Infofolder - Pädagogische Hochschule Burgenland

Global Peace
Education
Friedenspädagogik von regional bis global
Weiterbildungslehrgang für Pädagoginnen und
Pädagogen aus ganz Österreich
Pädagogische Hochschule Burgenland
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung
Kinder- und Jugendanwaltschaft Burgenland
4 Semester, 30 EC
WS 2016 - SS 2018
Zielsetzung & Zielgruppe
Dieser
Lehrgang
ist
eine
Weiterbildung
im Bereich
der
Friedenspädagogik in Theorie und Praxis mit besonderem Fokus auf das
Spannungsfeld von regionalen bis globalen Aspekten von Frieden. Die
Themen
umfassen
Konflikt,
Konfliktkompetenz
und
Konfliktlösungsmodelle,
Sonderformen
von
Gewalt
und
Gewaltprävention sowie das Konzept der Neuen Autorität.
Zielgruppe sind PädagogInnen mit abgeschlossener Ausbildung:
LehrerInnen aller Schultypen, Kindergarten- und HortpädagogInnen,
SozialpädagogInnen,
FreizeitpädagogInnen
(mit
Matura),
PsychologInnen.
TeilnehmerInnen erwerben...
- Fachwissen über Grundlagen einer globalen Friedenspädagogik,
unter besonderer Bezugnahme auf das Konzept der Global
Citizenship Education;
- Sach-, Methoden-, Handlungs- und Reflexionskompetenzen in den
Bereichen Friedenspädagogik, Menschenrechte – Kinderrechte,
„kleiner“ und „großer“ Frieden, Mediation, Neue Autorität,
Gewaltphänomene und Gewaltprävention;
- ein Verständnis für internationale Friedenspolitik, internationale
AkteurInnen und internationale Organisationen und wie diese in
Lehr- und Lernprozesse eingebunden werden können;
- fachliche, inhaltliche und didaktische Kompetenzen für die
eigenständige Gestaltung von friedenspädagogischen Lehr- und
Lernprozessen
sowie
deren
kritischer
Reflexion
und
Dokumentation;
- Kompetenzen,
die
für
eine
weltoffene,
kritische,
friedensorientierte, konfliktlösungsorientierte Bildung im Sinne
einer „Global Peace Education“ notwendig sind;
Ablauf
Der vorliegende Weiterbildungslehrgang ist in Modulform aufgebaut. Er
besteht aus 6 Modulen. Die seminarisch organisierten Module werden
durch persönlichkeitsbildende und selbstorganisierte Studienteile
(Peergroup-Treffen, Supervision, Reflecting Papers) ergänzt. Die
TeilnehmerInnen werden im Rahmen des Lehrganges - begleitet durch
ExpertInnen - eigenständig ein Projekt planen, durchführen,
reflektieren und dokumentieren. Zu den einzelnen Modulen ist von den
TeilnehmerInnen themenspezifische Literatur zu erarbeiten.
Inhalte
Wintersemester 2016/17
Modul 1: Globale Friedenspädagogik – vom Kult der Gewalt zu einer
Kultur des Friedens
4 EC
Der Kern der Friedenspädagogik besteht darin, durch Erziehung und
Bildung zur Überwindung von Krieg und Gewalt sowie zur Förderung
einer Kultur des Friedens beizutragen. Das umfasst sowohl soziale wie
auch politische Lernprozesse. Dafür bedarf es der Vermittlung von
Friedens- und Konfliktkompetenzen sowie Sach-, Handlungs- und
sozialen Kompetenzen.
Das erste Modul bietet eine Einführung in die wichtigsten Dimensionen
von Frieden und Konflikt mit besonderem Fokus auf Friedenspädagogik
(u.a. Grundlagen, Anwendungsfelder, Modelle, Konzepte und
Kompetenzen) im Spannungsfeld von regional bis global. Überdies
erhalten die TeilnehmerInnen Übungseinheiten in ausgewählten
Methoden der Friedenspädagogik.
