Mehrere Autobauer müssen 630.000 Fahrzeuge zurückrufen

Audi muss 65.700 Autos zurückrufen
22.04.2016 13:09 Uhr
Berlin (dpa/AFP) Der VW-Konzern ruft nach den Abgas-Prüfungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) knapp
293.000 Dieselwagen der Marken Audi, Porsche und VW Nutzfahrzeuge zurück in die Werkstätten. Bei den Autos
soll in einer „freiwilligen Service-Aktion“ neue Software für die Abgas-Nachbehandlung aufgespielt werden, wie
Sprecher der drei Konzernmarken am Freitag sagten.
Die VW-Nutzfahrzeuge-Tochter holt 124.000 Crafter und 70.000 Amarok zurück. Bei Audi sind es 65.700 Autos der
Modelle Q5, A6 und A8 mit manuellem Schaltgetriebe, die nach EU-5- und EU-6-Abgasnorm zugelassen wurden - also
auch die neuesten Wagen der Modellreihen. Porsche will 33.000 Diesel-Geländewagen vom Typ Macan umrüsten.
Ein Audi-Sprecher sagte, es werde eine neue Software geschrieben, die anschließend beim KBA zur Freigabe
eingereicht werde. Den von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) angepeilten Zeitrahmen, dass die Umrüstung
bis Ende des Jahres abgeschlossen sein solle, bezeichnete er als realistisch.
630.000 Autos in Europa betroffen
Mehrere deutsche Hersteller rufen wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abgasbehandlung hunderttausende Autos zurück.
Hintergrund sind Ergebnisse der im Zuge des VW-Skandals gestarteten Nachprüfungen bei Dieselfahrzeugen, wie die
Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr.
Betroffen sind demnach in Europa rund 630.000 Autos von Audi, Mercedes, Opel, Porsche und Volkswagen. Nach
Angaben aus Regierungskreisen wird bei den betroffenen Autos bei bestimmten Außentemperaturen die Reinigung der
Abgase zurückgefahren. Das sei laut einer EU-Richtlinie zwar erlaubt, wenn ansonsten ein Motorschaden oder ein Unfall
drohe.
Bei den betroffenen Autobauern war demnach jedoch unklar, ob das Zurückfahren der Abgasreinigung voll dadurch
gerechtfertigt sei. Die Hersteller wurden den Angaben zufolge aufgefordert, dieses sogenannte Thermofenster zu
beschränken. Daher folge nun der freiwillige Rückruf.
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