WIE UNTERNEHMEN IHREN GUTEN RUF AUFS SPIEL SETZEN

W H I T E PA P E R 01 R E P UTATI O N S M A N AGEM ENT
WIE UNTERNEHMEN IHREN
GUTEN RUF AUFS SPIEL SETZEN
01 . 2016
W H I T E PA P E R 01 R E P UTATI O N S M A N AGEM ENT
01 . 2016
ACHT THESEN ZUM THEMA
REPUTATION
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8
Eine gute Unternehmensreputation ist einer der
entscheidenden Unterschiede im Wettbewerb.
Kommunikatoren, die das Thema nicht aktiv bei der
Geschäftsführung platzieren, machen keinen guten Job.
Unternehmenslenker, die meinen, ein guter Ruf ließe
sich nur durch Kommunikation aufbauen, liegen falsch.
Wer ein Reputationsmanagement aufbaut, dessen
Erfolg aber nicht misst, handelt fahrlässig.
Ein guter Ruf kann nicht auf Knopfdruck
etabliert werden. Das ist ein Projekt für mehrere Jahre.
Für eine erfolgreiche Reputationskommunikation muss
die gesamte Klaviatur genutzt werden.
Pressearbeit ist und bleibt das wirkungsvollste
Instrument im Reputationsmanagement.
Wer sich erst in der Krise um den guten Ruf des
Unternehmens kümmert, den bestraft das Leben.
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01 . 2016
EXECUTIVE SUMMARY
DIE REPUTATION eines Unternehmens in der
Und vor diesem schrecken offensichtlich viele Unterneh-
Branche und in der Öffentlichkeit ist ein zentraler Pfeiler
menslenker zurück. Anders lässt es sich schlicht nicht
wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Erfolgs. Die
erklären, weshalb nur in 48 Prozent der befragten
einen Betriebe engagieren sich sozial, finanzieren den
Betriebe die Initiative für den Reputationsaufbau vom
Kindergarten des Ortes, stiften eine Professur, fördern
Vorstand oder Geschäftsführer ausgeht.
Für ein glänzendes Image sorgen – ist das nicht
Kunst, Kultur oder Sport. Für einen guten Ruf wird
sowieso eine der Hauptaufgaben der Unternehmens-
inzwischen viel getan – und viel Geld ausgegeben.
kommunikation? Warum soll sich da der Chef drum
Bei anderen Unternehmen hingegen ist zwar auch
viel geschehen – aber vor allem Negatives. Da wurden
kümmern? Ein oft gehörtes Argument, das durch Wie­-
Abgaswerte geschönt, Zinssätze manipuliert oder
derholung nicht besser wird, weil es viel zu kurz greift.
Die wirkungsvollsten Werkzeuge beim
Pläne verfolgt, in der Arktis nach Öl zu bohren.
Gift für die öffentliche Wahrnehmung und damit eine
Aufbau eines guten Rufs sind Kundenzufriedenheit und
konkrete Gefahr für das Unternehmen an sich.
exzellente Qualität der Produkte oder Dienstleistungen. Also
genau die Dinge, auf die Kommunikatoren in Pressestellen
Und dann gibt es wiederum Unternehmen, die
ihr Ansehen eher unbewusst schädigen: durch
oder PR-Agenturen keinen Einfluss haben. Deshalb ist
Nichtstun. Sie sind sich zwar der Bedeutung des
Reputationsmanagement Chefsache.
In der Praxis ist das Top-Management jedoch
Themas Reputation bewusst. Doch sich damit aktiv
beschäftigen, es strategisch anzugehen und professio-
wenig interessiert, wie die aktuelle Umfrage zeigt: In
nell zu managen? Das wird sehr häufig unterlassen.
nur etwas mehr als vier von zehn Betrieben kümmert
sich die oberste Führungsebene um den Erfolg der
All diese beschriebenen Verhaltensweisen zeigt der
„PR-Trendmonitor Reputationsmanagement 2015“.
