Jahresabschluss 2014 - PSD Bank Berlin

Jahresabschluss
2014
65. Geschäftsjahr
2
1. Jahresbilanz
2. Gewinn- und Verlustrechnung
3. Anhang
Jahresabschluss der Kreditinstitute in der Rechtsform
der eingetragenen Genossenschaft
3
1. Jahresbilanz zum 31.12.2014
Aktivseite
Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR EURTEUR
1.Barreserve
a) Kassenbestand
604.745,80 867
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
–
2
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
–
(
2 )
c) Guthaben bei Postgiroämtern
–
604.745,80
–
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur
Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
– –
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar
–
(
– )
b) Wechsel – –
–
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
48.050.203,27 50.068
b) andere Forderungen
86.750.320,32 134.800.523,59
93.564
4. Forderungen an Kunden
949.738.235,72
932.876
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert
615.735.500,23
(
565.605 )
Kommunalkredite
– (
10.371 )
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a)Geldmarktpapiere
aa)von öffentlichen Emittenten
–
–
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
–
(
– )
ab)von anderen Emittenten
– – –
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
–
(
– )
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba)von öffentlichen Emittenten
16.327.536,38
18.721
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 15.087.018,57 (
18.721 )
bb)von anderen Emittenten
249.202.883,18 265.530.419,56 263.925
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
229.283.011,13
(
240.717 )
c) eigene Schuldverschreibungen
–
265.530.419,56
–
Nennbetrag
–
(
– )
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
252.216.033,34
230.714
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
a) Beteiligungen
10.030.093,80 735
darunter:
an Kreditinstituten
4.999.996,90
(
– )
an Finanzdienstleistungsinstituten
–
(
–
)
b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
5.003.010,00 15.033.103,80
3
darunter:
bei Kreditgenossenschaften
4.999.960,00
(
–)
bei Finanzdienstleistungsinstituten
–
(
–
)
8. Anteile an verbundenen Unternehmen
–
–
darunter:
an Kreditinstituten
–
(
–
)
an Finanzdienstleistungsinstituten
–
(
–
)
9.
Treuhandvermögen–
–
darunter: Treuhandkredite
–
(
–
)
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
–
–
11.
Immaterielle Anlagewerte
a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
– –
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
24.451,79
50
c) Geschäfts‑ oder Firmenwert –
–
d) geleistete Anzahlungen
–
24.451,79 –
12.
Sachanlagen
661.150,33
748
13.
Sonstige Vermögensgegenstände
5.541.875,67 7.283
14.
Rechnungsabgrenzungsposten
1.759.367,70
2.304
Summe der Aktiva
1.625.909.907,30
1.601.860
4
Passivseite
Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR EURTEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
12,21 –
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
209.366.125,82 209.366.138,03 216.293
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a)Spareinlagen
aa)mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten
444.123.827,17
438.690
ab)mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten
71.380.693,93 515.504.521,10
52.008
b)andere Verbindlichkeiten
ba)täglich fällig
546.529.375,19
482.528
bb)mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
224.061.956,83 770.591.332,02 1.286.095.853,12 286.140
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a)
begebene Schuldverschreibungen–
–
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
–
–
–
darunter:
Geldmarktpapiere
–
(
–
)
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
–
(
–)
4.
Treuhandverbindlichkeiten–
–
darunter: Treuhandkredite
–
(
–
)
5.
Sonstige Verbindlichkeiten
1.702.247,17 2.306
6.
Rechnungsabgrenzungsposten
47.817,90 82
7.Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
6.626.460,00 5.940
b)Steuerrückstellungen
1.694,91
–
c) andere Rückstellungen
4.077.365,83
10.705.520,74 3.722
8.
–
–
9.
Nachrangige Verbindlichkeiten
10.508.358,53 9.887
10.
Genussrechtskapital–
–
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig
–
(
– )
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken
18.000.000,00
16.000
darunter: Sonderposten n. § 340e Abs. 4 HGB
–
(
– )
12. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital
21.803.790,00 21.630
b)Kapitalrücklage
–
–
c)Ergebnisrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage
9.000.000,00 8.600
cb)andere Ergebnisrücklagen
56.350.000,00
55.400
cc)
–
65.350.000,00
–
d)Bilanzgewinn
2.330.181,81
89.483.971,81 2.634
Summe der Passiva
1.625.909.907,30 1.601.860
1.Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen
abgerechneten Wechseln–
–
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
175.541,90 161
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
für fremde Verbindlichkeiten
–
175.541,90 –
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
–
–
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
–
–
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen
62.558.171,65 62.558.171,65 58.745
darunter: Lieferverpflichtungen aus zinsbezogenen Termingeschäften
–
(
–)
5
2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.2014
Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR EURTEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
44.819.443,64
45.805
darunter: aus Abzinsung von Rückstellungen
–
(
102 )
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
7.223.229,58
52.042.673,22
8.695
2.Zinsaufwendungen
- 34.714.548,31
17.328.124,91 - 34.846
darunter: aus Aufzinsung von Rückstellungen
- 110.514,00
(
–
)
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
6.971.492,67 5.702
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
55.187,87 9
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
–
7.026.680,54 –
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs oder Teilgewinnabführungsverträgen–
–
5.Provisionserträge
1.692.499,99 1.520
6.Provisionsaufwendungen
- 2.162.406,14
- 469.906,15
- 1.776
7. Nettoertrag des Handelsbestands–
–
8. Sonstige betriebliche Erträge
605.455,63 442
9.
–
–
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a)Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
- 6.346.213,47 - 6.060
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- 1.478.855,43 - 7.825.068,90 - 1.481 darunter: für Altersversorgung- 321.205,68
(
- 408 )
b) andere Verwaltungsaufwendungen
- 7.021.233,81 - 14.846.302,71 - 6.649
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
- 225.479,45
- 244
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen
- 1.035.646,06
- 902
darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen
- 546.937,09(
- 357 )
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte
Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rück­stellungen im Kreditgeschäft
- 930.318,76 –
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren
sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft
–
- 930.318,76 9.326
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an
verbundenen Unternehmen und wie Anlage­vermögen behandelte Wertpapiere - 826.037,59 - 1.912
1
6. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren
–
- 826.037,59
–
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme–
–
18.
–
–
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
6.626.570,36 17.629
20. Außerordentliche Erträge–
–
21. Außerordentliche Aufwendungen
– –
22. Außerordentliches Ergebnis–
(
–
)
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
- 2.299.863,27 - 2.948
2
4. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen
3.474,72 - 2.296.388,55 - 15
24a.Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken - 2.000.000,00 - 12.032
2
5.Jahresüberschuss
2.330.181,81 2.634
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
–
–
2.330.181,81 2.634
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage
–
–
b) aus anderen Ergebnisrücklagen
–
–
–
2.330.181,81 2.634
2
8. Einstellungen in Ergebnisrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage
–
–
b) in andere Ergebnisrücklagen
–
–
–
29. Bilanzgewinn
2.330.181,81 2.634
6
3. Anhang
A. Allgemeine Angaben
Der Jahresabschluss wurde nach den für Kreditinstitute geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der
Verordnung über die Rechnungslegung der Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Glie‑
derung der Bilanz und der Gewinn‑ und Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Formblättern.
B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden
Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der
§§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).
Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn‑ und Verlustrechnung wurden im Einzelnen folgende Bilanzierungs‑,
Bewertungs‑ und Umrechnungsmethoden angewandt:
Forderungen
Die einzelnen Vermögensgegenstände wurden vorsichtig bewertet.
Die Barreserve wurde mit dem Nennwert, die Forderungen an Kreditinstitute wurden mit dem Nennwert zuzüglich
anteiliger Stückzinsen bilanziert.
Die Forderungen an Kunden wurden mit dem Nennwert zuzüglich anteiliger Stückzinsen angesetzt, wobei der Unter‑
schiedsbetrag zwischen dem höheren Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag im passiven Rechnungsab‑
grenzungsposten enthalten ist. Der Unterschiedsbetrag wird zinsanteilig aufgelöst. Die in den Forderungen an Kunden
enthaltenen Bonitätsrisiken haben wir durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und unversteuerten Pauschalwert‑
berichtigungen in ausreichender Höhe abgedeckt. Die Ermittlung der unversteuerten Pauschalwertberichtigungen erfolgte
in Anlehnung an den Erlass der Finanzverwaltung auf Grundlage der Ausfallmethode.
Zur Sicherung gegen allgemeine Bankrisiken bestehen Vorsorgereserven gemäß § 340f und § 340g HGB.
Wertpapiere
Die Bewertung des gesamten Wertpapierbestandes, sowohl des Umlauf‑ als auch des Anlagevermögens, erfolgte nach den
Grundsätzen des strengen Niederstwertprinzips. Die Anschaffungskosten über pari der im Anlagevermögen gehaltenen
Schuldverschreibungen werden durch ratierliche Abschreibungen an den niedrigeren Einlösungskurs angepasst.
Strukturierte Finanzinstrumente
Strukturierte Finanzinstrumente werden als einheitlicher Vermögensgegenstand gemäß den Voraussetzungen des
IDW RS HFA 22 bilanziert.
Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften sowie Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Beteiligungen und die Geschäftsguthaben bei Genossenschaften wurden mit den Anschaffungskosten bilanziert.
Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
Die Bewertung der immateriellen Anlagewerte und Sachanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten und, soweit abnutzbar,
vermindert um planmäßige Abschreibungen nach der linearen bzw. degressiven Methode. Den planmäßigen Abschreibun‑
gen liegen die der geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauer entsprechenden Abschreibungssätze zugrunde, die sich
grundsätzlich an den von der Finanzverwaltung veröffentlichten Abschreibungstabellen orientieren. Geringwertige Wirt‑
schaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 150 EUR werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.
Eine außerplanmäßige Abschreibung musste in der Bilanzposition „Immaterielle Anlagewerte” vorgenommen werden, da
infolge einer Prozessänderung eine erworbene Lizenz nicht mehr benötigt wurde.
Wirtschaftsgüter i. S. v. § 6 Abs. 2a EStG werden im Jahr der Anschaffung in einem Sammelposten erfasst. Der Sammel­
posten wird über fünf Jahre linear aufgelöst.
Software wird unter der Bilanzposition „Immaterielle Anlagewerte” ausgewiesen.
Sonstige Vermögensgegenstände
Der aktivierte Anspruch auf Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens nach § 37 Abs. 5 KStG wird mit dem Barwert
unter den „Sonstigen Vermögensgegenständen” (Aktiva 13) bilanziert. Die weiteren sonstigen Vermögensgegenstände
wurden zum Nennwert bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert.
7
Latente Steuern
Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum 31.12.2014 war keine Rückstellung für passive latente Steuern zu bilden.
Verbindlichkeiten
Die Passivierung der Verbindlichkeiten erfolgte zum jeweiligen Erfüllungsbetrag zuzüglich fälliger und anteiliger Zinsen.
Abgezinste Sparbriefe wurden zum Ausgabebetrag zuzüglich kapitalisierter Zinsen bis zum Bilanzstichtag passiviert.
Rückstellungen
8
Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung not‑
wendig ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Rest‑
laufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem Rechnungszins der Rückstellungsabzinsungs‑
verordnung (RückAbzinsV) abgezinst.
Der Belastung aus Einlagen mit steigender Verzinsung und mit sonstigen über den Zins hinausgehenden Vorteilen wurde
durch Rückstellungsbildung in angemessenem Umfang Rechnung getragen.
Den Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Berechnungen auf Basis der „Richttafeln 2005 G” (Prof.
Dr. Klaus Heubeck) zugrunde. Die Verpflichtungen aus Anwartschaften auf Pensionen werden mittels Anwartschaftsbar‑
wertverfahren (PUCM) angesetzt. Laufende Rentenverpflichtungen und Altersversorgungsverpflichtungen gegenüber
ausgeschiedenen Mitarbeitern sind mit dem Barwert bilanziert. Als Rententrend wurden 2 Prozent bzw. 3 Prozent ange‑
nommen. Der Zinssatz wurde unter Inanspruchnahme der Vereinfachungsregel nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei einer
angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren mit 4,55 Prozent festgelegt.
Verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs
Die Finanzinstrumente des Zinsbuchs (einschließlich derivativer Steuerungsinstrumente der Aktiv‑Passiv‑Steuerung) werden
im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Positionen des Bankbuchs nach
Maßgabe von IDW RS BFA 3 verlustfrei bewertet. Hierbei werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten gegen‑
übergestellt und von dem positiven Überschuss die Risiko‑ und Bestandsverwaltungskosten abgezogen. Für einen danach
eventuell verbleibenden Verlustüberhang wird eine Drohverlustrückstellung gebildet, die unter den anderen Rückstellungen
ausgewiesen wird. Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum 31.12.2014 war keine Rückstellung zu bilden.
Vermerke unter dem Bilanzstrich
Im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit übernehmen wir regelmäßig Bürgschaften. Dabei ist es für uns erforderlich,
Zahlungen an den Begünstigten zu leisten, wenn ein anderer seinen Verpflichtungen nicht nachkommt oder Leistungen
nicht vertragsgemäß erfüllt. Der Umfang der übernommenen Verpflichtungen ist aus den Angaben „Unter dem Bilanz‑
strich” ersichtlich. Die dargestellten Beträge zeigen nicht die künftig aus diesen Verträgen zu erwartenden Zahlungsströme,
da die Mehrzahl der Eventualverbindlichkeiten ohne Inanspruchnahme ausläuft.
