433.1 Factsheet „Vergleiche und enge Zusammenarbeit mit Ländern

Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Gesundheit BAG
Faktenblatt „Vergleiche und
Zusammenarbeit mit ähnlichen Ländern“
Handlungsfeld:
4. Transparenz
Ziel:
4.3 Internationale Einbettung stärken
Massnahme:
4.3.3 Gezielte Vergleiche und enge Zusammenarbeit mit ähnlichen
Ländern
Ausgangslage
Die Schweiz beteiligt sich regelmässig an Studien internationaler Organisationen, bei denen
verschiedene Gesundheitssysteme verglichen werden. Zudem tauscht sich die Schweiz bilateral mit
ausgewählten Ländern zu wichtigen Gesundheitsthemen aus.
Zielsetzung
Ziel dieser Vergleiche zwischen Gesundheitssystemen ist es, noch verstärkt von den Erfahrungen
anderer Länder zu lernen (benchmarking, best practices) und daraus Impulse für Reformen des
eigenen Gesundheitssystems abzuleiten. Von besonderem Interesse sind Vergleiche mit Ländern mit
ähnlichen Gesundheitssystemen.
Stand der Dinge
Seit mehreren Jahren nimmt die Schweiz aktiv an Arbeiten des Gesundheitskomitees der OECD und
des Commonwealth Funds teil. Das Gesundheitskomitee der OECD ist ein spezialisiertes Gremium,
das sich vertieft mit Fragen der Gesundheitsökonomie beschäftigt, z.B. anhand welcher Indikatoren
die Qualität der Pflege gemessen werden kann. Im Rahmen dieser Arbeiten werden Daten zum
Gesundheitszustand und zur Nutzung der Ressourcen der Gesundheitssysteme in den teilnehmenden
Ländern erfasst und regelmässig veröffentlicht, insbesondere in der jährlichen Analyse „Health at a
Glance“. Das OECD-Gesundheitskomitee führt daneben auch vergleichende Untersuchungen zu
einzelnen Themen durch und erstellt Berichte dazu, beispielsweise zur Wirtschaftlichkeit der
Prävention, zum Gesundheitspersonal oder zur mentalen Gesundheit. Diese OECD-Publikationen
ermöglichen einen regelmässigen Vergleich des Schweizer Gesundheitssystems mit denjenigen der
anderen teilnehmenden Länder.
Im Rahmen des Gesundheitskomitees der OECD hat die Schweiz zwei Analysen ihres
Gesundheitssystems veranlasst (2006 und 2011), welche die OECD und die WHO in einem
gemeinsamen Bericht publizierten. Die beiden Berichte enthalten eine Reihe an Empfehlungen an die
Schweiz, die als Ansatzpunkte zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems herbeigezogen
werden können.
Der Commonwealth Fund (CWF), eine gemeinnützige Stiftung in den USA, versammelt einmal jährlich
die Länder Australien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada,
Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Schweiz und USA an einem Symposium, an dem
die Resultate der jährlichen Umfrage in den teilnehmenden Ländern veröffentlicht und besprochen
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Aktualisierung: August 2015
werden. Die Teilnahme der Schweiz ermöglicht einen Vergleich des Schweizer Gesundheitssystems
mit ausgewählten Ländern, insbesondere zu Fragen im Bereich chronische Krankheiten (NCD),
Allgemeinmedizin und öffentliche Wahrnehmung des Gesundheitssystems.
Im Weiteren wird für die Zukunft auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem European
Observatory on Health Systems and Policies angestrebt. Erste gemeinsame Projekte werden schon
durchgeführt, so z.B die Neuauflage des Länderberichts zum Schweizer Gesundheitssystem („Health
Systems in Transition“) und die Ausrichtung eines Workshops im Rahmen des europäischen
Gesundheitsforums in Gastein (AT).
Weiter tauscht sich die Schweiz vertieft mit mehreren Ländern Europas aus. Seit 2013 nimmt sie am
jährlichen Gesundheitsministertreffen der deutschsprachigen Länder (A, CH, D, FL, L) teil, das auf
eigene gemeinsame schweizerisch – deutsche Initiative zurückgeht. Sie hat die Ausgabe 2014 dieses
Treffens organisiert. Ebenso beteiligt sich die Schweiz seit 2012 an regelmässigen informellen Treffen
der Staatssekretäre einer Gruppe europäischer Länder (D, F, NL, SE, UK, CH). Auch hier hat sie 2014
ein Treffen organisiert.
Als neues Instrument sollen auch punktuelle thematische Ländervergleiche dazu genutzt werden, um
gute Praktiken aus dem Ausland verstärkt in die nationale gesundheitspolitische Diskussion
einzubringen. Eine entsprechende Studie zu den Strategien ausgewählter Länder in Bezug auf die
Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen wird demnächst publiziert.
Nächste Schritte
 Die Schweiz nimmt an zwei Treffen des Gesundheitskomitees der OECD teil (25./26. Juni und
3./4. Dezember 2015, Paris) und beteiligt sich an der Umfrage des Commonwealth Funds
2015.
 Publikation der Studie „Responses to the Antimicrobial Resistance Threat: A Study of selected
National Strategies and Policies”, Juni 2015
 Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister („Gesundheitsquintett“), September 2015
 Workshop zur Frage des Skill-Mix von Gesundheitsfachleuten bei der Versorgung von
chronischen Krankheiten, zusammen mit dem European Observatory on Health Systems and
Policies, Oktober 2015 (europäisches Gesundheitsforum, Gastein)
 Publikation Länderbericht „Health Systems in Transition: Switzerland 2015“, zusammen mit
dem European Observatory on Health Systems and Policies, November 2015
Link zu weiterführenden Informationen
OECD/WHO Bericht über das Schweizer Gesundheitssystem:
http://www.bag.admin.ch/themen/internationales/11103/11512/11515/13532/index.html?lang=de
Commonwealth Fund:
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/11625/index.html?lang=deD
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Aktualisierung: August 2015