Reputationskommunikation. Zudem wird nur in jedem
news aktuell und die Hamburger PR-Agentur Fakten­
fünften Betrieb die tatsächliche Wirkung von Reputa­
kontor werteten die Antworten von 360
tionsmanagement regelmäßig und umfassend gemes-
Pressestellen und 153 PR-Agenturen aus, wie
sen. Zugespitzt heißt das: Da wird viel Geld ausgege-
ihr Unternehmen oder ihre Kunden mit dem Thema
ben, aber ob das tatsächlich Sinn macht, weiß
Reputationsmanagement umgehen. Das ernüchternde
niemand und kontrolliert auch niemand.
Ergebnis: Für 99 Prozent ist ein guter Ruf „sehr
Das Bild der professionellen Arbeit an der Reputa­
wichtig“ oder „wichtig“ für den Erfolg des Unterneh-
tion eines Unternehmen hat durch die aktuelle Umfrage
mens. Doch nur 58 Prozent haben eine Strategie,
– die auf Selbstauskünften beruht – deutliche Risse
wie sie die Reputation aufbauen und erhalten wollen.
bekommen. Kontroverse Diskussionen darüber sind
Eine enorme Diskrepanz also zwischen Anspruch
programmiert. Dieses Whitepaper schönt nichts,
und Wirklichkeit. Der Grund: Reputationsmanagement
gibt Fakten an die Hand und stellt Thesen über das
ist ein hochkomplexes Thema.
Reputationsmanagement an sich auf.
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1 . E INORDNUNG UND BE G RIFFSE RKLÄ RU N G
WIE DER GUTE RUF EINES UNTERNEHMENS
BEEINFLUSST WERDEN KANN
DIE REPUTATION eines Unternehmens ist mit­
Ein guter Ruf ist eben weitaus mehr als lediglich ein
entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg.
gutes Image.
Daher steht die Güte von Produkten und Services
Nimmt sie Schaden, gehört dies zu einem der größten
Geschäfts­risiken. Laut dem „Risk Barometer 2015“
an erster Stelle der Treiber, die Unternehmen nennen,
der Allianz rangieren Reputationsrisiken auf Platz sechs
wenn es um die Reputation geht (siehe unten). Neben
der größten Gefahren für Firmen weltweit, noch
diesem Leistungsaspekt gehören aber auch das Verhal-
vor den Punkten „verschärfter Wettbewerb“ (Platz
ten als guter Corporate Citizen und letztendlich die
acht), „politische, soziale Unruhen/Krieg“ (Platz neun)
passende Selbstdarstellung. Und das gegenüber allen
oder „Diebstahl, Betrug, Korruption“ (Platz zehn).
Stakeholdern, zu denen neben den Kunden die Öffent-
Volks­wagen erlebt dies gerade nach dem Bekannt­
lichkeit, die Presse, aber auch Politik und Mitarbeiter
werden der manipulierten Abgaswerte. Der Absatz
gehören. Allein durch diese Aufzählung wird deutlich,
des Autokonzerns brach ein.
welch ein komplexes Unterfangen der Aufbau eines
Das Beispiel des Wolfsburger Unternehmens zeigt
guten Rufs eines Unternehmens ist. Außerdem zeigt dies,
auch, dass der gute Ruf von viel mehr Faktoren abhän-
dass das eine Aufgabe ist, die nicht allein der Unterneh-
gig ist, als nur von einer guten Selbstdarstellung in der
menskommunikation zugeschrieben werden kann.
Öffentlichkeit, etwa durch Pressearbeit oder Sponsoring.
Reputationsmanagement ist komplex, langfristig orien-
Denn Reputation ist das Ergebnis der Gleichung
tiert und daher in erster Linie ein Thema, welches im
Leistung plus Verhalten plus Kommunikation.