Die unwiderruflichen Kreditzusagen zum 31. Dezember 2014 in Höhe von 62.558 TEUR betreffen Zusagen von Buchkredi‑
ten an Nichtbanken. Wir gewähren unwiderrufliche Kreditzusagen, um den Finanzierungsbedürfnissen unserer Kunden zu
entsprechen. Unwiderrufliche Kreditzusagen umfassen die nicht in Anspruch genommenen Anteile der gewährten Zusa‑
gen, welche nicht durch uns widerrufen werden können. Die unwiderruflichen Kreditzusagen werden mit dem Nominalbe‑
trag gezeigt und bei der Überwachung der Kreditrisiken berücksichtigt.
Derivative Finanzinstrumente
Zum Bilanzstichtag aufgelaufene Zinsansprüche aus derivativen Geschäften wurden als Forderungen bzw. Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten bilanziert.
Derivative Finanzinstrumente dienen überwiegend der Absicherung bilanzieller oder außerbilanzieller Posten. Sofern die
erforderlichen Voraussetzungen nach § 254 HGB vorliegen, wurden Bewertungseinheiten gebildet.
Die zur Absicherung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos abgeschlossenen derivativen Geschäfte werden in die Gesamt‑
betrachtung des Zinsbuchs einbezogen und sind somit nicht gesondert zu bewerten.
Bei den abgeschlossenen Zinsbegrenzungsvereinbarungen wird die gezahlte Prämie über die Laufzeit verteilt.
C. Entwicklung des Anlagevermögens (volle EUR)
Anschaffungs-/ Zugänge
Herstellungs- kosten
EUR
EUR
a) Zuschrei­bungen
b) Umbuchungen
(+ / –) a) Abgänge
b) Zuschüsse Abschrei­bungen
(kumuliert)
Buchwerte
Abschreiam
bungen
Bilanzstichtag Geschäftsjahr
EUR
EUR
EUR
EUR
270.270
6.289
a)–
b)–
a)297
b)–
251.810
24.452
31.521
Sachanlagen: Betriebsund Geschäftsausstattung
6.673.807
114.629
a)–
b)–
a)
266.089
b)–
5.861.197
661.150
193.958
a
6.944.077
120.918
a)–
b)–
a)
266.386
b)–
6.113.007
685.602
225.479
Immaterielle
Anlagewerte
Wertpapiere des
Anlagevermögens
EUR
Anschaffungs‑ Veränderungen (saldiert)
kosten
Buchwerte am
Bilanzstichtag
EUR
EUR
EUR
387.095.122
43.973.540
431.068.662
738.506
14.294.598
15.033.104
b
387.833.628
58.268.138
446.101.766
Summe a und b
394.777.705
Beteiligungen und
Geschäftsguthaben
bei Genossenschaften
446.787.368
D. Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
I. Bilanz
In den Forderungen an Kreditinstitute sind 64.980.841 EUR Forderungen an die zuständige genossenschaftliche
Zentralbank enthalten.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten:
Andere Forderungen an
Kreditinstitute (A 3b),
(ohne Bausparguthaben)
Forderungen an Kunden (A 4)
bis 3 Monate
EUR27.750.320
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
EUR
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
EUR25.000.000
mehr als 5 Jahre
EUR
bis 3 Monate
EUR16.880.065
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
EUR40.486.468
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
EUR207.856.913
mehr als 5 Jahre
EUR
34.000.000
–
678.811.512
In den Forderungen an Kunden sind 5.703.278 EUR Forderungen mit unbestimmter Laufzeit enthalten.
Die Zinsabgrenzung wurde aus Vereinfachungsgründen dem ersten Restlaufzeitenband zugeordnet.
Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren werden im
auf den Bilanzstichtag folgenden Geschäftsjahr 110.020.929 EUR fällig.
In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene Unternehmen oder
Beteiligungsunternehmen sind:
Forderungen an Kreditinstitute (A 3)
Forderungen an verbundene Unternehmen
Forderungen an Beteiligungsunternehmen
Geschäftsjahr
EUR
Geschäftsjahr
EUR
Vorjahr
EUR
– –
Vorjahr
EUR
64.980.841 –
9
In folgenden Posten sind enthalten:
börsenfähig
börsennotiert
nicht
börsennotiert
EUR
EUR
EUR
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere (A 5)
Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere (A 6)
nicht mit dem
Niederstwert
bewertete
börsenfähige
Wertpapiere
EUR
265.530.420
253.186.370
12.344.050 –
15.173.592
9.169.524
6.004.068 –
Wir halten Anteile an Sondervermögen (§ 1 Abs. 10 KAGB) von mehr als 10 Prozent:
Anlageziele
Buchwert
Zeitwert
Differenzen
(Zeitwert/Buchwert)
Erhaltene
Ausschüttungen
Tägliche
Rückgabe
EUR
EUR
EUR
EUR
Ja/Nein
Renditeerwartung
237.042.441
243.266.768 6.224.327
6.742.294 Ja
In den Sachanlagen sind enthalten:
Betriebs- und Geschäftsausstattung
EUR661.150
Im Posten „Sonstige Vermögensgegenstände” sind folgende wesentliche Einzelbeträge enthalten:
Prämien für Zinsbegrenzungsvereinbarungen
EUR2.891.763
Steuererstattungsanspruch Körperschaftsteuer § 37 Abs. 5 KStG
EUR1.688.137
Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind 1.480.233 EUR Agiobeträge auf Forderungen
(Vorjahr: 2.097.551 EUR) enthalten.
Bei der Gesamtdifferenzbetrachtung errechnet sich ein aktiver Überhang von latenten Steuern, der in Ausübung des
Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde.
In folgenden Posten und Unterposten der Aktivseite sind Vermögensgegenstände, für die eine Nachrangklausel
besteht, enthalten:
Posten – Unterposten
Geschäftsjahr
Vorjahr
A 3 Forderungen gegenüber Kreditinstituten
EUR
5.240.090
EUR6.325.716
A 5 Festverzinsliche Wertpapiere
EUR–
EUR2.094.734
In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 203.868.198 EUR Verbindlichkeiten gegenüber der zuständigen
genossenschaftlichen Zentralbank enthalten.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf:
bis 3 Monate
mehr als 3 Monate
bis 1 Jahr
mehr als 1 Jahr
bis 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
EUR
EUR
EUR
EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit
­vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 1b)
14.721.205
23.705.959
46.612.502
124.326.460
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist
von mehr als drei Monaten (P 2ab)
13.081.367
45.388.182
12.028.632
882.513
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit
vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 2bb)
50.705.860
88.299.250
70.724.331
14.332.516
Die Zinsabgrenzung wurde aus Vereinfachungsgründen dem ersten Restlaufzeitenband zugeordnet.
Im Posten „Sonstige Verbindlichkeiten” sind folgende wesentliche Einzelbeträge enthalten:
Kapitalertragsteuer‑Anmeldung Dezember 2014 einschließlich Solidaritätszuschlag
10
EUR1.123.866
Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von Forderungen in Abzug
gebracht wurden, im Gesamtbetrag von 47.818 EUR (Vorjahr: 82.099 EUR) enthalten.
Angaben zum Posten „Nachrangige Verbindlichkeiten”:
Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen in Höhe von 275.723 EUR an.
Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung ist ausgeschlossen. Die Nachrangigkeit der Verbindlichkeit ist wie folgt
geregelt: Die aufgeführten Verbindlichkeiten sind im Falle des Konkurses oder der Liquidation der Bank erst nach
Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückzuzahlen. Eine Umwandlung in andere Eigenkapitalformen ist
nicht möglich.
Für die nachrangigen Verbindlichkeiten gelten die folgenden wesentlichen Bedingungen: Die Laufzeit der nachran‑
gigen Verbindlichkeiten beträgt fünf Jahre. Die nachrangigen Verbindlichkeiten erfüllen die Anforderungen an das
Ergänzungskapital (Art. 62 ff CRR).
In den nachstehenden Verbindlichkeiten sind folgende Beträge enthalten, die auch Verbindlichkeiten gegenüber ver‑
bundenen Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:
Verbindlichkeiten gegenüber
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(P 1)
verbundenen Unternehmen
Geschäftsjahr
Vorjahr
EUR
EUR
Beteiligungsunternehmen
Geschäftsjahr
Vorjahr
EUR
EUR
– –
203.868.198
–
Die unter dem Passivposten „Gezeichnetes Kapital” ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern sich wie folgt:
Geschäftsguthaben
a) der verbleibenden Mitglieder
EUR
21.552.430
b) der ausscheidenden Mitglieder
EUR
243.900
c) aus gekündigten Geschäftsanteilen
EUR
7.460
Rückständige fällige Pflichteinzahlungen auf Geschäftsanteile
EUR–
Die Ergebnisrücklagen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
Stand 1. Januar 2014
Einstellungen aus Bilanzgewinn des Vorjahres
Stand 31. Dezember 2014
Gesetzliche Rücklage
Andere Rücklagen
EUR
8.600.000
EUR400.000
EUR9.000.000
EUR55.400.000
EUR
950.000
EUR
56.350.000
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die gebildeten Bewertungseinheiten (Nominalwert):
Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Summe Vermögensgegenstände
Zinsrisiko
Micro-Hedges
Portfolio-Hedges Macro-Hedges
Summe
EUR
EUR
EUR
EUR
3.000
–
–
3.000
3.000
–
–
3.000
Die Höhe des abgesicherten Risikos als absoluter Gesamtbetrag der sich ausgleichenden Wertveränderungen beläuft sich
auf 115 TEUR. Die bilanzielle Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten erfolgte nach der Ein­
frierungsmethode. Bei den gebildeten Bewertungseinheiten handelt es sich um perfekte Micro-Hedges. Zur Messung der
Wirksamkeit wird daher die „Critical Term Match”-Methode angewandt. Die Grund- und Sicherungsgeschäfte stimmen
in allen wesentlichen bewertungsrelevanten Geschäftsmerkmalen überein. Somit kann keine wesentliche Ineffektivität
­vorliegen. Auf eine rechnerische Ermittlung der retrospektiven Effektivität zum 31. Dezember 2014 kann somit verzichtet
werden. Die gegenläufigen Wertänderungen aus den abgesicherten Risiken haben sich bis zum Bilanzstichtag vollständig
ausgeglichen. Sie werden sich voraussichtlich auch künftig vollständig ausgleichen.
Zum Bilanzstichtag bestanden noch nicht abgewickelte Termingeschäfte (§ 36 RechKredV) folgender Art:
a) Zinsswaps in Höhe von 262,0 Mio. EUR zur Absicherung bzw. Steuerung des Zinsänderungsrisikos
b) Floors in Höhe von 100,0 Mio. EUR zur Absicherung gegen sinkende bzw. niedrige Geldmarktzinsen
c) Caps in Höhe von 150,0 Mio. EUR zur Absicherung gegen steigende bzw. hohe Geldmarktzinsen
Die genannten noch nicht abgewickelten Termingeschäfte entfallen nicht auf Handelsgeschäfte.
11
Volumen der nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Derivategeschäfte des Nichthandelsbestands
(einschließlich der in Bewertungseinheiten einbezogenen Derivate)
In der nachfolgenden Tabelle sind die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Derivategeschäfte (exklusive Stückzinsen),
die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert wurden (Nichthandelsbestand), zusammengefasst (§ 36 RechKredV bzw.
§ 285 Nr. 19 HGB).
Angaben in Mio. EUR
Zinsbezogene Geschäfte
OTC-Produkte
Zinsswaps (gleiche Währung)
OTC-Produkte
Zinsoptionen-Käufe
< = 1 Jahr
Nominalbetrag
Restlaufzeit
> 1 – 5 Jahre
> 5 Jahre
Summe
Beizu­legender Beizu­legender
Zeitwert
Zeitwert
negativ
positiv
–
61,0
201,0
262,0
0,9
40,6
100,0
150,0
–
250,0
9,6
–
Die in vorstehender Tabelle enthaltenen zinsbezogenen Geschäfte dienen der Steuerung von Zinsänderungsrisiken.
Mit Ausnahme der genannten Bewertungseinheiten gem. § 254 HGB (Micro-Hedges) werden die Zinsderivate zur Steuerung
des Zinsbuches im Rahmen der Aktiv‑Passiv‑Steuerung eingesetzt.
Die Zinsswaps wurden anhand der aktuellen Zinsstrukturkurve zum Bilanzstichtag nach der Barwertmethode bewertet. Die
Caps und Floors (Zinsoptionen) wurden anhand anerkannter Optionspreismodelle bewertet. Für Zinsbegrenzungsvereinbarun‑
gen (Caps, Floors) im Volumen von 250,0 Mio. EUR stehen Optionsprämien in Höhe von 2.892 TEUR zu Buche (Aktiva 13).
II.
Gewinn- und Verlustrechnung
Durch die vorzeitige Auflösung von Zinsswap‑Geschäften der Aktiv‑Passiv‑Steuerung wurde ein negatives Zinsergebnis in
Höhe von 4.992 TEUR realisiert.
Des Weiteren wurde durch die vorzeitige Beendigung und Rückzahlung von Refinanzierungsdarlehen ein außerordent­
licher Zinsaufwand in Höhe von 1.898 TEUR realisiert.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen ausschließlich auf das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.
E.Sonstige Angaben
Im Geschäftsjahr beliefen sich die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats auf 109.771 EUR.
Von der Möglichkeit des § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht.
Für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene bestehen zum 31.12.2014 Pensionsrückstellungen in
Höhe von 2.228.491 EUR.
Am Bilanzstichtag betrugen die gewährten Vorschüsse und Kredite sowie die eingegangenen Haftungsverhältnisse für
Mitglieder des Vorstandes
EUR
291.413
Mitglieder des Aufsichtsrates
EUR891.228
Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten und nicht als Haftungsverhältnisse anzuge‑
ben, jedoch für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen in Form von Garantieverpflichtungen
gegenüber der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.
(Garantieverbund) in Höhe von 2.760.612 EUR.
