28.06.2015 Tradition Ramadan

3. Sonntag nach Trinitatis
Fürbitte anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan
Am 18. Juni hat der Fastenmonat Ramadan begonnen, eine der großen Festzeiten der
Muslime. Durch den islamischen Mondkalender, der nur 354 Tage bzw. 355 Tage in
Schaltjahren umfasst, wandern die Monate des islamischen Kalenders durch alle
Jahreszeiten. Gerade die Hitze und die jeweilige Sonnenscheindauer sind für die Fastenden
eine zusätzliche Belastung. Denn vom Tagesanbruch bis zum Sonnenuntergang wird
gefastet. Auf flüssige und feste Nahrung wird verzichtet. Die religiöse Pflicht des Fastens –
im Islam eine der fünf Säulen – ist kein Selbstzweck. Fasten im Islam und auch in anderen
Religionen will Raum dafür schaffen, die persönliche Beziehung sowohl zu Gott als auch zu
den Mitmenschen und der gesamten Schöpfung zu bedenken. Neben der individuellen
Bedeutung des Fastens ist auch die gemeinschaftliche Dimension von hoher Relevanz. Das
abendliche Fastenbrechen wird im Kreis der Familie begangen. Vielerorts werden auch
Freunde, Nachbarinnen, Arbeitskollegen und Kirchengemeinden eingeladen.
Anlässlich des Festes beten wir für den christlich-islamischen Dialog, dass durch ihn das
Glaubens- und Friedenszeugnis von Christentum und Islam vertieft und gestärkt wird.
Fürbitte
Guter Gott, den Christen und Muslime als Schöpfer und Bewahrer allen Lebens bekennen:
Stärke uns im gemeinsamen Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der
Schöpfung.
Barmherziger Gott, lass uns mit Freude und Dankbarkeit im interreligiösen Dialog all das
benennen, was uns verbindet, und in tiefen Respekt und gegenseitiger Wertschätzung das
anerkennen, was uns in unserem Glaubensleben unterscheidet.
Gütiger Gott, schenke unseren muslimischen Geschwistern eine gesegnete Ramadan –
Festzeit. Stärke durch das gemeinsame Fastenbrechen, zu dem auch viele christliche
Gemeinden immer wieder eingeladen werden, unser Zusammenleben und fördere einen
Dialog, der dem Leben dient.
Hintergrundinformation
Der christlich islamische Dialog ist wie jeder interreligiöse Dialog geleitet von der
Überzeugung, dass der Respekt vor dem Fremden und das gemeinsame Lernen mit- und
voneinander Grundlage für eine friedliche Koexistenz der Religionsgemeinschaften sind. Im
Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit initiieren, fördern und begleiten die
Referate für christlich-jüdischen und christlich islamischen Dialog interreligiöse Bildungs- und
Begegnungsprojekte.
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