Luftverkehr Marktbericht 2014

LUFTVERKEHR
marktbericht 2014
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Passagierverkehr wächst überdurchschnittlich
Naher Osten verzeichnet stärksten Anstieg
Gewinne der Fluglinien verdoppeln sich gegenüber Vorjahr
Auslieferungsrekorde bei Airbus und Boeing
Marktentwicklung
Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) hat die Nachfrage im weltweiten Passagierverkehr in 2014 bei den Personenkilometern um 6% gegenüber dem Vorjahr zugenommen und liegt damit
über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 5,6%.
Alle Regionen verzeichneten ein Wachstum der Passagierzahlen; die stärksten Zuwächse wurden im Nahen
Osten (12,6%), im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Lateinamerika (jeweils 6,9%) erzielt. Dahinter fanden
sich die europäischen Fluggesellschaften mit einem Plus von 5,8%. Nordamerikanische Airlines steigerten
sich um 2,7%. Die Ergebnisse in Afrika lagen mit einem Plus von 0,3% deutlich unter dem Vorjahresniveau
von 4,6%. In den inländischen Verkehren zeigten Brasilien, China und Indien zweistellige Zugewinne. Insgesamt gab es mit 3,33 Mrd. Fluggästen, das sind rund 184 Mio. mehr verkaufte Flugtickets als im Jahr 2013,
einen neuen Rekord.
Die deutschen Airlines haben im vergangenen Jahr nicht ganz so gut abgeschnitten. Gemessen an verkauften
Personenkilometern habe es in Deutschland nur ein Wachstum von 2,3% gegeben. Gründe dafür sieht der
Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft u.a. in der Luftverkehrssteuer, den eingeschränkten
Betriebszeiten deutscher Flughäfen und hohen Sicherheitsgebühren. Auch Streiks hätten eine Rolle gespielt.
Für 2015 liegt die Prognose des Verbands ebenfalls bei unterdurchschnittlichen 2,8%.
Die weltweite Auslastung der Maschinen blieb der IATA-Statistik zufolge nahezu stabil, sie erhöhte sich um
0,1 Prozentpunkte auf 79,8%. In Nordamerika lag die Auslastung mit über 83% am höchsten, Schlusslicht
waren in 2014 die afrikanischen Fluglinien, bei denen im Schnitt nur gut zwei Drittel der Sitze belegt waren.
Nach derzeitiger IATA-Berechnung haben die Fluggesellschaften in 2014 einen Gewinn von 16,4 Mrd. USD
erzielt; dies entspräche einer Steigerung des finanziellen Ergebnisses um rund 55% gegenüber 2013 als die
Branche 10,6 Mrd. USD verdiente. Eine große Rolle spielt dabei der niedrige Ölpreis, der den Gesellschaften
gleich in mehrfacher Hinsicht entgegenkommt. Einerseits sinkt die Kostenbasis (Kerosin ist üblicherweise
für ca. 30% der Kosten verantwortlich). Dadurch werden ein höhere Gewinne realisiert, wodurch wiederum
mehr Mittel für Investitionen in Logistik oder Maschinen zur Verfügung stehen. Zum zweiten könnten Kerosinzuschläge und damit die effektiven Ticketpreise gesenkt werden, was wiederum Flugreisen für Passagiere
attraktiver macht.
Nach einigen Jahren der Stagnation hat sich auch das Frachtgeschäft in 2014 wieder erholt. Nachdem in
2013 lediglich ein Wachstum von 2,3% erreicht wurde, sorgte die allmähliche Erholung der Weltwirtschaft im
Jahresverlauf für einen Anstieg der Nachfrage in Höhe von 4,5% (gemessen in Frachttonnenkilometern). Die
Auslastung lag mit 47,4% leicht über dem Vorjahreswert von 47%.
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Luftverkehr Marktbericht 2014
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Nachfrage nach Flugzeugen
Nach Prognosen von Boeing werden bis 2034 weltweit ca. 38.050 neue Flugzeuge benötigt. Airbus erwartet
einen Bedarf von rund 32.600 Maschinen, berücksichtigt in den Berechnungen allerdings nur Flugzeuge mit
einer Kapazität von mehr als 100 Passagieren. Der Anstieg resultiert vor allem aus der großen Nachfrage der
Region Asien-Pazifik, in die in den nächsten 20 Jahren rund 40% der neuen Maschinen geliefert werden. Hier
macht sich insbesondere die prognostizierte Verdreifachung der Mittelschicht und der damit verbundenen
steigenden Reiseaktivität bemerkbar. Nach aktuellen Berechnungen werden sich bis zum Jahr 2034 die Passagierzahlen und die weltweit im Einsatz befindlichen Flugzeuge mehr als verdoppelt haben.
Nachdem die Flugzeugbauer Airbus und Boing bereits in 2013 Rekordergebnisse bei der Anzahl der Auslieferungen und der Neubestellungen vorgelegt haben, erlebten sie mit 2014 ein weiteres erfolgreiches Jahr mit
erneuten Steigerungen. So lieferte Airbus 629 Flugzeuge (2013: 626) aus und feiert damit das dreizehnte Jahr
in Folge einen Produktionsanstieg. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Mittelstreckenjets der A330erFamilie, die mit 490 übergebenen Maschinen den Löwenanteil ausmachten. Mit fast 1.500 eingegangenen
Nettoaufträgen – Listenpreis ca. 148 Mrd. EUR – lag das Unternehmen annähernd auf Vorjahresniveau. Die
Europäer hatten damit zum Jahresende 2014 fast 6.400 Bestellungen in ihren Auftragsbüchern. Die Bestelllungen des Konkurrenten Boeing lagen mit 1.432 (Gesamtorderbuch: 5.789) nur knapp unter denen von Airbus;
aufgrund des größeren Anteils an Großraumflugzeugen summierten sich die Neubauaufträge der Amerikaner
auf 233 Mrd. USD. Auch bei den Auslieferungen lag Boeing mit 726 Maschinen vorne und übertraf damit das
eigene Vorjahresergebnis von 648 Maschinen. Von den Modellen der 737-Reihe verließen im vergangenen
Jahr 485 Exemplare die Werkhallen. Zudem konnten mit 114 Dreamlinern mehr Flugzeuge des Typs 787 an
Unternehmen ausgeliefert werden, als erwartet.
Quellen: IATA, Airbus, Boeing
Juni 2015
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