Top-Management angesiedelt sein sollte.
Welche Aspekte der Reputation
stehen besonders im Fokus der
Kommunikation?
Güte von Produkten
und Services
69%
64%
Kundenzufriedenheit
Wirtschaftlicher
Erfolg
48 %
Reputation als
Arbeitgeber
45 %
34 %
Nachhaltigkeit
Reputation des
Managements
Soziales
Engagement
Akzeptanz als ’guter Nachbar’
an den Unternehmensstandorten
31%
26 %
13 %
Bei der Betrachtung einzelner
Branchen gibt es erhebliche
Unterschiede in der Bedeutung
einzelner Aspekte.
Beispielhaft zu sehen am Punkt
„Güte von Produkten und Services“
Produzierendes
Gewerbe
Faire Produktion
11 %
Handel
Gleichstellung der
Geschlechter
10 %
Dienstleistung
(ohne Handel)
Nichts davon
2 %
Verwaltung oder
Verband
QUELLE: PR-TRENDMONITOR REPUTATIONSMANAGEMENT 2015;
NEWS AKTUELL/FAKTENKONTOR
4
84 %
89 %
74 %
58 %
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2 . ANSP RUCH UND WIRKLI C H K E IT
WENN DER SCHEIN DAS
WESEN BESTIMMT
ÜBER DIE BEDEUTUNG einer guten Reputation
nachhaltig guten Ruf zu etablieren, ist jedoch die
für den Unternehmenserfolg herrscht Einigkeit. Bei
Champions League der Kommunikation. Und von
der Umfrage zum „PR-Trendmonitor Reputa­
Reputationsmanagement hat nur eine Minderheit der
tionsmanagement 2015“ sagen 99 Prozent­
Kommunikatoren Ahnung. Zudem ist die Arbeit
der Befragten, dies sei „sehr wichtig“ (86 Prozent)
vieler Pressestellen zu sehr vom Tagesgeschäft
oder „wichtig“ (13 Prozent). Nennenswerte Unter-
bestimmt. Sie sind oft Getriebene und weniger die
schiede gibt es weder bei den Antworten aus Presse-
Steuerleute. Die braucht man aber, um das Unterneh-
stellen oder PR-Agenturen, noch innerhalb unterschied-
mensschiff langfristig auf Kurs zu halten.
Bei der Frage nach einer Strategie für den
licher Branchen der befragten Firmen oder der
Unternehmensgröße. So weit, so gut. Erstaunlich nur,
Reputationsaufbau lassen sich erhebliche Unterschiede
dass offensichtlich viele Betriebe oder Verbände nicht
zwischen einzelnen Branchen feststellen. Und auch
sehr zielstrebig an das Thema herangehen. Denn nur
die Unternehmensgröße ist mitentscheidend, ob eine
58 Prozent der Befragten gaben an, eine konkrete
Strategie vorhanden ist. So gehen beispielsweise nur
Strategie für den Aufbau einer positiven Unterneh-
48 Prozent der befragten Verwaltungen und
mensreputation zu haben. Und diese Zahl halten
Verbände strategisch an das Thema Reputation heran.
Experten sogar noch für zu hoch: Denn oftmals wird
Im Handel sind es hingegen gut zwei Drittel.
Reputation mit Image oder Marke verwechselt. Einen
Im Mittelfeld landen das Produzierende Gewerbe
INTERVIEW
mit Jörg Forthmann, Mitbegründer der PR-Agentur Faktenkontor
ten Unternehmen haben relativ
kommunikation allein gesteigert
werden.
wenige eine Strategie für den
Und welches Ergebnis fiel aus Ihrer
Reputationsaufbau. Welches
Sicht besonders negativ aus?
Ergebnis der Umfrage hat Sie
Pressestellen schöpfen ihre Möglichkeiten nicht aus, sich mit dem Thema
Reputationsaufbau und -management
strategisch und konzeptionell in einem
Unternehmen zu positionieren. Vor
allem bei kleineren Betrieben wurde
das bei dieser Umfrage deutlich.
