Ernährung im Alter – eine große Herausforderung! Ansprechperson: Univ. –Doz. Dr.in Ingrid Kiefer Leiterin des Fachbereichs Risikokommunikation AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH E-Mail: [email protected] Für den Inhalt verantwortlich: Mag.a Judith Benedics Abteilung III/8 (Kinder-, Jugend und Gendergesundheit, Ernährung), Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Eine ausgewogene Ernährung und die richtige Auswahl an Lebensmitteln spielen bis ins hohe Lebensalter für den Erhalt der Gesundheit sowie für die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eine maßgebliche Rolle. Mangelernährung ist im zunehmenden Alter weit verbreitet, wobei jüngere SeniorInnen trotz Übergewicht häufig zu einer unzureichenden Nährstoffaufnahme neigen und ältere SeniorInnen eher von einer ungenügenden Energieversorgung und damit einhergehend von ungewolltem Gewichtsverlust betroffen sind. Eine Mangelernährung kann viele Ursachen haben: eine bestehende körperliche oder psychische Erkrankung, akute und chronische Schmerzen, die Einnahme von Medikamenten, Kauprobleme und Schluckbeschwerden sowie soziale und finanzielle Faktoren, wie insbesondere Einsamkeit, Armut und Unzufriedenheit mit dem Betreuungsplatz. Der fortschreitende Alterungsprozess ist oftmals mit einer Veränderung des Geruchs-, Geschmacks- und Durstempfindens verbunden. Dies kann ebenso wie die Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten, oder dem Vorhandensein akuter und chronischer Erkrankungen zur Appetitlosigkeit führen. Die reduzierte Nahrungsaufnahme bedingt nicht nur eine Verringerung des Körpergewichtes sondern häufig auch eine Verschlechterung des Ernährungszustandes. Mangelernährung hat eine ganze Reihe von vielfältigen und tiefgreifenden negativen Auswirkungen, zumal sie mitunter lange unerkannt bleibt. Sie verschlechtert die Lebensqualität, verstärkt die Anfälligkeit für Krankheiten, bedingt längere Krankenhausaufenthalte und erhöht die Sterblichkeit. Eine unzureichende Versorgung mit Energie und/oder Protein kann beispielsweise die altersassoziierte Abnahme der Muskelmasse beschleunigen, zur Entwicklung der Sarkopenie (übermäßiger Verlust an Muskelmasse) beitragen und das Risiko für Frailty (Gebrechlichkeit) erhöhen. Radetzkystraße 2, 1031 Wien | http://www.bmg.gv.at | [email protected] | DVR: 2109254 | UID: ATU57161788 Hingegen wirkt sich eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmäßiger Bewegung, normalem Körpergewicht, Nichtrauchen und moderatem Alkoholkonsum positiv auf das Auftreten und den Verlauf von chronischen Erkrankungen, wie HerzKreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus Typ 2, Metabolisches Syndrom, Hypertonie, Osteoporose oder auch Demenz und Alzheimer, aus. Für Ausgewogenheit sorgt eine Lebensmittelauswahl die dem erniedrigten Energiebedarf und der erhöhten Nährstoffdichte gerecht wird. Dabei sind geschmackliche Vorlieben sehr wichtig und individuell zu berücksichtigen. Da bestimmte Lebensmittelgruppen wie Fleisch, Fisch, Eier und Obst und Gemüse mit zunehmendem Alter und niedrigerem Körpergewicht immer weniger gegessen werden ist darauf zu achten, dass potentielle Risikonährstoffe wie Vitamin D, ß-Carotin, Calcium, Zink und Selen in ausreichende Menge aufgenommen werden. Ausführliche Empfehlungen für all jene, die ältere Menschen betreuen, pflegen und verköstigen finden sich in der wissenschaftlichen Aufbereitung „Ernährung im Alter in verschiedenen Lebenssituationen“ und in der neu erschienen praxisorientieren Broschüre „Ich lade Dich zum Essen ein“ (online verfügbar im Broschürenservice der Homepage des BMG unter http://bmg.gv.at/home/Service/Broschueren/). Radetzkystraße 2, 1031 Wien | http://www.bmg.gv.at | [email protected] | DVR: 2109254 | UID: ATU57161788
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