Wintersemester 2016/17
Modul 2: Vom "kleinen" zum "großen" Frieden Internationale Akteure, Menschenrechte,
Kinderrechte, „Behutsames Zueinanderfinden“
4 EC
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“
Die "UN-Menschenrechtscharta" (1948) ist das ausdrückliche Bekenntnis
der Vereinten Nationen (UNO) zu den allgemeinen Grundsätzen der
Menschenrechte.
In diesem Modul erarbeiten die TeilnehmerInnen die Fragestellungen:
Warum sind Menschen- und Kinderrechte für uns relevant? Wie und in
welchem Ausmaß können und sollen sie in der Pädagogik angewendet
bzw. thematisiert werden? Wieviel politische Bildung braucht die
Friedenspädagogik – wieviel Friedenspädagogik braucht die Bildung?
Diese und andere Fragen sollen vorallem auf praktischer Ebene
erarbeitet werden. Zu diesem Zweck ist ein Austausch mit ExpertInnen
aus der internationalen Praxis (UNO, OSZE, UNESCO) vorgesehen.
Sommersemester 2017
Modul 3: Gewaltphänomene "Mobbing, Radikalisierung und
neue Medien" - Kinder und Jugendliche gegen
autoritäre Ideologien stärken
4 EC
Mobbing: Aggressionen, Gewalt und die Ausgrenzung von „den
Anderen“ sind als Mobbing bzw. Cybermobbing bekannt. Smartphones,
Computer,
neue
Technologien
und
Medien
eröffnen
im
„Schlechtmachen“ anderer ganz neue Möglichkeiten. Was können
PädagogInnen dagegen tun?
Radikalisierung: Ausgrenzung, Gruppendruck, Ausweglosigkeit - dieses
Modul möchte Hintergründe zu diesen Phänomenen aufzeigen. Es geht
um Fragen wie: “Wie kann man Jugendliche individuell so stärken, dass
sie dem Gruppendruck im Ernstfall widerstehen und Nein-Sagen?
Das Modul zielt darauf ab, mit den TeilnehmerInnen Hintergründe,
Formen und Besonderheiten der angeführten Phänomene (Mobbing und
Radikalisierung in Verbindung mit neuen Medien) aufzuzeigen und
Möglichkeiten zu untersuchen, wie ihnen erfolgreich begegnet bzw.
gewaltfrei mit ihnen umgegangen werden kann.
Wintersemester 2017/18
Modul 4: Methoden und Techniken der (Schul-)Mediation
4 EC
Mediation gilt als Methode, Konflikte konstruktiv zu bearbeiten.
Unterstützt von MediatorInnen finden die Konfliktparteien miteinander
eine Lösung des vorliegenden Konfliktes.
Das
Verfahren
der
Mediation
bündelt
Theorien
und
Handlungsperspektiven aus verschiedenen Fachrichtungen wie etwa der
Psychologie, Pädagogik und Kommunikationswissenschaft. Auch im Feld
Schule konnte das Konzept unter dem Begriff „Schulmediation“ Fuß
fassen und sich als wertvolles Modell der konstruktiven Konfliktlösung
und in weiterer Folge auch der Gewaltprävention etablieren.
TeilnehmerInnen erlernen in diesem Modul theoretische Grundlagen,
Methoden
und
Anwendungsfelder
der
Mediation
kennen.
Schulmediation
wird
als
ein
pädagogisches
Modell
von
Konfliktmanagement erarbeitet. Ebenso werden Mediation im
interkulturellen
Kontext
sowie
Implementierungsstrategien
thematisiert.
Sommersemester 2018
Modul 5: Konzept der Neuen Autorität – Stärke statt Macht
4 EC
Das Konzept der Neuen Autorität ist ein systemischer Ansatz, der
Personen mit Führungsverantwortung stärkt und ihnen Methoden zur
Bewältigung
ihrer
Aufgaben
bietet.
Früher
war
Autorität
gleichbedeutend mit Macht und Kontrolle, die Beziehung basierte auf
Distanz und Angst vor Konsequenzen.
