist, was sie mögen,
was nicht, was ihnen im Tagesablauf
wichtig ist, was sie mit verschiedenen
Verhaltensweisen ausdrücken möchten,
oder schlicht, was sie brauchen oder sich
wünschen.
Ein individuelles „Lebensbuch“ können
Menschen mit Beeinträchtigung selber
mit einem vertrauten Menschen gestalten. Das kann dazu beitragen, ihre aktuelle Lebenssituation bewusster wahrzunehmen und die Dinge und Erlebnisse
festzuhalten, die ihnen wichtig sind.
Ein Tagebuch zu führen ermöglicht,
die Gegenwart aufmerksam zu erleben
und zu reflektieren. Dafür gibt es viele
Möglichkeiten, auch für Menschen, die
nicht selber lesen und schreiben können.
Beispielsweise können Tagebuchseiten
zum Ankreuzen und Ausfüllen gestaltet
werden. Es kann darin gezeichnet oder
das „Wichtige“ in Ton- und Videoaufnahmen festgehalten werden.
In einem zeitlichen Rahmen von
sechs Unterrichtseinheiten gewannen
die Fachschüler einen Einblick in die
Grundlagen der Biografiearbeit. Sie
sammelten eigene biografische Erfahrungen und lernten dabei auch Methoden
für die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen kennen. Dies bestätigten
sie schließlich in der Abschlussrunde, in
der die Schüler auch ausdrückten, was
sie als ihre „Lieblingsmethode“ herausgefunden haben und dass sie praktisch
umsetzbare Ideen für die anstehenden
Praxisblöcke und Arbeitsproben im
Bereich Wohnen und Heimat im Fach
Praxis der Heilerziehungspflege mitnehmen können.
Maria Beutlhauser und Gerlinde Brandl
Dozentinnen Fachschule
Quellen:
Klingenberger Hubert, Lebensmutig,
Don Bosco Verlag, München 2003
Lindmeier Bettina, Oermann Lisa,
(Hrsg.), Mein Lebensbuch, Loeper Verlag, Karlsruhe 2014
Kontaktstudium Biografiearbeit, 2014
– 2015, Klingenberger Hubert, KrecanKirchbichler Brigitte
Katholische Stiftungsfachschule München, KEB München und Freising,
Lebensmutig Gesellschaft für Biografiearbeit e. V.
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Förderstätte produziert für das
Straubinger Freiwilligenzentrum
Beim Stadtplatzfest in Straubing am 13.
Juni 2015 war das Straubinger Freiwilligenzentrum mit einem Infostand und
einer Tombola vertreten.
Dazu wurden als Preise unter anderem
Flaschenöffner mit dem Logo des Freiwilligenzentrums sowie Kerzenhalter in
Stadtturm-Form verlost. Beides wurde
als Auftrag zuvor in der Förderstätte
produziert. Die Gruppen Katharina und
Sara haben sich aufgemacht, 50 kleine
Stadttürme zu grundieren, bekleben und
mit Lack zu versiegeln. Auf Gruppe Lucia wurden die Flaschenöffner-Buttons
produziert. Wir haben uns sehr über diesen Auftrag gefreut und bedanken uns
bei Claudia Stein vom Freiwilligenzentrum sowie bei Werner Liebl, der für uns
das Holz vorbereitet hat.
Unser Foto zeigt Stefanie Illmer bei der
Produktion.
Marco Schleicher
Förderstättenleiter
Erwin Meier spendet Trikots für
Barmherzige Brüder
Anfang 2015 bildete sich in der Einrichtung eine Laufgruppe mit vielen
sportbegeisterten Mitgliedern, die sich
seitdem zu festen Trainingszeiten für
die sportlichen Höhepunkte des Jahres
vorbereitet. Als besonderes Ereignis ist
hier natürlich der Herzogstadtlauf zu
nennen, bei dem die Mitglieder als Team
auftreten möchten. Damit dieses Team
auch für die Zuschauer ersichtlich wird,
kam die Idee auf, einheitliche T-Shirts
zu tragen. Um diese Idee für alle Beteiligten finanzierbar zu machen, wandte
sich ein Mitarbeiter der Einrichtung an
den Straubinger Profi in diesem Bereich
und fragte bei Erwin Meier, Inhaber des
Lauf & Sportshops, nach. Die Sportprofis erklärten sich sofort bereit, die
Trikots für die gesamte Laufgruppe zu
sponsern. Am 15. Mai 2015 wurden die
Trikots von Erwin Meier mit Team an
die Laufbegeisterten übergeben und alle
Beteiligten stellten sich für ein Gruppenfoto zur Verfügung.
