INHALT Ganzheitliche Gesundheit in Kirgistan SEITE 1 Kampf gegen Hunger und Analphabetismus in Ghana Drogenrehabilitation - Streha in Kosovo SEITE 3 SEITE 4 PartnerAid Editorial Ganzheitliche Gesundheit in Kirgistan Liebe Leserinnen und Leser Seit einiger Zeit füllen in Europa die traurigen Flüchtlingsströme von Süden und Osten die Newsportale und Zeitungen. Das Drama bewegt uns zwar, aber irgendwie stehen wir ihm hilflos gegenüber. Die Regierungen sind überfordert und niemand hat ein Rezept, das Elend an der Wurzel zu bekämpfen: Den Krieg in Nahost zu beenden. Leider. Krieg und Terror sind viel schlimmer als jede Misswirtschaft. Ihr Nährboden ist Ungerechtigkeit. Sind wir dem gegenüber tatsächlich hilflos? Können wir nicht mithelfen, Ungerechtigkeit zu reduzieren? Ungerechtigkeit und Armut ist dort am Grössten, wo auch Unwissen ist. Hier setzt die Hilfe von PartnerAid an. In diesem Heft stellen wir Ihnen zwei neue Projekte vor, das Dritte kennen Sie sicher schon. Herzlichen Dank für Ihr Interesse und die Unterstützung. Ziel: Mit einfachen, angepassten Schulungen, Basiswissen vermitteln, um gesundheitsgefährdende Traditionen zu durchbrechen. Ist das möglich? Johny Mumenthaler Geschäftsführer Gefährliche Traditionen „Ich will nicht, dass meine Kinder abgekochtes Wasser trinken. Das tötet all die guten Sachen, die im Wasser sind.“ „Ich leide an einer chronisch en Erkältung. Man hat mir Blut vom Arm genommen und ins Bein injekziert um die Durch blutung zu fördern.“ „Mein Sohn hat geschwollene Schilddrüsen. Meine Mutter drückt regelmässig drauf, aber es wird nicht besser.“ Mit solchen oder ähnlichen Aussagen werden die Mitar beiter unserer neuesten Part nerorganisation im Süden Kirgistan immer wieder kon frontiert. Die Menschen in Zentralasien investieren dur chaus viel Zeit und Geld um ihre Gesundheit zu verbessern. Umso tragischer ist es, dass sie oft nicht gut versorgt werden und zudem unseriöse Praktiken eher Schaden zufü gen. Einfache, billige und ef fektive Wege Krankheiten zu verhindern werden oft nicht beachtet oder sie wissen nicht darum. Kirgistan ist ein islamisch geprägtes Land in Zentralasien, das 1991 als eigenständiger Staat aus der Sowjetunion hervorging. 1 Dorf Livoci bei Gjilan, Kosovo Newsletter November 2015 Elementare Vorsorge Um die allgemeine Gesund heitssituation zu verbessern, bietet unsere Partnerorganisa tion auf Anfrage hin Seminare zur allgemeinen Gesundheits vorsorge an. In diesen Semi naren werden Themen zur präventiven Gesundheitsvor sorge in Gruppen besprochen. So können die Teilnehmer ihr bisheriges Wissen einbringen und von erfahrenen Ausbild nern Neues dazulernen. Die Themen beinhalten allgemei ne Gesundheitsvorsorge, Hy giene, Ernährung oder spezi fische Themen zur Gesundheit der Frau und zu Schwanger schaft. Als Rahmenbedingung müssen Teilnehmer das Ge lernte an ihre Familie und die Nachbarn weitergeben. Nach erfolgreichem Abschluss eines Seminars erhalten die Teilnehmer praktische Hilfe, wie zum Beispiel das Buch mit dem Titel, Wo es keinen Doktor gibt, oder eine Giessform um sich eine hygienische Toilette zu bauen. Teilnehmer haben folgendes berichtet: „Ich habe begonnen das Trinkwasser ab zukochen und meine Kinder haben keinen Durchfall mehr.“ „Jetzt decke ich den Müll zu hause ab und entsorge ihn re gelmässig.“ „Für meine Kinder habe ich einen Platz fürs Hände waschen eingerichtet.