Infobroschüre der Schluckambulanz am St. Johannes Krankenhaus

Im St. Johannes Krankenhaus in Troisdorf-Sieglar besteht
für Betroffene mit Schluckproblemen die Möglichkeit,
diese untersuchen und therapieren zu lassen.
Der leitende Arzt des MVZNeurologie, Dr. Christoph Kley,
Sprachtherapeut Ulrich Birkmann und die Sprachtherapeutin Nina Uedelhofen sind spezialisiert auf die FEES und
haben langjährige Erfahrung
mit der Untersuchung und Therapie von Schluckstörungen.
Die Zuweisung erfolgt über Hausärzte. Auch Therapeuten
können ihre Patienten zur Abklärung der Schluckprobleme
in Troisdorf-Sieglar untersuchen lassen.
Dazu genügt eine Überweisung zum Facharzt für
Neurologie.
St. Johannes Krankenhaus gGmbH
Wilhelm-Busch-Straße 9
53844 Troisdorf-Sieglar
[email protected]
www.johannes-krankenhaus.com
Abteilung der Schluckambulanz
Tel. Birkmann:
02241 488-589
Tel. Uedelhofen: 02241 488-716
Fax:
02241 488-673
[email protected]
[email protected]
Infobroschüre der Schluckambulanz
am St. Johannes Krankenhaus
für Angehörige und Patienten
…plötzlich nicht mehr schlucken können.
Schluckstörungen nach Hirnschädigungen
Wie viele soziale Kontakte finden bei einem „Tässchen Kaffee“, bei einem „Bier nach Feierabend“, beim „Grillen“ oder
beim „Dienstessen“ statt?
Schluckstörungen sind ein häufiges Problem bei Verletzung
des Gehirnes oder bei Schlaganfällen, auch bei vielen
anderen neurologischen Erkrankungen z.B. wie Morbus
Parkinson. Gerade beim Schlaganfall stellt die Tatsache,
plötzlich nicht mehr schlucken zu können, eine drastische
Behinderung dar.
Vor wenigen Jahren wurden Schluckstörungen (= Dysphagien)
noch wenig beachtet. Eine große Zahl von Menschen starb
nach einem Schlaganfall an einer Lungenentzündung, deren
Ursache es war, dass Flüssigkeiten oder Nahrung in die Atemwege gelangen.
Die Schluckfähigkeit ist auch eine Beeinträchtigung des
menschlichen Zusammenlebens. Viele Menschen mit
Schluckstörungen meiden den Kontakt zu anderen, trauen
sich nicht mehr, Gäste einzuladen, und nehmen selbst keine
Einladungen mehr an. Essen und Nahrungsaufnahme sind
also weitaus mehr als nur Kalorienzufuhr. Sie dienen zur Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und zur Strukturierung des
Tagesablaufes und nicht zuletzt dem Genuss.
Unter Sicht kann man erkennen, ob sich Nahrung oder
Flüssigkeiten oberhalb der Luftröhre absetzt und dort
nicht vom Betroffenen entfernt werden können oder sogar
in die Luftröhre eindringen (Abb. 3).
Viele Betroffene bezeichnen dies als „Krümel im Hals“
oder „Mir bleibt alles immer im Hals stecken“.
Luftröhre
Kehldeckel
Schluckstörungen rechtzeitig erkennen
Das Team der Schluckambulanz verfügt über verschiedene
Möglichkeiten, Schluckstörungen zu erkennen. Zum einen
wird ein sogenannter „Klinischer Schluckbefund“ erhoben.
Hier überprüft der Untersucher die am Schluckakt beteiligten Muskeln und Nerven.
Sollten hierbei Unklarheiten entstehen, besteht die Möglichkeit, in der Schluckambulanz eine endoskopische
Schluckuntersuchung durchführen zu lassen.
Abb. 1: Endoskopie des Kehlkopfes durch die Nase
Bei der endoskopischen Schluckuntersuchung („Fiber-Endoscopic-Evaluation of Swallowing“ (FEES)1) wird ein dünnes Endoskop durch die Nase hinten am Rachen entlang vor
die Luftröhre geschoben (Abb. 1). Eine Lichtquelle sorgt für
das nötige Licht, eine Kamera sorgt für einen Blick auf die
„neuralgische“ Stelle, an der sich die Luft- und Speisewege
kreuzen (Abb. 2).
Die Betroffenen sollen bei der Untersuchung verschiedene
Konsistenzen schlucken, die mit Lebensmittelfarbe eingefärbt werden, damit sie sich von den Schleimhäuten besser
abgrenzen lassen.
Abb. 2: Kreuzung von Luft- und Speiseröhre
1
Deutsch: Fieber-Endoskopische-Evaluation des Schluckaktes (FEES)
Abb. 3: Ansicht bei der FEES-Untersuchung
Hinnehmen muss man Schluckstörungen nicht!
In den letzten Jahrzehnten haben sich nicht nur die diagnostischen Möglichkeiten weiterentwickelt, auch dem
Schlucktherapeuten stehen mittlerweile eine Vielzahl von
Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen aufbauend auf
die endoskopischen Ergebnisse eine Schlucktherapie geplant werden kann.
Hierbei können in der Therapie gestörte oder verloren gegangene Fähigkeiten wiederhergestellt werden. Das geschieht durch ein individuell angepasstes Übungsprogramm. Weiterhin können Schluckstörungen durch
Haltungsänderungen oder durch Unterstützung von Hilfsmitteln kompensiert werden. Die Betroffenen werden ärztlich
und therapeutisch beraten und unterstützt.