Infoblatt » Weltbevölkerungsbericht 2015 – Daten und Fakten 59,5 Millionen Menschen waren im Jahr 2014 weltweit auf der Flucht – der höchste Stand seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Mehr als 100 Millionen Menschen benötigten 2014 humanitäre Hilfe – auch das ist die höchste Zahl seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Rund ein Viertel von ihnen waren Frauen zwischen 15 und 49 Jahren. Über die Hälfte aller neuen Flüchtlinge im Jahr 2014 stammte aus Syrien, Afghanistan, Somalia und dem Sudan. Über die Hälfte aller Binnenvertriebenen leben in Syrien, Kolumbien, dem Irak und dem Sudan. Flüchtlinge leben im Durchschnitt 20 Jahre fern ihrer Heimat. Naturkatastrophen Derzeit sind jährlich 200 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen. Im Jahr 2014 mussten schätzungsweise mehr als 19 Millionen Menschen infolge von Naturkatastrophen ihr Zuhause verlassen. In den letzten sieben Jahren waren wetterbedingte Ereignisse für 85 Prozent der Wanderungsbewegungen verantwortlich, Erdbeben für die restlichen 15 Prozent. Von 2000 bis heute wurden im Durchschnitt pro Jahr 341 klimabedingte Naturkatastrophen gezählt, 44 Prozent über dem Jahresdurchschnitt für den Zeitraum von 1994 bis 2000. Überschwemmungen waren für 43 Prozent der von 1994 bis 2014 verzeichneten Katastrophen verantwortlich und betrafen nahezu 2,5 Milliarden Menschen. Die zweithäufigste Katastrophenart waren Stürme. » Deutsche Stiftung Weltbevölkerung · Göttinger Chaussee 115 · 30459 Hannover Telefon: +49 511 94373-0 · Fax: +49 511 94373-73 · E-Mail: [email protected] · Internet: www.weltbevoelkerung.de Weltbevölkerungsbericht 2015 – Daten und Fakten » Seite 2 Fragile Staaten Heute lebt rund eine Milliarde Menschen – etwa 14 Prozent der Weltbevölkerung – in Konfliktgebieten. In fragilen Staaten und Post-Konflikt-Staaten leben 60 Prozent aller unterernährten Menschen und 77 Prozent aller Kinder, die nicht zur Grundschule gehen. Zudem entfallen auf diese Länder 70 Prozent der Säuglingssterblichkeit und 64 Prozent der unbetreuten Geburten. Alle drei Minuten stirbt in fragilen Staaten eine Frau infolge von Komplikationen bei Schwangerschaft oder Geburt – das sind 507 Frauen pro Tag. Finanzierung Im Jahr 2014 riefen die Vereinten Nationen zur Bereitstellung von 19,5 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe auf. Geber steuerten zwölf Milliarden US-Dollar dazu bei. Damit blieb eine Rekordlücke von 7,5 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 38 Prozent der Gesamtsumme. Rund 60 Prozent der humanitären Hilfe gehen in die Katastrophenhilfe, 35 Prozent in Sanierung und Wiederaufbau und nur fünf Prozent in den Katastrophenschutz. Quelle: UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2015 » Deutsche Stiftung Weltbevölkerung · Göttinger Chaussee 115 · 30459 Hannover Telefon: +49 511 94373-0 · Fax: +49 511 94373-73 · E-Mail: [email protected] · Internet: www.weltbevoelkerung.de
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