Marktkommentar Aktien International täglich Eric Trummer [email protected] 031 666 63 55 Futures Dow Jones Industrial 17'930 (+ 0.2 %) Roger Baumgartner [email protected] 031 666 63 55 S & P 500 2'088 (+ 0.2%) Christoph Germann [email protected] 031 666 63 55 Nasdaq100 4'500 (+ 0.0 %) 22. April 2016 Marco Reinle [email protected] 031 666 63 55 Dax 10'438 (- 0.5 %) NEW YORK Gewinnmitnahmen haben am Donnerstag das Bild an der Wall Street bestimmt, nachdem die Kurse dort am Mittwoch auf neue Jahreshochs gestiegen waren. S&P-500 und Dow-Jones-Index notieren nicht mehr weit unterhalb ihrer Rekordschlussstände vom Mai 2015, weshalb die Luft immer dünner wird. Händler verwiesen auf die Rally der vergangenen zwei Monate und halten die Zeit zum Durchatmen für gekommen. Verkauft wurden vor allem Aktien von Versorgern und Telekommunikationsunternehmen, die in den zurückliegenden zwölf Monaten am stärksten zugelegt hatten. Der Telekom-Sektor erhielt einen zusätzlichen Dämpfer von Verizon. Das Unternehmen hatte einen unerwartet deutlichen Umsatzrückgang gemeldet und die Anleger auf ein stagnierendes Jahresergebnis eingestimmt. Das drückte die Aktie um 3,3 %. Aktien der Energiebranche, die im Zuge des Ölpreiszerfalls lange verschmäht wurden, waren hingegen gefragt, auch wenn der Ölpreis am Donnerstag einen Rücksetzer verbuchte. Der überraschend deutliche Einbruch des PhiladelphiaFed-Indexes im April lieferte kaum Impulse. Während die Aktienmärkte zunächst mehr oder weniger seitwärts liefen, brachte EZB-Präsident Mario Draghi vorübergehend etwas Volatilität in den Devisenmarkt. Die Europäische Zentralbank EZB hatte das Niveau ihrer Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen. Im Dow führte die Aktie von Travelers die Liste der Verlierer mit grossem Abstand an. Sie fiel um 6,1 %. Der Gewinn des Versicherers war im Auftaktquartal um 17 % gesunken. Schuld daran seien Sturm- und Hagelschäden in Texas, teilte Travelers mit. Der Autohersteller General Motors (GM) hat im ersten Quartal seinen Gewinn trotz insgesamt rückläufiger Absätze gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Die Aktie legte um 1,5 % zu. American Express gewannen um 1 %. Das Kreditkartenunternehmen hat wegen höherer Restrukturierungskosten im ersten Quartal zwar weniger verdient, aber dennoch die Markterwartungen übertroffen. Die Aktie des Spielzeugherstellers Mattel verlor dagegen um 5,8 %, nachdem sich die Verluste im Berichtsquartal vergrössert hatten. United Continental stürzten um 10 % ab. Die Fluggesellschaft hatte einen Rückgang des Nettogewinns um 38 % gemeldet. Citrix stiegen um 4,4 % nach über den Erwartungen ausgefallenen Geschäftszahlen. ASIEN Nach negativen Vorgaben der US-Börsen und angesichts wieder etwas gesunkener Ölpreise gaben die Börsen im fernen Osten mehrheitlich nach. Für Belastung sorgten der stärkere Yen und enttäuschende nachbörsliche Ergebnisse von US-Technologiekonzernen wie Microsoft und Alphabet. Vereinzelt wird auch das Ausbleiben neuer Lockerungsmassnahmen der EZB am Donnerstag als Kursbremser genannt. Nach dem Eingeständnis von Mitsubishi Motors, bei der Ermittlung von Verbrauchswerten von Kleinmotoren für Nissan manipuliert zu haben, verzeichnet die Aktie den zweiten Tag in Folge kräftige Verluste, nachdem der Handel der Papiere gestern