Stefan Raith
Wohngruppe Kilian und Aaron
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Zeitplan wird eingehalten
Richtfest Wohnheim Bogen
Knapp elf Wochen nach dem Spatenstich für das neue Wohnheim in Bogen konnte am 26. Mai 2015 mit vielen prominenten Gästen das Richtfest in der Straubinger Straße gefeiert
werden. 24 Frauen und Männer, die tagsüber in der Werkstatt
beschäftigt sind, können ab Anfang 2016 ihr neues Domizil
in der niederbayerischen Kleinstadt beziehen.
Alle Redner und Gäste waren erstaunt über die tolle Leistung
der beteiligten Handwerker und Firmen und freuten sich über
ein zukünftiges Wohnheim, das auch aufgrund seiner Lage
den Aspekt „Inklusion“ fördere.
Besichtigungstermin
Eine Woche zuvor hatte die Bewohnervertretung den Bau
bereits besichtigt und sich von Architekt Michael Naumann
die Details erläutern lassen. Die Mitglieder der Bewohnervertretung schätzten die Gelegenheit, den Bau bereits im Vorfeld
besichtigen zu können und die vielfältigen Informationen, die
sie dabei erhalten haben.
ei
Minigolfangebot von Babs Aktiv
Für den 20. Mai 2015 war ein Ausflug zur
Minigolfanlage am „Egidi-Hügel“ in St.
Englmar geplant.
Leider machte uns das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Schon
Tage zuvor gab es schlechte Wettermeldungen und als der Tag immer näher
rückte, hatten wir Dauerregen und einen
gehörigen Kälteeinbruch.
Aber absagen kam für die Verantwortlichen
nicht in Frage. Eine Lösung musste her.
Und siehe da, schon ein Telefonat später
war das Problem gelöst und das Personal
des „Liberty Centers“ in Straubing nahm
uns bereits gegen 14:00 Uhr herzlich in
Empfang.
Dort gab es neben einer Bowling- und
Kegelbahn, Billardtischen, einem Kin- Die Teilnehmer im „Liberty Center“
derland, auch eine Indoor Minigolfanlage.
Der komplette Raum der Minigolfanlage gehörte fünf Bewohnern aus drei verschiedenen Wohngruppen und zwei Betreuern
von Gruppe Florian alleine. Es war ein
Riesenspaß, wie jeder einzelne an einer
eigenen Station versuchte, seinen Golfball
einzulochen.
Gar nicht so einfach, wie sich bald herausstellte. So mancher musste schwer
kämpfen, bis er das Ziel erreichte.
Nach zwei Stunden Minigolfen waren
wir ausgelaugt und durstig. So beendeten
wir unser Spiel und genehmigten uns im
hauseigenen Restaurant Kaffee und kalte
Getränke.
Von den vielen Eindrücken, die dieses
„Liberty Center“ bei allen Bewohnern
hinterlassen hat, werden wir noch lange
zehren. Schon am Nachhauseweg wurden
wir gefragt, wann wir denn wieder einen
so tollen Ausflug machen würden.
Kerstin Seidel
Wohngruppe Florian
Impressum:
Einrichtung für Menschen mit Behinderung:
H. Emmert (verantwortlich),
S. Kerbl, B. Eisvogel
Redaktionsschluss/-sitzung:
1. Juli 2015, 12.00 Uhr
Büro Barbara Eisvogel
Erscheinungsdatum nächste Ausgabe:
August/September 2015
Druck: Marquardt, Regensburg
Fotos: (1) S. Kerbl, (2) G. Kaiser, B. Eisvogel, (3) K. Seidel,
(4) A. Hausladen, (5) H. Müller, (6) M. Beutlhauser, (7) B. Gießl, Meier
Lauf & Sportshop, (8) A. Hausladen, P. Groß
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird auf die ausführliche
Schreibweise "-er und -innen" verzichtet. Generell werden stattdessen die
Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter) verwendet.
Dies versteht sich als Synonym für alle männlichen und weiblichen Personen, die damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen werden.