Dieser neue Ansatz „Stärke statt Macht“ arbeitet damit, Autorität aus
der
persönlichen
Integrität
zu
entwickeln
und
Konflikte
gemeinschaftlich zu lösen. Als wichtigste Ressource gilt die Fähigkeit
zur konstruktiven Beziehungsgestaltung durch eine wertschätzende
Grundhaltung gegenüber jeder einzelnen Person.
In diesem Modul werden die TeilnehmerInnen mit der Entwicklung und
den zentralen Grundlagen des Konzepts der Neuen Autorität (Haim
Omer) vertraut gemacht. Methoden und Anwendungsfelder des
Konzepts werden ebenso erarbeitet wie Implementierungsstrategien.
Begleitend 2016-2018
Modul 6: Angewandte Friedenspädagogik - Projektarbeit,
Peergroup und Supervision
10 EC
In diesem Modul erwerben Studierende vertiefende Kenntnisse in Bezug
auf die Planung, Organisation, Evaluierung und Institutionalisierung von
Friedensprojekten in der Praxis. Sie werden bei der Umsetzung eines
konkreten Projektes in ihrem Arbeitsumfeld begleitet. Die individuellen
Projekte zielen auf eine intensive inhaltliche und theoretische
Auseinandersetzung im Kontext der Friedenspädagogik und der
Verknüpfung dieser mit der eigenen Praxis ab.
Stärken und Schwächen der eigenen Entwicklungsstrategie werden u.a.
in Peergroups reflektiert. Ziel ist es, Implikationen und Konsequenzen
aus Ergebnissen abzuleiten und umzusetzen. Ausgangspunkt des
Projekts ist ein lehrgangsrelevantes Thema. Das Projekt wird in einer
wissenschaftlich
fundierten
Arbeit
verschriftlicht
und
den
TeilnehmerInnen des Lehrgangs präsentiert. Die Projektarbeiten
werden nach festgelegten Kriterien in einem Sammelband publiziert.
Termine Modul 1
Lehrveranstaltung 1: Grundlagen der Friedenspädagogik (3 EC)
Im Rahmen der Sommerakademie des ÖSFK bzw. der Sommerhochschule der PH
Burgenland zum Thema „Religion und Konflikt“
Termin: 3. - 8. Juli 2016
Ort: Burg Schlaining
Lehrveranstaltung 2: Methodenworkshop (1 EC)
Termin: September 2016, (Freitag, 14:00 Uhr – Samstag, 18:00 Uhr)
Ort: Burg Schlaining
Kosten
Kosten für Materialien und Skripten sowie für Reise und
Unterkunft/Verpflegung sind von den TeilnehmerInnen selbst zu tragen.
LehrerInnen des burgenländischen Schulsystems können Reiserechnung
legen.
Kooperationen
Begleitforschung
Dieser Weiterbildungslehrgang wird in Kooperation mit
dem
Zentrum
für
Friedensforschung
und
Friedenspädagogik (ZFF) der Universität Klagenfurt
beforscht. Ziel ist die Gewinnung relevanter Daten für
die Aus-, Fort- und Weiterbildung von PädagogInnen im
Bereich der Friedenspädagogik.
Durch die Anmeldung zum Lehrgang stimmen Studierende auch einer
Teilnahme an der Begleitforschung zu (inkludiert u.a. Bereitschaft zu
nicht personalisierten Befragungen, Reflexionen, etc.).
Anmeldung & Informationen
Kontaktperson Pädagogische Hochschule Burgenland: Dr. Klaus Novak
Information & Anmeldung bei Elvira Pfeiffer:
eMail: [email protected]
Tel.: 05901030-410
ANMELDESCHLUSS: 15. Mai 2016
Achtung: begrenzte TeilnehmerInnenzahl!
Mit Unterstützung von
Organisationsteam
Pädagogische Hochschule Burgenland (PH)
Dr. Klaus Novak, Institutsleiter
Mag.a Manuela Urschik-Eselböck, BA
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK)
Mag.a Ursula Gamauf-Eberhardt, MA - Lehrgangsleitung
Kinder- und Jugendanwaltschaft Burgenland (KiJA)
Mag. Christian Reumann
Veranstalter
Mit Unterstützung von
Eisenstadt / Stadtschlaining, Jänner 2016