ausgesetzt wurde. Heute Morgen ging es um über 13 % nach unten. Damit summiert sich das Minus auf über 40 %. Unterdessen ist Mitsubishi Motors von den US-Behörden aufgefordert worden, Informationen über in den USA verkaufte Fahrzeuge zu liefern. Aktien von Sony verbilligten sich um 1,7 %. Das Ergebnis war aufgrund global schwächerer Nachfrage nach Smartphones unter den Erwartungen geblieben. Zulieferer für Smartphones gaben ebenfalls nach: Bei Alps Electric fiel der Kurs zeitweise um 2,2 %. EUROPA Die mehrheitlich gefallenen Aktienkurse der rapportierenden US-Unternehmen (Microsoft, Alphabet, Starbucks, Visa) drücken zum Wochenende auch auf die hiesigen Börsen. Etwa der deutsche Dax-Index dürfte heute Freitag nach seiner viertägigen Rally mit moderaten Verlusten ins Rennen gehen. Auf der Stimmung lasten auch zudem teils deutliche Kursverluste bei den zuletzt gut gelaufenen Autowerten. Bei den Aktionären von Daimler trübten eine bekannt gewordene Überprüfung des US-Justizministeriums wegen angeblich überhöhter Abgaswerte sowie ein Gewinnrückgang im ersten Quartal die Laune. Wirtschaftsdaten (Erwartungen) * China: Japan: Nikkei PMI Apr 48 (49.5) Deutschland: Markit PMI verab. Gewerbe Apr (51), Dienstleistungen Apr (55.1) Grossbritannien: Frankreich: Markit PMI verarb. Gewerbe Apr (49.9), Dienstleistungen Apr (50.1) EU: Markit PMI verarb. Gewerbe Apr (51.9), Dienstleistungen Apr (53.3) USA: 15:45 Uhr: Markit PMI verarb. Gewerbe Apr (52) *Wenn nichts anderes vermerkt, bezieht sich die Veränderung gegenüber dem Vormonat. q/q = Veränderung gegenüber Vorquartal, y/y = Veränderung gegenüber Vorjahr, ytd = Veränderung seit Jahresbeginn, sb = Saisonbereinigt, ( ) = Erwartungen, wenn nicht anders erwähnt. Indexstände Übersee Dow Jones Industrial S&P 500 Nasdaq Composite Nikkei 225 Hang Seng Shanghai Composite Europa DAX 30 DJ EuroStoxx 50 DJ Stoxx 50 Marktnachrichten Alphabet Schluss 17'983 2'091 4'946 17'572 21'442 2'958 Vortag 10'436 3'152 2'944 Änderung - 114 - 11 -2 + 208 - 180 +5 Trading-Range 10'320 - 10'520 3'070 - 3'170 2'870 - 2'970 Änderung % - 0.6 - 0.5 - 0.0 + 1.2 - 0.8 + 0.2 Vol. NYSE: 1.01 Mio. Vol. Nasdaq: 1.76 Mio. Weitere Kurse (ca. 08.45 Uhr) USD/CHF 0.9740 EUR/CHF 1.1010 Gold 1'247 (USD/Unze) NY WTI-Rohöl-Future 43.80 USD Erreicht hohe Erwartungen nicht Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat im vergangenen Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert - aber dennoch die hochgesteckten Erwartungen der Wall-Street verpasst. Zudem stiegen die Verluste der anderen AlphabetBereiche neben Google binnen eines Jahres von 633 auf 802 Millionen USDollar. Im ersten Quartal kletterte der Überschuss von Alphabet im Jahresvergleich von 3,5 auf 4,2 Milliarden US-Dollar oder 7,50 USD je Aktie, wie der Internetkonzern am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz legte dank sprudelnder Werbeerträge bei Google um 17 % auf 20,26 Milliarden US-Dollar zu. Die Prognosen der Analysten wurden mit den Ergebnissen allerdings verfehlt, es wurde u.a. ein Ertrag von 7,96 USD je Papier angepeilt. Am Markt kamen die Zahlen zunächst nicht gut an - die Aktie fiel nachbörslich um knapp 6 %. Google blieb die Geldmaschine des Konzerns, das operative Ergebnis des Internet-Geschäfts sprang um gut einen Fünftel auf knapp 6,3 Milliarden