Gemäß Teil 8 der CRR (Art. 435 bis 455) offenzulegende Inhalte sind zum Teil im Lagebericht enthalten. Wir beab‑
sichtigen, die weiteren Angaben in einem separaten Offenlegungsbericht zu machen und auf unserer Homepage zu
veröffentlichen.
Die Zahl der im Jahr 2014 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:
Vollzeitbeschäftigte
Kaufmännische Mitarbeiter
Außerdem wurden durchschnittlich 2,5 Auszubildende beschäftigt.
12
Teilzeitbeschäftigte
97,3
25,8
Mitgliederbewegung
Zahl der Mitglieder
Anzahl der Geschäftsanteile
Haftsummen EUR
Anfang
2014
35.518
2.138.283
–
Zugang
2014
315
42.096
–
Abgang
2014
782
25.136
–
Ende
2014
35.051
2.155.243
–
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder
haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um
EUR
173.600
Höhe des Geschäftsanteils
EUR
10
Höhe der Haftsumme
EUR
–
Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes:
Verband der PSD Banken e. V. · Dreizehnmorgenweg 36 · 53175 Bonn
Mitglieder des Vorstandes:
Bernhard Soeken
Vorsitzender
Grit Westermann
hauptamtlicher Geschäftsleiter
hauptamtliche Geschäftsleiterin
Mitglieder des Aufsichtsrates:
Dipl.‑Kfm. Joachim Rösemann
Vorsitzender
Rentner
Burkhard von Walsleben
stellv. Vorsitzender
Pensionär
Dipl.‑Ing. Dieter Barz
Privatier
Dipl.‑Kfm. Ulrich Bremer
Geschäftsführer Path2University College GmbH
Dipl.‑Verw. Christine Fröhlich
Sachbearbeiterin Haushaltsabteilung,
Bundesministerium der Finanzen
Ass. jur. Ingo Krüger
Tarif‑Kanzleileiter, Deutsche Post AG
Sabine Mose
Leiterin Unternehmensservice,
PSD Bank Berlin‑Brandenburg eG
Sieglinde Schoelkopf
Rentnerin
Prof. Dr. Henrik Schütt
Professor für Bank‑ und Finanzwirtschaft,
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Berlin, 30. Januar 2015
PSD Bank Berlin‑Brandenburg eG
Der Vorstand
Bernhard Soeken
Grit Westermann
13
Bestätigungsvermerk des Prüfungsverbandes
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn‑ und Verlustrechnung sowie Anhang – unter
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht
der PSD Bank Berlin‑Brandenburg eG für das Geschäfts‑
jahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die
Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Genossenschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung
der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 53
Abs. 2 GenG, §§ 340k und 317 HGB unter Beachtung
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestell‑
ten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss‑
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ord‑
nungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens‑, Finanz‑ und Ertrags‑
lage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand‑
lungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätig‑
keit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
der Genossenschaft sowie die Erwartungen über mög‑
liche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung wer‑
den die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Anga‑
ben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschät‑
zungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des
Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter Einbezie‑
hung der Buchführung und des Lageberichtes hat zu
keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss
den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden
Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beach‑
tung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage der Genossen‑
schaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahres‑
abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von
der Lage der Genossenschaft und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Bonn, den 21.05.2015
Verband der PSD Banken e. V.
Dr. Walter
(Wirtschaftsprüfer)
Maetje
(Wirtschaftsprüfer)
16. Juni 2015
Dieser Jahresabschluss wurde gemäß § 48 GenG in der Generalversammlung am _________________
festgestellt
und die Ergebnisverwendung wie vorgeschlagen beschlossen.
BaFin ‑ Instituts ‑ Nummer: 101997
14
A. Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014
der PSD Bank Berlin-Brandenburg eG
I. Grundlagen der Bank
Unser Unternehmenszweck als regional tätige Genossenschaftsbank ist die Förderung unserer Mitglieder und Kunden.
Eine kundenorientierte, langfristige und partnerschaftliche Beziehung zu Mitgliedern und Kunden stellt die Basis unserer
Geschäftstätigkeit dar.
Das Geschäftsgebiet der Bank umfasst die Bundesländer Berlin und Brandenburg.
Wir fokussieren uns auf das standardisierte Privatkundengeschäft und ergänzen unser Geschäftsmodell um ertrags‑
stärkende, ausgewählte Individualgeschäftsfelder. Dazu gehören derzeit z. B. Immobilienfinanzierungen für Freibe­
rufler oder Finanzierungen von Mietswohnhäusern.
Wir differenzieren uns am Markt als beratende Direktbank mit persönlichem Kontakt durch:
• attraktive, marktgerechte und einheitliche Konditionen,
• schnelle, unkomplizierte Prozesse,
• einfache und verständliche Produkte,
• Zuverlässigkeit, Fairness, Glaubwürdigkeit, Sicherheit und Kontinuität,
• kompetente, leistungsfähige und kundenorientierte Mitarbeiter.
Als Multikanalbank bieten wir unseren Kunden alle Zugangswege bedarfsgerecht an. Aufträge können persönlich im
Beratungszentrum am Firmensitz in Berlin‑Friedenau, durch mobile Finanzberater unserer Kooperationspartner beim
Kunden zu Hause oder über externe Vermittler sowie per Internet, Telefon oder Brief erteilt werden.
Wir favorisieren unsere hauseigenen Kernprodukte, die durch ausgewählte Angebote unserer genossenschaftlichen
Verbundpartner (z. B. Union Investment, Bausparkasse Schwäbisch Hall, R+V Versicherungen, DZ Bank, Cardif Ver­
sicherungen) sinnvoll ergänzt werden.
Unsere Schwerpunkte in der Marktbearbeitung setzen wir auf die Kundenbindung und die Erhöhung der Produktnut‑
zungsquote. Zusätzlich möchten wir aktiv neue Kunden gewinnen. Das Empfehlungsgeschäft hat hierbei eine große
Bedeutung. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit innerhalb ausgewählter Zielgruppen wollen wir den Bekanntheitsgrad
nachhaltig erhöhen und unser Image positiv beeinflussen.
Die Gesamtbanksteuerung und das Eigengeschäft der Bank werden an der nachhaltigen Sicherstellung einer soliden
Risikotragfähigkeit und Liquidität ausgerichtet. Um die risikobewusste Optimierung der Bilanzstruktur unverändert
voranzutreiben, planen wir den weiteren Ausbau des Kundenkreditgeschäfts bei gleichzeitigem Abbau der Eigenanlagen.
II.Wirtschaftsbericht
II.1 Entwicklung der Gesamtwirtschaft
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands wurde 2014 erneut durch die schwierigen internationalen Rahmen­­
bedingungen beeinträchtigt. Neben den Folgen der europäischen Staatsschuldenkrise, welche die Konjunktur bereits in
den beiden Vorjahren merklich gedämpft hatten, belasteten auch die Auswirkungen geopolitischer Konflikte das Wirt‑
schaftswachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist 2014 nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundes‑
amtes mit 1,6 Prozent dennoch deutlich stärker gestiegen als im Vorjahr (+ 0,1 Prozent). Die Konsumausgaben blieben
die wesentliche Stütze des gesamtwirtschaftlichen Wachstums. Der private Konsum stieg preisbereinigt um 1,2 Prozent
(Vorjahr: + 0,8 Prozent). Der Exportzuwachs (+ 3,9 Prozent) als auch die Importe (+ 3,4 Prozent) stiegen, allerdings weniger
schwungvoll als in früheren Jahren.
Am deutschen Arbeitsmarkt setzte sich der Aufschwung fort. Die Anzahl der Erwerbstätigen ist gegenüber dem Vor‑
jahr um 371.000 Menschen auf den Rekordstand von 42,7 Millionen Menschen gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen im
Jahres­durchschnitt hat jedoch nur leicht um 52.000 auf 2,9 Millionen abgenommen, was einer Arbeitslosenquote von
6,7 Prozent entspricht.
Der mittlere Anstieg der Verbraucherpreise hat sich erheblich auf 0,9 Prozent reduziert, nach 1,5 Prozent im Vorjahr.
Haupt­grund für den Rückgang der Inflationsrate waren die Energiepreise, die spürbar nachgaben.
Die Bilanz an den internationalen Finanzmärkten fällt für das Jahr 2014 durchwachsen aus. Sowohl der Konflikt zwischen
der Ukraine und Russland, der Bürgerkrieg in Syrien, eine mögliche Abkühlung des chinesischen Wirtschaftsmotors als
auch die Regierungskrise in Griechenland und die Furcht vor einem Wiederaufflammen der Euro‑Schuldenkrise ließen die
Nervosität an den Märkten steigen. Schwerwiegende Verwerfungen blieben an den Finanzmärkten aber aus.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen Jahr ihre Geldpolitik für den Euroraum noch weiter gelockert. Aus‑
gangspunkt der neuen Maßnahmen war die auf niedrigem Niveau nachlassende Inflation bei gleichzeitig schwacher Kon‑
junktur. Die EZB senkte den Hauptrefinanzierungssatz für die Geschäftsbanken im Euroraum um insgesamt 0,2 Prozent­
punkte auf 0,05 Prozent. Der Tagesgeldzins, d. h. der Zins für Übernachteinlagen der Geldhäuser bei der EZB, fiel auf
‑ 0,2 Prozent. Damit wurde erstmals ein Strafzins für bei der EZB geparkte Gelder verlangt. Flankiert wurden die Zinssen‑
kungen von weiteren geldpolitischen Sondermaßnahmen in Form neuer langfristiger Refinanzierungen für Banken sowie
15
neuen Programmen zum Aufkauf von verbrieften Krediten und gedeckten Schuldverschreibungen. Vorrangige Ziele der
expansiven Zins‑ und Geldpolitik der EZB sind eine Stimulierung der insgesamt schwachen Konjunktur im Währungsraum,
eine Belebung der schwachen Unternehmenskreditvergabe sowie ein moderater Anstieg der Inflationsrate auf ca. 2 Prozent.
In Folge der stark expansiven Zins‑ und Geldpolitik der EZB sind auch die Kapitalmarktrenditen im Währungsraum deutlich
gefallen. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen sind im Jahresverlauf um 144 Basispunkte auf 0,50 Prozent gefallen.
Besonders hoch fiel der Renditerückgang mit mehr als 3 Prozentpunkten für vergleichbare portugiesische, spanische und
irische Staatstitel aus. Neben Staatspapieren waren auch in anderen Anleihesegmenten, wie z. B. Unternehmensanleihen
und gedeckten Schuldverschreibungen stark rückläufige Renditen zu verzeichnen.
Der Euro hat 2014 deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Im Jahresverlauf fiel der Euro‑Dollar-Kurs um mehr als
16 US‑Cent auf 1,21 US‑Dollar je Euro. Das waren 16,5 US‑Cent weniger als Ende 2013. Verantwortlich für die Euro‑
Schwäche waren in erster Linie die divergierenden Geldpolitiken dies‑ und jenseits des Atlantiks. Gegenüber dem expan‑
siven geldpolitischen Kurs der EZB im Euroraum gewannen nach der Einstellung der Anleihenkäufe durch die US‑Noten‑
bank Federal Reserve und vielversprechenden Konjunkturdaten Erwartungen über eine bevorstehende Zinswende in den
USA die Oberhand.
Vor dem Hintergrund zahlreicher unterschiedlicher Einflussfaktoren haben sich die europäischen Aktienmärkte 2014 sehr
verhalten entwickelt. Der Deutsche Aktienindex (DAX) beendete das Jahr bei einem Stand von 9.806 Punkten und lag
damit 2,7 Prozent höher als am Vorjahresende.
II.2 Geschäftsverlauf der PSD Bank Berlin‑Brandenburg eG
Das Geschäftsjahr 2014 verlief für unsere Bank erfolgreich. Der ausgewiesene Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr
hat sich moderat reduziert.
Unter weiterhin schwierigen finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte unsere Bank ihre Marktstellung ausbauen.
Abweichungen zu den im Vorjahr getroffenen Prognosen ergaben sich durch eine bessere Bestandsentwicklung der
Kunden­einlagen, ein verhalteneres Wachstum der Kundenkredite und eine Stagnation der Eigenanlagen.
Im Einzelnen zeigt sich folgendes Bild:
Berichtsjahr
Vorjahr
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
Bilanzsumme
Außerbilanzielle Geschäfte
%
1.625.910
1.601.860
+24.050
1,5
574.734
642.906
-68.172
10,6
Die Erhöhung der Bilanzsumme ist im Wesentlichen auf die Zunahme der Kundeneinlagen zurückzuführen.
Die außerbilanziellen Geschäfte setzen sich aus Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 176 TEUR (Bürgschaften), aus
anderen Verpflichtungen (unwiderrufliche Kreditzusagen) in Höhe von 62.558 TEUR und derivativen Geschäften in Höhe
von nominell 512.000 TEUR zusammen.
Aktivgeschäft
Berichtsjahr
Vorjahr
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
%
Kundenforderungen 949.738
932.876
+16.862
1,8
Wertpapiere
517.746
513.360
+4.386
0,9
Forderungen an Kreditinstitute
134.801
143.632
-
6,1
8.831
Ausschlaggebend für die Erhöhung der Kundenforderungen war das zufriedenstellende Wachstum des Baufinanzierungs‑
geschäftes um 25,5 Mio. EUR (+ 2,9 Prozent), das vom niedrigen Zinsniveau und der unvermindert hohen Nachfrage nach
eigenem Wohnraum profitierte.
Die Eigenanlagen vorwiegend in Form von Wertpapieren und Forderungen an Kreditinstitute und Unternehmen verharr‑
ten nahezu auf Vorjahresniveau und konnten nicht wie geplant weiter abgebaut werden.
