Infobrief Biografiearbeit Februar 2016 Liebe Leserin, lieber Leser, Auf was stellen wir in unserem Leben denn vor ein paar Tagen waren wir zum Geburtstag eigentlich scharf? Nehmen Sie Alltags-Wege, eines Freundes eingeladen. Eine kleine, die Sie zurücklegen. Zu Fuß, mit dem Auto, den überschaubare Runde. Mit diesem Freund öffentlichen Verkehrsmitteln - und schauen Sie verbindet mich die Liebe zur Fotografie. Seit morgen einmal mit Ihrer inneren Kamera um jener Einladung bin ich stolze Besitzerin einer sich herum. Es grüßt Sie herzlich aus dem weiteren analogen Kamera. Eine, wo man noch verschneiten München selber scharf stellt, die Belichtung wählt, einen Film einlegt und den Film per Hebel Dagmar Köhler weitertransportiert. [email protected] | www.dagmarkoehler.de Lebensbilder Wo bewahren Sie Ihre Fotos? Hängen Sie die an Ihre Wände? Kleben Sie sie in Fotoalben, die noch mit Stoff bezogen sind? Haben Sie Bilder in Ihrem Geldbeutel oder an Ihrem Schlüsselbund? Sind sie als Datei verwahrt auf Ihrem Handy oder Ihrer Festplatte? Was machen Sie mit Ihren Fotos? Zu welchen Anlässen, Momenten fotografieren Sie? Und weshalb tun Sie das? Was waren in früheren Zeiten Anlässe gegeben, um zur Kamera zu greifen? Als der Film, jedes Bild, noch etwas kostete? Es waren die besonderen Gelegenheiten, die, an die wir uns auch erinnern wollen, etwa der LebensMutig – Gesellschaft für Biografiearbeit e.V l www.lebensmutig.de 1 Infobrief Biografiearbeit Februar 2016 Schulabschluss, die Hochzeit, Jubiläen. Fotos helfen uns, uns zu erinnern, wenn die Farben unseres inneren Fotoalbums verblassen. In meinen Kursen beginne ich in der Regel damit, Kinderfotos der Gruppe einzusammeln und diese von einer anderen Teilnehmerin beschreiben zu lassen. Es ist interessant zu beobachten, was wir auf einem Bild sehen, wenn wir einen persönlichen Bezug dazu haben, und was wir alles auf dem Foto NICHT wahrnehmen - zum Beispiel die Großmutter im Nachthemd, die im Hintergrund durch das Bild geht - so geschehen in einem meiner letzten Kurse. Bald darauf schicke ich meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Zweiergruppen raus ins Freie mit der Einladung, sich gegenseitig zu interviewen, über Fotos und Fotografieren ins Gespräch zu kommen und das zu fotografieren, was ihnen währenddessen begegnet. Das kann der Kirchturm in der Ferne sein, das Fenster in der Hausfassade, das Hölzchen im Gras, die liegengebliebene Zigarettenschachtel, mein Interviewpartner oder ein Detail von ihm… Es kann scharf oder unscharf, schief oder gerade, bunt oder Nimm Deine Handykamera monochrom sein. Es kann erkennbar sein, es kann auch und fotografiere eine halbe abstrakt bleiben. Es ist alles erlaubt. Stunde lang jede Minute das, was Du siehst. Dann mach Wie schauen wir auf Bilder? Ein Bild bringt in uns immer dann etwas zum anklingen, wenn wir etwas Bekanntes dazu schon in uns haben. Wir haben immer einen Fokus. Der Fokus geht auf das, was uns berührt, was uns beschäftigt, was eine Wichtigkeit für uns hat. Sie sehen auf Ihren täglichen Wegen das, was Ihnen wichtig ist. Das kann sein, dass Sie genau wissen, wo die nächsten Supermärkte und Apotheken sind, wie weit es noch zur nächsten Haltestelle ist, wo der Bäcker ist, bei dem Sie am besten parken können. Sie wissen aber, da Sie vielleicht keine Radfahrerin sind, nicht, wo der nächste Radladen ist, wo Sie Ersatzteile bekommen und wo Sie bezüglich Ihrer Gangschaltung am besten beraten werden. Achten Sie einmal im Alltag darauf, was Sie alles NICHT sehen. Ich habe es kürzlich selbst erfahren. Ich hole jeden Tag nachmittags meine Tochter vom Kindergarten ab. Auf dem eine Collage draus … LebensMutig – Gesellschaft für Biografiearbeit e.V l www.lebensmutig.de 2 Infobrief Biografiearbeit Februar 2016 Weg dorthin