US-Dollar hoch. Google stellt auch fast den gesamten Umsatz von Alphabet - die anderen Bereiche brachten gerade einmal 166 Millionen US-Dollar nach 80 Millionen US-Dollar ein. Microsoft Spürt schwaches Umfeld Der weltweit schwache PC-Absatz macht dem weltweit grössten Softwareproduzenten zu schaffen. Der Nettogewinn brach im abgelaufenen Quartal um einen Viertel auf 3,76 Milliarden US-Dollar ein, wie nach US-Börsenschluss veröffentlicht wurde. Der Umsatz ging um 5,5 % auf 20,53 Milliarden USDollar zurück. Microsoft verfehlte die Analystenerwartungen beim Ergebnis und Umsatz. An der Wall Street wurde der Zwischenbericht deshalb mit Enttäuschung aufgenommen. Die Microsoft-Aktie büsste nachbörslich um rund 5 % ein. Die Flaute auf dem PC-Markt lastet auf dem Geschäft mit dem Betriebssystem Windows. Die Windows-Erträge sanken um 2 %. Auch die Dollar-Stärke, die die Microsoft-Produkte im Ausland teurer macht, wirkte sich negativ aus. Lichtblick hingegen war das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft. Der Umsatz in der Sparte stieg um 3,3 % auf 6,1 Milliarden US-Dollar. Starbucks Anleger stufen Prognose als zu mager ein Die US-Kaffeerestaurant-Kette hat ihren Gewinn zu Jahresbeginn kräftig gesteigert. Doch schwächer als erwartetes Umsatzwachstum und ein verhaltener Ausblick sorgten für Enttäuschung an der Börse. Im abgelaufenen Geschäftsquartal bis Ende März stieg der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 16 % auf 575 Millionen US-Dollar, wie Starbucks gestern Donnerstag nach US-Börsenschluss bekannt gab. Die Erträge legten um 9 % auf 5,0 Milliarden US-Dollar zu. Damit blieb der Umsatz deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Zudem gab Starbucks, das die Anzahl seiner Filialen im Jahresvergleich um 8 % auf fast 24'000 Läden weltweit erhöhte, eine überraschend konservative Prognose für das laufende Quartal ab. Als Gewinn pro Aktie stellt der Konzern zwischen 47 und 48 Cents in Aussicht - weniger als am Markt angenommen. Visa Reduziert Ausblick & gliedert Europa-Geschäft ein Der US-Kreditkartenanbieter profitiert von der Kauflust seiner Kunden. Der Überschuss kletterte im zweiten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10 % auf 1,71 Milliarden US-Dollar, wie der Mastercard-Konkurrent gestern Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte. Die Einnahmen erhöhten sich um 6,4 % auf 3,63 Milliarden US-Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr senkte Visa jedoch die Prognose für den Anstieg der Einnahmen auf 7 - 8 %. Grund seien niedrigere Zahlungsvolumina. Zuvor hatte das Unternehmen einen prozentual zweistelligen Anstieg in Aussicht gestellt. Im nachbörslichen Handel gab die Visa-Aktie um knapp 5 % nach. Visa hatte im November angekündigt, für bis zu 21,2 Milliarden Euro das vor mehreren Jahren abgespaltene EuropaGeschäft zurückzukaufen. AMD Quartalsbilanz weniger belastet als angenommen - Intel interessiert Der Chipkonzern hat das vergangene Quartal mit einem Umsatzrückgang und einem Verlust von 109 Millionen US-Dollar abgeschlossen - aber die Anleger waren dennoch so erleichtert, dass sie die Aktie am Donnerstag zeitweise um über einen Fünftel steigen liessen. Der grössere Rivale Intel ist nämlich an AMDs Lizenzgeschäft der Grafiktechnologie dran und führt dafür Gespräche. Auch