Passivgeschäft
16
Berichtsjahr
Vorjahr
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
%
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
209.366
216.293
-6.927
3,2
Spareinlagen von Kunden
515.505
490.698
+24.807
5,1
andere Einlagen von Kunden
770.591
768.668
+1.923
0,3
Im schwierigen Umfeld sehr niedriger Marktzinsen und eines intensiven Wettbewerbs erhöhten sich die Kundeneinlagen
im Berichtsjahr um insgesamt 27,4 Mio. EUR (+ 2,2 Prozent). Trotz rückläufiger Einlagenverzinsung ergibt sich weiterhin
ein Vorteil gegenüber den entsprechenden Konditionen der meisten Filialbanken.
Die Zinsentwicklung am Geld- und Kapitalmarkt ließ die Kunden weiterhin vor allem kurzfristige Anlageformen nachfra‑
gen. Davon profitierten insbesondere die variabel verzinslichen Produkte PSD GiroDirekt, PSD SparDirekt und PSD SparFlex,
während sich der Bestand festverzinslicher Geldanlagen (vor allem PSD SparBrief) reduzierte.
Insgesamt hat sich das kundenbetreute Bilanzvolumen Aktiv/Passiv (ohne Kommunalkredite) um 2,5 Prozent erhöht.
Dienstleistungsgeschäft
Berichtsjahr
Vorjahr
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
%
Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften
238
238
_
_
andere Vermittlungserträge
749
612
+137
22,4
Erträge aus Zahlungsverkehr
691
662
+29
4,4
Die Erträge aus Dienstleistungsgeschäften konnten im Wesentlichen aufgrund erhöhter Erträge aus dem Vermittlungsge‑
schäft um 11 Prozent gesteigert werden.
Investitionen
Im Mittelpunkt der Investitionen im Berichtsjahr stand die weitere technische Ausstattung und Modernisierung der Bank.
Personal- und Sozialbereich
Über die personelle Besetzung geben folgende Zahlen Aufschluss:
Berichtsjahr
Beschäftigte insgesamt
davon Teilzeitbeschäftigte
davon Auszubildende
Vorjahr
125,5
119,6
25,8
24,5
2,5
3,3
Wesentliche Gründe für die Erhöhung der Beschäftigtenzahl sind gestiegene aufsichtsrechtliche Anforderungen sowie
Bestandserhöhungen und Geschäftsfelderweiterungen im Kundenkreditgeschäft.
Die Mitarbeiter werden überwiegend nach den tariflichen Vereinbarungen entlohnt. Die betrieblichen Sozialleistungen der
Bank bewegen sich im üblichen Rahmen. Es bestehen Regelungen zur betrieblichen Altersversorgung.
Die Aus‑ und Fortbildung erfolgt auf der Grundlage einer schriftlich fixierten Personalentwicklungsplanung. Um den
erhöhten Anforderungen gerecht zu werden, wird von den externen Fortbildungsmöglichkeiten rege Gebrauch gemacht.
Darüber hinaus führen wir regelmäßig interne Schulungsmaßnahmen durch.
Weitere nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Belange des Umweltschutzes
Die Umweltschutzbedingungen wurden eingehalten.
Entwicklung des Kundenstammes
Unser Kundenkreis besteht aus Mitgliedern (gemäß unserer Satzung) und Nichtmitgliedern. Unser Gesamtkundenbestand
stieg um 0,2 Prozent auf 83.050.
Gesellschaftliche Reputation
Die Zweckerträge aus dem PSD Gewinnsparen spenden wir gemeinnützigen und sozialen Einrichtungen.
Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr
Das Geschäftsjahr war durch keine außergewöhnlichen Vorgänge gekennzeichnet.
17
II.3 Darstellung der Lage der PSD Bank Berlin-Brandenburg eG
II.3.1Ertragslage
Die wesentlichen Erfolgskomponenten unserer Bank haben sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt entwickelt:
Gewinn- und
Verlustrechnung
Berichtsjahr
Vorjahr
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
Zinsüberschuss 1)
%
17.328
19.654
-2.326
11,8
6.971
5.702
+1.269
22,3
-470
-255
-215
84,3
a) Personalaufwendungen
7.825
7.541
+284
3,8
b) andere Verwaltungsaufwendungen
7.021
6.649
+372
5,6
Laufende Erträge aus Aktien und anderen
nicht festverzinslichen Wertpapieren
Provisionsüberschuss 2)
Verwaltungsaufwendungen
-1.756
7.413
-9.169
123,7
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
6.627
17.629
-11.002
62,4
Steueraufwand
2.296
2.962
-666
22,5
2.330
2.634
-304
11,5
Bewertungsergebnis
3)
Jahresüberschuss
1) GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2
2) GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6
3) GuV-Posten 13–16
Der kumulierte Ergebnisbeitrag aus dem Zinsüberschuss und den laufenden Erträgen aus Aktien und anderen nicht fest‑
verzinslichen Wertpapieren wurde durch folgende Entwicklungen wesentlich beeinflusst:
• deutlicher Rückgang der Zinsaufwendungen für das Kundeneinlagengeschäft (‑ 3.922 TEUR),
• eine auf 0 EUR verringerte Ertragsthesaurierung in den Spezialfonds (‑ 1.500 TEUR),
• moderat reduzierte Zinserträge aus dem Kundenkreditgeschäft (‑ 448 TEUR),
• erhöhte außerordentliche Zinsaufwendungen aus ergebnissteuernden Vorsorgemaßnahmen (+ 4.534 TEUR).
Folgende ergebnissteuernde Vorsorgemaßnahmen wurden im Jahr 2014 vorgenommen:
• Ausgleichszahlungen in Form von außerordentlichen Zinsaufwendungen in Höhe von 4.992 TEUR aus der vorzeitigen
Auflösung von Zinssicherungsgeschäften (Zinsswaps) mit vergleichsweise hohen zukünftigen Zahlungsverpflichtungen,
• Ausgleichszahlungen in Form von außerordentlichen Zinsaufwendungen in Höhe von 1.898 TEUR aus der vorzeitigen
Auflösung von Refinanzierungsdarlehen mit vergleichsweise hohen zukünftigen Zahlungsverpflichtungen.
Vorrangiges Ziel dieser Vorsorgemaßnahmen ist die Unterstützung der Ergebnisentwicklung in den Folgejahren.
Der erhöhte Personalaufwand ist im Wesentlichen auf folgende Gründe zurückzuführen:
• gestiegene Anzahl der Beschäftigten,
• allgemeine Gehaltssteigerungen.
Die erhöhten anderen Verwaltungsaufwendungen sind vor allem auf die Unterhaltung und Weiterentwicklung der EDV‑technischen Infrastruktur zurückzuführen.
Das 2014 deutlich reduzierte Bewertungsergebnis ist vor allem auf die im Vorjahr vorgenommene eigenkapitalmotivierte
Umwidmung von stillen Vorsorgereserven gem. § 340f HGB in den Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. § 340g HGB
im Umfang von 10.531 TEUR zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung dieser Umwidmung 2013 hat sich das Bewer‑
tungsergebnis auf ‑ 1.717 TEUR (Vorjahr: ‑ 3.118 TEUR) verbessert. Ausschlaggebend hierfür ist das verringerte negative
Bewertungsergebnis im Eigengeschäft in Höhe von ‑ 1.370 TEUR (Vorjahr: ‑ 2.757 TEUR) infolge der im Jahresverlauf
deutlich gesunkenen Marktzinsen. Hauptfaktoren blieben trotzdem erwartete Abschreibungen und realisierte Kursver­
luste aus Über‑Pari‑Buchwerten zahlreicher Wertpapiere.
Das im Vorjahresvergleich deutlich reduzierte Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit wird gleichfalls durch die im
Vorjahr durchgeführte Umwidmung von stillen in offene Reserven gem. §§ 340f/g HGB bestimmt. Die Bildung bzw.
Auflösung von Vorsorgereserven gem. § 340f HGB fließt entgegen der Aufstockung bzw. Reduzierung des Fonds für
allgemeine Bankrisiken gem. § 340g HGB in das Bewertungsergebnis, respektive das Ergebnis der normalen Geschäfts­
tätigkeit ein.
Der verringerte Steueraufwand und der um 11,5 Prozent reduzierte Jahresüberschuss nach Steuern sind den o. g. ergeb‑
nissteuernden Vorsorgemaßnahmen zuzuschreiben.
18
II.3.2 Finanz- und Liquiditätslage
Die Zahlungsfähigkeit war im Berichtsjahr zu jeder Zeit gegeben.
Sowohl die Mindestreservebestimmungen als auch die Bestimmungen der Liquiditätsverordnung (LiqV) wurden zu jeder
Zeit eingehalten. Bei Bedarf stehen ergänzende Refinanzierungsmöglichkeiten des genossenschaftlichen Verbundes sowie
der EZB jederzeit zur Verfügung. Die Liquiditätskennzahl lag im Berichtsjahr in einem Bereich von 3,62 und 4,53, das heißt
durchgehend mehr als dreimal so hoch, wie aufsichtsrechtlich gefordert. Die aktuellen und die noch im Beobachtungssta‑
tus befindlichen zukünftigen Liquiditätsanforderungen gemäß CRR bieten ausreichend Freiraum für die Ausweitung des
Bankgeschäfts im Rahmen der strategischen Planung. Weitere Ausführungen finden sich unter IV.2.3 Liquiditätsrisiken.
Die Verwerfungen an den Interbank‑ und Kapitalmärkten haben unsere Genossenschaft in ihrer Finanz‑ und Liquiditätslage
nicht beeinträchtigt. Die vom Interbankengeschäft weitgehend unabhängige Refinanzierungsstruktur wird von privaten
Kundeneinlagen getragen.
Das Angebot der Deutschen Bundesbank, Refinanzierungsgeschäfte in Form von Offenmarktgeschäften (Hauptrefinanzie‑
rungsgeschäfte) abzuschließen, wurde nicht genutzt. Übernachtkredite (Spitzenrefinanzierungsfazilität) wurden nicht in
Anspruch genommen.
Die eingeräumte Kreditlinie der DZ Bank AG haben wir im Jahresverlauf nicht in Anspruch genommen.
Mit einer Beeinträchtigung der Liquiditätslage ist auch in den folgenden Jahren nicht zu rechnen.
Bis zur Erstellung des Lageberichts liegen keine Umstände vor, die die Liquiditätslage der Bank nachteilig verändern könnten.
II.3.3 Vermögenslage
Eigenkapital
Das bilanzielle Eigenkapital stellt sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:
Eigenkapital
Berichtsjahr
Vorjahr
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
%
Gezeichnetes Kapital
21.804
21.630
+174
0,8
Rücklagen
65.350
64.000
+1.350
2,1
Die Bank verfügt über eine angemessene Eigenkapitalausstattung. Sie entspricht den Anforderungen und ermöglicht dar‑
über hinaus das in den nächsten Jahren geplante Wachstum im Kundengeschäft. Die weitere Stärkung der Eigenkapitalba‑
sis ist ein vorrangiges Ziel der Geschäftspolitik.
Neben den Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) und den Rücklagen bestehen:
• ein Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 18.000 TEUR (Vorjahr 16.000 TEUR) in Form von
aufsichtsrechtlichem Kernkapital und
• Vorsorgereserven nach § 340f HGB in Höhe von 12.957 TEUR (Vorjahr 12.918 TEUR) in Form von aufsichtsrechtlichem
Ergänzungskapital.
Die Kernkapitalquote (seit 2014) [Übergangsregelung nach Art. 465 CRR] beläuft sich auf 12,7 Prozent und ist gegenüber
dem Vorjahr (12 Prozent) gestiegen, im Wesentlichen aufgrund der Umwidmungen von Vorsorgereserven gemäß § 340f
HGB in den Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. § 340g HGB (siehe oben).
Die Gesamtkapitalquote (seit 2014) [Übergangsregelung nach Art. 465 CRR] beläuft sich auf 15,1 Prozent und ist gegen‑
über dem Vorjahr (16,4 Prozent) zurückgegangen. Die wesentlichen Ursachen für die reduzierte Gesamtkapitalquote sind:
• eine Erhöhung der durchschnittlichen Bonitätsgewichte der Eigenanlagen durch den Ausbau der Verbundbeteiligungen
und der
Unternehmensanleihen,
• der Ausbau der Kundenkredite.
Die Kern‑ und Gesamtkapitalquote liegen deutlich über dem aufsichtsrechtlich geforderten Mindestwert.
Der Anteil der bilanziellen Eigenmittel an der Bilanzsumme von 5,4 Prozent blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unver­
ändert.
Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote unter Anrechnung der stillen und offenen Vorsorgereserven gem. § 340f/g HGB
konnte von 7,2 Prozent auf 7,3 Prozent gesteigert werden.
Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG [Quotient aus Nettogewinn (Anmerkung: Nettogewinn = Jahresüber‑
schuss nach Steuern) und Bilanzsumme] beläuft sich auf 0,14 Prozent.
19
Wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen
Kundenforderungen
Die Kundenforderungen gliedern sich auf in Kundenkredite an Mitglieder und Nichtmitglieder in Höhe von 949,7 Mio. EUR
(Vorjahr: 922,5 Mio. EUR), Kommunalkredite sind aktuell nicht im Bestand (Vorjahr: 10,4 Mio. EUR).
Das Bruttokundenkreditvolumen (Aktiva 4 ohne Kommunalkredite sowie Position 1 unter dem Bilanzstrich) entfällt im
Wesentlichen auf Privatkunden.
Die klassischen Kundenkredite sind um 27,2 Mio. EUR (+ 3,0 Prozent) gewachsen und machen damit einen Anteil an der
Bilanzsumme von 58,4 Prozent (Vorjahr: 57,6 Prozent) aus.