Mit knapp 60 Prozent der befrag-
positiv überrascht?
Dass vor allem Vorstände oder Geschäftsführer die Treiber beim Thema
Reputation sind. Denn das ist in
erster Linie wirklich eine Management-Aufgabe. Kommunikatoren
können zwar Prozesse anstoßen,
sie haben aber eben keinen direkten
Einfluss auf substanzielle Faktoren
wie beispielsweise die Qualität der
Produkte oder die der Dienstleis­
tungen. Auch die Kundenzufriedenheit
kann nicht durch die Unternehmens-
nicht, wie anspruchsvoll und mehrschichtig ein Reputationsaufbau
und das professionelle Management
des guten Rufs tatsächlich sind.
Zum anderen lassen sich einige, die
sich damit auseinandergesetzt haben,
von der Komplexität der Aufgabe
abschrecken. Hinzukommt, dass ein
solch langwieriger Prozess, der
mindestens fünf Jahre dauert, die
gewohnten Arbeits- und Planungsstrukturen in vielen Unternehmen sprengt.
Ganz generell gesprochen:
Hat die Wirtschaft die Bedeutung
der Unternehmensreputation
verinnerlicht?
Nein, und das aus unterschiedlichen
Gründen. Zum einen wissen viele gar
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FORTSETZUNG
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2 . ANSP RUCH UND WIRKLI C H K E IT
86%
(56 Prozent) und Dienstleistung (ohne Handel,
61 Prozent). Bei der Unternehmensgröße gilt:
je mehr Mitarbeiter, desto häufiger gibt es eine
solche Strategie.
REPUTATI ON I ST SEH R WI CH TI G
Die Mehrheit der Pressestellen und
PR-Agenturen sind der Meinung,
dass eine gute Reputation sehr wichtig
für den Erfolg des Unternehmens oder
der betreuten Kunden ist.
Warum aber klafft so eine große Lücke zwischen
der wahrgenommenen Bedeutung von Reputation und
der nur teilweisen Beschäftigung damit in der unternehmerischen Praxis? Offensichtlich gibt es dafür
mehrere Gründe: Den Kommunikatoren in den
46%
Unternehmen ist durchaus bewusst, wie entscheidend
das Thema ist. In den Firmen haben sie aber nicht
immer das notwendige Standing, um beim Management dafür erfolgreich zu werben.
H I ER I ST AL L ES I N DER WAAGE
Zudem ist ein professionelles Reputationsmanage-
Nahezu jedes zweite Unternehmen mit bis
zu 200 Mitarbeitern hat eine Strategie
für den Reputationsaufbau, genau so viele
verzichten auf den strategischen Ansatz.
ment nur auf lange Sicht umsetzbar. Das lässt sich
eben nicht per Knopfdruck erledigen. Ein Zeitraum
zwischen fünf bis zehn Jahren ist laut Experten realistisch – zu lange für viele Unternehmen. Denn dort
85%
wird oft zu kurzfristig gedacht.
Die nächsten Quartalszahlen scheinen
wichtiger zu sein, als die nachhaltige
Etablierung eines guten Rufs.
WI R H AB EN EI N E STRATEGI E
Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitar­
beitern gehen strategisch an das Thema
Reputation heran. Bei Firmen, die bis
zu 200 Angestellte haben, machen dies
weniger als die Hälfte.
57%
UN SERE K UN DEN DEN KEN STRATEGI SCH
Die an der Umfrage teilgenommenen
PR-Agenturen geben an, dass bei knapp
60 Prozent der von ihnen betreuten Kunden
eine Strategie für den Reputationsaufbau
vorhanden ist.