haben Analysten mit schlechteren Zahlen gerechnet. Der Verlust war im Vorjahresquartal mit 180 Millionen US-Dollar noch deutlich höher gewesen als zuletzt. Neue Hoffnung gab den Investoren auch ein Gemeinschaftsunternehmen von AMD in China, das dort Chips für den Server-Markt entwickeln soll. AMD ist ein deutlich kleinerer Konkurrent des Chip-Riesen Intel. Die Firma ist noch stärker als der Marktführer von der Flaute im PC-Markt getroffen worden und baute sich ein neues Standbein im Geschäft mit Prozessoren für Spielekonsolen auf. VW Schliesst Kompromiss für Dieselgate ab Nach monatelangen Verhandlungen teilte Bezirksrichter Charles Breyer mit, der Kompromiss sehe den Rückkauf von manipulierten Dieselfahrzeuge sowie eine substanzielle Entschädigung der Autobesitzer vor. Alternativ werde Kunden eine Reparatur angeboten, sofern die US-Aufseher dafür grünes Licht geben. Zudem sei ein Umweltfonds vorgesehen. Noch keine Einigung gebe es über die vom US-Justizministerium verlangten Strafen wegen Verstößen gegen USUmweltrecht. Weitere Details der Vereinbarung sollten bis zur Veröffentlichung der offiziellen Dokumente Ende Juni geheim bleiben. Spekulationen zufolge kalkuliert der Wolfsburger Konzern mit Rückstellungen im Zusammenhang mit "Dieselgate" in einer Spanne von 10 bis 20 Milliarden Euro. Daimler US-Behörden fordern Abgastests ein Nach dem Emissionsskandal bei VW gerät auch der Stuttgarter Autobauer Daimler ins Visier der US-Behörden und ist nach Mitsubishi Motors der dritte Autobauer unter Beschuss von offizieller Seite. Das amerikanische Justizministerium hat Daimler aufgefordert, das Zustandekommen der Abgaswerte zu prüfen. Anweisung folgt auf Sammelklagen von US-Autobesitzern, die den Schwaben überhöhte Emissionswerte vorwerfen. Daimler will nach eigenen Angaben vollumfänglich mit den amerikanischen Behörden kooperieren. Etwaigen Hinweisen auf Regelverstösse werde der Autobauer "konsequent nachgehen und die erforderlichen Massahmen selbstverständlich treffen". Daimler erklärte, die jüngsten US-Sammelklagen wegen angeblich überhöhter Abgaswerte für unbegründet zu halten. Das Unternehmen wolle sich dagegen mit sämtlichen juristischen Mitteln zur Wehr setzen. Die Quartalszahlen lieferte Daimler erwartungsgemäss mit einem Gewinnrückgang. Während der Umsatz leicht um 2 % auf 35,047 Milliarden Euro zulegte, konnte der Gewinn dem nicht standhalten. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieben 2,148 Milliarden Euro übrig, 26 % weniger als im Vorjahr. Wichtigste US-Unternehmenszahlen (erwarteter Gewinn pro Aktie): American Airlines 1.19$, Caterpillar 68c, General Electric 19c, KimberlyVor Eröffnung: Clark 1.51$, McDonald's 1.16$ Nach Börsenschluss: - Diese Publikation wurde vom Verkauf/Handel Aktien Ausland der Berner Kantonalbank AG, nachstehend «BEKB | BCBE» genannt, verfasst und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Sie dient ausschliesslich zur Information und sollte weder kopiert noch an Dritte weitergeleitet werden. Die dieser Publikation zugrunde liegenden Angaben beruhen auf verlässlichen Quellen. Die BEKB | BCBE kann für die Qualität, Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der in dieser Publikation enthaltenen Informationen keine Gewähr übernehmen. 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