Konzentrationen in einzelnen Branchen sind nicht vorhanden.
Der Schwerpunkt der Kundenfinanzierungen liegt in den mittleren Größenklassen von 100 TEUR bis 500 TEUR. Die Grö‑
ßenklassengliederung ist ausgewogen.
Im Kundenkreditgeschäft bestehen keine besonderen strukturellen Risiken und Risikokonzentrationen.
Akute Risiken im Kreditgeschäft sind in voller Höhe durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt.
Latente Risiken sind adäquat durch Vorsorgereserven abgedeckt.
Die Kreditgrenzen nach dem KWG sowie die festgelegten Kreditbeschränkungen nach § 49 GenG wurden im Berichtszeit‑
raum stets eingehalten.
Wertpapiere
Die Wertpapieranlagen unserer Bank setzen sich wie folgt zusammen:
Wertpapiere
Berichtsjahr
Vorjahr
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
%
Anlagevermögen
434.312
386.797
+47.515
12,3
Liquiditätsreserve
83.434
126.564
-43.130
34,1
Die Wertpapieranlagen haben insgesamt einen Anteil von 31,8 Prozent an der Bilanzsumme. 16,3 Prozentpunkte entfallen
auf Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie 15,5 Prozentpunkte auf andere nicht festverzins‑
liche Wertpapiere (Spezial‑ und Publikumsfonds).
Die Wertpapieranlagen sind nahezu ausschließlich in EUR denominiert und weisen durchgängig sehr gute bzw. gute
Emissions‑ bzw. Emittenten‑Ratings (Investment Grade) auf. Ein Renten‑Publikumsfonds (Buchwert: 1.003 TEUR) darf
auch Fremdwährungspositionen erwerben, wenn das Währungsrisiko weitgehend abgesichert wird. Ein offener Immobi‑
lien‑Publikumsfonds (Buchwert: 5.001 TEUR) darf in begrenztem Umfang Immobilienanlagen in Fremdwährungsräumen
erwerben.
Auf die Wertpapieranlagen mit einem Gesamtvolumen von 517,7 Mio. EUR entfallen 189,9 Mio. EUR oder 36,7 Prozent
auf Inhaberschuldverschreibungen ausländischer Emittenten.
Für unsere Wertpapieranlagen unterhalten wir zur Vorbeugung bzw. Begrenzung von Konzentrationsrisiken ein System von
volumenorientierten Marktpartner‑ und Struktur‑Limiten sowie buch‑ bzw. kurswertorientierte Risikolimite.
Die in relativ geringem Umfang vorhandenen strukturierten Finanzinstrumente (z. B. Mini‑ oder Mini‑Max‑Floater) wurden
als einheitliche Vermögensgegenstände nach den allgemeinen Grundsätzen bilanziert und bewertet, da die eingebetteten
Derivate im Vergleich zum Basisinstrument keine grundsätzlich andere Risikoart sowie keine wesentlich erhöhten Risiken
bzw. Chancen aufweisen.
Alle Wertpapiere der Liquiditätsreserve sowie alle dem Anlagevermögen zugeordneten Wertpapiere, inklusive der Fondsver‑
mögen, wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Derivategeschäfte
Bezüglich des Umfanges an derivativen Geschäften wird auf den Anhang verwiesen.
Die Derivate werden in die verlustfreie Bewertung des Zinsbuches einbezogen.
II.3.4 Mitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung des BVR
Unsere Genossenschaft ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
e. V. (BVR) angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht.
Über diese Mitgliedschaft werden die Kundeneinlagen vollständig durch die Sicherungseinrichtung garantiert und bieten ein
Höchstmaß an Sicherheit.
20
II.4
Zusammenfassende Beurteilung des Geschäftsverlaufs und der Lage
Unsere Bank verfügt über eine solide Finanz‑ und Vermögenslage. Die Anforderungen an das Eigenkapital und die Liquidi‑
tät wurden jederzeit eingehalten. Die Risikotragfähigkeit war stets gegeben.
Die Ertragslage ist zufriedenstellend.
Die Entwicklung der Bank wurde auch 2014 maßgeblich vom anhaltenden Wettbewerbsdruck im Privatkundengeschäft
beeinflusst. Insbesondere die Geschäftsaktivitäten von Direktbanken sowie in‑ und ausländischen Privatbanken stellen hohe
Anforderungen an die Produkt‑ und Konditionspolitik.
Die Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage ist unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung als geordnet
zu bezeichnen.
III. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss
des Geschäftsjahres (Nachtragsbericht)
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht eingetreten.
IV.
Risiken der künftigen Entwicklung (Risikobericht)
IV.1Risikomanagementsystem
IV.1.1 Ziele und Strategien
Das Risikomanagement ist für uns eine zentrale Aufgabe und an dem Grundsatz ausgerichtet, die mit der Geschäftstä‑
tigkeit verbundenen Risiken frühzeitig zu erkennen, vollständig zu erfassen und in angemessener Weise auch über den
Bilanzstichtag hinaus darzustellen.
Die ordnungsgemäße Organisation sowie die wesentlichen Elemente des Risikomanagements obliegen dem Vorstand. Die
Identifikation, Quantifizierung, Limitierung und Überwachung erfolgt durch das Risikocontrolling als unabhängige Risiko‑
überwachungseinheit. Handlungsvorschläge werden im Steuerungs‑ und Anlageausschuss unter Beteiligung des Vorstan‑
des und des Leiters Risikocontrolling erörtert.
Die Einbindung des Risikomanagements in das Gesamtbanksteuerungssystem dient zugleich der Erkennung und Nutzung
von Chancenpotenzialen. Die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken gehören
zu den Kernfunktionen der Bank.
Die Ausgestaltung des Risikomanagements ist bestimmt durch unsere festgelegten Geschäfts‑ und Risikostrategien, die
aufzeigen, mit welchen strategischen Zielen und Maßnahmen wir die Risikotragfähigkeit nachhaltig gewährleisten und die
Existenz unserer Bank langfristig sichern wollen.
Die Geschäfts‑ und Risikostrategien werden im Rahmen eines angemessenen Strategieprozesses aus der Unternehmens‑
strategie abgeleitet und regelmäßig überprüft.
Für Zwecke der Beurteilung sind die in den Strategien niedergelegten Ziele so formuliert, dass eine sinnvolle Überprüfung
der Zielerreichung möglich ist.
IV.1.2 Verfahren zur Identifikation, Bewertung, Steuerung
und Überwachung von Risiken
Die Bank verfügt über ein angemessenes System zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung aller
wesentlichen Risiken, welches in die Gesamtbankplanung und Gesamtbanksteuerung integriert und im Risikohandbuch
dokumentiert ist.
Die angewandten Methoden und Verfahren zur Risikomessung und ‑steuerung sowie die ihnen zugrunde liegenden Para‑
meter/Annahmen werden kontinuierlich weiterentwickelt und regelmäßig den Anforderungen der Bank und den aktuel‑
len Marktgegebenheiten angepasst.
Identifikation
Grundlage für ein erfolgreiches Risikomanagement ist die systematische Erfassung und Analyse aller für die Bank wesent‑
lichen Risiken.
Im Allgemeinen definieren wir als Risiko die negative Abweichung eines potenziellen Ergebnisses oder Vermögenswertes
vom erwarteten bzw. sicheren Ergebnis oder Vermögenswert aufgrund von Unsicherheit. Im Rahmen der jährlichen Risiko‑
inventur identifizieren, quantifizieren, beurteilen und dokumentieren wir unsere Risiken, die unsere Vermögens‑ (inklusive
Kapitalausstattung), Ertrags‑ oder Liquiditätslage wesentlich beeinträchtigen können, sowie die mit ihnen verbundenen
Risikokonzentrationen auf Gesamtinstitutsebene.
21
Bewertung
Im Rahmen der Risikobeurteilung erfolgt die qualitative Einstufung der Risikoarten in die aufsichtsrechtlichen Katego‑
rien 'wesentliches Risiko' bzw. 'unwesentliches Risiko', ggf. unter Angabe von Risikokonzentrationen.
Folgende Risikoarten gelten gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) für unsere Bank
als wesentlich und werden auf Basis der Unternehmensstrategie in entsprechenden Geschäfts‑ bzw. Risikostrategien
behandelt:
• Adressenausfallrisiken,
• Marktpreisrisiken,
• Liquiditätsrisiken,
• operationelle Risiken.
Die Risikoermittlung und ‑darstellung erfolgt grundsätzlich anhand eines dualen Risikotragfähigkeitskonzeptes
primär handelsrechtlich‑periodisch, das heißt GuV‑orientiert, und ergänzend barwertig.
Die einzelnen Risiken nach Risikoarten, Portfolios oder Geschäftsarten werden anhand verschiedener Risikoszenarien
regelmäßig ermittelt und individuellen Risikolimiten gegenübergestellt (Limitauslastung). Das über alle relevanten
Risiken für alternative Szenarien aggregierte Gesamtbankrisiko wird korrespondierenden Risikolimiten bzw. ‑budgets
gegenübergestellt (Gesamtbanklimit‑ und ‑budgetauslastung).
Die Liquiditätsrisiken werden über spezielle Liquiditätsszenarien abgebildet.
Aufgrund der soliden Liquiditätsausstattung der Bank unter Einbindung in den genossenschaftlichen Finanz‑ und
Liquiditätsverbund werden die Liquiditätsrisiken nicht im dualen Risikotragfähigkeitskonzept angerechnet.
Bei der Risikoquantifizierung kommen je nach Risikoart unterschiedliche Messverfahren zur Anwendung (z. B. CVaR,
Szenario‑ und Sensitivitätsanalysen oder Expertenschätzungen). Dabei werden anerkannte EDV‑Instrumente und
‑Verfahren eingesetzt, die den gesetzlichen sowie bankinternen Grundsätzen entsprechen.
Neben den wesentlichen Risikoarten gemäß MaRisk gelten bei uns das strategische Risiko sowie das Vertriebsrisiko
als wesentlich.
Das übergeordnete strategische Risiko quantifiziert sich in Form der weiteren wesentlichen Risikoarten, weshalb
keine separate Berücksichtigung im dualen Risikotragfähigkeitskonzept erfolgt.
Das Vertriebsrisiko wird über eine vorsichtige Planung bzw. Vorschau der Bilanz‑ und Ergebnisentwicklung und über
ein alternatives risikobehaftetes Geschäftsstrukturszenario dargestellt.
Steuerung und Überwachung
Die Ergebnisse der Risikoidentifizierung und ‑bewertung werden im Risikohandbuch dokumentiert. Die identifizierten
Risiken werden, abhängig von der Bedeutung für die Bank, in geeigneter Weise laufend überwacht und gesteuert.
Unsere Risikosteuerung zielt nicht auf die vollständige Risikovermeidung, sondern vielmehr auf eine zielkonforme
und systematische Risikohandhabung ab.
Grundlage der Risikosteuerung sind unsere im Rahmen der strategischen Unternehmensplanung festgelegten
Geschäfts‑ und Risikostrategien, die hieraus abgeleiteten Zielgrößen/Plandaten sowie die duale (GuV‑orientierte und
barwertige) Risikotragfähigkeit der Bank.
Die Entwicklung unserer Bank planen und steuern wir mit Hilfe von Limitsystemen sowie Kennzahlen im Rahmen
einer Balanced Scorecard (BSC) und einem daraus abgeleiteten Ziel‑ und Maßnahmensystem. Insbesondere kommen
folgende Zielgrößen zur Anwendung:
• bilanzwirksame Volumenziele,
• Aufwand-, Ertrags- und Ergebnisziele,
• Ziele zur Risikobegrenzung bzw. -steuerung.
Die zur Risikobegrenzung bzw. ‑steuerung eingesetzten Risikobudgets/‑limite werden unter Berücksichtigung von
Risikopuffern aus den maximalen dualen Risikodeckungsmassen (Ergebnis‑ und Vermögenskomponenten nach
Abzug des benötigten Mindestgewinns und des aufsichtsrechtlich gebundenen Eigenkapitals) abgeleitet. Die Höhe
dieser Risikopuffer, die für die Abdeckung erhöhter bzw. schwer oder nicht quantifizierbarer Risiken zur Verfügung
stehen, respektive die festgelegten Gesamtbankbudgets/‑limite, werden entscheidend vom Sicherheitsbedürfnis des
Vorstandes bestimmt. Die Gesamtbanklimite werden unter Beachtung der strategischen Ausrichtung der Bank, der
Erwartungen für die Zukunft und vorhandener Risikokonzentrationen auf die einzelnen Risikoarten, Portfolien oder
Geschäftsarten allokiert.
Limitauslastungen und ggf. ‑überschreitungen ziehen je nach Größenordnung unterschiedliche Maßnahmen nach
sich. So kann beispielsweise bei einer zu geringen Limitauslastung das Limit reduziert oder das Risiko und damit
regelmäßig der Ertragsanspruch erhöht werden. Bei einer zu hohen Limitauslastung bzw. ‑überschreitung werden
die Ursachen analysiert und ggf. Maßnahmen zur Risikoreduzierung eingeleitet oder unter Gewährleistung der Risi‑
kotragfähigkeit eine Limiterhöhung beschlossen.
Die Funktionsfähigkeit der zur Risikoabsicherung und ‑minderung getroffenen Maßnahmen wird laufend überwacht
sowie im Rahmen der jährlichen Risikoinventur überprüft.
22
Zusätzlich zur Betrachtung des aktuellen Geschäftsjahres wird eine Betrachtung der Risikotragfähigkeit über den nächsten
Bilanzstichtag hinaus mindestens auf Sicht eines Jahres durchgeführt. Insbesondere das ergänzende barwertige Risikotrag‑
fähigkeitskonzept dient dabei als Risikofrühwarnsystem.