QUELLE: PR-TRENDMONITOR REPUTATIONSMANAGEMENT 2015;
NEWS AKTUELL/FAKTENKONTOR
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3 . VE RANT WORT LICHKE IT FÜR RE P UTAT IONSMANAG E M E N T
REPUTATIONSMANAGEMENT
IST CHEFSACHE
BEI DER FRAGE NACH einer Strategie zum
5.000 Mitarbeitern sind sie die entscheidenden
Repu­ta­tionsaufbau muss knapp die Hälfte der befragten
Treiber (49 Prozent). Hier kommt das Management
Unternehmen passen. Doch wie sieht es dort aus, wo
mit 40 Prozent lediglich auf den zweiten Platz.
In nur 16 Prozent der Fälle liegt die Verantwortung
langfristig gedacht und agiert wird? Wer ist der ent­
scheidende Treiber dieser Entwicklung? In den Be­trieben
beim Marketing. Was im Übrigen mit der Rangfolge der
mit einer entsprechenden Strategie wird meistens das
wichtigsten Instrumente für die Reputationskommunikation
Top-Management als Initiator (48 Prozent) des
korreliert. Gerade einmal neun Prozent sehen in
gezielten Reputationsaufbaus genannt. Auf den ersten
Anzeigen und Werbung ein adäquates Mittel, das
Blick ein mageres Ergebnis. Für Jörg Forthmann von
Ansehen zu steigern.
Bei der Auswertung der Umfrage gab es immer
Faktenkontor (siehe auch Interview auf Seite 5) bedeutet
dieser Wert hingegen etwas Positives. Er zeige, dass
wieder ein Déja-vu-Erlebnis: Bestimmte Ergebnisse
die Unternehmenslenker erkannt haben, dass sie das
scheinen nicht zusammenzupassen. Wenn, wie erwähnt,
Ruder bei dem Thema in die Hand nehmen müssen.
nahezu jedes Unternehmen die Bedeutung einer guten
Denn entscheidend für den Ruf sind eben nicht in erster
Reputation betont und dann nur etwas mehr als die
Linie die Darstellung in der Öffentlichkeit, sondern die
Hälfte eine entsprechende Strategie hat, kommt der
Erfah­rungen, die Kunden mit Produkten und Dienst­
Betrachter ins Grübeln. Nicht viel anders sieht es mit den
leistungen machen und die daraus resultierende
Antworten auf die Frage aus, ob die Unternehmensfüh-
Zufriedenheit.
rung regelmäßig über Aktivitäten und Erfolge der
Auf Platz zwei (31 Prozent) der Akteure landen
Reputationskommunikation informiert werden will. Gut
nach der Umfrage von news aktuell die Pressestellen.
jeder dritte Vorstand oder Geschäftsführer erwartet hier
Auffällig: je größer das Unternehmen, umso wichtiger die
nur gelegentliche Berichte. Da stellt sich schon die Frage,
Rolle der Kommunikatoren. Bei Konzernen mit mehr als
warum dann überhaupt in das Thema investiert wird.
VOR STAN D
4 8 %
43%
Von wem geht
die Initiative aus,
dass die Reputation
Ihres Unternehmens
gestärkt wird?
M A RK E T ING
17 %
des Top-Managements
zeigen regelmäßiges
Interesse am Erfolg der
Reputations­kommunikation.
PR E SSE ST E LLE
3 1 %
36%
S O N S T I GE
3 %
QUELLE: PR-TRENDMONITOR REPUTATIONSMANAGEMENT 2015; NEWS AKTUELL/FAKTENKONTOR
7
Bei Verwaltungen und Verbänden lassen sich nur
36 Prozent der Vorstände oder Geschäftsführer
regelmäßig zur Reputation informieren.
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4 . INST RUME NT E UND E RFOLG SME S S U N G
REPUTATIONSKOMMUNIKATION:
VIEL AUFWAND, ABER KEINE KONTROLLE
DIE PRESSEMITTEILUNG ist höchst lebendig.