gibt es, gleich bei mir ums Eck, einen Altglas-Container. Soweit mir bekannt ist, ist es in der nächsten Umgebung der einzige Container. In unserer Küche hatte sich eine größere Menge Altglas angesammelt und ich wollte Platz schaffen. Ich nahm also auf den Weg zum Kindergarten meine volle Tasche Altglas mit. Allerdings kam ich aus einer anderen Richtung, ich kam von der Arbeit. Ich kam nicht an dem einzigen mir bekannten Container vorbei. Ich musste die Augen offen halten. Siehe da: Ich weiß nun, dass es mindestens (!) noch zwei weitere Altglascontainer gibt, hier ganz in der Nähe. Sie sind mir bis dahin nicht aufgefallen. Literaturtipps Nicholas Nixon https://www.youtube.com/watch?v=1GxqX5wwdkg Nixon fotografierte von 1975 bis 2014 jährlich vier Schwestern. Sabine Felber Autobiografische Fotografie http://see-the-story.de/autobiografische_fotografie.html" Sabine setzt ihren Fokus auf die jeweils eigene Biografie und den Umgang mit Fotografien. Sie lebt in Berlin. Snapseed Eine hervorragende App zur Bildbearbeitung Zitate & Aphorismen „Fotografiere niemals etwas, das dich nicht interessiert!“ Lisette Model, US-amerikanische Fotografin (1901-1983) „Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre.“ Robert Bresson, Französischer Filmregisseur (1901-1999) „Es gibt nur eine Regel in der Fotografie: Entwickle niemals einen Film in Hühnchensuppe.“ Freeman Patterson, Kanadischer Naturfotograf (geb. 1937) „My portraits are more about me than they are about the people I photograph.“ Richard Avedon, US-amerikanischer Modefotograf (1923 - 2004) „Unser Leben ist nicht das, was geschah, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern.“ Gabriel Garcia Marquez, Kolumbianischer Schriftsteller (1927 - 2014) „Life is like a camera. Just focus on what’s important. Capture the good times develop from the negatives & if things don’t work out … just take another shot! Autor unbekannt LebensMutig – Gesellschaft für Biografiearbeit e.V l www.lebensmutig.de 3 Infobrief Biografiearbeit Februar 2016 Werkstatt Biografiearbeit – Württemberg 2016 Das Zertifikat erhielten 9 Teilnehmende des Lehrgangs der Landesstelle der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung in Württemberg (EAEW) am 20.Februar 2016 in Bad Boll. Veranstaltungsempfehlungen 15.- 16.4.2016 Lebensschätze erinnern und erzählen. Kommunikation & Zeitgeschichte ReferentIn: Karin Wimmer-Billeter Veranstaltungsort: Haus Marillac, Innsbruck Information & Anmeldung: [email protected] 22.-23.4.2016 Lebensbilder. Frauen fotografieren ReferentIn: Dagmar Köhler Veranstaltungsort: Garmisch oder Murnau Information & Anmeldung: 0049 8821 58501 13.-14.5.2016 K wie kreativ. Kreative Methoden der Biografiearbeit ReferentIn: Susanne Hölzl Veranstaltungsort: Lernwerk:Volkersberg, Bad Brückenau Information & Anmeldung: [email protected] 19.-20.5.2016 Vom Geschmack des Lebens. Biografische Selbstreflexion ReferentIn: Petra Dahlemann Veranstaltungsort: Zentrum Bildung der EKHN Darmstadt Information & Anmeldung: [email protected] 23.-26.5.2016 2.Biografische Inselwerkstatt auf Juist: LebensMut und Mee(h)r ReferentIn: Andreas Barde Veranstaltungsort: Insel Juist Information & Anmeldung: [email protected] LebensMutige Seminare Ausführliche Informationen zur unseren Veranstaltungen finden Sie auf www.lebensmutig.de! Infobrief Biografiearbeit l Februar 2016 l Auflage: 1300 Redaktion l Dagmar Köhler l [email protected] l [email protected] Herausgeber l Kardinal-Döpfner-Haus & LebensMutig – Gesellschaft für Biografiearbeit e.V. Kontaktadresse l Domberg 27 l 85354 Freising. Sie können den Infobrief bestellen bzw. abbestellen unter [email protected] LebensMutig – Gesellschaft für Biografiearbeit e.V l www.lebensmutig.de 4
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