Institut für Mechanik und Fluiddynamik Prof. Dr.-Ing. Ams Technische Schwingungslehre - WS 15/16 5. Übungsblatt (2. KW) Thema: Lineare zeitinvariante Anfangs-Randwert-Probleme, Partielle Differentialgleichungen. Prinzip von HAMILTON 1. Anfangsrandwertproblem (ARWP): im Gebiet - auf dem Rand - Anfangswerte , 0 (Randbedingungen) , - , , , Bsp.: (PDgl, Feldgl.) (Anfangswerte) ,… Anmerkung: Darstellung hier für eine Koordinate – Formulierung für weitere Koordinaten 2. Prinzip von HAMILTON (Prinzip der stationären Wirkung): zur Herleitung der Feldgleichungen und der (dynamischen) Randbedingungen des ARWP verallgemeinerte Fassung: - Lagrange Funktion mit Energie und 0 – kinetische - Potential (der potentialbehafteten inneren und äußeren Kräfte) - Virtuelle Arbeit (der potentiallosen Kräfte) wird auch als HAMILTON-Funktional bezeichnet. Anmerkung: Das Funktional 3. Auswertung des Prinzips von HAMILTON (z.B. für 2 Koordinaten , , , ) 3.1 Ausführen der Variation 3.2 Partielle Integration, um Integranden auf die Form zu führen. (Dabei entstehende Randterme nicht vergessen!) 3.3 0 ⋯ Randterme i.a. nur erfüllt, wenn jeder Summand verschwindet. Integrale 1 Institut für Mechanik und Fluiddynamik Prof. Dr.-Ing. Ams somit folgt für die 0, Randterme: Integrale: 0, … → Randbedingungen verschwinden nach Fundamentallemma der Variationsrechnung für beliebige, unabhängige , 0, nur wenn 0 → Feldgleichungen 4. Beispiel für physikalische Problemstellung: Schwingungen (gerader) Stäbe: , , , , Längs- , Biege- , Torsionsschwingungen , 1 2 1 2 2 , Sonderfall Saite: , , , 2 , , =0 2 , , Institut für Mechanik und Fluiddynamik Institut für Mechanik und Fluiddynamik Prof. Dr.-Ing. Ams Prof. Dr.-Ing. Ams TSL 5.1 TSL 5.2 Ein Stab mit konstantem Querschnitt und mit konstanter Massenverteilung fest eingespannt und kann aufgrund seiner Elastizität seinem rechten Ende ist über eine Feder eine Kraft und einen Dämpfer angreift. Die Bewegung der Masse 0 und beschrieben. Für , ist am linken Ende , Längsschwingungen eine Masse ausführen. An angekoppelt, an der wird durch die Absolutkoordinate 0 sind Balken und Feder nicht vorgespannt und die Masse ist in Ruhe. Ein dünner Balken mit konstantem Querschnitt hat die Länge 2 , die Biegesteife und die auf die 0 und in seiner Mitte bei Längeneinheit bezogene Masse . Er ist an seinem linken Ende bei frei drehbar gelagert. An seinem rechten Ende ist eine masselose Feder angebracht, deren cos oberes Ende nach dem harmonischen Weg-Zeit-Gesetz Die Feder hat die Federkonstante 0 und und ist für 2, Prinzips von HAMILTON untersuche man die Biegeschwingungen auf- und abbewegt wird. 0 spannungslos. Mit Hilfe des , für 0 und , für 2 , die der linke Balkenteil und das überkragende Ende des Balkens ausführen. 1) Für das beschriebene Schwingungssystem ermittle man der Reihe nach: die kinetische Energie , das elastische Potential virtuelle Arbeit , das Potential der äußeren Kräfte und die der potentiallosen Kräfte. 2) Man schreibe mit den Ergebnissen aus 1) die HAMILTONsche Variationsgleichung auf und führe die verlangten Variationen und Produktintegrationen einzeln aus. 3) Wie lautet die Bewegungsgleichung für die Längsschwingungen des Stabes? 4) Wie lautet die Bewegungsgleichung der Masse ? 