2. Impulspapier Mk. 12,28-34 - St. Johannis

Mit dem Evangelium im Alltag leben
Passionszeit 2016
2. Woche
in der Nähe Jesu sein
28 Einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie die Sadduzäer mit Jesus gestritten hatten, trat zu Jesus.
Und da er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?
29 Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist allein Herr, 30 und du sollst den
Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen
Verstand und mit all deiner Kraft. 31 Das zweite ist dieses: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Höher als diese beiden steht kein anderes Gebot. 32 Und der Schriftgelehrte sagte zu ihm: Schön hast du
das gesagt, Meister, und du hast Recht! Einer ist er, und einen anderen außer ihm gibt es nicht 33 und ihn
lieben mit ganzem Herzen und mit ganzem Verstand und mit aller Kraft und den Nächsten lieben wie sich
selbst- das ist weit mehr als alle Brandopfer und Rauchopfer. 34 Und Jesus sah, dass er verständig
geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, ihm
eine Frage zu stellen.
Markus 12, 28 – 34
Anregungen:
1. Inwiefern ist die Frage des Schriftgelehrten für mich aktuell? Wie frage ich Jesus?
2. Wie kann meine Liebe zu Gott und zu Menschen wachsen?
3. Ich lasse das Bild von der barmherzigen Dreieinigkeit auf mich wirken!
Höre, Israel,
du wirst den Herrn, deinen Gott, lieben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele
und mit allen Kräften
und deinen Nächsten wie dich selbst.
Dies ist der Horizont der Reise,
und als Weg dient Christus in all seinem Erbarmen.
Damit ist uns der Sinn aller Dinge gegeben,
ob wir anbeten
oder dem Vorübergehenden
das Glas Wasser des Evangeliums anbieten,
es geschieht im Namen der Liebe.
Die Anbetung und die Tat des Menschen
wären nichts
ohne dieses geduldige und einzigartige Suchen.
Wir stehen erst am Anfang der Dinge.
Lasst uns vorangehen bis zu dem Tag,
an dem seine Liebe in uns vollkommen sein wird.
Leben aus der Freude an Gott, Reuilly
„Es läutet an der Tür?“ – „Schnell! Aufgemacht“, sagt Madeleine, „es ist Gott! Er kommt, uns zu lieben!“
Wie oft aber stöhnen wir: Wer kommt denn jetzt schon wieder …
„Eine Bitte an uns? Ja, gern. Es ist Gott! Er kommt, um uns zu lieben!“ Wir hingegen klagen oft: Ach, immer
diese Anfragen …
In dieser gelassenen, offenen und erwartungsvollen Haltung kann das Leben ein Fest werden! Ein Fest der
Begegnung zwischen Mensch und Gott.
„Man muss lernen, allein zu sein, immer wenn uns das Leben eine Pause gönnt. Und das Leben ist voll
davon …. Welche Freude, zu wissen, dass wir unsere Augen zu Gottes Angesicht erheben können, ganz
allein,
während die Suppe langsam aufkocht,
während wir beim Telefon auf den Anschluss warten,
während wir an der Haltestelle nach dem Bus Ausschau halten,
während wir eine Treppe hinaufsteigen,
während wir im Garten für den Salat ein wenig Petersilie holen …… „
Ich bin sicher, dass die wahre Liebe zu Gott uns in einem ganz wesentlichen Bereich unserer selbst
menschlich einsam werden lässt. Und ich glaube auch, dass Gott diese Einsamkeit braucht, um in die Welt
zu gelangen und sie umzugestalten. Ohne diese Einsamkeit bleibt unsere Hingabe an Gott immer
unentschlossen und unsere Hingabe an die anderen irgendwie nur dürftig.
Madeleine Delbrèl
Du bist Liebe,
Vater im Himmel,
so sagt dein Wort.
Du bist Liebe,
so rufen wir alle
in unserer Schwachheit
und in unserer Kraft,
in guten wie in bösen Tagen.
Du bist Liebe,
heiliger Vater,
gütiger Jesus,
Heiliger Geist!
In diese Liebe hinein
sind wir alle geborgen
mit unserem ganzen Leben,
das wir in Freude und Dank
vor dir und mit dir leben dürfen.
Du bist Liebe,
weil du mitten unter uns bist,
weil du unsere Schwachheit und Armut
barmherzig ansiehst und nicht richtest.
Du umschließt
und tröstest uns unendlich
mit deiner Gegenwart.
Du bist Liebe,
heiliger Vater,
ewiger Gott,
dreieinige Liebe.
Hanna Hümmer
Gott ist nur Liebe,
wagt für die Liebe alles zu geben
Gott ist nur Liebe,
gebt euch ohne Furcht.
Taizé