FASTENMONAT RAMADAN wird gemeinsam gefeiert Im August feiert die türkisch- islamische Gemeinde den Fastenmonat Ramadan. Mit dem folgenden Text haben Sie die Möglichkeit sich über Hintergründe und Details dieses religiösen Brauchs zu informieren. DAS FASTEN IM ISLAM Das Fasten, als ein Zeichen der Dienerschaft Gottes ist ein Gebot im Islam. Es ist die Dritte von fünf Säulen im Islam. Ziel des Fastens ist es, Gottes Anerkennung zu erlangen. So wird am Tage sowohl keine Nahrung aufgenommen als auch Enthaltsamkeit gelebt. Durch das Zekat, die finanzielle Pflichtabgabe an Bedürftige, reinigt der Mensch sein Vermögen und durch das Fasten seinen Körper. Denn während dieser Zeit bemüht sich der Gläubige darum, sich von unreinen Gedanken loszureißen und seine Dankbarkeit an Gott zu beweisen. Das Fasten hilft Menschen, sich vor Sünden und somit vor der Ferne Gottes im Diesseits und Jenseits zu bewahren. Der Fastende erreicht spirituelle und die körperliche Ruhe, wenn er sich nicht mit Hunger und Durst beschränken lässt. Der Mensch sollte in der Lage sein, seinem Ego, wenn es übermäßige Wünsche hat, Widerstand zu leisten und seine Wut zu bewältigen. Er sollte es vermeiden, anderen Schaden zuzufügen und den Frieden zu stören. Durch das Fasten trainiert der Mensch die Kontrolle seiner Triebe. Die Freigiebigkeit im Iftar lehrt den Menschen zu bewirten und zu teilen. Iftar ist das Abendessen, das unmittelbar nach Sonnenuntergang zum Fastenbrechen eingenommen wird. Das Tarawih-Gebet lehrt, Gefühle wie Freude und Eifer gemeinschaftlich zu teilen. Es ist das Gebet, das nachts speziell im Ramadan zusammen mit dem täglichen Nachtgebet verrichtet wird. Sahur zeigt uns was Nutzen und Segen ist. Es ist das Essen, womit man sich im Morgengrauen für das Fasten tagsüber stärkt. Wenn die Rituale, die tagtäglich verrichtet werden, die ethischen Werte und das Sozialverhalten nicht bemerkenswert beeinflussen, kann dies ein Zeichen für Fehlverhalten im religiösen Leben/Alltag sein. Fasten ist nicht auf Hunger, Durst und auf den Verzicht von Beischlaf zu beschränken. Es belehrt den eiligen Menschen auch Ruhe zu bewahren. Die Fastenden können die Situation der hilfsbedürftigen Menschen besser nachvollziehen, da sie das gleiche Leid zu spüren bekommen. Menschliche Werte wie Hilfsbereitschaft werden in den Vordergrund gerückt und somit entwickeln sich die ethischmoralischen Werte weiter. Der Prophet Muhammed erklärt dieses Gebot der Aufrichtigkeit folgendermaßen: „Wer nicht aufhört zu Lügen und Arbeit durch Lüge zu leisten, dem wird Gott kein Wert darauf geben, dass er weder gegessen, noch getrunken hat.“ Nutzen des Fastens Das Fasten •wertet ethische Werte auf, •bewahrt vor Schlechtem, •belehrt den Menschen gütig zu sein. Durch das Fasten können die Menschen das Leid der Hilfsbedürftigen besser empfinden, •macht den Menschen körperlich und spirituell gesund, •bringt dem Menschen Geduld bei, •belehrt den Menschen den wahren Wert des Segens zu verstehen. Menschen erreichen – Arme, Alleinstehende und Waise Der Koran bereitet Seele und Geist für die bevorstehende unendliche Reise zu Allah vor. Die Spenden – Fitre (ramadantypische Abgabe an Arme und Bedürftige) und Zekat (Pflichtabgabe der Wohlhabenden an die Armen und Bedürftigen) - betragen jährlich 2,5 Prozent des eigenen Hab und Guts und heilen die sozialen Wunden. Durch das Ramadanfest bewegt sich die Gesellschaft in Gnade, Einheit und Begeisterung. Ramadan ist eine Möglichkeit spirituelle Werte zu verstehen. Es ist ein Monat der Gnade und der Liebe. Eine wichtige Funktion dieser Zeit ist, Menschen, welche zunehmend vom sozialen Umfeld weggerissen werden, für das gemeinschaftliche Leben wieder zu gewinnen und zu integrieren. Seit dem Fastengebot vor ca. 1400 Jahren haben Muslime diesen Monat als eine Gelegenheit betrachtet, die Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft unter den Menschen zu verbreiten. In der gesamten Phase haben sie sich bemüht, Hungersnot entgegenzuwirken, armen Menschen zu helfen und die Waisen zu unterstützen. Der Ramadan sollte kein Ereignis sein, in dem Menschen sich nur in ihrem eigenen Leben bewegen, in ihrem eigenen Haus alleine speisen. Sondern die Tage im Ramadan sollen tief im Herzen empfunden werden, mit all seiner Schönheit und in Gemeinsamkeit, zusammen mit Armen und verwundeten Menschen.
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