Ein Blick in die Details der Umfrage offenbart
Geht es deutschen Unternehmen um ihren guten Ruf,
weitere unerwartete Fakten: So wird der Einsatz
nutzen sie in erster Linie bewährte, traditionelle
von Twitter oder Facebook für die Kunden der
Instrumente. In Zeiten von Social-Media-Hype und
befragten PR-Agenturen zwar auf den zweiten Platz
dem Abgesang auf Printmedien ist dies ein ver­
der erfolgversprechendsten Instrumente gesetzt.
blüffendes Ergebnis der Umfrage zum Thema
Bei den direkt befragten Pressestellen rangiert er
Reputationsmanagement von news aktuell und Fakten-
hingegen nur auf Rang drei.
Für die Betriebe ist die Mitarbeiter-Kommunikation
kontor.
das zweitwichtigste Instrument (44 Prozent), den
So gaben 77 Prozent aller Befragten an, bei
der Reputationskommunikation auf klassische Presse­
guten Ruf zu etablieren und zu halten. Das macht
arbeit zu setzen (siehe auch das Interview auf der
Sinn. Schließlich sind es die Mitarbeiter des Unter­
nächsten Seite). Damit ist dieses Instrument das mit
nehmens, die entscheidenden Einfluss auf die
Abstand wichtigste, um das Ansehen eines Unter­
wichtigsten Aspekte der Reputationskommunikation
nehmens in der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen.
haben: „Güte von Produkten und Services“
Mit deutlichem Abstand folgt Social Media mit
(für 69 Prozent aller Befragten der wichtigste
gerade einmal 44 Prozent auf dem zweiten Platz.
Aspekt) und „Kundenzufriedenheit“ (64 Prozent;
Die Praxis zeigt: Die meisten Unternehmen sind bei
siehe dazu auch Grafik Seite 4).
Als nur wenig erfolgversprechend sehen die
diesem Thema einfach nicht leistungsfähig. Social
Betriebe hingegen Corporate-Social-Responsibility-
Media ist zurzeit nur ein Randinstrument.
Welche drei Instrumente
bringen in der
Reputationskommunikation
den größten Erfolg?
77 %
Klassische Pressearbeit
44 %
Social Media
Mitarbeiter-Kommunikation
9 %
42 %
Anzeigen und klassische Werbung haben
nach Ansicht der befragten Unternehmen
und PR-Agenturen nur eine untergeordnete
Bedeutung für die Reputation.
QUELLE: PR-TRENDMONITOR REPUTATIONSMANAGEMENT 2015;
NEWS AKTUELL/FAKTENKONTOR
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4 . INST RUME NT E UND E RFOLG SME S S U N G
INTERVIEW
mit Jens Petersen, Leiter Unternehmenskommunikation von news aktuell
Als Instrument für den Reputationsaufbau schlägt klassische
Presse­arbeit Social Media deutlich.
Journalisten, sondern auch wichtige
Influencer: Blogger, Kunden, Partner,
Branchenkenner.
Warum?
Eine Erklärung ist sicherlich: Presse­
arbeit funktioniert einfach. Durch
direkte Kontakte zu Journalisten
oder auch durch das Verschicken
von Pressemitteilungen lassen sich
punktgenau Botschaften an die
jeweiligen Zielgruppen senden. Die
PM hat sich schließlich grundlegend
modernisiert: Sie ist multimedial,
suchmaschinenoptimiert, vernetzt
und teilbar. So erreicht sie nicht nur
Sind Journalisten denn überhaupt
noch willens, sich in Zeiten der
unbegrenzten Informationsflut im
Internet mit klassischen Instrumen-
Und das schafft Social Media nicht?
ten wie einer Pressemitteilung zu
Doch, auch. Aber immer noch gilt:
Viele Kommunikatoren gehören nicht
zu der Generation, die mit Twitter,
Facebook, Instagram und Co auf­
gewachsen sind. Die klassischen
Kanäle dominieren also immer noch
deutlich den Informationsfluss – mit
einigen Ausnahmen. Die Bedeutung
der neuen Instrumente wird künftig
aber weiter deutlich zunehmen.
beschäftigen?