Zur Steuerung von Risikokonzentrationen finden neben dem dualen Risikotragfähigkeitskonzept weitere Limitsysteme
Anwendung. Dazu gehören beispielsweise Volumenlimite für einzelne Kreditnehmer bzw. Kreditnehmereinheiten und
Strukturlimite nach Vermögensklassen, Anlageregionen und Branchen auf Portfolioebene.
Die für die Risikosteuerung relevanten Daten werden zu einem internen Berichtswesen aufbereitet und verdichtet.
Die Informationsweitergabe erfolgt entweder im Rahmen einer regelmäßigen Risikoberichterstattung oder in Form einer
Ad‑hoc‑Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat.
Der Vorstand erhält in regelmäßigen Abständen Berichte über die aktuelle Risikolage und ‑entwicklung. Der Aufsichtsrat
wird entsprechend vierteljährlich durch den Vorstand informiert.
Darüber hinaus können bei Bedarf jederzeit ergänzende Auswertungen zu sämtlichen Risikoarten erstellt werden.
Die Berichterstattung beinhaltet neben den Auswertungen und Kennzahlen (z. B. Auslastung der Risikolimite/‑budgets)
auch verbale Erläuterungen und Einschätzungen der Risikosituation.
Bestandteil der Internen Kontrollverfahren ist neben der Internen Revision das Interne Kontrollsystem, das wiederum Rege‑
lungen zur Aufbau‑ und Ablauforganisation sowie geeignete Risikosteuerungs‑ und Risikocontrollingprozesse umfasst.
Im Rahmen der Organisation erfolgt eine konsequente Trennung zwischen Handels‑ und Nichthandels‑ bzw. Markt‑ und
Marktfolgebereichen sowohl innerhalb der Aufbau‑ als auch der Ablauforganisation, so dass die Funktionsfähigkeit des
Internen Kontrollsystems gewährleistet ist.
Die Funktionsfähigkeit und Angemessenheit aller Risikocontrolling‑ und Risikomanagement‑Aktivitäten wird durch die
Interne Revision geprüft.
IV.1.3 Stresstests
Die von uns angewandten Stresstests berücksichtigen die wesentlichen Risikofaktoren, Risikokonzentrationen und ggf.
Diversifikationseffekte.
Die Stresstests beinhalten Sensitivitäts‑ bzw. Szenarioanalysen und umfassen sowohl historische Szenarien für unterschied‑
liche Konfidenzniveaus (Eintrittswahrscheinlichkeiten) als auch hypothetische Stressannahmen. Neben normalen Stresssze‑
narien werden auch Stresstests für einen schweren konjunkturellen Abschwung und unter Worst‑Case‑Bedingungen
vorgenommen.
Mit Hilfe sogenannter inverser Stresstests ermitteln und analysieren wir für besonders kritische Risikofaktoren die Grenzen
der Risikotragfähigkeit.
Neben den regelmäßig durchgeführten Stresstests sind bei Änderungen der Rahmenbedingungen auch anlassbezogene
Stresstests vorgesehen.
Die Ergebnisse der Stresstests werden kritisch analysiert und hinsichtlich möglicher Handlungsbedarfe reflektiert.
IV.2Risikokategorien
Im Folgenden werden die für die Risikomessung und ‑steuerung relevanten wesentlichen Risikoarten gemäß MaRisk näher
betrachtet.
IV.2.1Adressenausfallrisiken
Unter Adressrisiken verstehen wir die Gefahr, dass Verluste oder entgangene Gewinne aufgrund von Ausfall oder Wert‑
minderung von Vermögenspositionen infolge nicht vorhersehbarer Verschlechterungen der Bonität der betreffenden
Geschäftspartner (Kreditnehmer, Emittenten/Kontrahenten) entstehen können.
Die für unsere Bank relevanten Adressrisiken umfassen das Kreditrisiko (inkl. Ratingmigrationsrisiken) im klassischen Kun‑
denkreditgeschäft und das Emittenten‑/Kontrahentenrisiko (inkl. Spread‑ und Ratingmigrationsrisiken) sowie das Länderund Branchenrisiko im Eigengeschäft.
Kreditrisiken
Die Steuerung und Kontrolle der Kreditrisiken aus dem klassischen Kundenkreditgeschäft nach den Grundsätzen und Leit‑
linien der Kreditpolitik des Vorstandes ist überwiegend im Bereich Marktfolge Aktiv angesiedelt. Die Risikomessung erfolgt
in Zusammenarbeit der Bereiche Marktfolge‑Aktiv und Banksteuerung. Gemeinsam erstellen sie regelmäßig den Adressri‑
sikobericht und überwachen die Auslastung der Risikolimite im Rahmen des dualen Risikotragfähigkeitskonzeptes.
Zur Berechnung und Überwachung der Adressrisiken kommt auf Basis eines im genossenschaftlichen Finanzverbund
standardisierten Ratingsystems und ergänzender Scoring‑Verfahren ein Simulationsmodell auf Value‑at‑Risk(VaR)‑Basis für
alternative Konfidenzniveaus und Risikoparameter zum Einsatz.
23
Im Rahmen der Kreditgewährung nehmen wir regelmäßig Sicherheiten herein. Ihren Wert setzen wir im Rahmen unserer
Risikobetrachtung nur in der Höhe an, in der ein Rückfluss im Falle einer zukünftigen Verwertung realistisch ist.
Ergänzende Auswertungen geben Auskunft über die Verteilung des Bestandsvolumens und des Neugeschäfts nach
Größenklassen, Sicherheiten, Blankoanteilen und weiteren Risikokriterien.
Ein spezialisiertes Kundenbetreuungsteam nimmt die intensive Betreuung problembehafteter Engagements sowie die
Sicherheitenverwertung und Engagementabwicklung von gekündigten Krediten vor. Bei Krediten mit einem akuten Aus‑
fallrisiko wird eine Einzelwertberichtigung der Forderung auf den niedrigeren beizulegenden Wert unter Berücksichtigung
der Sicherungswerte bzw. der begründeten Realisationswerte vorgenommen.
Uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.
Für latente Risiken werden Pauschalwertberichtigungen gebildet.
Unsere Risikostruktur im Kundenkreditgeschäft ist unverändert gut. Unser Kreditportfolio besteht überwiegend aus hypo‑
thekarisch besicherten privaten Baufinanzierungen für wohnwirtschaftliche Verwendungszwecke.
Nennenswerte Veränderungen zum Vorjahr haben sich nicht ergeben. Abgesehen von der regionalen Fokussierung auf
das Geschäftsgebiet sind keine besonderen Risikokonzentrationen im Kundenkreditgeschäft erkennbar. Insbesondere auf‑
grund der hohen Portfoliogranularität in Verbindung mit den geltenden Kredit‑ bzw. Beleihungsrichtlinien bei einer regel‑
mäßigen Besicherung von Baufinanzierungen mit Grundpfandrechten ist das Adressrisiko aus dem Kundenkreditgeschäft
in Relation zum Gesamtbankrisiko und gemessen am Geschäftsvolumen unverändert relativ gering.
Kontrahenten- und Emittentenrisiken
Den Emittenten‑ und Kontrahentenrisiken der Eigenanlagen und ggf. weiterer risikorelevanter Geschäftspositionen (z. B.
Wertpapierleihen, Zinsderivate mit positivem Marktwert) begegnen wir grundsätzlich durch eine Beschränkung auf Markt‑
partner und Geschäftspositionen mit guter Bonität (keine Neuengagements mit Ratings außerhalb Investment Grade).
Für die Identifizierung, Beurteilung und Überwachung der Risiken greifen wir unter anderem auf die Ratingergebnisse von
aufsichtsrechtlich anerkannten Ratingagenturen und Researchmaterial mit Bonitätseinschätzungen im Wesentlichen von
der DZ BANK AG zurück, insbesondere im Rahmen eigener Kreditbeurteilungen für selbstverwaltete Eigengeschäfte. Vor
allem die Entwicklung externer Ratings sowie die Veränderung bonitäts‑ bzw. liquiditätsabhängiger Renditeaufschläge
(Spreads) kommen dabei als Risikofrühindikatoren zum Einsatz. Bei Unterschreiten festgelegter Mindestratings werden die
Risikopositionen einer besonderen fortlaufenden Betrachtung unterzogen.
Für unsere Eigenanlagen haben wir zur Vorbeugung bzw. Begrenzung von Konzentrationsrisiken und unter Berück‑
sichtigung der Substanz‑ und Ertragskraft ein System risikobegrenzender Volumenlimite eingeführt: ein Marktpartner‑­
Limit‑System auf Ebene einzelner Geschäfts‑ bzw. Marktpartner (Emittenten und Kontrahenten) und deren Kreditnehmer‑
einheiten und ein Struktur‑Limit‑System auf Portfolioebene nach Vermögensklassen, Anlageregionen und Branchen.
Weiteres zentrales Steuerungselement für das Adressrisiko aus zinsabhängigen Eigengeschäften ist ein marktwertorien‑
tiertes Simulationsmodell auf VaR‑Basis zur Berechnung insbesondere rating‑ und spreadabhängiger Adressrisiken für
alternative Konfidenzniveaus und Risikoparameter. Die ermittelten Risikowerte werden den definierten Risikobudgets bzw.
‑limiten gegenübergestellt.
Sämtliche Limite werden durch ein vom Handel unabhängiges Risikomanagement überwacht und regelmäßig überprüft.
Trotz allgemein intakter negativer Ratingtrends für Banken und der strategiekonformen verstärkten Investition in Unter‑
nehmensanleihen mit mindestens Triple‑B‑Ratings, vor allem im Rahmen von Spezialfondsmandaten, ist die Bonitätsstruk‑
tur der Eigenanlagen nach wie vor gut. Nahezu alle Risikopositionen weisen externe Ratings im Bereich Investment Grade
auf. Hauptrisikofaktor im Eigengeschäft ist die im Vergleich zum Kundenkreditgeschäft deutlich geringere Portfoliogranu‑
larität mit Risikokonzentrationen bei einzelnen Marktpartnern und Kreditnehmereinheiten.
Das Adressrisiko aus dem Eigengeschäft ist unverändert die bedeutendste Risikoart auf Gesamtbankebene. Zentrale Ziele
des Risikomanagements bleiben deshalb die weitere Absenkung des Adressrisikoniveaus insgesamt in Verbindung mit
dem weiteren Abbau vorhandener Risikokonzentrationen. Wesentliche Maßnahmen hierfür sind der schrittweise Umbau
der Bilanzstruktur durch den fortgesetzten Ausbau des Kundenkreditgeschäfts bei gleichzeitiger Rückführung der Eigen‑
anlagen in Verbindung mit der weiteren Erhöhung der Portfoliogranularität.
Länderrisiken
Länder‑ und Branchenrisiken sind insgesamt von geringerer Bedeutung. Konzentrationen mit erhöhten Länder‑ und Bran‑
chenrisiken waren 2014 nach unserer Einschätzung nicht zu verzeichnen.
Beteiligungsrisiko
Das Beteiligungsrisiko als spezielles Adressrisiko aus eingegangenen Beteiligungen repräsentiert potenzielle Verluste aus
bereitgestelltem Eigenkapital, aus Ergebnisabführungen oder aus Haftungsrisiken. Unsere strategisch motivierten Beteili‑
gungen erstrecken sich ausschließlich auf Institutionen des genossenschaftlichen Finanzverbundes.
24
Unsere strategischen Verbundbeteiligungen haben wir 2014 deutlich auf einen Gesamtbuchwert von 15,0 Mio. EUR aus‑
gebaut (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR). Das als wesentlich eingestufte Beteiligungsrisiko ermitteln wir über ein einheitliches, ein‑
faches Verfahren pauschaler Bewertungsabschläge, die aus verfügbaren Marktwertschwankungen abgeleitet werden. Das
Verfahren basiert auf Empfehlungen und Informationen des Genossenschaftsverbands Bayern e. V. (GVB) und des BVR.
Feststellbare vorhandene stille Reserven werden handelsrechtlich risikomindernd berücksichtigt.
IV.2.2Marktpreisrisiken
Marktpreisrisiken werden definiert als Gefahr von negativen Ergebnisabweichungen oder Vermögensschäden aufgrund
unerwarteter Änderungen von Marktparametern (Zinsstrukturkurve, Aktienkurse, Devisenkurse).
Im Rahmen des Risikomanagements der Marktpreisrisiken betrachten wir die für unsere Bank wesentlichen Zinsände‑
rungsrisiken und Aktienkursrisiken regelmäßig ohne risikoreduzierende Diversifikationseffekte zwischen diesen unter‑
schiedlichen Risikokategorien.
Zinsänderungsrisiko
Das Zinsänderungsrisiko ist für die Bank die überragende duale Marktpreisrisikokategorie.
Handelsrechtlich‑periodisch ist zwischen dem mehrjährigen Zinsergebnis‑ bzw. ‑überschussrisiko auf Basis statistisch
ermittelter Zinselastizitäten und dem Kurswert‑ bzw. Abschreibungsrisiko von festverzinslichen Wertpapieren jeweils
unter alternativen Zinsentwicklungsszenarien zu unterscheiden. Zur Quantifizierung der Auswirkungen auf die Gewinn‑
und Verlustrechnung wird die geplante Geschäftsstrukturentwicklung bei konstanten Marktzinsen sowie der handels‑
rechtlich zu bewertende Wertpapierbestand ausgewählten Zinsbegrenzungs‑ und Drehungsszenarien der Zinsstruktur‑
kurve ausgesetzt.
Das barwertige Zinsänderungsrisiko zeigt den potenziellen Wertverlust aller zinsabhängigen Geschäftspositionen (Zins‑
buch) aus historischen Marktzinsveränderungen für alternative Risikoparameter (Konfidenz, Haltedauer, Datenhistorie).