“ Mehr als nur der Körper Körperliche Gesundheit ist eng verbunden mit geistiger Gesundheit sowie gesunden Beziehungen. Viele Menschen in Zentralasien leiden an zer störten oder ungesunden Beziehungen, welche auch ihre körperliche Gesundheit be einflussen. Der Ansatz unserer Partnerorganisation verbindet 2 Seminarabschlussgeschenk: Giessform zum Bau einer hygienischen Toilette die beiden Aspekte: Auf jede Lektion zum Thema körperliche Gesundheit folgt eine Lektion zum Thema Beziehung en. In der Gruppe spricht man über Themen wie Vergebung, Re spekt, üble Nachrede, wahre Schönheit, usw. Diese Bezie hungslektionen finden gros sen Anklang, weil viele Men schen nie gelernt haben, wie gesunde Beziehungen funktio nieren. Die Seminarteilnehmer und -innen erleben in erster Linie durch diese Lektionen tiefe Veränderung: „Eine Frau entschied sich nach vielen Jahren ihrem Mann zu verge ben. Als sie mit ihm sprach war er so erschrocken, dass er sie fragte, ob bei ihr alles in Ord nung sei.“ „Frauen einer Nachbarschaft berichteten, dass nach den Lektionen die üble Nachrede deutlich zurückgegangen sei. Grosses Potenzial Jedes Seminar dauert zwisch en einem bis drei Monaten und richtet sich an acht bis zwölf Freiwillige aus einer Ge meinschaft oder einem Dorf. Diese Freiwilligen wiederum unterrichten ihre Familien und Nachbarn, womit ein Seminar bis zu dreihundert Personen beeinflussen kann. In der Regel wird nach weiteren Seminaren zu noch mehr Themen gefragt. In anderen Fällen haben sich durch bestehende Gruppen weitere Anfragen für Seminare aus anderen Gemeinschaften ergeben. Das Ziel unserer Partnerorga nisation ist 20 - 24 Semina re pro Jahr durchzuführen. Dazu werden vier Ausbildner, welche die Seminare vorbe reiten, diese durchführen und anschliessend Hausbesuche machen, benötigt. Für alle Löhne, Transportkosten, Ausbil dungsmaterial, die praktische Hilfe am Ende des Seminars und die ganzen Verwaltungs kosten werden monatlich ca. CHF 1950 benötigt. Die bisherigen Rückmeldun gen sind erstaunlich positiv, berichten die Mitarbeiter. Sie sähen viele verbesserte Prak tiken, die zur Verbesserung der Gesundheit führen und somit auch weitergelehrt wurden. Spendezweck: Kirgistan Gesundheit Kampf gegen Hunger und Analphabetismus in Ghana Mit Freude erzählen wir von der neuen Zusammenarbeit mit Project Share: Hier berichten wir über den Bildungsbereich. Die nächste Newsausgabe widmen wir dem Hunger. Bildung Bildung wie auch die gesund heitliche Versorgung sind in Nordghana sehr dürftig. Fehlende Bildung hindert eine gesunde Entwicklung und legt den Grundstein für Armut. Nur ungefähr die Hälfte der Kind er gehen zur Primarschule und viele brechen diese ab. Leider können 80% der Kind er auch nach Abschluss der Primarschule nicht fliessend lesen. Nur 15 % der Jungen und 2 % der Mädchen be suchen die Oberstufe. Neesim Schule Die Neesim Schule wurde 2009 ausserhalb Gushegu (Hauptstadt des Distrikts) ge startet. Sie dient hauptsächlich drei umliegenden Dörfern von Gushegu, die vorher kei ne Schule hatten. Die Schule startete klein: Kindergar ten und 1. Klasse. Jedes Jahr kam die nächsthöhere Klasse dazu. Zum Schuljahresende 2014/2015 bestand die Schule aus Kindergarten und 1. bis 6. Klasse mit insgesamt 268 Schülern und 13 Lehrern. Die Schule unterliegt dem gha naischen Lehrplan, legt aber einen stärkeren Focus auf die Fächer Lesen, Schreiben und Mathematik. Dies ermöglicht eine höhere Bildungsqualität zu erreichen und somit den Kreis der Armut eher zu durch