Dazu ein klares Ja. Wir werden
Anfang nächsten Jahres zu diesem
Thema eine Umfrage veröffentlichen.
Ohne zu viel vorwegzunehmen:
Die Ergebnisse werden bei einigen
Totengräbern der „normalen“ Presse­
arbeit für Überraschungen sorgen.
Projekte. Nur 29 Prozent nannten diese als Mög-
und zunehmend auch den Sozialen Medien. Eine
lichkeit, den guten Ruf zu stärken.
umfassende, professionelle und nachhaltige Kontrolle
des eigenen Rufs zu unterlassen, ist nach Ansicht von
Das auf den ersten Blick erstaunlichste Ergebnis
der aktuellen Umfrage sind die Antworten auf die
Experten ein kapitaler Fehler: Zahlreiche Studien
Frage, ob die Unternehmen messen, wie sich ihr
haben eindeutig eine Korrelation von guter Reputation
Bild in der Öffentlichkeit entwickelt. Nur 22 Prozent
und Kaufbereitschaft bewiesen. Auch Weiterempfeh­
tun das regelmäßig, 21 Prozent hin und wieder.
lungen steigen bei einer positiven Wahrnehmung.
Auffällig: Große Unternehmen mit 5.000 Mitarbeitern
und mehr überprüfen ihren guten Ruf viel häufiger.
WIE BITTE?
Hier waren es immerhin 42 Prozent. Dass ins­
gesamt nur so wenige Betriebe Interesse haben,
NUR 22 %
über den Stand ihrer Reputation regelmäßig informiert
zu werden ist gelebte Praxis. Viele wollen sich gar
nicht messen lassen. Denn sie haben die Befürchtung,
DER UN TERN EH M EN M ESSEN REGEL M ÄSI G, WI E
SI CH I H RE REPUTATI ON EN TWI CK ELT.
dass eine Erfolgsmessung nur die Ansprüche an die
QUELLE: PR-TRENDMONITOR REPUTATIONSMANAGEMENT 2015;
NEWS AKTUELL/FAKTENKONTOR
Verantwortlichen erhöhen würde.
Hinzu kommt erneut das Thema Komplexität.
Eine wirkliche Erfolgsmessung ist aufwendig und teuer.
Für aussagekräftige Ergebnisse müssen Marktforscher
eben alle Stakeholder befragen. In der Praxis beschränken sich daher viele Unternehmen auf die
Auswertung der Berichterstattung in den Printmedien
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Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen im Herzen
der Medienmetropole Hamburg: news aktuell,
eine hundertprozentige Tochter der Deutschen
Presse-Agentur (dpa).
Unser Ziel ist es, Reichweite und Relevanz
für Ihre Kommunikation herzustellen. Als Teil der
größten Nachrichtenagentur Deutschlands wissen
wir, wie Sie mit Ihrer Botschaft mehr erreichen
können. Wir sind Ihre Schnittstelle zu Medien und
Öffentlichkeit.
Unsere innovativen Lösungen für Contentver­
breitung und Zielgruppenkommunikation sowie
unsere kreativen Produktionen liefern die entscheidenden Impulse für Ihren Kommunikationserfolg.
Das Faktenkontor ist eine PR-Beratung für Unternehmens- und Vertriebskommunikation. In der PR setzen
wir auf die Kraft von Fakten, denn wer nichts zu
sagen hat, wird auch nicht gehört, weder von
Journalisten noch von Multiplikatoren oder von den
eigenen Kunden.
Impressum
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Edith Stier-Thompson, Frank Stadthoewer
Mittelweg 144, 20148 Hamburg
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Fotos: Sossi (Fotolia)
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