Für die nicht zinsreferenzierten variablen Positionen hat die Bank Ablauffiktionen auf der Grundlage gleitender Durch‑
schnitte ermittelt.
Das Zinsergebnis‑/‑überschussrisiko und das barwertige Zinsänderungsrisiko sind auf Inkongruenzen zwischen aktiven und
passiven Festzinspositionen zurückzuführen.
Zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken auf Gesamtbankebene setzen wir auch derivative Zinssicherungsinstrumente ein.
Im Rahmen der Aktiv‑Passiv‑Steuerung haben wir Swaps, Caps und Floors abgeschlossen.
Desweiteren haben wir Bewertungseinheiten (Micro‑Hedges) gebildet.
Sonstige Marktpreisrisiken
Aktienkursrisiken besitzen eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Zum Bilanzstichtag waren über die Anlage in Invest‑
mentfonds entsprechende Risikopositionen in Höhe von 5,1 Mio. EUR im Bestand. Das Aktienkursrisiko der gehaltenen
Risikopositionen auf Indexbasis wird mittels VaR‑Verfahren auf der Grundlage historischer Indexschwankungen ermittelt.
Immobilienmarktpreisrisiken besitzen ebenfalls eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Zum Bilanzstichtag war ein offe‑
ner Immobilien‑Publikumsfonds im Bestand (Buchwert: 5,0 Mio. EUR). Das Immobilienmarktpreisrisiko der im Fonds gehal‑
tenen Immobilienanlagen wird aus aggregierten VaR‑Kennzahlen der Fondsgesellschaft abgeleitet.
Fremdwährungsrisiken besitzen eine untergeordnete Bedeutung. Mögliche Währungsrisiken in Fondsmandaten werden
entweder weitgehend abgesichert oder im Falle eines in ausländischen Immobilien investierten Publikumsfonds über aggregierte Risikokennzahlen zum Immobilienmarktpreisrisiko (siehe vorangegangener Absatz) abgebildet.
IV.2.3Liquiditätsrisiken
Das Liquiditätsrisiko besteht in der Gefahr, dass die jederzeitige Zahlungsfähigkeit nicht gegeben ist, weil die benötigten
liquiden Finanzmittel nicht ausreichend zur Verfügung stehen, um bestehende Zahlungsverpflichtungen vollständig zu
bedienen. Das Liquiditätsrisiko umfasst das Liquiditätsrisiko im engeren Sinne (Abruf‑ und Terminrisiko) sowie das Liquidi‑
tätsanspannungsrisiko.
Während das Abrufrisiko die Gefahr darstellt, dass Kreditzusagen unerwartet in Anspruch genommen und/oder Einlagen
unerwartet abgerufen werden, betrachtet das Terminrisiko die Gefahr nicht planmäßiger Verlängerungen der Kapitalbin‑
dungsdauer von Vermögensgegenständen.
Aufgrund des hochgranularen Einlagen‑ und Kreditgeschäfts mit Privatkunden hat das Abrufrisiko für uns eine geringe
Bedeutung.
Das Terminrisiko ist für uns ebenfalls von relativ geringer Bedeutung, da die Zahlungsströme durch Diversifikation auf
mehrere Kontrahenten (vorrangig bei der DZ BANK AG als genossenschaftliche Zentralbank) und zahlreiche Emittenten
verteilt sind.
Das Liquiditätsanspannungsrisiko, das auch als Refinanzierungsrisiko bezeichnet wird, repräsentiert die Gefahr, dass man‑
gels ausreichender Marktliquidität Liquidationen erschwert werden und/oder dass erforderliche Anschlussrefinanzierungen
nicht oder unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden können.
25
Das Liquiditätsanspannungsrisiko ist vor dem Hintergrund des Geschäftsmodells Bestandteil der strategischen Ausrichtung
im Einlagen‑ und Kreditgeschäft. Durch die überwiegende Refinanzierung durch Kundeneinlagen und ergänzend bei
Zentralbanken besitzt auch das Liquiditätsanspannungsrisiko für uns eine geringe Bedeutung. Durch die Einbindung in
den genossenschaftlichen Finanz‑ und Liquiditätsverbund bestehen darüber hinaus ausreichende Refinanzierungsmöglich‑
keiten, um unerwartete Zahlungsstromschwankungen auffangen zu können.
Die Steuerung der Liquidität bzw. des Liquiditätsrisikos erfolgt vor allem anhand der Liquiditätskennzahl bzw. der Beob‑
achtungskennzahlen der LiqV sowie bankspezifischen Liquiditätsstressszenarien für die Liquiditätskennzahl gemäß LiqV.
Weder die Kennzahlen selbst noch die Liquiditätsstressszenarien lassen besondere Liquiditätsrisiken erkennen.
IV.2.4 Operationelle Risiken
Als operationelle Risiken definieren wir die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens
von internen Verfahren und Systemen, Menschen oder aufgrund externer Einflüsse eintreten. Diese Definition schließt
Rechtsrisiken und dolose Handlungen mit ein.
Operationelle Risiken werden nach unserer derzeitigen Einschätzung die künftige Entwicklung unserer Bank nicht maß‑
geblich beeinträchtigen.
Wesentliche identifizierte operationelle Risiken werden in einer Schadensfalldatenbank erfasst. Auf Basis dieser Schadens‑
falldatenbank werden die Risiken jährlich analysiert und beurteilt. Die Schadensfälle und die Ergebnisse dieser Analyse
werden in die Berichterstattung einbezogen.
Im dualen Risikotragfähigkeitskonzept werden die operationellen Risiken grundsätzlich in Anlehnung an den sogenannten
Basis Indikator Ansatz (BIA) gemäß SolvV abgebildet.
Für die Ableitung von Worst‑Case‑Szenarien für die operationellen Risiken führen wir auch Selbstbefragungen im Rahmen
von Expertenschätzungen durch.
Den operationellen Risiken begegnen wir mit verschiedenen Maßnahmen. Dazu zählen beispielsweise Arbeitsanweisun‑
gen, Notfallpläne, Interne Kontrollsysteme oder der Einsatz von Sicherheits‑, Compliance‑, Datenschutz‑ und Geldwä‑
schebeauftragten.
Versicherbare Gefahrenpotenziale, z. B. Diebstahl‑ und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungsverträge in bankübli‑
chem Umfang abgesichert.
Dem Betriebsrisiko begegnen wir insbesondere mit laufenden Investitionen in neue DV‑Systeme, vor allem über unser
Rechenzentrum Fiducia IT AG, und der Optimierung der Arbeitsabläufe unter Einhaltung einer ausreichenden Funktions‑
trennung.
Dem Rechtsrisiko wird durch die Verwendung der im genossenschaftlichen Verbund entwickelten Formulare begegnet.
Bei Rechtsstreitigkeiten schalten wir ggf. die Rechtsabteilung unseres Verbandes ein oder nehmen ergänzende juristische
Hilfe in Anspruch.
Über die Steuerung bzw. Minimierung der operationellen Risikokategorien hinaus prüft die Interne Revision regelmäßig
die Systeme und Verfahren sowie die wesentlichen Arbeitsabläufe.
IV.3
Gesamtbild der Risikolage
Insgesamt verfügen wir über ein angemessenes und wirksames Risikomanagement im Sinne des § 25a Abs. 1 KWG.
Unser umfassender Steuerungsansatz erlaubt sowohl die frühzeitige Identifizierung von Risiken, die wesentlichen Ein‑
fluss auf die Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage haben können, als auch die frühzeitige Einleitung von entsprechenden
Gegenmaßnahmen. Die genutzten Verfahren zur Messung der Risiken werden der Art und dem Umfang des Geschäftsbe‑
triebs gerecht und gewährleisten eine konsistente Ermittlung und Darstellung der Risiken.
Das Risikomanagementsystem wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Im Geschäftsjahr 2014 war die Risikotragfähigkeit auf Gesamtbankebene unter den relevanten Stressszenarien jederzeit
nachhaltig gegeben.
26
Entsprechend unserer Risikobereitschaft wird nur ein bestimmter Teil der Risikodeckungsmasse zur Absorption der Risiken
in den alternativen Stressszenarien zur Verfügung gestellt. Damit stellen wir sicher, dass wir unseren Geschäftsbetrieb auch
dann weiterführen können, wenn die von uns eingegangenen Risiken schlagend werden. Die folgende Tabelle zeigt die
von uns präferierte handelsrechtlich‑periodische Risikotragfähigkeit in den limitierten Stressszenarien „Standard‑Risiko”
und „Erhöhtes Risiko” per 31.12.2014*:
Risikotragfähigkeit zum 31.12.2014
(Werte in Mio. EUR)
Risikodeckungsmasse
Konfidenz: 95 %,
Mindestsolvabilität 11 %
Standard-Risikofall
Konfidenz 99 %,
Mindestsolvabilität 10 %
Stressfall
43
51
23
37
Marktpreisrisiko gesamt
4
5
davon Zinsänderungsrisiko
1
1
davon Risiko aus Eigenanlagen
3
4
Adressenausfallrisiken
6
13
Bereitgestelltes Risikokapital
davon aus Kundenkreditgeschäft
2
3
davon aus Eigenanlagen
4
10
operationelles Risiko
3
4
sonstige mit Risikodeckungsmasse
unterlegte Risiken
–
–
10
15
Anteil der Risiken an bereit gestelltem
Risikokapital in %
54,40
58,70
Anteil Risiken an der
Risikodeckungsmasse in %
29,00
42,60
Risikopuffer
* Die Risikotragfähigkeitsberechnung erfolgt im zweimonatlichen Rhythmus, 2014 letztmalig per 30.11.2014
Neben dem ausgewiesenen Risikopuffer als Differenz der jeweils aufsummierten Risikolimite und Risikoauslastungswerte
stellt die freie, d. h. nicht limitierte Risikodeckungsmasse einen zweiten Risikopuffer dar. Die erhöhten bankspezifischen
Mindestsolvabilitäten in Höhe von 11 Prozent bzw. 10 Prozent über dem aktuell aufsichtsrechtlichen Mindestwert von
8 Prozent repräsentieren einen dritten Risikopuffer und gewährleisten eine nachhaltige Risikotragfähigkeit.
Durch die neuen Basel-III‑Anforderungen, die seit 01.01.2014 zur Anwendung kommen, ergeben sich zukünftig erhöhte
Eigenmittelanforderungen. Die Solvabilitätsanforderungen haben wir im Jahr 2014 jederzeit eingehalten. Wir verweisen
hierzu auf unsere Ausführungen bei der Vermögenslage (vgl. II.3.3 Vermögenslage). Unter Berücksichtigung dieser Ände‑
rungen sowie mit Blick auf die Ergebnisvorschau, die Vermögenssituation und die aktuelle Risikoentwicklung ist die Risiko‑
tragfähigkeit im Berichtszeitraum 2015 nach derzeitigem Stand nachhaltig gegeben.
Nach dem Bilanzstichtag sind bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses keine Sachverhalte eingetreten, die zu einer geän‑
derten Einschätzung der Risikolage geführt haben.
V.
Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen
Chancen und Risiken (Prognosebericht)
Die Prognosen, die sich auf die Entwicklung der PSD Bank Berlin Brandenburg eG für die nächsten zwei Jahre beziehen,
stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden
Informationen getroffen haben. Wir weisen darauf hin, dass sich die Prognosen durch die Veränderungen der zugrunde
liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen können.
Das geschäftliche Umfeld und die Entwicklung der PSD Bank Berlin‑Brandenburg eG werden nach unseren Einschätzun‑
gen in den kommenden Jahren maßgeblich von der expansiven Zins‑ und Geldpolitik der EZB (vgl. II.1 Entwicklung der
Gesamtwirtschaft), von einem weiterhin starken Wettbewerb mit hohem Margendruck bei Standardprodukten, sich
weiter entwickelnden Kundenansprüchen und wachsenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen geprägt.
Insbesondere die stark gefallenen Geld‑ und Kapitalmarktzinsen infolge der weiteren Leitzinssenkungen der EZB in Ver‑
bindung mit einer deutlichen Verflachung der Zinsstrukturkurve und einem allgemeinen Rückgang der bonitäts‑/liquidi‑
tätsbezogenen Risikoaufschläge für Eigenanlagen wird die Ertragsvorschau der Folgejahre mit zunehmendem Zeithorizont
belasten. Weitere Ausführungen finden sich unter V.2.1 Betriebsergebnis vor Bewertung.
Durch den anhaltenden Wettbewerbsdruck der Direkt‑ und Privatbanken und neuer internetbasierter Finanzdienstleister
werden die Anforderungen an die Produktpalette und die Preispolitik weiter steigen. Im Mittelpunkt unserer Bemühungen
stehen daher die Stärkung der Kundenbeziehungen durch kompetente Beratung zu marktgerechten Konditionen sowie
schnelle und zuverlässige Bearbeitungsprozesse.
27
Die kundenbedarfsorientierte Ausrichtung unserer Vertriebs‑ und Serviceangebote sowie die permanente Qualifizierung
des Mitarbeiterstammes bilden weiterhin den geschäftspolitischen Schwerpunkt unseres Hauses.
Trotz der erwarteten Verschlechterung des Marktumfeldes infolge der Niedrigzinspolitik der EZB sind wir insgesamt zuver‑
sichtlich, dass es uns wie in den Vorjahren gelingen wird, mit einem hohen Dienstleistungsanspruch und der konsequen‑
ten Fortführung bzw. Weiterentwicklung unseres genossenschaftlichen Geschäftsmodells die gesteckten Ziele auch in den
kommenden zwei Jahren zu erreichen.