brechen. Wachsender Platzbedarf Ab September 2015 wurde eine 7. Klasse benötigt. Daher baute Projekt Share ein neues Gebäude für 7. - 9.Klasse (Ju nior High School). Die lokale Behörde hat das Land, auf welchem die Schulgebäude stehen, zur Verfügung gestellt. Während des Baus kam es zu finanziellen Engpässen. Zu dem sind die Lohnkosten für den neuen Lehrer noch nicht vollständig gedeckt. Spendezweck: Neesim Schule Project Share arbeitet im Gushegu Distrikt im Norden Ghanas. In diesem Distrikt leben ungefähr 113‘000 Menschen in ca. 400 Dörfern. Die Landwirtschaft ist das Hauptgewerbe. Lehrerschaft 3 Drogenrheabilitation - Streha - in Kosovo Im Spätsommer 2015 leben drei Teilnehmer im gelben Haus der Streha. Sie kommen aus zerrütteten und oftmals komplexen Familienverhältnissen. Die Drogensucht bestimmte ihren Alltag, Arbeitslosigkeit, Schulden und seelische Verletzungen haben ihr Leben bestimmt und geprägt. Doch jetzt soll es anders werden! E. aus Albanien ist bereits seit einem Jahr in der Streha. Er ist mittlerweile in der dritten und vorletzten Phase und ein Wechsel in die letzte Phase steht an. Die Auf nahme des Lebens ausserhalb der Therapie steht bevor: Im ersten Monat wird er einen Tag in der Woche extern ar beiten. Die Anzahl der Tage werden bei positiver Entwick lung langsam erhöht - bis er zum Ende nur noch für die Nacht bzw. Wochenende oder Gespräche zurück in die Streha kommt. charakterlich zu reifen. K. ar beitet gerne mit Holz, worin er sehr begabt ist. Wunderschöne Kreationen entstehen in der Holzwerkstatt, wenn er dort werkelt. Auch aus Prishtina ist seit 2 Monaten N. bei uns. Er ist 49 Jahre alt und hat vier Kinder. Seine Lebensgeschichte be wegt. Sie hat ihn in die Ver zweiflung und letztlich an die Drogen gebracht hat. Er ist noch nicht sehr lange abhän gig, was die Therapie verein facht. Wohnhaus der Therapieteilnehmer einen enorm starken Zusam menhalt erlebt. Eine mehr freundschaftliche Beziehung ist zwischen uns Mitarbeitern und den Teilnehmern entstan den.“ (Zitat eines Mitarbeiters) Wir von PartnerAid wie auch die Mitarbeiter von Streha bedanken uns ganz herzlich für Ihre treue Unterstützung. Ohne Sie würde es diesen Zu fluchtsort im Kosovo nicht ge ben!” Spendezweck: Streha Kosovo K. aus Prishtina ist seit drei Monaten wieder in der Streha. Er hatte die Thera pie im Juni 2014 abgeschlos sen, ist relativ schnell wieder rückfällig geworden und hat es nun nach drei Anläufen ge schafft, die Therapie wieder anzufangen. Die Mitarbeiter bemerkten in diesem Sommer deutlich eine Veränderung in seiner Grundeinstellung. Er hat gelernt, dass es auf sehr viel mehr ankommt, als “seine Zeit in der Streha abzusitzen”. Jetzt ist er lernbereit und nimmt Ratschläge an. Dies hilft ihm 4 Fahrradcamp Ende August Das Fahrradcamp ist einer der jährlichen Höhepunkte in der Streha. Drei Teilnehmer, zwei Mitarbeiter und ein Freund aus Deutschland sind in sieben Tagen ca. 350 km durch den Kosovo geradelt. Übernachtet wurde im Zelt. Am Lagerfeuer tauschte man sich über den Tag, die Herausforderungen und anderes aus. „In diesen sieben Tagen, in welchen wir zusammen geges sen, uns gegenseitig geholfen und ermutigt haben, haben wir Kontakt PartnerAid Schweiz Haltmattweg 20 4912 Aarwangen Tel: E-Mail: Web: +41 71 858 57 00 [email protected] www.partneraid.ch Bankdaten St.Galler Kantonalbank IBAN: CH92 0078 1255 5017 6030 5 Spendezweck angeben
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