5) Aus den Randbedingungen bestimme man die Längskraft Stabes. EA , am Ende des 1) Man stelle die kinetische Energie und das Potential des Schwingungssystems auf. 2) Man schreibe für das vorgegebene System die HAMILTONsche Variationsgleichung an und führe die verlangten Variationen und Produktintegrationen einzeln aus. 3) Man gebe die beiden Bewegungsgleichungen für die Biegeschwingungen , und , des Balkens an. 4) Wie lautet die Übergangsbedingungen in der Mitte des Balkens bei ? 5) Welche Randbedingungen müssen für das vorgegebene System an den Stellen 2 erfüllt werden? 3 4 0 und Institut für Mechanik und Fluiddynamik Institut für Mechanik und Fluiddynamik Prof. Dr.-Ing. Ams Prof. Dr.-Ing. Ams TSL 5.3 TSL 5.4 Ein einseitig eingespannter Balken mit der Biegesteife und der längenbezogenen Masse an seinem freien Ende durch die stets vertikal gerichtete Kraft zu Querschwingungen wird Ein Antriebsstrang besteht aus zwei Stäben der Länge , und der Massenbelegung bzw. bzw. mit der Dehnsteifigkeit bzw. . Alle Stabdaten sind konstant. Zwischen dem rechten angeregt. Außerdem kann ein an diesem Ende gelenkig befestigtes Pendel, bestehend aus einer Ende des Ersten und dem linken (zusätzlich mit einer starren Masse starren masselosen Stange und dem Massenpunkt zweiten Stabes befindet sich eine Dehnfeder (Federkonstante ). Das Koppelsystem führt unter der ist über eine Drehfeder (Federkonstante , Schwingungen ausführen. Das Pendel 0 spannungslos ist, mit dem ), die für an angreifenden Kraft Längsschwingungen aus, die durch die Verformungen Balkenende verbunden. Die Bewegungen von Balken und Pendel werden durch die Schwerkraft ersten Stabes, die Starrkörperbewegung nicht beeinflusst. Eventuell auftretende Längsschwingungen des Balkens sind zu vernachlässigen. Verformungen , versehenen) Ende des , des des zweiten Stabes mit Fußpunktmasse und die des zweiten Stabes beschrieben werden. 1) Man berechne die kinetische und die potentielle Energie des Systems sowie die virtuelle Arbeit der potentiallosen Kräfte. 2) Man formuliere das Prinzip von HAMILTON und führe die verlangten Variationen und Produktintegrationen aus. , 3) Man gebe die drei Bewegungsgleichungen in , das elastische Potential 1) Man gebe die kinetische Energie sowie die virtuelle Arbeit , das äußere Potential der potentiallosen Kräfte des Systems an. (Für das Geschwindigkeitsquadrat 4) Man bestimme die Randbedingungen Übergangsbedingungen bei . des Massenpunktes darf näherungsweise gesetzt werden.) 2) Nach Einsetzen in die HAMILTONsche Variationsgleichung führe man die verlangten Variationen und Produktintegrationen aus. 3) Wie lauten die Bewegungsgleichungen von Balken und Pendel? Welche Randbedingungen gelten an den Stellen 5 0 und ? 6 bei , , und 0, 0 an. und sowie die Institut für Mechanik und Fluiddynamik Institut für Mechanik und Fluiddynamik Prof. Dr.-Ing. Ams Prof. Dr.-Ing. Ams TSL 5.1 Randbedingungen bei ; 1 ; 3 0 0 ; 2 0 ; 0 0: → 0; 0 0 ⇒ ; 0→ 0 0 0 : 0 0 ⇒ 0; → 0 0 0 ⇒ 4 5 0 ⇒ Randbedingungen bei , 0: 0 0 0: , , , TSL 5.4 1 ; TSL 5.2 ; 1 0; ; 1 2 1 2 2 1 2 3 2 4 Randbedingungen: 0: Bewegungsgleichung des Balkens: , 0: , 0: : 0 0 4 0; ; 2 3 0; 0 0, 0: 0 0 : 0 0 (Übergangsbedingung) 0; 0; 0; 5 0→ 0 0 2 → 2 0; querunverschieblich 0; momentenfrei 0; momentenfrei 2 0: → 2 2, 0 TS 5.3 1 ; ; 2 ; ; 3 0⇒ 4 0⇒ 0Bewegungsgleichung des Balkens 0Bewegungsgleichung des Pendels 7 8
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