Aufgrund der guten Vermögenslage und der damit verbundenen soliden Risikotragfähigkeit sowie unserer regionalen
Marktkenntnisse gehen wir davon aus, auch zukünftige Ertragschancen für unsere Mitglieder und Kunden nutzen zu
können.
Die folgenden Ausführungen zur voraussichtlichen Entwicklung basieren im Wesentlichen auf der erwarteten Bilanz‑ und
Ergebnisvorschau sowie den Berechnungen zur Risikotragfähigkeit.
V.1
Bilanzielle Entwicklung
V.1.1Kundengeschäft
Insgesamt gehen wir von einem verhaltenen Wachstum im bilanziellen Kundengeschäft aus.
Kundenkredite
Für das Kundenkreditgeschäft mit dem Schwerpunkt Baufinanzierungen erwarten wir 2015 und 2016 ein Wachstum von
ca. 4 Prozent bis 5 Prozent und damit einen wieder etwas stärkeren Volumenzuwachs als im letzten Jahr. Unsere Markt­
position wollen wir durch kompetente Beratung, schnelle Prozesse und hohe Servicequalität weiter ausbauen. Der ge­plante Ausbau des Kreditbestandes wird vor allem durch das sehr niedrige Zinsniveau, die positive Lage am Arbeitsmarkt
und den anhaltenden Zuzug nach Berlin und Umgebung unterstützt. Das Wachstum im Kundenkreditgeschäft wird auch
mit einem zunehmenden Anteil von wohnwirtschaftlichen Immobilienfinanzierungen mit größeren Volumenabschnitten
bzw. mehreren Wohneinheiten unter Adressenrisikogesichtspunkten zu einer positiven Entwicklung der Bilanzstruktur
beitragen.
Kundeneinlagen
In Zeiten der Finanzkrise hat sich das Geschäftsmodell der Kreditgenossenschaften als zentraler Stabilitätsanker im deut‑
schen Bankensystem erwiesen. Nach einem nicht erwarteten Volumenzuwachs 2014 gehen wir im Einlagengeschäft bei
anhaltend intensivem Wettbewerbsdruck, vor allem über Konditionsvorteile gegenüber verschiedenen Direktbanken, mit
vorsichtiger Erwartung von einem stabilen Bestandsvolumen in den Jahren 2015 und 2016 aus. Unsere Erwartung eines
stabilen Einlagenvolumens trägt auch einem grundsätzlich verringerten Anlegerinteresse auf sehr niedrigem Zinsniveau
Rechnung.
V.1.2Eigengeschäft
Eigenanlagen
2014 konnten wir die Eigenanlagen aufgrund eines verhalteneren Kundenkreditwachstums und der Steigerung der Kun‑
deneinlagen nicht wie geplant abbauen. Ab 2015 wollen wir den Weg der Volumenreduzierung bei vorsichtiger Erweite‑
rung der Vermögensallokation fortsetzen, um die im Zusammenhang mit dem sehr geringen Zinsniveau sinkenden Erträge
mit vertretbaren Risiken zu stabilisieren. Wir nutzen gezielt externe Expertise im Rahmen von Spezial‑ und Publikumsfonds
für ausgewählte Anleihe‑ und Vermögensklassen und unterstützen damit auch die Risikostreuung bzw. die Granularität
der Eigenanlagen. Ein effizientes und professionelles Management der Eigenanlagen bei voller Transparenz ist in Erwar‑
tung einer weiterhin hohen Unsicherheit an den internationalen Geld‑ und Kapitalmärkten unverzichtbar. Der rückläufige,
aber immer noch hohe Bilanzanteil der kurswertnotierten Eigenanlagen besitzt ein erhebliches Bewertungsrisiko. Bonitäts‑
verschlechterungen und Spreadausweitungen können zu erhöhten Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen führen.
Refinanzierungen
Der Umfang der Bankenrefinanzierungen wird maßgeblich von der geplanten Bilanzsumme und der erwarteten Bestands­
entwicklung der Kundeneinlagen bestimmt. Mit veränderter Prognose zur Bilanzsumme von leicht steigend auf leicht fal‑
lend rechnen wir bei stabilen Kundeneinlagen mit einem Volumenabbau der Refinanzierungen.
V.2Ergebnisentwicklung
Auf Basis unserer aktuellen Vorschaurechnungen erwarten wir in den folgenden zwei Geschäftsjahren einen zufriedenstel‑
lenden Jahresüberschuss und einen Bilanzgewinn auf Vorjahresniveau.
28
V.2.1 Betriebsergebnis vor Bewertung
Zinsüberschuss und vergleichbare Erträge
Für die Ertragslage ist auch in den kommenden Jahren die Entwicklung des Zinsüberschusses bzw. der Zinsspanne von
entscheidender Bedeutung. Nach unserer Ergebnisvorschaurechnung auf Basis der erwarteten Geschäftsstrukturentwick‑
lung und konstanter Marktzinsen auf sehr niedrigem Niveau wird 2015 der kumulierte Ergebnisbeitrag aus dem Zinsüber‑
schuss und den laufenden Erträgen aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren voraussichtlich steigen,
allerdings ohne Einbezug potenzieller Sondereffekte aus ergebnissteuernden Vorsorgemaßnahmen. Durch die vorzeitige
Auflösung von Festzins‑Zahler‑Swaps und Refinanzierungsdarlehen mit vergleichsweise hohen Zahlungsverpflichtungen
wurde das Zinsergebnis 2014 um insgesamt ca. 6,9 Mio. EUR geschmälert. Ab 2016 ff. rechnen wir insbesondere auf‑
grund der 2014 nochmals stark gefallenen Marktzinsen bei deutlicher Verflachung der Zinsstruktur mit sinkenden Zins­
ergebnisbeiträgen. Die gefallenen Marktzinsen können unter Vermeidung von negativen Einlagenzinsen nur noch im
begrenzten Umfang an die Kunden weitergegeben werden. Gleichzeitig sinkt sukzessive die Durchschnittsverzinsung der
Kundenkredite und Eigenanlagen. Die verflachte Zinsstruktur begrenzt das Ertragspotenzial aus positiver Fristentransfor‑
mation zwischen den Vermögensanlagen mit längerer Zinsduration sowie den Einlagen bzw. Refinanzierungsmitteln mit
kürzerer Duration.
Mit Blick auf die historischen Niedrigzinsen in Verbindung mit der gestiegenen Risikoaversion bzgl. nachhaltig steigender
Zinsen ist die Fristentransformation auf Gesamtbankebene gegenwärtig sehr gering ausgeprägt. Damit ist die Bank sehr
gut gegen steigende Marktzinsen abgesichert; ein moderat höheres Zinsniveau bzw. eine steilere Zinsstrukturkurve bieten
sogar Chancen. Sollte sich die Zinsstrukturkurve auf sehr niedrigem Niveau noch weiter und dauerhaft verflachen, wird
die Zins‑ und Gesamtergebnisvorschau für die Folgejahre zusätzlich belastet.
Ein ausreichender und stabiler Zinsüberschuss steht deshalb im Mittelpunkt unserer Aktivitäten, allerdings unter Beach‑
tung des nach unserer Einschätzung nicht mehr symmetrischen Chance‑Risiko‑Profils bzgl. steigender oder fallender
Marktzinsen. Handlungsspielräume bestehen insbesondere in einem moderaten Ausbau der positiven Fristentransforma‑
tion auf Gesamtbankebene sowie in einer weiteren Absenkung der Einlagenzinsen, allerdings jeweils unter Beachtung der
oben ausgeführten Einschränkungen.
Provisionsüberschuss
Der negative Saldo des Provisionsergebnisses sollte sich auf Sicht der nächsten zwei Jahre bei insgesamt geringem Niveau
etwas verstärken. Hauptgrund sind steigende Provisionsaufwendungen infolge einer moderaten Zunahme des vermit‑
telten Baufinanzierungsgeschäfts, insbesondere bzgl. individueller Immobiliendarlehen (z. B. Mehrfamilienhäuser, Woh‑
nungsbaugenossenschaften).
Verwaltungsaufwendungen
Bei den Personalkosten und den Aufwendungen für die vorübergehende Inanspruchnahme fremder Arbeitskräfte rechnen
wir für 2015 und 2016 saldiert mit einer Steigerung von 217 und 426 TEUR oder 2,7 und 5,2 Prozent. Neben allgemei‑
nen Gehaltssteigerungen investieren wir weiter in die Qualifikation unserer bestehenden sowie in die Einstellung neuer
Mitarbeiter, um weiter steigende prozessuale und aufsichtsrechtliche Anforderungen sowie Bestandserhöhungen und
Geschäftsfelderweiterungen im Kundenkreditgeschäft bedienen zu können.
Für die anderen Verwaltungsaufwendungen rechnen wir für 2015 und 2016 mit einer konstanten Entwicklung bzw.
einem geringen Anstieg. Den allgemeinen Preissteigerungen sowie den steigenden Fixkosten für Dienstleistungen unseres
Rechenzentrums und der erwarteten Erhöhung der externen Projektkosten wollen wir mit einem effektiven Kostenma‑
nagement und Maßnahmen zur Kostenoptimierung begegnen.
V.2.2Bewertungsergebnis
Kundenkredite
Die Risikovorsorge im klassischen Kreditgeschäft wird neben der weiteren konjunkturellen Entwicklung auch erheblich
durch die regionale Wirtschaftsentwicklung beeinflusst. Die in den letzten Jahren sehr erfreuliche Entwicklung kann mit
Blick auf die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die verfolgte Wachstumsstrategie mit steigendem Risikopotenzial trotz
einer grundsätzlich vorsichtigen Kreditpolitik nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden.
Bei stabiler bzw. positiver Entwicklung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes in Deutschland und unserem Geschäftsge‑
biet erwarten wir weiterhin eine günstige bzw. leicht steigende Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft.
Eigenanlagen
In Abhängigkeit von der Bonitäts‑ bzw. Liquiditätsentwicklung bei einzelnen Emittenten oder Kontrahenten und der allge‑
meinen Zinsentwicklung kann es unter Berücksichtigung erwarteter Abschreibungen oder Verluste aus Über‑Pari‑Bewer‑
tungen auch zukünftig zu stärkeren Schwankungen des Bewertungsergebnisses kommen. Die Begrenzung der Bewer‑
tungs‑ und Adressenausfallrisiken aus dem Eigengeschäft steht im Mittelpunkt des Risikomanagements.
Weitere wesentliche Risiken für das Bewertungsergebnis der Eigenanlagen sehen wir im Falle einer Verschärfung der
Finanz‑ und Schuldenkrise in Verbindung mit einem schwächeren Konjunkturverlauf und zunehmender politischer Unsi‑
cherheit sowie einer zugespitzten Entwicklung in verschiedenen Krisenregionen, z. B. Ukraine oder Syrien. Betroffen hier‑
von wäre insbesondere das Eigengeschäft in Form von Spreadausweitungen, negativen Ratingtrends und einer möglichen
Zunahme der Adressenausfallrisiken.
29
V.3
Eigenkapital und Risikotragfähigkeit
Wir planen eine weitere Stärkung des Eigenkapitals durch die Dotierung von Rücklagen und des Fonds für allgemeine
Bankrisiken nach § 340g HGB. Die gute bilanzielle und wirtschaftliche Eigenkapitalquote wollen wir weiter erhöhen.
Wir gehen davon aus, dass die aufsichtsrechtlich geforderten und steigenden Mindestwerte für die Gesamtkapital‑ und
Kernkapitalquote in Relation zu den gewichteten Risikoaktiva von 8,00 Prozent und 6,00 Prozent 2015 sowie 8,63 Prozent
und 6,63 Prozent 2016 mit > 14 Prozent und > 11 Prozent deutlich überschritten werden.
Die nachhaltige Gewährleistung der Risikotragfähigkeit durch die zusätzliche Stärkung der Eigenkapitalbasis und eine lau‑
fende Optimierung der Risiko‑ und Ertragsstruktur/‑allokation im Umfeld zunehmender aufsichtsrechtlicher Anforderun‑
gen sind entscheidende Herausforderungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells.
V.4
Liquidität
Die aktuellen bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Mindestreservehaltung und Liquiditätsausstattung insge‑
samt werden wir nach unserer Einschätzung auch 2015 und 2016 solide einhalten. Wir erwarten eine Liquiditätskenn‑
zahl von > 3, das heißt mehr als das Dreifache der aufsichtsrechtlich geforderten Liquidität. Für die Einhaltung der ab
01.10.2015 geltenden, neuen kurzfristigen Liquiditätskennziffer „Liquidity Coverage Ratio” (LCR), deren finale Ausgestal‑
tung noch nicht feststeht, treffen wir entsprechende Vorkehrungen.
VI.
Zweigniederlassungen
Es bestehen keine Zweigniederlassungen.
B.
Vorschlag für die Ergebnisverwendung
Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss (Bilanzgewinn) wie folgt zu verwenden:
EUR
4,000 % Dividende auf Geschäftsguthaben
864.145,45
1,000 % Bonus
216.036,36
Gesetzliche Rücklage
300.000,00
950.000,00
Andere Ergebnisrücklagen
2.330.181,81
Insgesamt
Berlin, den 30.01.2015
PSD Bank Berlin‑Brandenburg eG
Der Vorstand
Bernhard Soeken Grit Westermann
16.06.2015
Dieser Vorschlag wurde in der Generalversammlung am ____________________
beschlossen.
C.
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahres‑
überschusses geprüft, in Ordnung befunden und befürwortet den Vorschlag des Vorstands. Der Vorschlag ent‑
spricht den Vorschriften der Satzung.
Berlin, den 30.01.2015
30
Joachim Rösemann
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)
PSD Bank Berlin-Brandenburg eG
Handjerystraße 34–36
12159 Berlin (Friedenau)