Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Gesundheit BAG Faktenblatt „Vergleiche und Zusammenarbeit mit ähnlichen Ländern“ Handlungsfeld: 4. Transparenz Ziel: 4.3 Internationale Einbettung stärken Massnahme: 4.3.3 Gezielte Vergleiche und enge Zusammenarbeit mit ähnlichen Ländern Ausgangslage Die Schweiz beteiligt sich regelmässig an Studien internationaler Organisationen, bei denen verschiedene Gesundheitssysteme verglichen werden. Zudem tauscht sich die Schweiz bilateral mit ausgewählten Ländern zu wichtigen Gesundheitsthemen aus. Zielsetzung Ziel dieser Vergleiche zwischen Gesundheitssystemen ist es, noch verstärkt von den Erfahrungen anderer Länder zu lernen (benchmarking, best practices) und daraus Impulse für Reformen des eigenen Gesundheitssystems abzuleiten. Von besonderem Interesse sind Vergleiche mit Ländern mit ähnlichen Gesundheitssystemen. Stand der Dinge Seit mehreren Jahren nimmt die Schweiz aktiv an Arbeiten des Gesundheitskomitees der OECD und des Commonwealth Funds teil. Das Gesundheitskomitee der OECD ist ein spezialisiertes Gremium, das sich vertieft mit Fragen der Gesundheitsökonomie beschäftigt, z.B. anhand welcher Indikatoren die Qualität der Pflege gemessen werden kann. Im Rahmen dieser Arbeiten werden Daten zum Gesundheitszustand und zur Nutzung der Ressourcen der Gesundheitssysteme in den teilnehmenden Ländern erfasst und regelmässig veröffentlicht, insbesondere in der jährlichen Analyse „Health at a Glance“. Das OECD-Gesundheitskomitee führt daneben auch vergleichende Untersuchungen zu einzelnen Themen durch und erstellt Berichte dazu, beispielsweise zur Wirtschaftlichkeit der Prävention, zum Gesundheitspersonal oder zur mentalen Gesundheit. Diese OECD-Publikationen ermöglichen einen regelmässigen Vergleich des Schweizer Gesundheitssystems mit denjenigen der anderen teilnehmenden Länder. Im Rahmen des Gesundheitskomitees der OECD hat die Schweiz zwei Analysen ihres Gesundheitssystems veranlasst (2006 und 2011), welche die OECD und die WHO in einem gemeinsamen Bericht publizierten. Die beiden Berichte enthalten eine Reihe an Empfehlungen an die Schweiz, die als Ansatzpunkte zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems herbeigezogen werden können. Der Commonwealth Fund (CWF), eine gemeinnützige Stiftung in den USA, versammelt einmal jährlich die Länder Australien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Schweiz und USA an einem Symposium, an dem die Resultate der jährlichen Umfrage in den teilnehmenden Ländern veröffentlicht und besprochen 1/2 Aktualisierung: August 2015 werden. Die Teilnahme der Schweiz ermöglicht einen Vergleich des Schweizer Gesundheitssystems mit ausgewählten Ländern, insbesondere zu Fragen im Bereich chronische Krankheiten (NCD), Allgemeinmedizin und öffentliche Wahrnehmung des Gesundheitssystems. Im Weiteren wird für die Zukunft auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem European Observatory on Health Systems and Policies angestrebt. Erste gemeinsame Projekte werden schon durchgeführt, so z.B die Neuauflage des Länderberichts zum Schweizer Gesundheitssystem („Health Systems in Transition“) und die Ausrichtung eines Workshops im Rahmen des europäischen Gesundheitsforums in Gastein (AT). Weiter tauscht sich die Schweiz vertieft mit mehreren Ländern Europas aus. Seit 2013 nimmt sie am jährlichen Gesundheitsministertreffen der deutschsprachigen Länder (A, CH, D, FL, L) teil, das auf eigene gemeinsame schweizerisch – deutsche Initiative zurückgeht. Sie hat die Ausgabe 2014 dieses Treffens organisiert. Ebenso beteiligt sich die Schweiz seit 2012 an regelmässigen informellen Treffen der Staatssekretäre einer Gruppe europäischer Länder (D, F, NL, SE, UK, CH). Auch hier hat sie 2014 ein Treffen organisiert. Als neues Instrument sollen auch punktuelle thematische Ländervergleiche dazu genutzt werden, um gute Praktiken aus dem Ausland verstärkt in die nationale gesundheitspolitische Diskussion einzubringen. Eine entsprechende Studie zu den Strategien ausgewählter Länder in Bezug auf die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen wird demnächst publiziert. Nächste Schritte Die Schweiz nimmt an zwei Treffen des Gesundheitskomitees der OECD teil (25./26. Juni und 3./4. Dezember 2015, Paris) und beteiligt sich an der Umfrage des Commonwealth Funds 2015. Publikation der Studie „Responses to the Antimicrobial Resistance Threat: A Study of selected National Strategies and Policies”, Juni 2015 Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister („Gesundheitsquintett“), September 2015 Workshop zur Frage des Skill-Mix von Gesundheitsfachleuten bei der Versorgung von chronischen Krankheiten, zusammen mit dem European Observatory on Health Systems and Policies, Oktober 2015 (europäisches Gesundheitsforum, Gastein) Publikation Länderbericht „Health Systems in Transition: Switzerland 2015“, zusammen mit dem European Observatory on Health Systems and Policies, November 2015 Link zu weiterführenden Informationen OECD/WHO Bericht über das Schweizer Gesundheitssystem: http://www.bag.admin.ch/themen/internationales/11103/11512/11515/13532/index.html?lang=de Commonwealth Fund: http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/11625/index.html?lang=deD 2/2 Aktualisierung: August 2015
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