Mag. Robert Seeger

Mag. Robert Seeger
"Mei Facebook is net deppert": Facebook ist unser aller Bier -vor allem im HR Bereich.
Social Media ist längst fixer Bestandteil unseres Lebens geworden und bald werden Facebook & Co. im Job
so selbstverständlich wie heute das Telefon sein. Sagenhafte 72% aller erwachsenen Internet User der
Welt sind auch Facebook Nutzer - von ganz jung bis ganz alt ist die gesamte Welt heute via vielfältiger
Sozialer Medien miteinander vernetzt: WhatsApp, Instagram, Snapchat, Twitter, Facebook, Xing, Tumbler,
LinkedIn & Co. haben heute nachweisbar Business Relevanz trotzdem tun sich viele - vor allem etablierte
- Unternehmen noch sehr schwer damit.
Studien zufolge verkürzt sich die Lebensdauer von großen Unternehmen. US-Wirtschaftsexperte Richard
N. Foster hat dazu ein Beispiel: Unternehmen, die 1958 in den S&P 500 (Index der 500 größten
börsenotierten Unternehmen der USA) aufgenommen wurden, blieben 61 Jahre im Index. 2013 waren es
nur mehr 18 Jahre (Quelle: Gulli.com). Foster begründet das damit, dass alteingesessene Unternehmen im
Technologie-Wettstreit immer häufiger von aufstrebenden überholt werden. "Alte Hasen" würden es nicht
schaffen, neue Kommunikations-Kanäle zu erschließen und sich anzupassen.
Laut aktuellen Studien in Deutschland verzichten hochtalentierte Uni-Absolventen eher auf Gehalt als auf
Social-Media- Nutzung. Trotzdem gibt es tatsächlich noch Unternehmen, die Social Media für Mitarbeiter
sperren - das nennt sich dann „erdügan“.
Die Spuren, die wir im Internet hinterlassen, werden immer wichtiger. Denn all diese digitalen
Fußabdrücken ergeben zusammen die Digitale Reputation einer Person oder eines Unternehmens. Wer
heute eine Versicherung abschließen will, googelt zuerst einmal den Berater. Wer sich um einen Job
bewirbt wird auch digital durchleuchtet, aber auch der HR Manager wird vom Kandidaten via Facebook,
Xing & Co. abgecheckt.
Und weil Top Talente natürlich Wert auf digitale Vernetzung und Reputation legen, sind die Social
Aktivitäten der künftigen Vorgesetzten ein dichter Entscheidungsgrund für oder gegen eine Firma. Da
fehlen in Österreich noch die Vorzeige CEOs die Twitter & Co. professionell nutzen. Diese Twitter-Nutzung
ist übrigens keine Prokrastination, sondern kann den Unternehmenswert mit 100 Zeichen um 1 Milliarde
Dollar steigern, wie Tesla Chef Elon Musk am 30. März bewiesen hat.
Es gehe aber nicht nur darum, gefunden zu werden, sondern darum sich mit Inhalten und Interaktionen
eine Reputation & Autorität aufzubauen. In Zeiten der "unzähligen Dummschwätzer, die ihre Meinung
kundtun", sollten CEOs, Personal-Manager und Unternehmen als Leuchttürme funktionieren, die Autorität
und Professionalität ausstrahlen. Die eigene Online-Reputation lässt sich mit Tools wie dem Klout Score
einfach messen. Der Klaut Score ist nicht nur eine Selbst-Beweihräucherung, sondern heute Mindestvoraussetzung für Marketing- und HR-Jobs sowie der Schlüssel zu günstigerem und einfacherem leben.
In einer Welt, in der fast jeder ein Experte für fast alles ist und sehr viele Bewertungen zum Beispiel
gekauft sind, werden echte Experten und Autoritäten zunehmend wichtiger. Gerade Unternehmen und
Marken müssen höllisch aufpassen, nicht zugunsten einer täglichen Geschwätzigkeit die Autorität
aufzugeben. Erfolgreiche Marken und Personen sind Leuchttürme im Meer der Belanglosigkeiten.
Die fast 100% Durchdringung von Messenger Diensten verdrängt das Telefonieren. Schreiben ist das neue
Reden und gut Schreiben zu können einer der Super-Kräfte für HR im Jahr 2015. Was sonst heute noch
zählt im digitalen und persönlichen? Mit Freundlichkeit erobern Sie die Welt und der Erfolg steckt immer
in den kleinen Dingen. Viel Erfolg!